So wichtig ist euch Freizeit – Analyse und Tipps

Das Thema Freizeit habe ich hier im Blog schon häufiger behandelt. Schließlich ist man als Selbstständiger irgendwie immer am arbeiten.

Doch genügend eigene Freizeit ist wichtig und deshalb habe ich euch gefragt, wie ihr es damit haltet.

Im Folgenden schaue ich mir an, was fast 400 Leser meines Blogs davon halten.

So wichtig ist euch Freizeit

Genügend Freizeit zu haben ist gerade für Gründer, aber auch später für langjährige Selbstständige nicht so einfach. Schließlich gibt es immer irgendwas zu tun und die ToDo-Liste wird eher länger als kürzer.

Das ging auch mir in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit so. Ich habe kaum frei gemacht und Hobbys und Erholung ziemlich vernachlässigt. Allerdings habe ich dann irgendwann gemerkt, dass es so nicht auf Dauer weitergehen kann.

Deshalb habe ich mir wieder meine eigene freie Zeit “erkämpft” und das hat sich sehr positiv auf mein eigenes Wohlbefinden, aber auch auf meine Arbeit ausgewirkt.

So wichtig ist euch Freizeit - Analyse und Tipps

Hier habe ich ein paar meiner Tipps dazu aufgeschrieben.

Einblicke in eure Meinung

Vor einer Weile habe ich zum Thema Freizeit eine Umfrage gestartet und insgesamt haben 386 Leser daran teilgenommen. Das ist wirklich gut und zeigt, dass das Thema vielen sehr wichtig ist.

Die Ergebnisse der Umfrage könnt ihr im Folgenden sehen:

Was haltet ihr von Freizeit?

  • Freizeit ist mir sehr wichtig. Nur dann kann ich wieder richtig arbeiten. (57%, 221 Stimmen)
  • Je nach Auftragslage kann ich mir Freizeit leisten oder nicht. (27%, 105 Stimmen)
  • Freizeit für Selbständige? Das gibt es nicht! (16%, 60 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 386 (max. 1 Stimmen)

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (57%) haben angegeben, dass Freizeit für sie sehr wichtig ist. Nur dann können sie wieder richtig arbeiten. Mir geht es ganz genauso. Natürlich gibt es mal Phasen, wo man irgendwas schaffen will bzw. muss. Ein paar Tage mal durcharbeiten ist auch nicht das Problem. Aber nicht auf Dauer, denn dann leidet die Konzentration, die Motivation und die Leistungsfähigkeit generell.

Mit der harten Realität haben 27% der Umfrageteilnehmer zu kämpfen. Diese machen nur dann frei, wenn es die Auftragslage zulässt. Leider ist es meist so, dass man entweder zu viel oder zu wenig zu tun hat und dadurch auch immer wieder die eigene Freizeit leidet. Hier hilft es klare Feierabendzeiten zu definieren, egal wie die Auftragslage gerade ist. Das fällt sicher nicht leicht, ich weiß das aus eigener Erfahrung, aber nur so wird man dauerhaft zu einer normalen Arbeitzeit und regelmäßigen Freizeit gelangen.

Immerhin 16% geht es so wie mir zu Beginn. Sie haben gar keine Freizeit, da einfach zu viel Arbeit zu erledigen ist und man sich erstmal was aufbauen muss. Allerdings sollte das kein Dauerzustand sein, denn auch wenn man jung ist, das macht sich gesundheitlich bemerkbar.

Arbeiten, um zu leben und nicht leben, um zu arbeiten!

Viele Gründer arbeiten auch deshalb fast durchgehend, weil es ihnen so großen Spaß macht. Und das ist einerseits natürlich auch schön, da alles viel leichter fällt, wenn man Spaß hat.

Allerdings ist das auch eine Falle, in die man tappen kann. Mir erging es jedenfalls so. Ich habe jede freie Minute gearbeitet, oft bis spät in die Nacht und auch am Wochenende. Freizeit wollte ich gar nicht, weil mir meine Arbeit nicht wie Arbeit vorkam und ich einfach Spaß daran hatte.

Dennoch wirkt sich fehlende Freizeit, Ablenkung und Erholung negativ auf einen selbst bzw. die eigene Gesundheit aus, auch wenn man das erstmal gar nicht merkt.

Deshalb kann ich nur dringend jedem Selbstständigen raten, der eigenen Freizeit einen wichtigen Stellenwert einzuräumen. Langfristig werdet ihr davon profitieren und euer Business ebenfalls.

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „So wichtig ist euch Freizeit – Analyse und Tipps“

  1. Vielen Dank für deinen ansprechenden Beitrag zur Thematik Freizeit und Selbständigkeit. Überwiegende Definitionen bezeichnen die Freizeit noch als “die nicht der Erwerbstätigkeit dienende Zeit”.

