eBook-Formate und Umwandlung – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 8

v - Schritt für Schritt zum eigenen eBookHeute wird es in meiner eBook Artikel-Serie etwas technisch.

Es geht um die Formate, in denen man eBooks veröffentlichen kann, für was diese gut sind und welche Software für die Umwandlung geeignet ist.

Zudem schildere ich natürlich auch wieder meine eigenen Erfahrungen.

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Welche eBook-Formate gibt es überhaupt?

Es gibt eine recht große Zahl an eBook-Formaten, von denen aber nur ein kleiner Teil eine wirklich große Verbreitung gefunden hat. Manche Formate haben dagegen an Bedeutung verloren, während andere nur in speziellen Bereichen zum Einsatz kommen.

Für einen eBook-Autor sind vor allem diese 3 Formate interessant:

  • PDF
    Das wohl verbreitetste Format ist das von Adobe erschaffene PDF. Findet man im Internet ein kostenloses eBook, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es im PDF-Format daherkommt.

    Die Besonderheit am PDF ist, dass man damit sicherstellen kann, dass das eBook auf jedem Anzeigegerät gleich aussieht. Das ist bei grafisch aufwändigeren Gestaltungen gewünscht. Zudem kann so gut wie jeder PC PDFs anzeigen, so dass man nach dem Download sofort mit dem Lesen beginnen kann.

    Des Weiteren kann man PDF-eBooks recht einfach verschlüsseln und andere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, was das Format für viele eBook-Autoren zusätzlich interessant macht.

    Die Sache hat aber auch Nachteile. So passt sich die Schriftgröße nicht an kleinere Displays, z.B. von eBook Readern, an. Generell passt sich das Layout nicht dem Gerät an, was es schwer lesbar machen kann.

    PDFs sind auf so gut wie jedem Gerät anschaubar, wenn auch auf Grund der genannten Nachteile nicht immer optimal lesbar.

  • ePUB
    Dieser offene Standard für eBooks ist ebenfalls weit verbreitet und bietet im Gegensatz zum PDF vor allem Vorteile auf kleineren Geräten.

    Das Format wird vor allem für reine Text-Bücher genutzt, kann aber auch Multimedia-Elemente beinhalten. Der Gestaltung sind aber Grenzen gesetzt.

    Die Schriftgröße kann nach eigenen Wünschen angepasst werden, was das Format vor allem auf den relativ kleinen eBook-Readern beliebt macht.

    Bis auf die Amazon Kindle Geräte kann man ePUB-eBooks mit so gut wie jedem Lesegerät anzeigen.

  • AZW
    Das Amazon Kindle Format AZW basiert auf dem früher beliebten MOBI-Format. Da es eine eigene Verschlüsselung benutzt, sind eBooks in diesem Format nur auf Kindle Geräten oder mit Kindle-Apps lesbar.

    Damit ist dieses eBook-Format Teil des Amazon Ökosystems und bei einem Teil der Nutzer deshalb nicht so beliebt, wenn man sich nicht so stark an Amazon binden will.

    Ansonsten hat es die Vorteile eines spezielle eBook-Formates, wie z.B. eine Schriftgrößeanpassung.

Wer ein eBook veröffentlichen möchte, muss sich eigentlich nur mit diesen 3 Formaten beschäftigen.

Welches eBook-Format ist das richtige für mich?

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Es kommt darauf an, welche Inhalte man veröffentlichen möchte und wer die Zielgruppe ist. Zudem spielt eine wesentliche Rolle, welchen Vertriebsweg man wählt.

Das PDF-Format ist sehr weit verbreitet und kann neben dem Computer auch auf Tablets und sogar auf eBook-Readern angezeigt werden. Letzteres zwar nicht perfekt, aber immerhin.

Zudem bringen die meisten Computer standardmäßig eine Anzeige-Software für PDFs mit, so dass es für die Leser einfach ist, das eBook zu lesen. Nicht unterschätzen sollte man zudem den Vorteil, dass der Ausdruck eines PDFs problemlos möglich ist.

Die Gestaltungsmöglichkeiten sind beim PDF-Formats am größten.

Das PDF ist die Allzweckwaffe vieler eBook-Autoren und gerade bei kostenlosen eBooks meist die erste Wahl.

Das AZW-Format ist eigentlich nur dann unverzichtbar, wenn man das eigene eBook im Amazon-eBook-Store verkaufen möchte. Dort ist dieses Format zwingend notwendig.

Darüber hinaus bieten mittlerweile einige eBook-Autoren auch kostenlose eBooks in diesem Format an, um den Kindle-Nutzern entgegen zu kommen.

