Papa kann auch kochen, abwaschen und mit den Kindern lernen – Blogparade-Beitrag

Eigentlich heißt die Blogparade, an der ich mit diesen Artikel teilnehme, Papa kann auch stillen. Allerdings fand ich das als Überschrift dann doch nicht ganz so passend. 😉

Was es mit dieser Blogparade auf sich hat und warum ich daran teilnehme, erfahrt ihr im Folgenden.

Zudem schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Selbständigkeit und dem Elterndasein.

Selbständigkeit und Familie

Früher waren die Rollen eindeutig verteilt. Der Mann ging arbeiten und die Frau blieb zu Hause, um sich um Haushalt und Kinder zu kümmern.

Diese Zeiten sind zum Glück vorbei und die meisten jüngeren Familien gehen die Sache anders an. Beide Elternteile, wenn es sich nicht um Alleinerziehende handelt, gehen meist arbeiten.

Das bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, gerade wenn man selbständig ist und normale Arbeitszeiten nicht unbedingt die Regel sind.

Bei der Blogparade von das-elternhandbuch.de geht es um die Frage, wie sich Paare die Aufgaben teilen und wie man Beruf und Privatleben vereint.

Meine Erfahrungen

Als ich meine heutige Frau kennengelernt habe, waren wir beide angestellt. Das hat für klare Arbeitszeiten und damit für geregelte Nachmittage gesorgt.

So war es dann auch relativ einfach und stressfrei uns um unsere erste Tochter zu kümmern, welche 2002 geboren wurde. Viele Arbeiten im Haus haben wir uns geteilt und das Kochen habe ich allein übernommen, weil ich es einfach gern mache. Ich denke ja immer noch, dass meine Frau mich hauptsächlich deshalb geheiratet hat. 😉

Durch unsere geregelten Arbeitszeiten und da wir uns die meisten Aufgaben im privaten Bereich geteilt haben, lief es insgesamt relativ reibungslos.

Als ich mich dann 2006 selbständig gemacht habe, hat es sich die Situation spürbar verändert. Ich habe nun viele Überstunden, vor allem Abends, gemacht und somit war etwas weniger Zeit für Haushalt und Co. da. Das war aber noch nicht wirklich ein großes Problem, da unsere Tochter noch in den Kindergarten ging.

Später kam sie in die Schule und unsere zweite Tochter benötigte ebenfalls viel Zeit. Hinzu kam, dass meine Frau sich ebenfalls selbständig gemacht hat und wir beide nun nicht mehr jeden Tag pünktlich Feierabend machen konnten.

Die Organisationsaufwand ist deutlich gestiegen, um unsere Selbständigkeit und unser Familienleben unter einen Hut zu bekommen. Dabei musste jeder Kompromisse eingehen und auch mal kürzer treten. Aber wir haben es ganz gut hinbekommen.

Mittlerweile sind unsere beiden Kinder aus dem Gröbsten raus (7 und 12 Jahre) und auch wir haben als Selbständige einen Punkt erreicht, wo wir nicht mehr ständig Überstunden schieben müssen. Damit hat sich das Familienleben wieder etwas normalisiert und wir haben wieder mehr Zeit für Haushalt und Familie.

An der Teilung der Aufgaben hat sich wenig gegenüber früher geändert. Viele Aufgaben teilen wir uns und der Rest ist recht fair aufgeteilt.

Verständnis

Ganz wichtig war bei mir und meiner Frau sicher das Verständis für die Situation als Selbständige/r.

Als ich mich selbständig gemacht habe, hat meine Frau mehr Aufgaben zu Hause übernommen, da sie aus eigener Erfahrung in ihrer Kindheit wusste, was es heißt zu Gründen. Die erste Zeit ist man eben fast nur am Arbeiten. Hat man da keinen Partner, der das verstehen und einem den Rücken freihalten kann, dann wird es schwierig.

Umgekehrt habe ich dann in den letzten Jahren mehr Aufgaben übernommen und meiner Frau versucht der Rücken freizuhalten, als sie sich selbständig gemacht hat.

Natürlich gibt es immer mal Probleme und Reibungspunkte und nicht immer schafft man die richtige Balance zwischen Familie und Beruf. Aber alles in allem haben wir das ganz gut hinbekommen und nun sind wir an einem Punkt, wo wir beide relativ normale Arbeitszeiten haben, was dem Privatleben natürlich zu gute kommt.

Einfach ist es dennoch nicht

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als eine meiner Töchter ständig krank war. Über Monate hatte sie ständig eine Erkältung, Fieber oder was auch immer.

Meine Frau konnte damals nicht zu Hause bleiben, also habe ich versucht den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit hinzubekommen. Da ich bis Ende letzten Jahres im Heimbüro gearbeitet habe, war das auch ganz gut machbar, aber einfach ist es nicht.

