Macht das Amazon Partnerprogramm dicht?

Macht das Amazon Partnerprogramm dicht?Seit vorgestern wird unter Amazon-Affiliates diskutiert, ob das Partnerprogramm des wohl größten Online-Shops der Welt vor dem Aus steht.

Auslöser dafür ist ein aktueller Artikel, über den ich auch in meinen Links der Woche berichtet habe.

Viele Amazon-Affiliates befürchten nun, dass das Amazon Partnerprogramm mittelfristig geschlossen wird. Ich schaue mir mal genauer an, was da wirklich dran ist.

Deal-Websites fliegen raus

Dieser Artikel hat die wilden Spekulationen über das Amazon PartnerNet ausgelöst. Darin wird berichtet, dass Schnäppchenportale aus dem Amazon Partnerprogramm geflogen sind. Darunter auch die sehr bekannte Plattform Mydealz.de.

Das ist natürlich eine große Neuigkeit und nun spekulieren viele darüber, wie es wohl weitergehen wird. Manch einer prophezeit, dass Nischenwebsites als nächstes dran sind oder sogar das komplette Partnerprogramm eingestellt wird.

Aus sicherer Quelle habe ich aber erfahren, dass die Entscheidung gegen die Deal-Seiten bereits Mitte 2016 gefallen ist und diese News eigentlich gar keine News ist. Und es ist wohl auch nicht die erste Entscheidung Amazons gegen bestimmte Affiliate-Methoden. So wurde bereits 2014 die Zusammenarbeit mit Payback beendet.

Neue Amazon PartnerNet Strategie

Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt von Amazon, um ihre Content-Strategie fortzuführen.

Seit einiger Zeit legt Amazon viel Wert darauf, vor allem Content-Affiliates zu fördern. Das bedeutet, dass man keine Massen-Affiliates mehr haben möchte, die einfach tausende oder zehntausende Produkte importieren und Preisvergleiche oder ähnliches umsetzen.

Dagegen will man stärker auf die individuelle Vorstellung von Produkten und anderen nützlichen Content setzen. Eigene Inhalte mit Mehrwert und ehrliche Empfehlung sind das, was sich Amazon wünscht.

Aber so einfach ist das Leben nicht und Deal-Seiten wurden sicher von einer ganzen Menge Internet-Nutzer als nützlich betrachtet. Dennoch sieht das Amazon anders.

Doch bedeutet das, dass nun viele weitere Partner rausfliegen oder gar das Partnerprogramm komplett eingestellt wird?

Natürlich nicht!

Erst vor einer Weile wurde das Amazon PartnerNet Ressourcen Center gestartet, in dem man neuen Affiliates viele nützliche Informationen bereitstellt. Diese Website wird nach und nach ausgebaut.

Zudem sucht Amazon verstärkt nach neuen Mitarbeitern für das Partnerprogramm, um es weiter auszubauen. Denn bisher war man da wohl eher etwas unterbesetzt.

Weitere klare Belege für das Weiterbestehen das Partnerprogramms ist der wohl kommende Relaunch des Backends (der in den USA schon durch ist) und ganz ehrlich, das ist auch dringend notwendig. Ebenso arbeitet man, soweit ich weiß, an einem offiziellen WordPress-Plugin für die Amazon-Affiliates.

Des Weiteren veranstaltet Amazon immer wieder Events rund um das Partnerprogramm und auch das sicher nicht, weil man es plant einzustellen.

All das und mehr zeigt ganz eindeutig, dass man das Ende des Amazon Partnerprogramms nicht befürchten muss. Amazon hat halt eine Strategie und wie bei anderen Partnerprogrammen auch, möchte man bestimmte Affiliates eben einfach nicht haben.

Ob diese Entscheidung wirklich okay ist, kann ich nicht beurteilen. Deal-Seiten sind für viele Internetnutzer sicher sehr nützlich und haben für diese einen Mehrwert.

Doch es ist Amazons Entscheidung dort nicht auftauchen zu wollen, zumindest nicht mit Affiliatelinks. Das muss man respektieren und was anders bleibt einem da auch nicht übrig, auch wenn ich die rausgeworfenen Affiliates natürlich auch irgendwie verstehen kann.

