Fachbücher über Fotografie, Bilder und Recht – ‘Bilder im Internet nutzen’ Teil 6

Zum Abschluss der Artikelserie über die Bildernutzung im Internet gibt es eine Liste mit Literaturempfehlungen.

Wer sich tiefer mit bestimmten Aspekten rund um die Nutzung von Fotos und Bilder auf Websites und im Social Web auseinander setzen möchte, findet hier die passenden Fachbücher.

Viel Spaß beim Lesen.

Recht am Bild

Florian Wagenknecht, Dennis Tölle

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Was tun zwei Jurastudenten mir einer Leidenschaft für Fotografie? Sie gründen ein Internetmagazin das sich mit Foto- und Urheberrecht beschäftigt.

Dieses wurde schnell erfolgreich. So erfolgreich, dass Florian Wagenknecht und Dennis Tölle ihr über Jahre angehäuftes Wissen zu diesem Thema im Buch “Recht am Bild auch zu Papier brachten.

In ihrem Wegweiser zum Fotorecht, der genauso heißt wie ihr Internetangebot, gehen sie ausführlich auf alle Aspekte dieses Rechtsgebiets ein.

Das die beiden Autoren noch nicht seit Jahrzehnten im juristischen Milieu tätig sind kommt vor allem dem Lesekomfort und der Verständlichkeit zugute. Den beiden ist es gut gelungen ihre Leser zu erhellen, ohne sie mit juristischen Formulierungen zu überfordern.

In 16 Kapiteln gehen sie nicht nur auf die Grundlagen des Urheberrechts ein, sondern widmen sich auch dem Verhältnis zwischen Fotograf und Model, den Besonderheiten bei der Aktfotografie, der Bildnutzung in der digitalen Welt und der Selbständigkeit als Fotograf. Zahlreiche Beispiele, in Bild und Wort, sowie Fälle aus der Rechtspraxis sorgen für ein besseres Rechtsverständnis. Der Anhang des Werks umfasst relevante Gesetztestexte sowie einige knappe Vertragsvorlagen.

Auch wenn das Buch in erster Linie für Fotografen geschrieben wurde, lohnt sich ein Blick hinein für alle, die in irgendeiner Form den professionalen Umgang mit Bildern pflegen. Der lückenlose Umfang sichert der Lektüre einen festen Platz in Schreibtischnähe als schnell greifbares Nachschlagewerk. Das perfekte Buch für die Praxis.

Recht für Fotografen

Wolfgang Rau

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Wie der Titel des Buches bereits unmissverständlich deutlich macht, richtet sich das Werk vornehmlich an die Produzenten von Fotos. Autor Wolfgang Rau, seines Zeichens Rechtsanwalt und Präsident des Deutschen Verbands für Fotografie (DVF), hat explizit ein Buch für juristische Laien verfasst. Diese Tatsache macht es auch für all jene interessant, die selbst nicht fotografieren, Bilder jedoch verwenden.

Der juristische Hintergrund des erfahrenen Advokaten lässt sich nicht leugnen. Das Buch ist rein sprachlich sicherlich deutlich juristischer formuliert als das erstvorgestellte. Dies tut der Verständlichkeit jedoch keinen großen Abbruch. Auch wer es nicht gewohnt ist regelmäßig juristisch-sachliche Texte zu lesen gewöhnt sich schnell daran.

Überzeugend ist der Schreibstil in jedem Fall, lässt er doch keinerlei Zweifel an der Kompetenz des Autors. Dass “Recht für Fotografen” nicht zur juristischen Abhandlung geworden ist, haben wir sicherlich auch seinem Praxisbezug zu verdanken. Auch Rau ist passionierter Fotograf.

Mit der zweiten aktualisierten und erweiterten Auflage ist das Werk zur Perfektion herangereift. Es ist durch ein entzerrtes Schriftbild und farbigen Druck deutlich lesefreundlicher geworden. Wie von Galileo Design gewohnt ist das Buch trotz seiner Textlastigkeit und seines Umfangs sehr übersichtlich gestaltet. Mit den hinzugekommenen Kapiteln zum Foto- und Bildrecht im Internet sowie dem Foto- und Bildrecht in Österreich und der Schweiz ist es auch inhaltlich auf der Höhe der Zeit angekommen.

Besonders gut gelungen ist in diesem Buch die kurze und knappe Hervorhebung wichtiger, beispielhafter und hilfreicher Passagen. Alle Ausführungen werden am Ende eines jeden Themenabschnitts prägnant zusammengefasst, weshalb sich die Lektüre auch zum schnellen Nachschlagen eignet. Wie gut, dass es gerade bei rechtlichen Themen Sinn macht mehrere Quellen zu befragen. Das Buch jedenfalls ist Pflichtlektüre für alle, die nicht nur mit Halbwissen glänzen wollen, sondern Rechtssicherheit wünschen.

