Erfolgreich auf YouTube werden – Tubefabrik über Fehler, Tipps, Tools und Geld

Erfolgreich auf YouTube werden - Fehler, Tipps, Tools und GeldErfolgreich auf YouTube werden – das ist der Traum vieler.

Mein heutiger Interview-Partner beschäftigt sich genau mit diesem Thema und steht mir Rede und Antwort.

Unter anderem geht es um Fehler, Praxis-Tipps, nützliche Tools und Geld verdienen.

Hallo Andreas. Bitte stell dich meinen Lesern vor.

Hallo Peer. Zunächst mal vielen Dank für die Interview Einladung. Mein Name ist Andreas Pelta. Ich bin 29 Jahre alt und habe Betriebswirtschaftslehre studiert.

Hauptberuflich bin ich Online Marketing Manager bei einem mittelständischen IT Unternehmen. Daneben betreibe ich meinen YouTube Kanal 5Rules5Hacks, auf dem ich meinen Abonnenten in Erklärvideos viele Themen rund ums Geld näher bringe.

Meine Reise und vor allem die wichtigen Erfahrungen, die ich mit meinem YouTube Kanal mache, halte ich seit kurzem auf meinem Blog Tubefabrik.de fest.

Wie bist du zu Videos und YouTube gekommen?

Im Grunde hatte ich damals – es müsste 2010 gewesen sein – einfach Lust etwas auszuprobieren. Mir ging es eigentlich nur um die kreative Selbstverwirklichung.

Damals hatte ich zunächst keinerlei Intention mit YouTube Geld zu verdienen. Ich hab mir also einfach eine Kamera gekauft und angefangen das zu filmen wonach mir gerade war.

Wie liefen deine Anfänge als YouTuber und welche Probleme musstest du überwinden?

Da muss ich etwas ausholen. Ich versuche aber, mich so kurz wie möglich zu halten.

Meine Anfänge waren auf jeden Fall extrem interessant, haben aber eigentlich nichts mehr mit meinem heutigen Kanal gemein. Ich bin damals ohne irgendeine Erwartungshaltung an das Thema herangegangen und habe einfach losgelegt.

Nur die allerwenigsten meiner Abonnenten könnten sich unter Umständen noch daran erinnern, aber mein Kanal sah zu Anfang vollkommen anders aus als heute. Meine ersten Videos waren am ehesten ein persönliches Reisetagebuch von meinem 2-monatigen Südostasien-Trip, wo ich unter anderem Heuschrecken und Skorpione probiert und mich dabei gefilmt habe.

Als ich wieder in Deutschland war, wollte ich weiter Videos machen. Da ich schon seit meiner Kindheit gerne koche und backe, dachte ich mir, ich mach einfach etwas in diese Richtung. Das war aber immer noch relativ planlos. Lustigerweise hatte ich mit einem meiner Videos aber genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich glaube es hieß “Bunte Donuts schnell und einfach selber machen ohne Donutformen”.

Mit diesem Video hatte ich unbewusst eine oder sogar mehrere unbesetzte Nischen getroffen und dazu noch mit dem USP unterstützt, dass ich einer der wenigen männlichen YouTuber war, die solche Videos gemacht haben. Dadurch passierte etwas, was ich damals eigentlich nicht für möglich gehalten hatte: Das Video sammelte rund 100.000 Klicks und ich entschied mich, meinen YouTube Kanal mit dem YouTube Patnerprogramm zu monetarisieren – also Werbung zu schalten. Im Rückblick denke ich, dass das der Zeitpunkt war, an dem ich gemerkt hatte, dass sich mit YouTube wirklich Geld verdienen lässt.

Ab da habe ich dann angefangen, mir ernsthafter Gedanken über ein Konzept zu machen. Das Ergebnis war und ist 5Rules5Hacks. Ich hatte den bestehenden Kanal damals einfach umbenannt, um meine etwas über 300 Abonnenten zu behalten.

Das würde ich heute so nicht mehr machen. Schließlich hatte die alte Zuschauerschaft tendenziell wohl wenig Interesse an dem vollkommen veränderten neuen Themengebiet. Entsprechend undankbar war auch die Übergangszeit, in der ich wenige Klicks bekommen habe, viele Daumen nach unten kassierte und viel de-abonniert wurde. Aber nachher ist man eben immer schlauer.

