Vor einer Weile hatte ich regelmäßig Tools vorgestellt, die ich bei meiner Arbeit nutze.
Heute möchte ich dagegen das Betriebssystem “Elementary OS” vorstellen, welches ich zwar nicht permanent nutze, welches aber sozusagen mein Zweitsystem ist.
Warum ich dieses nutze, was daran toll ist und welche Vorteile es mit sich bringt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Was ist das Elementary OS?
Bei Elementary OS handelt es sich um ein Linux, welches auf Ubuntu aufbaut.
Das erste, was einem auffällt, ist die Optik. Es orientiert sich stark am Apple Betriebssystem OS X und bietet damit schon mal einen großen Unterschied zu vielen anderen Linux-Varianten.
Das Projekt ist bereits seit 2007 in der Entwicklung, ist mir aber erst im letzten Jahr aufgefallen. Die aktuelle Variante trägt den Namen Luna und macht einen sehr guten Eindruck.
Natürlich war die Optik für mich der Grund mir das OS mal genauer anschauen, aber Elementary OS hat weit mehr zu bieten.
Ist Linux nicht zu kompliziert?
Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach der Benutzer-Freundlichkeit. Mit Linux kann man eigentlich alles anstellen, wenn man weiß wie.
Wer aber nur damit arbeiten will, fühlt sich von vielen Linux-Distributionen überfordert.
Das Elementary OS geht da einen etwas anderen Weg. Es wurde extra so gestaltet, dass es schnell und einfach zu bedienen ist.
Das führt zwar dazu, dass einige Dinge hier gar nicht möglich sind, die Linux-Experten sonst gewohnt sind, aber als Neueinsteiger findet man sich schnell zurecht. Da ist es von Vorteil, dass die Funktionalität zu Gunsten der Usability zurücktreten musste.
Ich, als eingefleischter Windows-Nutzer, habe mich jedenfalls sehr schnell zurecht gefunden.
Am unteren Rand finden man ein Dock, auf dem die wichtigsten installierten Anwendungen zu finden sind.
Natürlich kann man auch andere Alternativen installieren und nutzen.
Zugriff auf alle installierten Programme hat man über das sogenannte Slingshot-Menü links oben.
Tools und Software
Da das Elementary OS auf Ubuntu basiert, kann man alle Tools nutzen, die auch für Ubuntu zugelassen sind. Diese findet man im Software-Center, welches eine bequeme Installation ermöglicht.
Das Software-Center ist sozusagen der “App-Store”, über den man alle möglichen Software-Lösungen installieren kann. Einfach die gewünschten Kategorien anklicken und schon sieht man, was es da so gibt. Inkl. Bewertung.
Für Selbständige im Netz finden sich dort alle notwendigen Tools. So z.B. Browser, Office-Programme, Internet-Tools, Bildbearbeitung und vieles mehr. Natürlich gibt es auch Spiele.
Neben der Neuinstallation läuft hierüber auch das Update der Software. Ebenso reibungslos.
Schnell und sicher
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Betriebssystem recht schnell startet. Zudem läuft es sehr gut, was ich vor allem auf meinem recht alten Laptop merke. Dort lief Windows 7 nur sehr schleppend.
Zudem ist es deutlicher sicherer als Windows, da es wohl angeblich keine Viren dafür gibt. So zumindest die Aussage auf der Homepage.
Das ist heute natürlich ebenfalls ein Vorteil. Windows ist ja ständig Angriffen ausgesetzt.
Praktischer Einsatz für Selbständige im Netz
Für Selbständige im Netz stellt Linux sicher generell eine gute Option dar. Wer sich aber nicht zu sehr einarbeiten will, sondern ein möglichst schickes und einfach zu bedienendes Linux möchte, sollte sich auf jeden Fall mal Elementary OS anschauen.
Ich nutze es mittlerweile auf meinem Zweitrechner im Büro und auf meinem Laptop.
Ganz wechseln von Windows 7 möchte ich zwar nicht, aber es ist eine gute Ergänzung. Sollte mal ein Virus meinen Hauptrechner lahmlegen, würde ich sofort auf den Zweitrechner wechseln können. Die wichtigsten Daten sind dort hinterlegt, bzw. per NAS im Netzwerk verfügbar.
So ein Backup-System zu haben ist wichtig, da ich mir einen Ausfall für mehrere Tage nicht leisten kann.