Digital fotografieren lernen

Dietmar Spehr

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Wie wir während der Artikelserie mehrfach festgestellt haben, ist es nicht die dümmste Idee seine Fotos selbst zu schießen. Wer sich mit diesem Gedanken grundsätzlich anfreunden kann, der sollte sich vorab mit dem Grundlagen der Fotografie vertraut machen. Bücher dazu gibt es wie Sand am Meer. Die meisten sind sogar ganz passabel. Ich habe mich bewusste für einen verhältnismäßig günstigen Buchtipp entschieden, denn das Geld ist sicherlich besser in einer qualitativ hochwertigen Fotoausrüstung angelegt.

“Digital fotografieren lernen” beweist gekonnt, dass günstig nicht schlecht bedeutet. Für knapp 20 Euro bietet das durchgehend farbige Buch von Dietmar Spehr alles, was der Fotografieneuling wissen muss. Begonnen mit den Grundlagen der Digitalkamera über die Belichtung, den Fokus, die Farben bis hin zum wichtigsten, dem Objektiv.

Sehr praxisnah sind die Kapitel, die sich den einzelnen Genres der Fotografie widmen. Nach einem allgemeinen Abriss darüber, wie man Motive erkennt und Bilder gestaltet, geht es darum wie man Menschen, Veranstaltungen, Landschaften, Städte, Tiere und im Nahbereich fotografiert. Kapitel über Panoramen, die HDR-Fotografie sowie die “digitale Dunkelkammer” runden Buch und Wissen ab.

Insgesamt profitiert das Werk von seiner inhaltlichen Ausgewogenheit zwischen den technischen und den gestalterischen Abschnitten. Viel zu oft wird man in Fotografiebüchern gleich zu Beginn mit physikalischen Gegebenheiten und technischen Einzelheiten gequält, bevor endlich mit der Fotopraxis begonnen wird.

Spehrs Lektüre ist leicht verständlich geschrieben, vor allem aber strotzt sie vor Beispielbildern. Zu jedem Bild werden die wichtigsten Kameraeinstellung (Brennweite, Blende, Verschlusszeit, etc.) genannt. Dadurch erhält der Leser ein Gefühl für diese gerade zu Beginn der Fotografie sehr abstrakten Werte. Hier macht sich nicht nur die Erfahrung Dietmar Spehrs als Autor, sondern eben auch als Fotograf bezahlt.

Die Leichtigkeit, mit der “Digital fotografieren lernen” geschrieben wurde, ermutigt den Leser das erlernte gleich in die Praxis umzusetzen. Und vielleicht ist genau das die größte Stärke des Buches. Übung macht schließlich den Meister.

Stockfotografie

Robert Kneschke

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Wer Gefallen an der Fotografie findet, der wird schnell ein umfangreiches Bildarchiv sein Eigen nennen können. Auch wer seine Fotos zur Bebilderung seiner Internetangebote nutzt, hat ihr Potential noch nicht voll erschöpft. Warum sollte man das tote nicht zu lebhaftem Kapital machen?

Wer mit dem Gedanken spielt, seine Bilder über Fotostockagenturen zu verkaufen, der findet in “Stockfotografie” einen überaus reichhaltigen Ratgeber. Das Standardwerk zu diesem Thema entstand aus dem Blog “Alltag eines Fotoproduzenten”, in dem Robert Kneschke Einblicke hinter die Kulissen der professionellen Stockfotografie gewährt.

Das fast 570 Seiten starke Werk gliedert sich in zwei große Teile. Im ersten wird auf die Arbeit vor und während der Fotoaufnahmen eingegangen, der zweite Teil beschäftigt sich mit dem erfolgreichen Verkauf der Bilder.

Robert Kneschke begleitet seine Leser auf ihrem gesamten Weg als Stockfotografen. Das beginnt schon damit, dass er Tipps zur Ausrüstung, Beleuchtung und Gestaltung gibt. Soweit nichts Neues. Wirklich hilfreich sind hingegen jene Ausführungen, die auf seinen Erfahrungen als langjähriger Stockfotograf beruhen.

Welche Motive lassen sich bei Bildagenturen am besten verkaufen? Woher bekommt man Requisiten ohne dafür ein Vermögen ausgeben zu müssen? Wie verschlagworte ich meine Bilder so, dass möglichst viele Interessenten sie finden? Wie archiviere ich meinen Bilderpool? Wie werte ich den Erfolg meiner Bildverkäufe statistisch aus?

Kneschke geht intensiv auf die Zusammenarbeit mit den Bildagenturen ein, widmet der Arbeit mit Models ein eigenes Kapitel und versäumt es auch nicht andere Vertriebswege aufzuzeigen, die ein Stück weit zur Unabhängigkeit der Fotografen von den allmächtigen Agenturen beitragen.