Mittlerweile bin ich ja in mein eigenes externes Büro umgezogen, so dass ich diese Betreuung zu Hause nicht mehr so einfach stemmen könnte. Aber wie gesagt, die Kinder sind nun in einem Alter, wo man nicht mehr ständig neben dem Bettchen sitzen muss, wenn sie mal krank sind.

Alles in allem waren die letzten 9 Jahre nicht immer einfach, aber es hat mit unserer Selbständigkeit und unseren Kindern ganz gut funktioniert.

Motivation

Grundsätzlich könnte man sagen, dass eine Selbständigkeit (bzw. zumindest die Gründungsphase) ohne Kinder und vielleicht sogar ohne Partner etwas einfacher ist, weil man sich nur um sich selbst kümmern muss. Allerdings hat mir meine Familie auch sehr geholfen.

Gerade in den ersten 2-3 Jahren habe ich sehr viel gearbeitet und hin und wieder gab es da auch schon mal Motivationsprobleme. Doch gerade meine Kinder haben mich dann doch immer wieder motiviert weiterzumachen und eine Schippe drauf zu legen. Ich weiß nicht, ob ich immer so konsequent dran geblieben wäre, wenn ich Single gewesen wäre.

Zumindest war das eine zusätzlich Motivation und ich wusste immer, für wen ich das auch mache.

Fazit und eure Erfahrungen

Den Balance-Akt zwischen Selbständigkeit und Familie hinzubekommen ist keine einfache Aufgabe. Dank meiner Frau, die immer Verständnis aufgebracht hat und da wir uns die Arbeit entsprechend aufgeteilt haben, je nachdem, wer beruflich gerade stärker eingespannt war, haben wir das ohne schwerwiegendere Probleme gemeistert.

Das weiß ich sehr zu schätzen und sicher ist das auch einer von mehreren Erfolgsfaktoren meiner Selbständigkeit.

Wie habt ihr den Spagat zwischen Selbständigkeit, Beruf und Familie hinbekommen? Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt und was würde ihr heute vielleicht anders machen?

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Papa kann auch kochen, abwaschen und mit den Kindern lernen – Blogparade-Beitrag“

  1. Hallo Peer,
    Danke, dass Du an unserer Blogparade teilnimmst und uns einen kleinen Einblick in euren Alltag gibst!
    Verständnis füreinander ist ein ganz wichtiger Baustein, damit im Alltag alles funktioniert – das denken wir auch 🙂

    Viele Grüße
    Heike vom Elternhandbuch-Team

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  2. Hallo, liebe Peer!

    Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, da musste ich schon schmunzeln. Auch ich habe mich selbstständig gemacht und kenne nun zu gut diesen Drahtseilakt. Zwischen aktiv an der Front sein und den Haushalt schmeissen, das ist alles gar nicht so einfach. Es ist nicht, weil man zu Hause ist, dass man den ganzen Tag Pralinen isst. Hi hi hi!!! Z. B. sitze ich gerade an meiner neuen Homepage und ich habe keinen blassen Schimmer von SEO und Co. Also heisst es lesen, klicken, suchen und auch mal fluchen. Nebenbei klingelt das Telefon und der Hund muss auch noch Gassi gehen. ;o)

    Ich wünsche Dir alles Liebe und ein glückliches und zufriedenes Leben.

    Alexandra von Kartenblick

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  3. Kochen ist super, find ich toll, dass der Mann in der heutigen Zeit auch mal an den Herd darf. Eine Rollenverteilung hat durchaus seine Vorteile und am besten ist es natürlich, wenn man sie selbst einteilen kann ohne an die traditionelle Familienstruktur gebunden zu sein.
    Gerade für Selbstständige kann es aber gefährlich werden, da man einerseits die Möglichkeit hätte, sich während der Arbeit um Haushalt und Familie zu kümmern, andererseits aber auch konzentriert an der Arbeit bleiben sollte.
    Es freut mich, dass du diesen Spagat so gut gemeistert hast (bzw. meisterst) und wünsche dir weiterhin viel Erfolg, sowohl in der Selbstständigkeit als auch in der Familie!

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  4. Toller, ehrlicher Artikel, Peer. Im Endeffekt hat der Drahtseilakt aber augenscheinlich sehr gut geklappt., denn Dein Blog ist wirklich klasse.

    Viele Grüße
    Daniel von Finanzrocker

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  5. Mein Mann und ich haben 4 Kinder und wir sind beide Selbständig. Ich muss sagen, ohne meine total fitte Mutter wären wir aufgeschmissen gewesen. Teilweise hatten wir auch noch eine Betreuungskraft angestellt, weil es anders nicht gegangen wäre. Jetzt ist das jüngste Kind 10 Jahre alt und es ist deutlich einfacher als früher. Trotzdem ist es eine logistische und organisatorische Meisterleistung alle Kinder mit ihren Terminen pünktlich überall hin zu fahren ( ländlicher Raum …) und gleichzeitig was zu arbeiten.

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