Software zum Schreiben von eBooks – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 6

Software zum Schreiben von eBooks - Schritt für Schritt zum eigenen eBookIn den vorherigen Teilen meiner Artikel-Serie hatte ich bereits das Schreiben des eBooks ausführlich behandelt, weshalb der heutige Teil vielleicht etwas spät kommt.

Dennoch möchte ich nochmal auf die Schreib-Software eingehen, da ich hierzu auch ein paar Fragen bekommen habe und ich mir natürlich auch bei meinem eBook vorher einige Gedanken darüber gemacht habe.

Deshalb stelle ich verschiedene Softwarelösungen vor und gehe natürlich auch darauf ein, mit welcher Software ich mein eBook geschrieben habe.

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Software zum Schreiben von eBooks

Ein paar Leser haben Fragen zur passenden Software zum Schreiben von eBooks an mich geschickt.

So z.B. Birgit, die fragte: Mit welchen Tools schreibt man das E-Book am besten? Viele schwören ja auf Scrivener, hab ich mir mal angesehen, kommt aber optisch eher wie Windows95 daher – oder dann doch lieber in Word oder via Evernote?

Auch Otto hat eine Frage in dieser Richtung: Welche Programme zum Erstellen von E-Books kannst Du empfehlen? Das E-Book in Word zu schreiben ist ja wahrscheinlich nicht sinnvoll.

Die Fragen sind nachvollziehbar. Auch ich habe mir bei meinem eBook viele Gedanken darüber gemacht, welche Software ich zum Schreiben verwenden sollte und einiges ausprobiert.

Ansprüche

Ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung für eine bestimmte Schreibsoftware sind die eigenen Ansprüche. Wie viel Wert legt man selber auf das Layout des eBooks und wie viel Aufwand ist man bereit darin zu investieren.

Darüber hinaus sind aber auch die Ansprüche der potentiellen Zielgruppe wichtig. Schreibt man ein eBook über Design, dann spielt das eBook-Layout sicher eine viel wichtigere Rolle, als wenn man ein eBook über Buchhaltung verfasst.

Zudem ist es nicht unwichtig, in welcher Form man das eBook veröffentlichen möchte. Als PDF oder doch (auch) als Kindle-eBook.

Vor der Auswahl einer Software sollte man sich also erstmal darüber im Klaren sein, was man eigentlich genau will.

Inhalte vs. Layout

Bevor ich zu einigen Softwarelösungen komme noch ein kurzer Exkurs. Ich beschäftige mich ja schon eine ganze Weile mit Webdesign und ich lese auch viele Bücher und Zeitschriften.

Entsprechend habe ich mittlerweile eine ganz persönliche Ansicht zum Layout entwickelt. Dabei geht es vor allem darum, wie man Inhalt und Layout gewichtet.

Ein gutes Grundlayout ist meiner Meinung nach wichtig, um die Informationen gut und angenehm lesbar zu gestalten. Es ist schade, wenn hochwertige Inhalte darunter leiden, dass der Autor sich keine Mühe bei der Präsentation gegeben hat. Das gilt für Websites gleichermaßen wie für eBooks.

Allerdings sind gerade eBooks meiner Meinung nach auch nicht der richtige “Spielplatz”, um sich bei der Gestaltung auszutoben. Oft liest man eBooks auf einem relativ kleinen Display oder will diese ausdrucken. Dafür ist es sinnvoll, die Gestaltung einfach und ohne große Schnörkel umzusetzen.

Gerade bei Fach-eBooks bin ich ein großer Fan von einfachen Layouts, die die Informationen in den Vordergrund stellen.

Allgemeine Lösungen

Es gibt natürlich ganz allgemeine Softwarelösungen zum Schreiben eines eBooks. Diese haben Vor- und Nachteile.

Textverarbeitungen wie Libre Office, Open Office, Microsoft Word und ähnliche bieten einen hohen Schreibkomfort ohne wirklich Einarbeitungszeit zu brauchen.

Zudem kann man mittlerweile mit diesen Tools auch ganz nette Gestaltungen vornehmen und es gibt spezielle Funktionen, die auch bei eBooks sehr nützlich sind. Dazu gehören z.B. Elementformatierungen und Inhaltsverzeichnisse.

Der Nachteil dieser Standardlösungen ist natürlich eine starke Einschränkung bei der Gestaltung. Große grafische Spielereien oder ausgefallene Textanordnungen sind kaum umsetzbar.

Spezielle Lösungen

Im Gegensatz dazu gibt es einige kostenlose und kostenpflichtige Schreibtools, die Profifunktionen für das Schreiben von eBooks mitbringen und/oder für bestimmte Formate sinnvoll sind.