Für alle, die zuvor noch nicht selbständig waren, werden auch die Informationen zum Gewerbe, zu Steuern, zu Versicherungen und Vereinen sowie zum Marketing eine gute Unterstützung sein. Besonders interessant sind die letzten beiden Kapitel des Buches, in denen zum einen die Einnahmen elf professioneller Stockfotografen (einschließlich des Autors) aufgeschlüsselt werden und zum anderen vier ausführliche Interviews mit Berufskollegen niedergeschrieben sind.

Erwähnenswert sei letztlich noch der Anhang B, in dem auf mehreren Seiten ausschließlich Beispielbilder mit wirklich nützlichen Erläuterungen präsentiert werden. Hier kann sich der angehende Stockfotograf nochmals ein Bild davon machen, welche die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Stockfotografie sind.

“Stockfotografie” lässt wirklich keine Fragen offen. Die Lektüre zeigt eindrucksvoll, dass dieser Bereich der Fotografie mehr ist als einfach nur alte Bilddateien zu Geld zu machen. Wer mit der Stockfotografie wirklich erfolgreich sein will, der muss sich darauf mit voller Leidenschaft spezialisieren, genauso wie ein Porträt- oder Reisefotograf. Dieses Buch hilft dabei.

Weitere Online-Recht Fachbücher.

8 Gedanken zu „Fachbücher über Fotografie, Bilder und Recht – ‘Bilder im Internet nutzen’ Teil 6“

  1. Zu dem letzten Buch habe ich eine Frage: Eignet es sich nur für Fotografen, die gezielt Fotos machen, um diese dann als Stockfotos zu verkaufen, oder eignet es sich auch für Fotografen, die Ihre Hobbyfotos verkaufen möchten?
    Gerade das, finde ich, ist eine interessante zusätzliche Einnahmequelle, vorallem für Hobbyfotografen, die bereits viele Fotos in unterschiedlichen Farben und Motiven haben.
    Wenn dieses Buch nicht dafür geeignet ist, würde ich mit diesem Kommentar gerne anregen doch darüber mal einen Beitrag zu schreiben!

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  2. Es eignet sich für alle die Fotos verkaufen wollen.
    Das Fotografieren ist ja nur ein Teil des ganzen Verkaufens.
    Die Fotos müssen ja auch verschlagwortet, evtl. bearbeitet werden und hochgeladen werden und noch viele andere Dinge sind zu beachten.

    Es ist auf jeden Fall das umfassendeste Buch zu diesem Thema und ist sein Geld wert.
    Habe das Buch schon einige Zeit und konnte viele Einsteiger-Fehler vermeiden.

    Schönen Gruß
    Bernd

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  3. Wie siehts eigentlich mit dem Recht für Bilder aus, wenn man seine selbstgeschossenen Fotos auf Facebook hochlädt. Ich hab irgendwo gelesen, dass Facebook dann die Rechte für die Bilder erhält. Sollte ich dann lieber auf eine Facebook Fan-page verzichten?

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  4. Da ich selber Fotograf bin, kann ich die hier aufgeführten Bücher empfehlen. Habe ich selber teilweise im Schrank – es gibt zwar noch tiefer gehende Lektüren zum Thema Fotografie und Recht….aber um da seinen Nutzen raus zu ziehen, muss man dann wahrlich schon Anwalt sein 😉

    @Klaus – ja, Facebook erhält beim Hochladen der Fotos automatisch Nutzungsrechte und das Recht, diese auch an 3. weiterzugeben. Allerdings glaube ich nicht, dass man Angst haben (zur Zeit!), dass man ungefragt in China auf einem Werbeplakat landet – dafür ist wohl der Trust der User für Facebook zu wichtig, als dass sie aus dem gewaltigen Bildpool an Fotos nun auch noch eine Stock-Galerie aufbauen.

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  5. @Henriette

    Das Buch “Stockfotografie” ist ein allumfassender Ratgeber zum Thema und somit absolut auch für diejenigen geeignete, die mit Fotos nur einen Nebenverdienst erzielen wollen.

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  6. Vielen Dank für die Ansammlung der Literaturen rund um den interessanten Themenbereich der Fotografie. Gerade an den Vorschlägen lässt sich in ungefähr erahnen, dass dei nutzung von professionellen Kameras mehr ist als nur Polaroi Fotos zu schießen. Gerade Nachbearbeitung, Feinanpassung der wichtiger Sensordaten, die Bestimmung der Bildgröße, das Auswählen wichtiger Funktionen machen gute Bilder aus. Und solche Bilder sind nciht nur im Online Bereich sehr gefragt!

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