Wie wichtig ist Google AdSense für Website-Betreiber?

Wie wichtig ist Google AdSense für Website-Betreiber?Im Zuge der kommenden Datenschutz-Verschärfungen steht auch Google AdSense auf dem Prüfstand, da diese Werbeanzeigen viele Cookies setzen.

Deshalb möchte ich in diesem Artikel der Frage nachgehen, wie wichtig Google AdSense für Website-Betreiber ist und wie ihr in Zukunft damit umgehen werdet.

Ich gehe dabei auch darauf ein, wie wichtig Google AdSense für mich ist.

Google AdSense und die DS-GVO

Die DS-GVO tritt am 25.5.2018 endgültig im Kraft. Dadurch gibt es dann einheitliche und schärfere Datenschutz-Regelungen in ganz Europa.

Da wir bisher aber auch schon einen strengen Datenschutz in Deutschland hatten, ist der Einsatz von Google AdSense davon wohl noch nicht betroffen. Auch wenn hier personenbezogene Daten gesammelt werden, dürfen Werbemaßnahmen wohl weiterhin durchgeführt werden, ohne explizites Opt-In der Nutzer.

2019 soll dann aber die ePrivacy Verordnung kommen, die
aktuell in einem sehr strengen Entwurf vorliegt. Darin wird ein Opt-In für alle Cookies und sonstigen Datenerfassungen vorgeschrieben.

Das wäre meiner Ansicht nach aber bei AdSense gar nicht machbar, da man ja nicht weiß, welche Cookies die Werbekunden setzen. Und wenn, dann ist es nur mit großem Aufwand machbar und ärgert die meisten Besucher druch Opt-In Formulare eher, als dass es ihnen hilft.

So stellt sich die Frage, ob das Ende von Google AdSense bevorsteht?

Wie wichtig ist Google AdSense für Website-Betreiber?

Um die womöglichen negativen Auswirkungen abschätzen zu können, spielt es natürlich eine große Rolle, ob es einem leicht oder schwer fallen würde auf AdSense zu verzichten. Das hängt von der Bedeutung dieser Einnahmequelle auf den eigenen Websites ab.

Verdient man damit 100 Euro im Monat und sind dies z.B. 5% an den Gesamteinnahmen, dann wäre ein Aus für AdSense sicher verschmerzbar. Sind es aber z.B. 30 % oder mehr der Gesamteinnahmen, dann tut das schon sehr weh.

Es gibt Website-Betreiber, die allein auf Google AdSense setzen, wie ihr in diesem Beispiel sehen könnt.

Deshalb habe ich euch gefragt, welche Rolle Google AdSense bei euch spielt. Hier seht ihr die Antworten:

Welche Rolle spielt Google AdSense in deinem Blog / deiner Website?

  • Google AdSense ist meine Haupteinnahmequelle (31%, 101 Stimmen)
  • Ich nutze Google AdSense gar nicht. (31%, 100 Stimmen)
  • Google AdSense läuft bei mir eher schlecht. (19%, 63 Stimmen)
  • Ich verdiene Geld mit AdSense, aber es ist nicht die wichtigste Einnahmequelle. (19%, 61 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 325 (max. 1 Stimmen)

Immerhin 31% der 325 Umfrageteilnehmer hat angegeben, dass AdSense die Haupteinnahmequelle auf deren Website ist. AdSense nicht mehr nutzen zu können oder einen deutlichen Einnahmenrückgang durch ein zwingendes Opt-In hinnehmen zu müssen, wäre schon ein schwerer Schlag.

Ebenfalls 31% nutzen AdSense dagegen gar nicht. Diese Personen müssen sich zumindest diesbezüglich keine Sorgen machen.

Bei 19% läuft AdSense eher schlecht. Da wäre es ggf. kein Problem, wenn AdSense nicht mehr (einfach) nutzbar ist. Allerdings sind viele dieser AdSense-Einbindungen nicht optimiert. Oft ist deutlich mehr möglich und dann würde es schon wieder wehtun, darauf zu verzichten.

Weitere 19% verdienen Geld mit AdSense, aber es ist nicht die Haupteinnahmequelle. Ich gehöre auch zu dieser Gruppe. Dennoch wäre es sicher nicht schön, wenn diese Einnahmequelle wegfällt. Damit würde ein wichtiges Standbein verloren gehen.

Wie wichtig ist AdSense für mich?

Wie gerade gesagt, ist AdSense eine Einnahmequelle bei mir, aber nicht die wichtigste. Aktuell macht AdSense circa 10% meiner Einnahmen aus. Das schwankt natürlich von Monat zu Monat.

Auf AdSense zu verzichten würde also keinen dramatischen Einbruch meiner Einnahmen nach sich ziehen, aber ich würde es dennoch merken. Allerdings könnte sicher ein Teil des Einnahmen-Rückgangs teilweise durch andere Einnahmequellen aufgefangen werden.