So bietet z.B. Sigil spezielle Bearbeitungsfunktionen für ePub-eBooks an und ermöglicht damit die Erstellung von eBooks in diesem Format.

Das Tool iBooks Author für Mac richtet sich besonders an jene, die ein eBook für den iBooks Store erstellen möchten.

Oft hört man vom Tool Scrivener, welches sowohl für Windows, als auch für Mac verfügbar ist. Dieses ist nicht kostenlos, bietet aber dafür einige Profifunktionen zum Schreiben und zur Formatierung an.

Ein weiteres interessantes, aber nicht sehr günstiges Tool ist Papyrus.

Wer sich beim Layout wirklich austoben will, kommt um den Einsatz von InDesign wohl kaum herum. Allerdings finde ich, dass das wirklich nicht notwendig ist.

Mein eBook

Es mag nun einige überraschen, aber ich habe mich für Libre Office entschieden. Damit arbeite ich sowieso und deshalb kenne ich mich damit gut aus.

Entsprechend einfach und schnell ging das Schreiben von der Hand und ich konnte ein paar grundlegende Gestaltungsmaßnahmen damit umsetzen.

Natürlich ist mein eBook kein optischer Hochgenuss geworden, aber das ist auch nicht das Ziel. Mein Ziel war es, ein gut zu lesendes, einfach zu pflegendes und schnell zu schreibendes eBook zu erstellen. Dafür war Libre Office für mich perfekt und ich werde in Zukunft auch dabei bleiben.

Selbst wenn ich später mal nicht nur PDF-eBooks veröffentliche, gibt es weitere Tools, die eine Umwandlung in ein anderes Format ermöglichen. Dazu aber in einem anderen Teil der Serie mehr.

Der eine oder andere mag vielleicht darüber enttäuscht sein, aber ich bin Pragmatiker. Ich finde es wichtig, dass das eBook vor allem fertig wird, denn viele verzetteln sich in zu vielen Dingen und werden dann nie fertig.

Gerade wer sein erstes eBook verfasst, sollte eine einfache Lösungen wählen, mit der er gut zurrecht kommt.

Das Feedback für mein Nischenseiten-Aufbau eBook ist bisher durchgehend positiv und es hat sich noch niemand beschwert, dass das Layout zu einfach wäre. 🙂

Eure Fragen

Damit die Artikelserie noch hilfreicher wird, freue ich mich über eure Fragen.

Hinterlasst einfach einen Kommentar, um mir eure Fragen, Probleme, aber auch Erfahrungen und Tipps rund um das Schreiben eines eBook zukommen zu lassen.

So geht es weiter

Wie ich in meinem eBook bestimmte Gestaltungen und Element-Formierungen vorgenommen habe, erfahrt ihr im nächsten Teil meiner Artikelserie.

Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Software zum Schreiben von eBooks – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 6“

  1. Du solltest das Design deines Ebooks nicht schlechter machen als es ist. Ist es definitiv schlicht, aber trotzdem ansprechend und vor allem übersichtlich.

    Besonders gut finde ich die Unterteilung in die 4 Kapitel. Wenn man nochmal bestimmte Sachverhalte nachschlagen will, findet man sich sehr schnell zurecht. Es ist in erster Linie ein Arbeitsbuch für den Praktiker.

    Antworten
  2. Danke für die hilfreiche Vorstellung der speziellen Tools zum Schreiben und Designen von hochwertigen eBooks, die mir bis dato noch nicht wirklich geläufig waren. Gute Lesbarkeit, Orientierung und die beschriebene Problemlösung im eBook selbst sind sicherlich wichtiger und zielführender als zu viele Grafiken und Spielereien.

    Antworten
  3. Ich schreibe meine ebooks ebenfalls ganz schlicht in Open Office. Das reicht völlig aus um später daraus ein Kindle ebook zu machen.

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  4. Hallo,

    vielen, vielen Dank für den Artikel!
    Ich habe da noch einige Fragen, werde mir gleich die wohl für mich wichtigste Frage herausfinden und die direkt stellen =)

    Antworten
  5. Also eigene eBooks schreiben steht auch noch auf meiner Liste. Aktuell arbeite ich aber erst einmal an den ersten 5 Nischenseiten und dann mal schauen wie es weiter geht. 🙂

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  6. Indesign als Alternative zu Mikrosoft Word oder Libre Office ist sicher nur für grafisch ausgefallene Bücher zu empfehlen. Und vom PDF zu den anderen beiden Formaten ist es mit Word oder Libre Office wirklich nur ein kleiner Schritt. Deine pragmatische Vorgehensweise finde ich super und diese Artikelserie auch.