Nur mal testen
Wer das Betriebssystem Elementary OS nur mal testen möchte, kann dies auch tun. Die CD, die man von dem kostenlos herunterladbaren Image brennen kann, funktioniert auch als Live CD.
Man kann also von der CD booten und das Betriebssystem testen, ohne es zu installieren.
Wer es dann doch installieren möchte, kann das natürlich auch tun. Das ist ebenfalls recht einfach gehalten. Man folgt einfach dem Installationsprozess und ist dann fertig.
Was man als erstes nach er Installation machen sollte, erläutert dieser Artikel.
Wie man es noch etwas mehr anpassen kann, erfahrt ihr hier.
Fazit
Für alle, die nach einem schönen und trotzdem unkompliziert zu nutzenden Linux Ausschau halten, ist Elementary OS einen Blick wert.
Welches Desktop-Betriebssystem bevorzugt ihr?
- Linux (62%, 224 Stimmen)
- Windows (21%, 74 Stimmen)
- Mac OS (15%, 53 Stimmen)
- Chrome OS (2%, 8 Stimmen)
- was ganz anderes (1%, 2 Stimmen)
Teilnehmerzahl: 359 (max. 1 Stimmen)
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Mir fehlen in dieser Betrachtung ein wenig die Aufzählungen, welche Selbständige aus welchem Bereich damit umgehen (können) sollen. Welche Software ist standardmäßig installiert, an welche Einstellungen kommt man angeblich nicht heran (wenn man “Profi” ist), welcher Desktop wird verwendet, wo sind die Nachteile?
Persönlich würde mich interessieren, warum es “nur” Dein Zweitsystem ist?
Hab ich auch vor einiger Zeit ausprobiert. Ganz schick, ganz nett, aber Linux ist und bleibt halt Linux. Alles was “Grafik” braucht macht da gerne mal Probleme, Treiber gibts mir zu wenige, und ich hab halt viel zu viel Windows-Kram/Software den ich einfach gewohnt bin.
@ Lars
Da es hier im Blog vor allem um Selbständige im Netz geht liegt der Schwerpunkt auf Anwendungen fürs Internet.
Da hatte ich ja einige Kategorien aufgezählt. Im Grunde ist alles vorhanden, was man normalerweise braucht für die Websitepflege, Progammierung, Bildbearbeitung etc..
Evtl. gehe ich in einem späteren Artikel nochmal genauer auf die verfügbare Software ein.
Was andere Selbständige benötigen kann ich nur bedingt beurteilen.
Mein Zweitsystem ist es, weil ich doch ein Windows-Kind bin und einige Windows-Software doch zu lieb gewonnen habe.
@ Speedy
Geht mir im Grunde auch so, aber von allen Linux-Varianten fand ich diese bisher am zugänglichsten und am besten.
Mit Linux kann ich irgendwie nichts anfangen. Ich bin ein Windows-Gewohnheitstier, habe mit Version 3.1 angefangen. Ich sehe ehrlich gesagt auch keinen Grund, mich näher mit Linux zu befassen.
Ich nutze Windows 7 und bin mehr als zufrieden. Mit Viren hatte ich die letzten Jahre keinerlei Probleme. Die 20-30 Euro im Jahr für gute Sicherheitssoftware habe ich über.
Die Performance ist für mich auch kein Aspekt. Wenn man kein High-End-Gamer ist, kann man mit wenig viel bewegen. “Alte” Hardware wird bei mir regelmäßig erneuert. Wer da etwas am Ball bleibt, muss nicht viel ausgeben. Meine Systeme (1 Desktop + 1 Notebook) sind stimmig. An einen Systemabsturz kann ich mich nicht mehr erinnern.
Dann wäre noch die Sache mit der Software. Sicher mag es für alles Alternativen geben, aber ehrlich gesagt ist eine Alternative eben nur ein Ersatz.
Viele schimpfen über Windows. Teilweise wohl auch zurecht, aber ich mache nicht jeden Versionssprung mit. Für einen Wechsel auf Windows 8.1 sehe ich auch keinen Grund. Windows 7 läuft und läuft und läuft. Mal sehen, was Windows 9 (vielleicht gratis) nächstes Jahr so bietet.
Linux? Nee, danke. Sorry, Linux-Fans. 😉
@Peer
ich finde Ubuntu von der Bedienung echt gut. Erst denkt man “Kulturschock” und was “Was soll die dumme Leiste an der Seite” aber wer sich einarbeitet kommt mit Ubuntu schnell gut zurecht und ich finde dort die Farben und Fonts sehr gut gewählt. Leider bleibt es aber eben Linux und wenn ich mich schon krampfhaft an ein anderes OS gewöhne, dann kann ich auch gleich auf das stabile und sehr gute MacOS wechseln. Macht tatsächlich mehr Sinn.