Eigentlich war mein größtes Problem am Anfang eine wirkliche Linie für mich zu finden. Ich bin da etwas planlos herumgedümpelt. Erwartungsgemäß schwer ist es dann auch, sich dauerhaft zu motivieren am Ball zu bleiben. Das hat sich erst geändert, als ich anfing hinter die Kulissen zu schauen und mir ein wirkliches Konzept zu überlegen. Und ab dann ging es auch mit den Abonnenten verhältnismäßig schnell nach oben.

Wann und warum hast du tubefabrik.de gestartet?

Das ist gerade einmal zwei Monate her. Die Frage nach dem “Warum” ist leicht zu beantworten. Man findet kaum gesammelte Informationen zum Thema “Geld verdienen mit YouTube”. Entweder bekommt man einen Bären aufgebunden oder aber man wird total demotiviert, weil das Thema viel zu einseitig beleuchtet wird und das Gefühl entsteht, dass man nur Centbeträge verdienen kann, auch wenn man viel Zeit investiert.

Das fand ich extrem schade, da sich definitiv jeder etwas Geld mit YouTube dazu verdienen kann. Und wer richtig Gas gibt, der kann sich sicherlich auch damit selbst finanzieren. Die Informationen dazu sind aber eben relativ rar gesät. Daher wollte ich eine entsprechende Plattform schaffen, auf der ich Interessierte über alle vorhandenen Möglichkeiten informieren kann.

Dazu gehört aber natürlich nicht nur die Wahl der richtigen Form der Monetarisierung, sondern auch das Erstellen von Videos mit echtem Mehrwert, die Verbreitung der Videos und viele andere Dinge.

Lohnt es sich heute überhaupt noch einen neuen YouTube-Kanal zu starten?

Von meiner Seite ein klares “JA!”. Der Grund, warum das so häufig in Frage gestellt wird, liegt meistens in einer von 3 Ursachen begründet:

  1. Für YouTube benötigt man etwas Anlaufzeit. Von 0 Abonnenten auf 1.000 Euro Verdienst im Monat in einem Zeitraum von wenigen Monaten oder gar Wochen ist absolut unrealistisch.

    Und da die meisten Menschen sehr ungeduldig sind, kommt es häufig zu dieser falschen Annahme.

  2. Häufig wird als Möglichkeit zur Monetarisierung lediglich das YouTube Partnerprogramm in Betracht gezogen. Dabei gibt es zahlreiche andere Chancen, die man wahrnehmen kann. Ob Affiliate Marketing, Product Placements oder Sponsorships. Diese und viele andere Dinge können zu zusätzlichen Standbeinen werden. Hinzu kommt, dass YouTuber, die die ihr Hobby zum Beruf machen oder einfach das finanzielle Potenzial ausreizen möchten, später fast immer eigene Websites erstellen und dort ihren Abonnenten Produkte anbieten, die sie selbst erstellt haben. Und da kann es dann richtig rentabel werden.

    Dazu gibt es auch die Möglichkeit von Anfang an YouTube an andere Projekte zu koppeln. So habe ich beispielsweise im Rahmen deiner letzten Nischenseiten-Challenge für eine Nischenseite Videos erstellt und diese dann dort eingebunden. Damit konnte ich die Seite durch den “Medien-Mix” attraktiver machen und gleichzeitig Leute von YouTube auf meine Nischenseite locken. Auch auf diese Weise kann YouTube funktionieren und Sinn machen.

  3. Hobby und Arbeit werden sehr häufig verwechselt. Es mangelt nicht selten an der vernünftigen Abgrenzung und damit verbunden an einer realistischen Einschätzung der Verdienstmöglichkeiten. Wenn man wirklich Geld verdienen will – und das gilt nicht nur für YouTube – benötigt man ein Konzept und Durchhaltevermögen. Kurzum ein hohes Maß an Professionalität. Mal eben 3 Let’s Play Videos in der Woche veröffentlichen und erwarten, dass man davon seine Wohnung bezahlen kann, ist eben nicht drin. Alle YouTuber, die wirklich viel Geld verdienen, klotzen richtig ran und haben dabei einen guten Plan. Und anders geht es auch definitiv nicht.

