DiskStation DS416 NAS-Review – Speicherplatz satt fürs Büro und mehr

DiskStation DS416 Review - Speicherplatz satt fürs Büro und mehrBevor ich selber ein NAS genutzt habe, nutze ich früher eine Festplatte direkt am PC oder sogar mehrere.

Diesen zusätzlichen Speicherplatz habe ich vor allem für Backups, aber auch andere Daten genutzt. Doch das hat einige Nachteile, so dass ich mich selber vor einer Weile für ein NAS von Synology entschieden habe.

Und da ich damit sehr zufrieden bin, habe ich bei der Gelegenheit zugegriffen das neue NAS DS416 von Synology genauer unter die Lupe zu nehmen und zu testen.

Das Gerät wurde vom Hersteller für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

DiskStation DS416

Bei der DiskStation DS416 handelt es sich um ein 4-Bay-NAS-System, welches erst vor kurzem vorgestellt wurde und nun zu kaufen ist.

Es kommt in einer handlichen Box und ist insgesamt mit Verpackung nur ca. 3 Kilo schwer.

DiskStation DS416 Review - Speicherplatz satt fürs Büro und mehr

Beim Auspacken des Gerätes findet man außerdem lediglich ein externes Netzteil, 2 Netzwerkkabel und eine kleine Anleitung.

Das NAS selbst ist eine kleine gut aussehende Box mit den Maßen 20 cm breit, 16,5 cm hoch und 23 cm tief. 4-Bay-System bedeutet, dass dort 4 Festplatten reinpassen, was schon eine Menge Speicherplatz bietet.

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Was ist ein NAS?

Wer nicht genau weiß, was ein NAS ist, hier ein kurze Erläuterung. Es ist weit mehr als nur Speicher, der im Netzwerk bereitsteht.

Man schließt ein NAS über ein Ethernet Kabel direkt ans Netzwerk an und dann ist es als eigenständiger Server dort verfügbar.

Neben dem von allen im Netzwerk nutzbaren Speicherplatz bietet ein NAS noch viele weitere Funktionen. Man kann bei Synology eine Menge Apps auf diesem kleinen Computer installieren und auf diese Weise z.B. einen Video- oder Musik-Server mit schöner Oberfläche realisieren oder sogar eine Videoüberwachungsanlage mit WLAN-Kameras betreiben.

Es ist also ein Server mit vielfältigen Funktionen und großem Speicherplatzangebot. Ich nutze auch einen daheim, um Serien und Filme im ganzen Haus auf Tablets und andere Geräte zu streamen.

Funktionen

Das DS416 bietet einige interessante Funktionen, die für den Selbständigen interessant sind.

Das mit 1GB RAM ausgestattete gerät bietet bis zu 220 MB/s Lese- und 140 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Das ist schnell und verkürzt die Datenübertragungszeit.

Es hat ein integriertes Hardware-Verschlüsselungsmodul, welches die verhältnismäßig schnelle Übertragung verschlüsselter Daten ermöglicht (ca. 146 MB/s beim Lesen und 65 MB/s beim Schreiben). Das ist natürlich besonders für sensible Daten interessant.

Interessant ist der zweite LAN-Anschluss, welcher es ermöglicht bei einem Ausfall des primären Netzwerks weiterhin Zugriff auf die Diskstation zu haben. Dafür braucht man natürlich zwei LAN-Netze, was nun bei Selbständigen nicht so häufig der Fall ist. Dennoch eine coole Sache bei Anwendern, die Ausfallsicherheit brauchen.

Festplatten

Die Festplatten selber sind hinter der abnehmbaren Abdeckung an der Vorderseite zu finden. Es handelt sich um 4 Einschübe für 2.5″ oder 3.5″ SATA III / SATA II Festplatten oder SSDs.

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Die Festplatten kann man im laufenden Betrieb wechseln, was eine schöne Sache ist. Insgesamt kann man intern bis zu 32 Terabyte in Form von 4 Festplatten zu je 8 Terabyte nutzen.

Durch die verschiedenen RAID-Varianten mit redundanter Sicherung sind es am Ende natürlich nicht so viel verfügbarer Speicherplatz, aber das ist für Selbständige, die Datensicherheit benötigen, auf jeden Fall schon eine ganze Menge Speicherplatz.