Durch die etwas eingeschränkten Design-Möglichkeiten werden vor allem reine Text-eBooks (Romane …) als AZW veröffentlicht.

Wer sein eBook über Amazon verkaufen möchte, muss das AZW Format nutzen.

Bleibt noch das ePUB-Format. Dieses bringt ähnliche Funktionen wie das AZW Format mit und bietet damit ähnliche Vor- und Nachteile.

Wer vor allem eBook-Reader anpeilt (außer den Kindle) nutzt das ePUB-Format.

Hinzu kommt, dass viele andere eBook-Stores, wie z.B. epubli.de oder xinxii.com das ePUB Format erfordern.

Mit dem ePUB-Format greift man fast alle anderen eBook-Reader und -Stores ab.

Am Ende ist es die umfassendste Lösung das eigene eBook in allen 3 Formaten zu veröffentlichen. Ansonsten reicht aber auch ein Format, wenn man mit den Vor- und Nachteilen leben kann.

eBook-Formatumwandlung

In der Regel wird man ein eBook mit einer Software erstellen und muss danach eine Umwandlung in die gewünschten eBook-Formate vornehmen.

Dazu gibt es ein paar Software-Lösungen, wovon sicher Calibre zu den beliebtesten gehört. Es handelt sich um eine kostenlose Software, die es für Windows, OS X und Linux gibt.

Diese Software ermöglicht es eBooks von diversen Formaten (z.B. DOCX, ODT, PDF, HTML …) in andere Formate (z.B. ePUB, AZW3 …) umzuwandeln. Damit ist es möglich alle wichtigen eBook-Formate abzudecken.

Zudem ermöglicht es Calibre eBooks in diversen Formaten zu bearbeiten, denn eine Umwandlung sorgt nicht automatisch dafür, dass das eBook dann auch gleich gut aussieht.

Wer nur das PDF-Format benötigt, dem reicht z.B. eine Textverarbeitung. So ermöglicht z.B. Libre Office den Export als PDF Datei.

eBooks im ePUB-Format können sehr gut im Open Source Editor Sigil nachbearbeitet werden.

Wer sich selbst nicht die Mühe der Umwandlung machen möchte, kann auf Services einiger eBook-Shops im Web zurückgreifen. So bietet z.B. epubli.de die Umwandlung von OpenOffice- oder Word-Dateien in das ePUB-Format für 74,95 Euro an.

Tipps für eBooks

Und hier noch ein paar Lesetipps für die wichtigsten Formate.

Auf epubli.de gibt es Tipps zur Erstellung von PDF-eBooks und auch ein paar Formatierungstipps für bekannte Textverarbeitungen. Verschiedenste Word-Formatvorlagen bilden die Grundlage für das eigene eBook.

Ein HTML-Template für Kindle-eBooks gibt es ebenso wie Kindle-Formatierungstipps und die Amazon Kindle Veröffentlichungsrichtlinien.

Für ePUB-eBooks findet ihr ebenfalls auf epubli.de Tipps zur Erstellung und zur Formatierung. Auf validator.idpf.org könnt ihr euer ePUB-eBook prüfen lassen.

Reicht ein PDF?

Ich habe mein eBook bisher nur als PDF veröffentlicht. Das liegt vor allem daran, dass ich das eBook nicht in einem der großen eBook-Stores verkaufe, sondern nur über Digistore24.de.

Zudem habe ich mich schon mal mit der Umwandlung in andere eBook-Formate beschäftigt, dabei aber festgestellt, dass es nicht mit “Auf den Knopf” drücken getan ist. Da ist einiges an Nacharbeit notwendig.

Perspektivisch werde ich mein eBook aber auch über andere Plattformen und damit auch in anderen Formaten anbieten, um mehr Reichweite zu erzielen.

Mein eBook

Ich habe mein Nischenseiten eBook, wie bereits in einem früheren Teil der Artikel-Serie geschrieben, in Libre Office erstellt und dann als PDF exportiert.

Das war sehr einfach und hat problemlos geklappt. Dafür benötigte ich keine separate Software.

Für das erste eBook ist das PDF-Format damit sicher eine gute und problemlose Wahl.

Eure Fragen

Damit die Artikelserie noch hilfreicher wird, freue ich mich über eure Fragen.

Hinterlasst einfach einen Kommentar, um mir eure Fragen, Probleme, aber auch Erfahrungen und Tipps rund um das Schreiben eines eBook zukommen zu lassen.

So geht es weiter

Im nächsten Teil der Artikel-Serie geht es um die Preis-Gestaltung des eigenen eBooks.