Wenn man also die Sache im richtigen Licht betrachtet, sehr viel für seinen Erfolg tut und man mit Konzept und realistischer Betrachtungsweise an das Thema YouTube rangeht, ist es definitiv eine lohnenswerte Sache.

Wie findet man gute Nischen in YouTube? Worauf kommt es dabei an?

Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei der Erstellung einer Nischenseite. Allerdings mit dem Unterschied, dass ein YouTube Projekt in aller Regel auf eine deutlich längere Zeit ausgelegt ist. Das bedeutet entsprechend, dass ein wirkliches Fable für die behandelten Themen absolute Grundvoraussetzung ist, sonst wird man wohl kaum 30, 50, 100 oder noch mehr Videos produzieren. Und diese Anzahl braucht es häufig, bis ein Kanal durchstartet.

Dafür müssen aber Nischen nach meinem Gefühl häufig nicht ganz so eng gegriffen sein wie bei Websites. Das liegt zum Einen daran, dass es noch nicht ganz so viele Nischenkanäle wie Nischenwebsites gibt. Zum Anderen ist aber auch ein Faktor, dass du mit deinen Abonnenten einen Stamm an Zuschauern aufbaust, die deine Inhalte nicht nur konsumieren, wenn sie gerade den Einfall haben nach xy auf YouTube zu suchen, sondern auch dann, wenn ihnen deine neu veröffentlichten Videos auf ihrer Startseite vorgeschlagen werden. Du bist also nach kurzer Zeit nicht mehr rein von organischem Traffic abhängig.

Prinzipiell ist es sehr viel einfacher die Konkurrenz einzuschätzen, als beispielsweise bei der Erstellung einer Nischenseite. Das liegt schon daran, dass ich als Laie ziemlich gut beurteilen kann, ob die Videos, die bei der Suche nach bestimmten Begriffen erscheinen, wirklich hochwertig sind und gut auf das oder die entsprechenden Keywords passen. Das fällt bei der Beurteilung der Qualität einer Website häufig etwas schwerer.

Von der prinzipiellen Reihenfolge in der Herangehensweise würde ich es so machen:

  1. Eigene Interessengebiete aufschreiben und überlegen ob es dazu genug Unterthemen gibt, die ich behandeln könnte.
  2. Konkurrenz checken: Wie exakt passen die Suchergebnisse schon auf die keywords? Wie gut sind die Videos, die dort im Angebot sind und wie autoritär sind die YouTuber die dort erscheinen.
  3. Überprüfen wie viele Klicks die obersten Treffer haben. Wenn die obersten Videos exakt mit den gesuchten Keywords übereinstimmen und trotzdem nach 1 Jahr nur 100 Klicks oder ähnlich niedrige Werte haben, ist die Nische zu klein und ich gucke nach etwas anderem.

Welche Fehler siehst du immer wieder bei neuen YouTubern?

Das sind vor allem drei, die mir auf die Schnelle einfallen.

Viele neue YouTuber neigen dazu, ihre großen YouTube Idole einfach zu imitieren ohne ein eigenes Alleinstellungsmerkmal mitzubringen. Das kann nur in die Hose gehen!

Das bringt uns gleich zum zweiten Fehler, der fehlenden Authentizität. Sich zu verstellen bringt nichts. Die Leute riechen den Braten schnell, wenn du versuchst jemand zu sein, der du nicht bist. Häufig aus Angst vor “Hatern”. Das zerstört aber die Glaubwürdigkeit deiner Person und damit im schlimmsten Fall auch das Vertrauen, welches essenziell ist, wenn du später unter Umständen eigene Produkte erstellen und verkaufen möchtest, Product Placements machen willst oder Affiliate Marketing nutzt.

Und der gerade schon genannte “Hater” ist das Stichwort für Fehler Nummer 3: Dünnhäutigkeit bei Kritik. Doofe Kommentare und teilweise sogar unverschämte Dinge gehören leider zur Tagesordnung im anonymen Web. Das darf man niemals persönlich nehmen und sich schon gar nicht auf irgendwelche Schlagabtäusche in den Kommentaren unter den eigenen Videos einlassen. Das wirkt extrem unreif und vor allem auch unsicher.

Ich persönliche handhabe das so: Ansatzweise konstruktive Kritik – auch wenn sie harsch ausgedrückt ist – beantworte ich und frage nach, was nicht gefallen hat. Das sind wichtige Infos für zukünftige Videos. Beleidigungen oder gar rassistische Anfeindungen gegen andere User (ja, das gabs leider auch schon) melde und/oder lösche ich unbeantwortet.