    Allerdings kristallisiert sich heutzutage immer mehr eine andere Definition heraus: Freizeit ist die Zeitspanne, die am Ende übrig bleibt, wenn alle verpflichtenden Tätigkeiten erledigt sind und Teile der Maslowschen Bedürfnispyramide wie Schlafen, Essen, usw. erfüllt sind.

    Ich selbst sehe die Begrifflichkeit “Freizeit” eher als als subjektive Wahrnehmung.
    Ich habe dann Freizeit, wenn es sich für mich “nach Freizeit anfühlt und meine Erholung gefördert wird”.

    Dass 16 Prozent der Befragten für sich feststellen, dass Freizeit und Selbständigkeit nicht zusammenpassen, das lässt aufhorchen. Und ich rate Jedem sich bei diesem Gefühl ganz schnell umzustellen.

    Ohne entspannende Freizeit (zu der gerne auch der entspannte Hausputz gehören darf) geraten wir schnell an den Rand unserer Leistungsfähigkeit.

    Aber leider hat der überall erkennbare Leistungsdruck aus der Berufswelt längst auch Einzug in unser Privatleben gefunden. Allerorts herrscht oft das “Immer-größer-immer-besser- / “das ist mein Haus-mein Auto-mein Pferd-Diktat”,

    Fazit: Habt Obacht auf euch selbst!

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  2. Heutzutage kommt es immer öfter zu Burnouts und Depressionen. Die ständige Ereichbarkeit und der Perfektionismus beinhaltet dabei eine sehr große Komponente. Um diesen Krankheiten entgegenzuwirken, bedarf es sehr wohl ein gewisses Maß an Freizeit – einfach mal abschalten können und die Seele baumeln lassen, sich erholen und dann weiter in das Arbeitsleben stürzen.

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  3. Ich bin nun seit etwas mehr als ein Jahr selbstständig und am Anfang war auch für mich jede Minute mit Arbeit belegt. Je mehr Aufträge desto besser weil das ja Geld bedeutet. Allerdings habe ich dann schnell gemerkt, dass es mir dadurch körperlich nicht gut ging. Ständig müde, lustlos und ein schlechtes Gewissen, wenn ich dann doch mal am Abend um 20 Uhr “Feierabend” gemacht habe.

    Als dann gesundheitlich ein Einbruch kam, habe ich radikal umgeschwenkt. Maximal 3 Punkte für die Tagesliste, am Nachmittag Feierabend und am Wochenende auch Wochenende gemacht. Habe ich am Abend Lust, doch noch was zu machen ist es gut, wenn nicht, dann auch. Hat aber eben ein wenig gedauert, bis es im Kopf Klick gemacht hat…

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  4. Lieber Peer, in letzter Zeit beleuchtest Du wirklich wichtige Themen rund um die Selbstständigkeit. Das Thema “Freizeit” kommt offensichtlich für viele Selbstständige kaum noch vor. Man muss schon aufpassen, dass die Erholungsphasen, gerade in der Anfangsphase, nicht zu kurz kommen. Man möchte sich SEO-mäßig natürlich auch ein Polster aufbauen. Für mich war die schwierigste Phase die Umstellung der gesamten Website auf WordPress. Zu Beginn der Selbstständigkeit habe ich mit einem alten System gearbeitet. Mit jeder neuen Seiten kamen neue Fehler hinzu, bis die Seite fast zusammengebrochen wäre. Mit dem alten System (WebPlus) ging es einfach nicht mehr – und so waren mehr als zwei Wochen bis zum Relaunch nur noch von nahezu ununterbrochener Arbeit bis ca. 2 Uhr morgens geprägt. Als bei Google der “Newcomer-Bonus” dann ein paar Monate später vorüber war und die Besucherzahlen zum ersten Mal eine lokales Minimum durchliefen, war die Panik groß und ich habe nur noch weiteren Content erstellt, um die fehlenden Besucher damit aufzufangen. Das hat zwar ziemlich gut geklappt, doch was dauerhaft und immer zu kurz kam war die “Freizeit”.
    Ich halte es für wichtig, dass man selbst eine “Messgröße” oder einen festen Wert definiert, wann die Freizeit zu sehr leidet. Am Sport merke ich es immer. Schaffe ich es drei Mal die Woche ins Fitnessstudio, läuft alles rund; fühle ich mich zu müde und ausgelaugt und gehe nur alle zwei Wochen ein Mal, stimmt etwas nicht – und ich muss kürzer treten. Genauso gut könnte man sich vornehmen, drei Mal verbindliche Freizeitstunden für sich einzuplanen und das als Maßstab zu nehmen.
    Schön ist es natürlich, wenn man später die Früchte der eigenen Arbeit ernten kann – z. B. in Form von VG Wort. Aber das dauert mitunter mehrere Jahre… Vielen Dank im Übrigen für die Hinweise zu VG Wort auf Deinem Blog!

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