Ich konnte es nur mit zwei kleinen Festplatten testen, die ich hier noch herumliegen hatte. Der Einbau funktionierte problemlos.

Zusätzlich gibt es 3 USB 3.0 Anschlüsse (einer vorn und zwei hinten), die für externe Datenträger genutzt werden können, aber nicht nur das. Möglich sind z.B. auch DVB-T Sticks.

DiskStation DS416 Review - Speicherplatz satt fürs Büro und mehr

Zielgruppe

Die DiskStation DS416 ist speziell für anspruchsvolle Privatanwender und KMUs entwickelt worden.

Gerade für kleine Unternehmen ist es sehr gut geeignet, da es Daten für alle Angestellten bereitstellt und z.B. eine automatische Sicherung aller wichtigen Daten mit schnellen Wiederherstellungsoptionen anbietet.

Als Privatanwender ist natürlich auch nützlich, aber recht teuer. Zumal es mit DS216PLAY und DS216SE zwei neue NAS von Synology gibt, die günstiger sind und teilweise spezielle Videostreaming-Funktionen bieten, die vor allem für Heimkino-Fans interessant sind.

Ich würde deshalb sagen, dass das DS416 primär was für das Büro ist.

DSM 6.0 beta

Mit der Veröffentlichung des DS416 wurde auch die 6.0 Beta des DiskStationManagers DSM angekündigt. Beim DSM handelt es sich um das Betriebssystem, welches auf allen Synology Diskstations läuft.

Die neue Version ist nun unter anderem für 64-Bit-Syteme optimiert und erweitert die Unterstützung für Windows 10. Zudem gibt es z.B. erweiterte Synchronisierungs-Optionen und eine neue Webmail-Lösung. Auch eine Spreadsheet-App für das gemeinsame Arbeiten an Tabellen ist integriert.

Zudem kann man natürlich auf gewohnt viele Apps zugreifen und ich finde die Bedienbarkeit weiter sehr gut.

Ein Synology-NAS ist übrigens auch über Apps (Tablet oder Smartphone) nutzbar. Es gibt einige direkt von Synology, aber auch von Drittanbietern. Und man kann übrigens auch von außerhalb des eigenen Netzwerkes über das Internet auf die NAS-Daten zugreifen, wenn das freigegeben wurde. Natürlich verschlüsselt und mit Passwort.

Fazit

Ich liebe mein NAS, liebäugle aber schon mit einem neuen Gerät und da ist das DS416 ein heißer Kandidat.

Allerdings sollte einem bewusst sein, dass zu dem Preis des NAS noch die benötigten Festplatten hinzukommen. Das kann dann je nach gewünschter Festplattengröße recht teuer werden.

Das DS416 allein kostet aktuell bei Amazon ca. 450 Euro.

Positiv fällt aber zudem noch auf, dass so ein NAS deutlich weniger Strom verbraucht, als wenn man sich einen extra PC Server für Backups oder als Dateiserver basteln würde.

Professionellen Nutzern kann ich auf jeden Fall raten sich das DS416 mal anzuschauen, wenn sie einen Speicher/Server für das eigene Netzwerk suchen.

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „DiskStation DS416 NAS-Review – Speicherplatz satt fürs Büro und mehr“

    • Bei der Lautstärke sind, meiner Erfahrung nach, auch die Festplatten entscheidend. Das System selbst ist angenehm leise.
      Ich habe das NAS in einer Nische im Flur stehen. Der Flur ist im Zentrum der Wohnung, alle Türen gehen davon aus. Ich muss sagen, dass das NAS bis jetzt nie gestört hat. Selbst nachts, wenn die Schlafzimmertür offen ist.

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  1. Als Backup-Speicher ist ein NAS übrigens ungeeignet.
    Dafür gibt es extra eine Funktion, bei der eine externe Festplatte angesteckt wird und a la TimeMachine ein Backup erstellt wird.

    Diese externe Festplatte ist danach natürlich abzustecken (Schutz vor Überspannung/Blitzschlag) und an einem anderen Ort aufzubewahren (Überschwemmung/Brand).