Was sollte man bei den eigenen Videos besonderes beachten?

Mehrwert, Mehrwert, Mehrwert! Das Video muss nicht perfekt sein. Die Auflösung muss nicht in HD sein. Wenn du dich “verhaspelst” wird das einfach überhört und wenn du noch nicht gut schneiden kannst, kassierst du vielleicht einen spöttischen Kommentar, mehr nicht.

Wenn du aber keinen echten Mehrwert zu liefern hast, dann lass die Kamera lieber aus! Löse ein Problem, gib ein wichtiges Update, informiere über interessante Neuigkeiten oder erzähl von mir aus auch einen Witz. Das alles kann Mehrwert liefern. Aber auf “Geblubber” ohne Inhalt steht niemand. Dadurch bekommst du nicht nur keine neuen Abonnenten, sondern verlierst unter Umständen auch alte.

Hast du Tool-Empfehlungen, die neuen YouTubern helfen?

Ja und das Schöne ist, sie sind alle absolute Basic Tools und kosten nichts, denn “fancy” Zeug brauchst es eigentlich nicht.

Für meine Brainstormings, um neue Video- oder Kanalthemen zu generieren, nutze ich eine Seite namens mindmup.com. Dort lassen sich tolle Mindmaps erstellen und einfach lokal oder auf Google Drive abspeichern.

Das W-Fragen-Tool hilft, seine Nischen beziehungsweise ein bestimmtes Keyword mit W-Fragen von allen Seiten zu beleuchten. Wenn ich dieses Tool nutze, bekomme ich immer jede Menge neue Videoideen.

Die in YouTube integrierte Analytics Funktion bietet eine ganze Menge tolle Funktionen, die viel zu wenige Leute nutzen. Allem voran die sogenannte Zuschauerbindung, an der sehr einfach zu sehen ist, an welcher Stelle im Video die meisten Leute abspringen. Das kann zum Beispiel Aufschluss darüber geben, ob das Video-Intro nicht gut oder zu lang ist.

Auf der Website canva.com lassen sich vollkommen ohne Kenntnisse von Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder Gimp tolle Thumbnails zusammen basteln. Sei es mit einem selbst hochgeladenen Screenshot aus dem Video und eingefügtem Text oder einer Auswahl von Stockfotos. Das Schöne ist, dass die Dimensionen von vielen üblichen Bildern – etwa YouTube Thumbnails, Facebook Profilfots oder Twitter Posts – schon vordefiniert sind. Eines meiner absoluten Lieblingstools, das ich sehr gerne nutze.

Darüber hinaus gibt es auch eine Menge kostenpflichtige Tools, die das Suchvolumen für bestimmte Keywords analysieren. Ich muss aber gestehen, dass ich diese tendenziell für unnötig halte, da durch den richtigen Einsatz von Beschreibung und Tags dein Video fast automatisch unter den richtigen Suchbegriffen eingeordnet und platziert wird, wenn es von hoher Qualität ist.

Dazu kannst du das Suchvolumen – ganz im Gegensatz zu Websites – sehr gut dadurch einschätzen, wie viele Klicks bestimmte Videos mit genau deinen Suchbegriffen haben. Aber es muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob für seinen speziellen Fall ein kostenpflichtiges Tool hilfreich sein kann.

Sollte man sich einem YouTube-Netzwerk anschließen oder lieber nicht?

Ich muss gestehen, da bin ich nicht der große Experte. Ich kann deshalb auch nicht wirklich ein super qualifiziertes Urteil dazu abgeben.

Meine Einschätzung sieht aber wie folgt aus: In dem Moment, in dem ich mich einem YouTube Netzwerk anschließe, gebe ich die Kontrolle über meinen YouTube Kanal aus der Hand. Ich muss dann alle möglichen vertraglichen Dinge beachten und kann nicht mehr nur noch Videos machen wann ich will und über was ich will und das über Zeiträume von teilweise bis zu fünf Jahren.

Auch hört man immer wieder von sehr vielen unseriösen Netzwerken, die im Grunde keine Unterstützung liefern, sondern nur kassieren wollen. Das trifft zwar vermutlich nicht auf große Netzwerke wie Mediakraft & Co zu, aber dort rein zu kommen ist wiederum entsprechend schwieriger.