Gute Nachricht für Content-Affiliates

Diese Entwicklung hat natürlich auch etwas gutes. Gutschein- und Rabatt-Affiliates werden zwar eher Probleme in Zukunft bekommen, aber wer dagegen nützliche Inhalte und unique Content erstellt, profitiert davon.

Deshalb wird Amazon in Zukunft sicher auch genau schauen, was die einzelnen Affiliates machen. Und so kann es schon sein, dass eine Nischenwebsite ohne eigene Inhalte (also nur aus der Amazon-API gezogene Produkttexte und -bilder) aus dem Partnerprogramm fliegt, während eine andere Nischenwebsite mit hochwertigen und einzigartigen Inhalten und viel investierter Arbeit natürlich drin bleibt.

Viele Tipps, wie man das Amazon Partnerprogramm erfolgreich nutzen kann und keinen Ärger mit Amazon bekommt, gebe ich in meiner Endlich Einnahmen mit Amazon Artikelserie.

Aber wie letztens auch wieder ein Leser anmerkte: Man sollte nie nur auf eine Einnahmequelle setzen. Das gilt auch für das Amazon Partnerprogramm.

Wie nutzt ihr das Amazon Partnerprogramm?

  • Ich erstelle einzigartige Inhalte und verlinke Produkte (73%, 182 Stimmen)
  • Eine Mischung aus allem (8%, 20 Stimmen)
  • Ich nutze das Amazon Partnerprogramm gar nicht (7%, 18 Stimmen)
  • Ich importiere massenhaft Produktdaten von Amazon (6%, 16 Stimmen)
  • Ich habe einen Preisvergleich (3%, 7 Stimmen)
  • Ich promote nur Amazon Schnäppchen (2%, 5 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 248 (max. 1 Stimmen)

Peer Wandiger

22 Gedanken zu „Macht das Amazon Partnerprogramm dicht?“

  1. Stimme ich dir voll zu Peer.

    Amazon nutzt ja quasi durch die Nischenseiten den Fremden Content um Traffic für den eigenen Shop einzusammeln. Was wäre denn wenn Amazon sein Partnerprogramm dich macht oder alle Nischenseiten ausschließt? Sie müssten den ganzen Content selbst bereitstellen um damit zu Ranken. Und das kann ein einzelnes Unternehmen gar nicht leisten, auch nicht Amazon.

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  2. Jetzt war ich einen kurzen Moment geschockt, jetzt wo gerade etwas Bewegung in meine Seiten kommt, gute Überschrift 😉

    Aber mal im Ernst: Wenn Amazon mehr Wert auf guten Content legt, dann soll mir das nur recht sein. Wenn ich da an einige Seiten denke, die viel zu gut platziert sind, aussehen wie ein Online-Shop und da einfach auf Amazon verlinken… Könnte man glatt denken die sprechen sich mit Google ab.

    Viele Grüße

    Philipp

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    • das ist keine gute Überschrift, das ist Kalkül. Wenn jetzt Blogger schon mit diesem Kram anfangen wie die großen Massenmedien, dann Niveau gute Nacht, Sorry Peer, aber das geht überhaupt nicht. Hast du das wirklich nötig? Sollte die Reichweite Deines Namens solche Methoden nicht eigentlich überflüssig machen? Ich würde sagen ja. Aber Du musst dir die Frage beantwortet, ob du dich in dort einreihen willst.

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  3. Deine Ausführungen klingen plausibel, in der Tat passiert bei Amazon ja gerade eine Menge in dem Bereich. Die Schnäppchenportale hat man sich sicherlich lange angesehen und wird zum Ergebnis gekommen sein, dass sie keinen Mehrwert bieten und die Käufer zum Großteil auch so eingekauft hätten.

    Jonas Anmerkungen finde ich auch korrekt, es gibt einfach zu viele erklärungsbedürftige Produkte, das kann Amazon alleine gar nicht leisten.

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  4. Ich habe gerade schon fast einen herzinfarkt bekommen als ich den Anfang des Artikels gelesen habe. *puh* Mach sowas nicht mit uns 😉

    Ich denke aus einer Mischung aus gutem Content und SEO fährt man auf Dauer am besten.