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  2. Früher verwendeten wir im Büro einen Tower-PC modifiziert als Server. Dadrin war dann nur Mainboard, CPU, Raid-Controller und die Festplatten im Raid-10 Verbund. Angebunden war das ganze mit einem Gbit/s Anschluss. Da wir relativ viel mit großen Datenmengen arbeiten und auch jeder die immer wieder liest und neu beschreibt wurde der Gbit/s Anschluss langsam zu langsam. Wir überlegten ob es sich lohnt den Server neu zu bauen oder ein NAS zu kaufen. Wir entschlossen uns dann letzt endlich ein Synology NAS mit Link-Aggregation und 2 Gbit/s Anschlüssen zu kaufen. Da unser Switch auch Link-Aggregation unterstützt haben wir somit wieder Fullspeed. Das Webinterface finde ich ganz nett gemacht, auch wenn esmir manchmal echt komische Fehler auswirft. Die Lautstärke ist in Ordnung. Im 19″ Rack ist es nicht mehr hörbar. Über Nacht schalten wir den Lüfter Modus von Kühlmodus in Energiesparmodus, da eh Nachts keiner im Büro ist. Positiv ist auch noch der Stromverbrauch. Hat sich deutlich auf der Stromrechnung gezeigt. Als Sicherung haben wir noch eine USV von APC gekauft, die Synology unterstützt. Per USB verbunden und connected und gleich mal ausprobiert. 🙂 Sobald der Strom weg ist schaltet sich die USV dazu und bei 30% Restbatterie sendet die USV einen Befehl an die NAS um alles richtig herunterzufahren. Somit entstehen auch keine Datenverluste. Wir sind mit der NAS glücklich, schauen uns aber schon nach ner größeren um.

    Grüße
    Dennis

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  3. Hi Peer,

    die DS416 ist schon eine tolle Maschine! Falls man solch’ ein NAS professionell einsetzt, würde ich mich jedoch nicht allein auf ein einzelnes NAS verlassen – selbst, wenn es gespiegelte Platten hat (RAID-1). Daten mit denen man Geld verdient, würde ich immer auf 2 unabhängigen Systemen sichern. Die DS416 kann eines davon sein.

    Ich habe ein solche Konstellation zwar mit dem Hintergrund Profi-Fotograf skizziert, das Prinzip lässt sich jedoch auf jeden professionellen NAS-Einsatz übertragen: http://nas-selber-bauen.de/nas-fuer-fotografen/#Die_Kombination

    Viele Grüße
    Kai

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  4. Ich finde dein Beitrag sehr gut. Ich habe auch lange nach einen HomeServer gesucht und hab mich für ein LaCie 2 Big entschieden. Ich finde ihn für ein Mac sehr passend und zuverlässig.
    Der DS416 ist eine echte Alternative.

    Gruß Simon

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  5. “Als Backup-Speicher ist ein NAS übrigens ungeeignet.”

    Wie kommt man den auf sowas? In meinem Netz läuft ein älteres Synology-Gerät nur zu diesem Zweck. Alle geräte kommen von überall dort drauf und werden gesichert. Besser geht es nicht.

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  6. Wir setzen zwar auch auf ein NAS Büro, der schlechte Gewissen wächst aber. Backup-Strategien sind nicht so einfach umzusetzen, wie das zu wünschen wäre. Einen Kabelbrand mit Hardware-Schaden hatten wir schon einmal und daneben bleibt das Risiko vom Festplatten-Defekt. Deshalb setzen ziehen wir auf Cloud-Speicher um und nehmen die Einschränkungen bei der Datenübertragung in Kauf.

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  7. Sehr guter Artikel – allerdings ist die Formulierung “Dafür braucht man natürlich zwei LAN-Netze, was nun bei Selbständigen nicht so häufig der Fall ist.” nicht korrekt. Man benötigt einen Switch, der idealerweise LACP oder statische Link-Aggregation (meist nicht cross-plattformkompatibel) kann und zwei Netzwerkkabel, um die Ports zu stecken. Ein zweites IP-Netz ist nicht notwendig.

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  8. Dieser Artikel ist mein Einstieg in das Thema NAS, ich kannte bisher auch nur die Lösung, einen Desktop-PC als Server zu nutzen. Danke für das Teilen Deiner Erfahrungen

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  9. Ich gehöre zu den erwähnten “Heimkino Fans” und finde die Video-Streaming Funktion wirklich enorm praktisch – sie war für mich auch das #1 Kaufargument.

    Nutze die DiskStation auch ausschließlich privat, nicht im Büro.

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