Dazu kommt, dass man bei den großen Netzwerken eigentlich nur in Frage kommt, wenn die Verantwortlichen der Meinung sind, dass man ein extrem großes Publikum erreichen kann. Das setzt fast schon automatisch voraus, dass du eher im Unterhaltungssektor aktiv bist, als in einer speziellen Nische. Und da ist zu Beginn erst einmal die Konkurrenz so groß, dass du schon extrem gute Ideen haben musst, um dich von der Masse abzuheben.

Ich muss aber an dieser Stelle noch einmal sagen: Ich habe nie mit einem YouTube Netzwerk zusammengearbeitet oder ernsthaft in die Tiefe recherchiert, da es für mich einfach nie in Frage kam. Entsprechend solltest du, sofern du dich gerade mit dieser Thematik auseinandersetzt, mein Wort nicht für bare Münze nehmen. Einen Blick wert sind solche Dinge allemal, denn wenn es niemanden gäbe, für den so etwas interessant wäre, gäbe es auch solche Netzwerke nicht. Etwas Vorsicht und ein gesundes Maß an Skepsis schaden aber sicher nicht.

Wie macht man seinen YouTube-Kanal bekannter?

Das Wichtigste ist natürlich sehr guten Content zu liefern. Umso größer der Mehrwert oder Unterhaltungsfaktor ist, desto mehr werden deine Videos auch geteilt und desto schneller verbreiten sich deine Inhalte. Auch Daumen nach oben und Kommentare gibt es dann häufiger, was wiederum ein Signal für den YouTube Algorithmus ist, dass es sich um gute Inhalte handelt. Das führt entsprechend zu besseren Platzierungen in der YouTube Suche.

Aus diesem Grund macht es auch Sinn, ausdrücklich um Kommentare, Abos, Shares und so weiter zu bitten. Häufig wird da einfach nicht dran gedacht. Da deine Abonnenten dich damit aber in der Regel sehr gerne für deine Videos “belohnen”, kann das einen großen Unterschied machen.

Auch sehr wichtig ist das Kommentieren anderer Videos aus ähnlichen Bereichen. Wenn du dir dabei Mühe gibst, ziehst du Aufmerksamkeit auf dich und gewinnst dadurch das Interesse von anderen Kommentierenden oder dem Kanalbetreiber. Jeder Kommentar ist ein direkter Link zu deinem Kanal und hat dadurch das Potenzial dir neue Zuschauer und Abonnenten zu liefern.

Zuletzt kann es auch Sinn machen, geeignete Gruppen auf Facebook zu suchen und dort seine Inhalte zu posten und um Klicks und Abonnenten zu “werben”. Dabei ist aber Vorsicht geboten, denn das Ganze muss sehr authentisch sein und darf nicht zu werblich klingen. Die Leute werden so von Werbung überflutet, dass die “Reizschwelle” dort sehr niedrig liegt.

Außerdem ist es sinnvoll, in sozialen Netzwerken nur einen kurzen Videoausschnitt zu posten und auf das “Originalvideo” auf YouTube zu verlinken, anstatt es einfach direkt zu posten. So wird es tatsächlich nur von den Menschen aufgerufen, die sich für die Inhalte interessieren. Dadurch fallen die Kennzahlen wie durchschnittliche Wiedergabezeit und Absprungrate besser aus, was sich positiv auf die Platzierung deiner Videos innerhalb von YouTube auswirkt.

Häufig wird nämlich der Fehler gemacht zu glauben, dass die reinen Klickzahlen mehr wert wären als die Kennzahlen, die hinter den Videos stecken. Das ist aber zum Glück(!) vollkommen falsch. Schließlich ist es so wesentlich unwahrscheinlicher, dass die eigenen Videos von Konkurrenten mit gekauften Klicks verdrängt werden.

Zum Schluss freue ich mich über deine wichtigsten Tipps für den YouTube-Erfolg.

Am Anfang eines jeden YouTube Kanals ist es wichtig einen sehr regelmäßigen Output zu schaffen. Klar, Kontinuität bleibt auch später wichtig. Aber zu Beginn muss YouTube deinen Kanal erst einmal richtig einordnen und gucken, was da so kommt. Um so aktiver du also in den ersten Wochen und Monaten bist, desto schneller überwindest du das anfängliche “schwarze Loch”. Also die Zeit, in der du das Gefühl hast, dass du, egal wie gut deine Videos sind, kaum Views bekommst.