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  5. Ich denke auch, dass du da komplett richtig liegst, Peer.

    Amazon tut gut daran die Content-Affiliates zu behalten und auch noch zu fördern. Schließlich bringen diese Seiten qualifizierten Traffic zu Amazon.

    Die ganzen Fake-Shops mit unzähligen importierten Produkten bringen für den Besucher keinen Mehrwert und für Amazon keine wirklich kauf-interessierten Besucher. Daher wird man dagegen vorgehen.

    Ich denke ein guter Kontroll-Wert ist da auch die Conversion-Rate…

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  6. Wegen des Amazon PartnerNet Ressourcen Centers hätte mich eine plötzliche Beendigung aber auch sehr gewundert.

    Trotzdem sollten wir uns alle dadurch dran erinnert fühlen, nicht nur auf ein Steckenpferd zu setzen. Bei meinen aktuellen Projekten setze ich zwar sehr auf das Amazon-Partnerprogramm, habe mir aber vorsorglich eine Hintertür offen gehalten, um mit wenigen Klicks auf eBay sowie Affilinet, Zanox & Co. umzurüsten. Dazu ist weitestgehend jedes verlinkte Produkt mit einer EAN versehen.
    In naher Zukunft wollte ich andere Shops als Alternative anbieten. Quasi ein Preisvergleich per MouseOver, sodass der Besucher selbst entscheiden kann, zu welchen Shop er möchte. Fraglich wie Amazon diesen Preisvergleich dann bewerten würde, sofern man sich wirklich von trennen möchte.

    Was das Voting betrifft, nutze ich Amazon mit direkten Produktlinks aus dem Content heraus, sowie ein über die API selbst programmiertes Widget, welches die Bestseller (passend zum Thema) verlinkt.
    Einfache Bestseller-Listen ohne eigenen Inhalt nutze ich nicht. Als Suchender bin ich selbst von denen genervt! Hier würde ich parallel aber auch eine Reaktion von Google erwarten. Eh fraglich, wie es Listen auf Seite 1 schaffen, deren einzig uniquer Content die Überschrift ist.

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  7. Warst du etwa auch im Juli beim Amazon-Partnerevent in Berlin? 😉 Das lese ich jedenfalls aus deinen “Insider”-Fakten.

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  8. Hier diese Clickbait Überschriften… 😉
    In den Nischengruppen wurde das Ganze ja bereits ausführlich diskutiert und das Fazit ist das Gleiche:
    Seiten, die einfach unzählige Produkte importieren und keinen Mehrwert liefern möchte Amazon sicher nicht. Und mal ehrlich, wir als User wollen das eigentlich auch nicht.
    Gewünscht sind Seiten mit echtem Mehrwert, deutlichem USP und sichtbar eingesteckten Herzblut.

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  9. Hoffentlich bleibt das Partner Programm weiterhin bestehen.
    Ich glaub so lang man Mehrwert liefert ist man auf der sicheren Seite.
    Meiner Meinung nach liefern Affiliate Websites viel mehr Mehrwert als Schnäppchen Portale.
    Bei den meisten Schnäppchen Portale waren wahrscheinlich Amazon die haupteinnahmequelle

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  10. Ich glaube Amazon hatte einfach die Nase voll davon das Preisfehler dermaßen ausgenutzt wurde das sie einfach keine lust mehr hatten. Wenn man bei einem Preisfehler in der Kommentarsektion bei Schnäppchen Portale nachgesehen hat, entdeckte man öfter Spassvogel die 30-40 Stücke bestellten. Auch wenn nicht die meisten Preisfehler durchgegangen sind einige sind durchgegangen

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  11. Vor allem die Fake-Testseiten müssen ausgeschlossen werden. Die Faker sollen mal richtig lernen was ein Business ist und die Produkte nicht nach Meinungen anderer testen. Das Netz soll nun mal echt von den nutzlosen Seiten gereinigt werden.