Ich nutze im Prinzip beides, hab noch ein paar alte Win XP im Einsatz und ansonsten viel Linux. Als Server nehme ich gerne Open Suse und als Desktop Betriebssystem Ubuntu. Gerade was Entwicklung und Webdesign angeht, verlagere ich immer mehr davon von XP auf Linux. Ich seh auch nicht ein, mir für teures Geld Win 8 zu kaufen, wenn ich nahezu alles im kostenfreien Linux machen kann.
Sieht sehr schick aus, kannte ich noch nicht. Werde ich mal per Live-USB ausprobieren. Bis vor ca. einem Jahr oder so war ich auch ausschließlich mit Windows unterwegs, zuletzt mit Win7. Dann lief Win7 plötzlich nicht mehr, ich hatte keine Ahnung warum. Auf jeden Fall ging es noch eine Weile mit openSUSE. Letztlich war es sterbende Hardware, also nicht direkt Windows. Aber Linux hatte mich doch angefixt und nun nutze ich gerade Ubuntu. Ich bin sehr zufrieden damit und denke ichhabe das nötigste gelernt, auch wenn es eben doch ein kleiner Kulturschock war. Aber kommt Zeit kommt Rat. Und nun will ich gar nicht mehr zurück zu Windows. Allein schon wegen NSA und Kosten. Linux bietet mir die gleichen Optionen und langsam aber sicher entdecke ich die Möglichkeiten, die einem Windows wohl so nicht bieten kann wie Windows und ich überlege auch das sehr auf Usability getrimmte Ubunut gegen eine Distribution mit mehr Möglichkeiten einzutauschen.
Fazit: ich denke wenn man Linux ein wenig Zeit gibt und sich damit ein wenig beschäftigt (ja, am Anfang dachte ich auch, dass das nie was wird) dann wird man Windwos kaum vermissen.
Hallo Peer,
Bin auf dem Laptop auch schon auf Linux mint umgestiegen. Kennt jemand einen guten HTML Editor für Linux ?
Gruss
Michi
@Michi:
Als HTML-Editor unter Linux nutze ich “Bluefish” und bin damit sehr zufrieden.
Ich bin seit Jahren Windows Fan und das bleibt auch so 🙂 Nutze privat Windows 8.1 und bin sehr zufrieden.
Das sieht ja wirklich sehr interessant aus!
Die Ähnlichkeit zu Mac OS X ist nicht zu bestreiten, aber man muss ja auch das Rad nicht immer neu erfinden.
Ich bleibe aber trotzdem bei Windows, weil Linux für mich eher so ein “Ersatz”-Betriebssystem ist, bei dem einige Funktionen bzw. Programme einfach fehlen.
Schickes system das ich bis vor kurzem auch öfter genutzt habe. Für einfache arbeiten die man online macht oder auch mal offline ein paar Texte bearbeiten, dafür ists wunderbar.
Selbst Bildbearbeitung oder mal ne CD brennen klappt wunderbar.
Seit Weihnachten bin ich aber aufs chromebook gekommen was noch ein größerer break für eingefleischte Windows fetischisten darstellt
Sowas gehört in die Schulen und Öffentlichen Ämter, das spart Geld und die nächste Generation würde nicht mahl mehr meckern. (Machen die Finnen schon so und die sind ja bekanntlich ganz vorne mit dabei.)
Dane Peer für die Antwort, aber es ist mir a bisserl schwammig.
“Liebgewonnene Software” – was soll man darunter verstehen?
Für mich sind Programme wie auch ein Betriebssystem nur Vehikel, um von A nach B zu kommen.
Wenn es irgendwas aus der Windowswelt oder dem Mac-Käfig gibt, was nicht nach Linux portiert wurde (man aber aus Gründen einfach benötigt) – okay, das kann ich verstehen. Aber das ist eben auch in den unterschiedlichen Selbständigen-Branchen sehr verschieden. Deshalb fragte ich.