Peer Wandiger

6 Gedanken zu „eBook-Formate und Umwandlung – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 8“

  1. Oh Gott ich will gar nicht an mein erstes eBook (und bisher einziges) zurück denken. Deine Tipps sind echt hilfreich. Ich hatte damals irgendeine Geschichte veröffentlicht über Amazon als gerade das Kindle neu raus kam und das Publishing-Programm draußen war. Glaube das Buch hat dann soviele 1-Sterne-Bewertungen bekommen, sodass es heute gar nicht mehr auffindbar ist in der Amazonsuche 😀

    Antworten
  2. Gute Ausführungen.

    Allerdings finde ich ein E-Book als PDF für alle Leser mit E-Reader untragbar. Das Format passt einfach nicht zum Bildschirm.

    Wer also ein E-Book schreiben will, der sollte sich schon im Vorfeld mit ein paar technischen Dingen (nur wenige Formatierungen, keine Fußzeilen, Größe der Grafiken) auseinandersetzen. Dann sind es am Ende wirklich nur wenige kleine Schritte zu AZW und ePub. Ich habe hier etwas darüber geschrieben: http://www.texte-mit-format.de/2015/02/13/wie-mache-ich-ein-e-book-und-welche-e-book-formate-gibt-es/

    E-Books im PDF-Format finde ich die absolute Notlösung.

    Antworten
    • Da kann ich Sabine nur zustimmen: PDFs sind im Grunde keine E-Books im herkömmlichen Sinne, weil sie auf Readern nicht gut lesbar sind. Das Besondere an E-Books, das Anpassen den Bildschirm bsw., geht dabei verloren. Epubs lassen sich, wenn man sich damit etwas beschäftigt, sehr ansprechend gestalten, mit Bildern, Tabellen, einem brauchbaren Index etc. Für mich ein echter Service am Leser …
      Gruß Cordula

      Antworten
  3. Herr Wandiger, eine PDF ist kein Ebook Format. Es funktioniert nicht korrekt auf Ebook-Readern, weil es nicht dafür gedacht ist. Ältere Modelle unterstützen auch gar keine PDFs.

    Als simples Beispiel, man erstelle Fotos von einem Text, Seite für Seite, und betrachte sie danach über einen Bildbetrachter, so ist es auch kein Ebook. Laut ihrer Logik allerdings schon. Nichts anderes passiert bei einer PDF.

    Eine PDF ist ein PostScript Dokument welches ein vorheriges Textdokument in eine Vektorgrafik wandelt damit es später von jeglichen Drucker identisch wiedergegeben werden kann, in dem es als ganzes skaliert wird. Es eignet sich zum Lesen auf einem PC, ebenso wie das zuvor angeführte Beispiel eines Fotoalbums. Es ist aber kein Ebook-Format und sollte nicht in die nähere Auswahl für ein Ebook kommen, es ist ein Druck-Format. Man kann PDFs teils schlecht in ein Ebook Format wandeln weil sie schon fixiert sind. Mit einem Texteditor jeglicher Art kommen fast keine Probleme auf den Schriftsteller zu wenn er ein Ebook erstellt.
    Anderen falls erklären sie dem angehendem Schriftsteller doch bitte konsequent er könne mit seinem Smartphone Bilder seiner Seiten erstellen und diese als Ebook veröffentlichen. In Monochrom könnte man dieses sogar auf einem Ebook Reader darstellen, unkomfortabel sicherlich, aber deckungsgleich zu den Eigenschaften einer PDF-Datei auf einem Reader.

    Um eine PDF zu lesen, benötigt man auf dem PC ja nun auch einen PDF-Reader (ein PDF-Lese-Programm)

    Um Bilder zu betrachten, benötigt man auf dem PC einen Bild-Betrachter ( Einen Jpeg, BMP etc. – Reader)

    Um Ebooks zu lesen, benötigt man einen Ebook-Reader (ein Ebook Lese-Programm).

    Oder toasten sie ihr Brot auf dem Automotor? – geht auch schmeckt nicht 😉

    Viele Grüße

    mit Bitte den Irrglauben einzuschränken und Menschen aufzuklären!

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    • PDF ist natürlich kein reines eBook-Format, wird aber sehr häuig dafür genutzt. Gerade dann, wenn man nicht nur Text hat, sondern auch eine gewisse Gestaltung benötigt, die überall gleich aussieht.

      Dass man PDFs aber nur auf dem PC lesen kann, ist ein Irrglaube ihrerseits. Diese sind problemlos auf den meisten Tablets lesbar.

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