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  12. Ist doch klar, dass Amazon diese Traffic-Durchwinker irgendwann raus wirft. Ich habe mich schon immer gefragt warum Onlinehändler so etwas mitmachen. Letzten Endes landen die Kunden, die etwas in diesen Schnäppchenportalen such auch durch die eignen Algorithmen von Amazon beim gewünschten Artikel.

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  13. Änderungen wird es bestimmt immer wieder mal geben, aber komplett schliessen ist auch etwas zu weit hergeholt denk ich. Es schadet sicher nicht zukünftig mehr Wert auf Qualität zu legen wenn man bei Amazon weiterhin Geld verdienen möchte.

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  14. Interessanter Artikel. Ich denke jedoch nicht, dass Amazon das Partnernet schließen wird. Wie viele andere schon geschrieben haben, profitiert Amazon ja sehr gut von den Affiliates. Desweiteren würden sie kein weiteres Geld in den Ausbau des Partnernets stecken, wenn sie beabsichtigen, dieses bei Zeiten zu schließen. mfg

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  15. “Eigene Inhalte mit Mehrwert und ehrliche Empfehlung”

    Das ist mittlerweile nun noch ganz schwer zu finden. Und warum? Weil das Web nahezu verstopft ist mit Pseudo-Vergleichsseiten, mit “Ratgebern” und “Tests”, die seitenweise zusammen gegoogelte Infos enthalten und in ihren “Vergleichen” dann jeweils zu Amazon verlinken. Immer mit möglichst viel Text, “Content” bis zum Abwinken….

    Die Besseren geben wenigstens offen an, dass ihre “Vergleiche” auf der Auswertung von Amazon-Kommentaren basieren, oft wird aber so getan, als ob man selbst, bzw. “unser Test-Team” die Geräte tatsächlich getestet hätte. Man erkennt aber schon mit minimalster Ahnung vom Thema, dass die Betreiber null eigene Erfahrung und die Teile im richtigen Leben nicht mal von Ferne gesehen haben! Das zeigen auch die immer sehr “sauberen” Produktbilder, die gleichzeitig auf zig anderen Webseiten zu finden sind, wo die Geräte beworben werden. Und natürlich wegen der fehlenden Konkretheit, der fehlenden eigenen Erfahrung.

    So wird das Web mit unnützem Content OHNE Mehrwert vermüllt. Denn die Suchworte “Test”, “Vergleich” und “Ratgeber” sind so praktisch tot und nicht mehr nutzbar für die Recherche.

    Schön, wenn Amazon das wieder bereinigen könnte!

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  16. Würde mich nicht wundern wenn diverse Gutscheinseiten und alles in dieser Richtung gleich ganz verboten werden bei Amazon, es gibt einige Partnerprogramme die solche Seiten gleich komplett ausschließen aus ihrem Affiliateprogramm. Was diese Testseiten angeht, ich glaube auch da wird sich Amazon einmal was einfallen lassen, echte Testseiten wo die Produkte auch geprüft werden, sind wirklich selten zu finden.

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  17. Hallo zusammen,

    warum sollte Amazon einen solchen Schritt gehen? Ich bin zwar davon überzeugt, dass ein Unternehmen wie Amazon sehr wohl in der Lage ist, selbstständig zu ranken, jedoch bedeutet dies einen Mehraufwand, den sie durch ihre Partner “outsourcen” können. Ob der Content gut oder schlecht ist, fällt schließlich in erster Linie auf den Partner zurück und nicht auf Amazon (die bieten ihr eigenes Bewertungssystem an, wenn man erstmal auf der Seite ist).
    Außerdem basiert nahezu die gesamte Strategie von Amazon auf Affiliate Marketing und Partnerprogrammen, sie haben dieses Geschäftmodell in Deutschland mitbegründet und salonfähig gemacht…
    Würde Amazon sich mit einem solchen Schritt nicht ins eigene Fleisch schneiden? 😉

    Viele Grüße
    Max

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  18. Hallo zusammen,
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Amazon das Affiliate Programm einstellen wird. Soeben hat Amazon eine neue Mobile-Version für ihre Affiliates aufgeschalten.
    Ausserdem wird geschätzt, dass über 15% des Amazon-Umsatzes durch Affiliate-Seiten generiert werden.

    Grüsse
    Studi

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