Mein bisschen Webdesign bekomme ich prima unter einem Lubuntu System hin. Was ich an Webgraphiken benötige, erledige ich mit Gimp oder Darktable. Profiphotographen oder welche, die Druckerzeugnisse produzieren, wirst Du damit hingegen nicht locken können. Naja, und so weiter …
Bezüglich Fragen zu Editoren unter Linux: Sublime Text 2 ist ein Schlachtschiff, mit dem man fast alles versenken kann. Ansonsten Aptana Studio anschauen. Und natürlich gibt es auch die IDE’s wie Eclipse.
Wer es einfacher haben möchte, greift zu den den meisten Distributionen beiliegenden Editoren wie Leafpad, Gedit, Kedit oder was auch immer. :o)
Ich kann nicht für andere Selbständige sprechen. Es gibt unzählige Programme und ich nutze natürlich nur “meine” Tools.
Es sind zum einen Programme, die ich mittlerweile blind bedienen kann und wo ich einfach über die Jahre Workflows entwickelt habe. So z.B. Photoshop, Videobearbeitung, FTP-Tools, Programmier-Editoren, mein Desktop-Feedreader, mein Mailprogramm usw. Es ist einfach so, dass ich mich da extrem an bestimmte Tools gewöhnt habe.
Sicher könnte man andere Tools mit ähnlichen Funktionen ebenfalls so nutzen, aber die Umgewöhnung sollte man nicht unterschätzen.
Zudem gibt es eben auch bei Windows, ebenso wie bei Linux, viele kleine Tricks, um bestimmte Dinge zu erledigen, zu reparieren usw.
Da kann Linux sicher noch mehr, aber auch hier ist es nicht zu unterschätzen, dass die Umgewöhnung dauert, vor allem wenn man seit Windows 3.1 dabei ist.
Ich bekomme Windows eigentlich immer wieder zum laufen und kann Probleme lösen, weil ich schon alles gesehen habe. Bei Linux müsste ich erst googlen und viel Zeit investieren. Die Zeit hätte ich mir während des Studiums sicher genommen, aber aktuell habe ich sie nicht.
Das sieht echt gut aus, habe noch einen der ersten EeePc´s rumliegen, vielleicht kann man den mit diesem OS tatsächlich noch sinnvoll nutzen…
Kenne zwar Linux überhaupt nicht, aber hat große ähnlichkeiten mit Mac?
Elementary OS hat eigentlich recht viele Einschränkungen durch die Ausrichtung auf GTK+. Viele populäre Programme wie Firefox etc. laufen nicht. Wundert mich das du damit so gut klar kommst Peer. Ein Linux Mint erscheint mir als Zweitsystem für nen Windows Nutzer eigentlich immer die besser Wahl zu sein. Ich hab zumindest die Erfahrung gemacht.
@ Niko
Also Firefox läuft darauf. Das ist nicht das Problem. Thunderbird auch usw.
Aber ich nutze es ja nicht permanent. Hauptsächlich sitze ich schon am Windows-PC.
Ich schaue mir Linux Mint mal an.
Also ich habe auch elementaryOS (Luna) lange und ausfürlich getestet! Alle Programme, die es für Ubuntu gibt (insbesondere die Standardprogramme wie Firefox, Google Chrom, Thunderbird, Libre Office usw.) laufen dort genauso wie unter Ubuntu (Unity). Man muss diese Programme nur nachinstallieren, weil diese nicht standardmäßig eingerichtet sind. Für Nutzer, die nicht auf spezielle Programme angewiesen sind, die es (noch) nicht für Linux gibt, ist es eine sehr gute Alternative.
Schöner Artikel. Persönlich habe ich auch Luna getestet und bin sofort damit zurecht gekommen. Dass Windowsprogramme nicht auf Linux laufen ist lange kein Argument mehr um zu wechseln, denn dafür gibt es Wine (http://www.winehq.org/), eine Linux Software welches Linux Nutzern ermöglicht Windows Programme und Spiele zu installieren und auszuführen. Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Emulator oder einer Virtual Machine.
Sehr interessant. Ich weiß auch das einige Unternehmen z. B. die Warenhauskette Karstadt auf Linux umgestiegen sind. Es spart einfach hohe Summen an Lizenzkosten. Ich selbst nutze Mac OSX, welches auf FreeBSD (Linux) basiert. Auch Skype gibt es für Linux, ebenso AntiVir.
Aus meiner Sicht spricht nichts negativ für Linux und es läuft auch gut auf sehr alten Windows-Rechern. Peer, klar hast du Recht, dass eine Umstellung Zeit kostet und gerade wenn man jeden Tag sehr viel arbeitet, fehlt einem hierfür die Zeit.