    Antworten
  7. Moin, danke für die Zusammenfassung. Meiner Meinung nach geht hier ein bisschen was durcheinander. Wenn es um das reine Schreiben geht, also darum, den Text zu erstellen, die Kapitelstruktur festzulegen, Argumentationsstränge zu bilden, ist ein Schreibprogramm notwendig. Das kann Word sein, das mir persönlich aber zu unflexibel ist. Ich arbeite mit Scrivener, das mir u.a. volle Kontrolle über die Textstruktur und ablenkungsfreies Arbeitet bietet, sprich einen Bildschirm, auf dem alle anderen Elemente wie Formatierungen etc. ausgeblendet sind. Meiner Erfahrung nach ist der Schreibprozess der schwierigste Schritt bei den meisten Autoren, da ist es sinnvoll, sich zu überlegen, wie man sich den Schritt erleichtern kann.
    Formatierungen und Layoutarbeiten nehme ich dann entweder in Word vor oder in InDesign, wobei InDesign ein Layout-Programm ist, da sollte m.E. nur der endgültige Text rein, weil jede Änderung meinen Umbruch wieder umwirft.
    Mit Programmen wie Sigil kann ich dann im epub die Datei solange nachbearbeiten, bis mein Layout auch im E-Book meinen Ansprüchen genügt. Das kann beispielsweise wichtig sein, wenn ich mehrere Bücher in einer Reihe habe und die vereinheitlichen möchte oder gleichzeitig im Print und als E-Book veröffentliche und mein Print-Layout im E-Book nicht funktioniert.
    Meiner Meinung nach haben die Programme unterschiedliche Funktionen und es lohnt sich zwischen den Arbeitsschritten zu wechseln.
    Viele Grüße
    Cordula (freie Lektorin)

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  8. Ich sehe das ähnlich, wie Cordula. Als reines Schreibtool sollte auf Word oder OpenOffice zurück gegriffen werden. Formatierungen sind erstmal nebensächlich. Ich beginne meistens mit einem Blatt Papier und einem Stift und dann schreibe ich die grobe Struktur meines Inhaltsverzeichnisses auf, bzw. Abbildungs- und Quellenverzeichnis kann man auch schon in Word erstellt werden. Erst wenn der Inhalt passt und Korrektur gelesen wurde, befasse ich mich mit der gestalterischen Aufbereitung des ganzen. Als Layoutprogramm bin ich immer noch vom guten alten QuarkXPress überzeugt, Indesign ist aber natürlich auch eine Toplösung.

    Antworten
  9. Für meine Recherchen verwende ich Evernote bzw Podio, geschrieben wird das ganze in Libre Office und damit es am Ende auch hübsch aussieht, werden ich meinen ebook zum Schluss noch mit canva bearbeiten

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  10. Ebenfalls super finde ich Ulysses. Ist für den Mac, aber unglaublich cool. Es unterstützt Markdown, was ich gerade beim Tippen (bin Entwickler) ziemlich angenehm finde. Verzicht auf die Maus quasi vollständig möglich 🙂

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  11. N’Abend,

    danke erst mal für den ausführlichen Bericht.
    Ich möchte gerne mein Projekt starten und baue mir momentan eine Mindmap auf.

    Ich möchte gerne wissen ob ich bestimmte websiten oder Banken etc. als Empfehlungen angeben darf
    oder ob ich damit irgendwelche Rechte verletzte. Ich möchte eine Art Reisebegleiter schreiben und dort wichtige
    Informationen geben, die mir damals auch geholfen haben.

    Vielen Dank für die Antwort schon mal.

    Gruß

    Yuu

    Antworten
    • Ich wüsste nicht, was dagegen spricht, andere Firmen zu nennen. Es kommt natürlich auch ein wenig auf den Zusammenhang an. Wenn du diese runtermachst und z.B. Betrug unterstellst etc., könntest du schon Post von deren Anwälten bekommen. Aber ansonsten wird das im Netz ja ständig gemacht.

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  12. Hallo Peer, ich breche auch hier mal wieder eine Lanze für gingkoapp.com. Das System funktioniert einfach perfekt, wenn man nicht von Anfang bis Ende schreibt, sondern mech und nach die Struktur füllt.

    Es lässt sich auch in LaTex exportieren, was ich sehr gerne nutze.

    So entsteht gerade mein erstes Ebook.

    Beste Grüße, Katharina

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