In einer Nische, die nicht komplett unbesetzt ist, kann ein guter und vor allem auffälliger Thumbnail der ultimative Wettbewerbsvorteil sein, der dir einen großen Teil der Klicks sichert. Das wird häufig unterschätzt und entsprechend vernachlässigt, was aber schade ist, denn mit jedem Klick, den du bekommst, rutschst du näher an Platz 1 für das jeweilige Keyword heran. Aus meiner Sicht gibt es kaum ein Mittel, das mit so wenig Aufwand so einen großen Effekt verursachen kann. (Besonders mit dem Geheimtipp canva.com!)

Der zweite wichtige Klick-Faktor neben dem Thumbnail ist der Titel deines Videos. In diesem musst du immer unbedingt zwei Dinge beachten:

  1. Der “Click-Bait”: Dein Titel muss sehr interessant klingen. Neugierig werden potenzielle Zuschauer etwa durch Listen (Die Top 5 der xyz) oder wenn das Aufdecken eines “Geheimnisses” in Aussicht gestellt wird (z.B. “Mit dieser Methode hat Arnold Schwarzenegger 10kg Muskeln aufgebaut”).
  2. Deine Keywords: Diese sollten optimalerweise in zwei unterschiedlichen Variationen im Titel vorkommen, denn dein Titel ist der Keyword-Rankingfaktor Nummer 1.

Wenn du neben dem Grundsatz, dass deine Videos echten Mehrwert liefern müssen, diese Punkte beachtest, stehen die Zeichen schon einmal gut für deinen Start auf YouTube.

Danke für das Interview

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „Erfolgreich auf YouTube werden – Tubefabrik über Fehler, Tipps, Tools und Geld“

  1. “Hobby und Arbeit werden sehr häufig verwechselt” – Ich glaube den Spruch sollten sich manche fast schon eintattoowieren lassen 😉

    Finanziell zu denken und berufliche Chancen richtig einzuschätzen ist wohl auf Youtube wirklich ein Problem

    Antworten
  2. Danke für das interessante Interview.
    Vielleicht könnt ihr mir eine Frage beantworten.
    Ich betreibe mehrere NischenSeiten und würde gerne dazu auf YouTube einige Videos bzgl. Produktvorstellungen erstellen. Besteht dort dann auch die Möglichkein ein paar Einnahmen über direkte “youtube Werbung” zu generieren? Oder muss dafür das Video 1000sende male aufgerufen werden bevor dort etwas passiert?

    Antworten
  3. Hallo
    Ich habe mich auch auf Youtube versucht und habe auch die Produkte die ich auf der Nischenseite teste in echt zu Testen.
    Als ich das Video gedreht habe, habe ich gemerkt das ich aus irgendeinen Grund anfange zu stottern wenn die Kamera an ist. Dann habe ich beschlossen erst das Video zu machen und dann später nachzusprechen. Bei mir hat leider nichts von beiden geholfen, ich habe an einem Tag das Video 5 Stunden lang geschnitten und bearbeitet. Nach 3 Tagen war das Resultat mist 😀
    Nachdem ich mir das Interview durchgelesen habe,habe ich beschlossen es nochmal zu versuchen ,dieses mal versuche ich ganz natürlich zu wirken so wie ich bin und mich nicht zu verstellen

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  4. Hallo Peer und Andreas,

    ich überlege schon lange, einen Youtube Kanal zu eröffnen und habe den Schritt jetzt auch gewagt. Aktuell bin ich noch am überlegen, wie ich das Ganze nun umsetze. Das Problem ist, dass ich als Polizist arbeite und aus meiner eigenen Spielsucht heraus eine Berater- und Coachtätigkeit begonnen habe, meine Identität aber leider nicht preisgeben kann. Zuerst wollte ich mit animierten Videos arbeiten aber ich denke, das meine Authentizität darunter leidet. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich mit einer Maske arbeiten soll, frage mich aber auch, ob das sinnvoll wäre. Hättet ihr vielleicht dazu eine Idee?

    Vielen Dank für den guten Beitrag!

    LG Mo

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