Mehr als 5 Millionen verkaufte Bücher [Podcast] [Case Study]

Poppy J. Anderson ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen der letzten Jahre. Wie sie innerhalb kürzester Zeit von Null auf mehrere Zehntausend verkaufte eBooks und gedruckte Bücher pro Monat kam.

Seit dem Start des deutschen Kindle Store im Jahr 2012 verkauft Poppy J. Anderson (Website, Amazon-Autorenprofil) konstant mehrere Zehntausend gedruckte Bücher und eBooks pro Monat. Mindestens. Zwischenzeitlich veröffentlichte Poppy auch Buchreihen beim Rowohlt Verlag und bei Bastei Lübbe und wurde SPIEGEL-Besteller-Autorin.

Im neuen Selbständig im Netz Podcast erzählt Poppy J. Anderson,

  • wie exakt sie zum Launch eines neuen Buches vorgeht
  • mit welchem Marketing-Kanal sie viel zu spät angefangen hat
  • wie Poppy KI-Tools einsetzt
  • warum Poppy eine eigene App hatte
  • wer ein erfolgreicher Autor werden kann – und wovon das abhängig ist

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Geschichte, Gründerin, Angebot

Poppy J. Anderson

Als im Herbst 2012 der deutsche Amazon Kindle Store startete, steckte Poppy J. Anderson gerade in ihrer Doktorarbeit. Eine wissenschaftliche Laufbahn war vorgezeichnet.

Geschrieben hatte Poppy schon immer gerne, allerdings hatte sie nie ein Manuskript bei einem Verlag eingereicht. Ihr Gedanke: “Das will doch sowieso niemand lesen”.

Als der Kindle Store öffnete, brachte Poppy eines der Bücher in ihrem Kopf auf digitales Papier und stellte es online. Ohne professionelles Cover oder Korrektorat. Trotzdem ging das Buch, eine Sportromanze, durch die Decke.

Von da an gab Poppy Vollgas, schon einen Monat später erschien Teil 2. 13 Jahre später sind mehr als 60 Bücher von Poppy J. Anderson erhältlich.

Als erste deutsche Self Publisherin übersprang Poppy im Jahr 2014 die Marke von einer Million verkauften Büchern. Inzwischen sind es mehr als 5 Millionen verkaufte Bücher.

Einige von Poppys Büchern sind zwischenzeitlich auch bei namhaften Verlagen erschienen. Eine Romantikreihe bei Rowohlt, eine andere Romantikreihe bei Bastei Lübbe. Mit Lübbe wurde Poppy J. Anderson dann auch zur Spiegel-Bestsellerautorin und höchst erfolgreich übersetzt.

Trotzdem publiziert Poppy inzwischen wieder verlagsunabhängig. Es ist einfach lukrativer.

In den 13 Jahren, seit Poppy J. Anderson von 0 zu einer der meistgelesenen deutschen Autorinnen aufgestiegen ist, hat sich der Buchmarkt deutlich gewandelt. So machen Hörbücher inzwischen einen relevanten Teil ihrer Einnahmen aus. Und auch Poppy arbeitet bereits mit KI-Tools.

Was aber ungebrochen ist, ist ihre Leidenschaft fürs Schreiben. Autorin zu sein ist der beste Job, den Poppy sich vorstellen kann.

Learnings & Analyse

Die wichtigsten Takeaways:

Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Der Spruch gilt in vielen Bereichen. Aber wohl nirgendwo wird er so oft ignoriert wie von selbstverliebten Autoren und Verlagen, die der Überzeugung sind, ihre Bücher sind perfekt wie sie sind, und müssten nur entdeckt werden.

Poppy hingegen hat überhaupt kein Problem damit, dutzendfach die gleiche Geschichte mit minimaler Varianz zu schreiben. Und ihren mehreren Hunderttausend Leserinnen damit eine unbeschwerte Zeit zu ermöglichen, wie sie in unserer verrückten Welt immer schwerer zu finden ist.

The money is in the list. Als ihren größten Marketing-Fehler beschreibt – auch – Poppy, mit dem Aufbau einer E-Mail-Liste zu spät angefangen zu haben. Ihr Newsletter hat zwar „erst“ rund 15.000 Abonnenten, nimmt beim Launch-Prozess eines neuen Buches aber schon eine entscheidende Rolle ein.

Der größte Wert ihrer E-Mail-Liste ist für Poppy die direkte und vor allem zuverlässige Erreichbarkeit ihrer Fans. Zwar ist die Followerschaft direkt bei Amazon, wo Leserinnen und Leser ihren Lieblingsautoren folgen können, um ein Vielfaches größer. Hier kann sie sich aber überhaupt nicht darauf verlassen, dass Abonnenten bei Neuerscheinungen auch tatsächlich darüber in Kenntnis gesetzt werden.

KI spart Zeit bei der Recherche und steigert die Imagination. Wenn Poppy in ihren Büchern eine Orthopädin mit einem orthopädischen Chirurgen reden lässt, muss die Fachsprache wissen. Von der die Autorin von Haus aus natürlich keine Ahnung hat. In der Vergangenheit musste sie sich für die glaubwürdige Vermittlung eines solchen Settings tagelang ins Thema eingraben und mit einer Rest-Unsicherheit leben.

Mit Hilfe von KI-Tools kann Poppy heute ihre Dialoge auf fachliche Korrektheit überprüfen und sich auch direkt Alternativen ausgeben lassen. Bilder-KIs wie Midjourney helfen ihr dazu bei der Visualisierung von Protagonisten – für sich selbst, aber auch für Marketingmaterial.

Audio boomt überall, Print & Abo sind branchenabhängig. Immer mehr Inhalte werden nicht gelesen, sondern gehört. Fast alle Bücher von Poppy sind auch als Hörbücher erhältlich, was für sie inzwischen einen sehr relevanten Umsatz-Anteil ausmacht.

Noch relevanter für Poppy sind Leihen ihrer Bücher über die Amazon eBook Flatrate Kindle Unlimited. Ihre Umsätze aus diesem Kanal sind ähnlich hoch wie ihre Verkäufe. Zumal es hier starke Wechselwirkungen gibt – die Leihen wirken sich aufs Verkaufsranking aus, was wiederum relevant für die Sichtbarkeit eines Buches auf der Plattform respektive in den Empfehlungslisten dort ist.

Poppys Bücher werden auch darum viel geliehen, weil unterhaltsame Liebesromane ein besonders beliebtes Genre von Kindle-Unlimited-Abonnentinnen ist. Im Print-Bereich, wo Indie-Autorinnen wie Mara Woolf inzwischen ebenfalls ganz ohne Verlag die Spiegel-Bestseller-Liste erobert haben, funktionieren hingegen andere Stoffe. Einen aufwändig gestalteten Fantasy-Epos stellt man sich tendenziell eher ins Regal als Teil 7 einer Sport-Romantik-Reihe.

Was erfolgreiche Autoren auszeichnet. Autoren brauchen aus Sicht von Poppy eine Leidenschaft fürs Erzählen von Geschichten. Dazu müssen sie, wenn sie vom Schreiben leben wollen, zur Erfüllung gewisser Genre-Konventionen bereit sein. So wünschen sich Romantik-Leserinnen ein Happy End und nicht, dass auf den letzten Seiten etwa noch ein wilder Plot Twist in Richtung Science Fiction passier.t


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Johannes Haupt

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