Dennoch mag ich AdSense sehr und würde nur ungern darauf verzichten. AdSense ist einfach, pflegeleicht und gut optimierbar. Es ist ein weiteres Standbein meiner Selbstständigkeit und trägt seinen Teil zur Risikostreuung bei.

Nutzt ihr Google AdSense in Zukunft weiter?

Manch einer verteufelt AdSense schon im Zuge der kommenden Datenschutz-Grundverordnung, andere wiederum sehen hier noch kein Problem. Genau werden wir dies wohl erst wissen, wenn erste Abmahnungen, Bußgeldverfahren und Gerichtsurteile durch sind.

Spätestens wenn die ePrivacy-Verordnung kommt, könnte es aber eng werden. Ob diese in der aktuellen strengen Form kommt ist unklar, aber man sollte zumindest auf den Worst Case vorbereitet sein. Cookies ohne Einwilligung wären dann nicht mehr rechtens und könnten einem teuer zu stehen kommen.

Ich gehe zwar davon aus, dass Google sich in irgendeiner Form etwas einfallen lässt, um AdSense in Zukunft auch ohne Opt-In auf europäischen Websites einsetzen zu können, aber bisher gibt es dazu keine Infos. Aber da die AdWords/AdSense Kombination die Haupteinnahmequelle für Google ist, wäre ein Verzicht auf AdSense vieler Webmaster in Europa ein großes Problem für Google.

UPDATE
Im März 2018 gab es eine erste Info von Google, dass man in Zukunft die Möglichkeit anbieten will, AdSense komplett ohne Personalisierung nutzen zu können. Wie genau das dann aussehen wird, muss man abwarten.

Wie geht ihr ggf. damit dann um? Nutzt ihr AdSense weiter oder nicht?

Nutzt ihr Google AdSense trotz der DS-GVO weiter?

Ergebnis anschauen

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „Wie wichtig ist Google AdSense für Website-Betreiber?“

  1. Ganz gewiss schaut Google auch jetzt schon auf die Umsetzung der ePrivacy-Verordnung im kommenden Jahr.
    Für Google wäre die Umsetzung nach dem aktuellen Entwurf der Verordnung ein heftiger Schlag in die Verkaufsstrategie und würde das aktuelle Verkaufsmodell der Firma gewiss ins Schwanken bringen.

    Es bleibt wohl außer Frage, dass die Datenerhebung und -verarbeitung zu Marketingzwecken eine Einwilligung erfordert. Vielleicht wird dies durch grundsätzliche Einstellungen am Browser (die der Nutzer vornimmt) ermöglicht. Wie wir alle aber unweigerlich erkennen können: Alles noch im Bereich der Spekulationen.

    Aber ich glaube nicht so recht daran, dass der aktuelle Entwurf der neuen ePrivacy-Verordnung keine Änderungen mehr erfahren wird. Bei den grundsätzlichen Nutzung der bekannten “Cookie.-Banner” haben wir das vor einigen Jahren ja auch erlebt.

    Das Einholen einer ständigen Einwilligung des Nutzers wird jedenfalls keine Lösung sein, darüber sind sich bestimmt alle einig.

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    • Bei der eprivacy Verordnung muss sich definitiv noch was ändern. Sonst wird es für den digitalen Standort in Europa wirklich schwierig. Aber ich denke Mal da geht was, wenn man bedenkt das awin auch betroffen ist und hinter awin ja Springer steckt. 🙂 die haben ja einen guten Draht nach oben.

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    • Man müsste das beim Starten des Browsers anklicken “Hiermit genehmige ich die Erfassung meiner Daten blabla, das kann beinhalten..blabla…” und dann sollte man auf jeder Seite ein Verzeichnis haben, welche Analysetools genutzt werden – und dann kann man schön anklicken, was man nicht will.

      Oder noch simpler: Tor Browser o.ä. nutzen.

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  2. Sind wir doch mal ehrlich… Wenn eine Website groß genug ist, um Geld abzuwerfen, sind Premium-Vermarkter mit ihren hohen TKP’s viel besser. Manch einem, wie SiN zum Beispiel, gelingt sogar die Selbstvermarktung, was aber eher die Ausnahme ist. Das schaffen meist nur die Portale mit eigener Sales-Abteilung oder eben die lukrativen Nischen.

    So oder so… ich nutzte AdSense schon lange nicht mehr und halte auch meine Youtube-Videos werbefrei. Für mich ist das keine sinnige oder lohnenswerte Einnahmequelle und Google will ich so gesehen auch nicht unterstützen, wenn es nicht sein muss. Und wer mit seinem Stuff wirklich Geld verdienen kann, der verdient in der Regel mit allem anderen mehr, als mit AdSense.

    Ganz früher waren die Einnahmen wirklich mal okay, aber heute ist das für mich wie eine Restplatzvermarktung. Wenn nichts Besseres geht, könnt ihr damit eben ein wenig dazuverdienen. Aber ich bin auch zu alt, um etwas “dazuzuverdienen”. Entweder du monetarisierst deine Website richtig oder eben nicht. Für 100-200 Euro im Monat, verzichte ich lieber auf Werbung und nerve keinen damit. Dieses ganze “Taschengeld-Werbung” nervt mich selbst mehr, als dass sie mir einbringt.

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    • Ich möchte mit meiner Computerecke auch zukünftig auf Adsense verzichten können. Allerdings stehe ich da noch ganz am Anfang und muss erst mal sehen, was da so geht und worauf ich achten muss…

      Direktvermarktung der verfügbaren Werbeplätze wären natürlich die ideale Lösung.

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    • Ja da hast du vollkommen Recht. Mit Adsende kann man nur viel Geld verdienen, wenn man ein enorm hohes Trafficaufkommen hat. Einer meiner Anfängerfehler war, dass ich früher viel zu sehr auf Adsense gesetzt hab, anstatt lukrativere Partnerprogramme einzubinden

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  3. Puh das ist für mich einfach eine ziemliche Überregulierung und total unnötig, immerhin interessiert es die meisten Nutzer nicht mal, was Cookies machen oder überhaupt sind.

    Auf den meisten meiner Webseiten greife ich auch auf Adsense zurück um zumindest die laufenden Kosten begleichen zu können und darauf würde ich auch nicht freiwillig verzichten.

    Alleine Adblocker haben einem das Leben als Webseitenbetreiber deutlich schwerer zu machen ich finde man sollte sich gegen diese mMn. sinnlosen Gesetze wehren und sie nicht einfach hinnehmen.

    Ich werde wie gesagt weiterhin Adsense einsetzen.

    Just my 2 cents.

    Greetz, Alex

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  4. Adsense ist zwar auch nicht mehr das, was es vor ein paar Jahren mal war, aber für kleinere Seiten ist es wahrscheinlich die einzig brauchbare Einkommensquelle. Für diese dürfte die Entfernung der Werbung keine Alternative sein. Google dürfte auch selbst kein Interesse haben, die Marktführerschaft kampflos aufzugeben, und wird die Bereitstellung der Werbung entsprechend anpassen müssen. Ansonsten sehe ich die Regelungen etwas kritisch, schließlich kann man mit entsprechenden Plugins, und sogar mit den Browsereinstellungen, das Setzen von Cookies unterbinden.

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  5. Gerade eben habe ich eine Email von Google bezüglich der kommenden DSGVO bekommen – aber noch nicht gelesen. Das kommt in 10 Minuten. 😉
    Ich hatte bis jetzt nur auf einer Seite AdSense Banner eingebaut – mit nur mäßigem Erfolg. Das lag aber eventuell auch an der zu geringen Besucheranzahl. Trotzdem war ich mit dem Ergebnis absolut unzufrieden. Nach dieser Erfahrung verzichte ich inzwischen ganz auf AdSense und sehe diesem Thema zum Glück sehr entspannt entgegen. Mal sehen, was die ePrivacy-Verordnung später noch (endgültig) dazu sagt. Vielleicht überdenke ich dann meine Meinung/Einstellung wieder.
    Schönen Gruß

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    • Die Ankündigung Werbung gänzlich ohne Tracking anzubieten, klingt interessant. Wie das am Ende dann aber wirklich umgesetzt wird, werden wir sehen. Schließlich betrifft das dann wahrscheinlich erst die ePrivacy Verordnung.

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  6. Für mich bedeutet AdSense sehr sehr viel, da ich sehr gute Informationsseiten mit vielen Besuchern habe. Hoffe dass deine Tipps mir bei der Umstellung meiner Webseiten helfen.
    Danke!

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  7. Was ist eigentlich, wenn sich die “betroffene Person” außerhalb der EU befindet? Darf eine deutsche Webseite personalisierte Werbung an z.B. einen Amerikaner ohne dessen Einwilligung ausliefern?

    Wenn nicht, dann wären alle nicht-europäischen Publisher im Vorteil gegenüber ihren EU-Kollegen.

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  8. Google wird sich den Markt sicher nicht nehmen lassen und bessert hier nach, bzw gab es ja schon die ersten Anzeichen in de Info Mail.

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  9. Mal abgesehen davon das die EU mit ihrer Regulierungswut die (mal wieder) an den Lebensrealitäten der Menschen vorbeigeht uns in allen Bereichen das Leben nur komplizierter macht, wäre die Umsetzung der ePrivacy Richtlinie eine mittlere Katastrophe!

    Denn das würde dann ja auch Analysetools betreffen, die eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die künftige Geschäftsentwicklung darstellen.

    Wo sich allerdings die Geister scheiden könnten, das wäre der Artikel 6 (glaube ich) der DSGVO wo es durch das “Berechtigte Interesse” erlaubt ist auch ohne Einwilligung des Nutzers Cookies setzen zu lassen.

    Das grundsätzliche Problem sehe ich auch darin, das es fast unmöglich ist alles DSGVO & ePrivacy konform umsetzen zu können, und man eigentlich immer mit einem Bein im Knast steht.

    Aber das ist ja vielleicht politisch auch so gewollt…

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