Mit inzwischen mehr als zwei Milliarden aktiven Benutzern ist Instagram aus der Social-Media-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Die Plattform bietet vielfältige Möglichkeiten zum Geld verdienen, sei es zur Befeuerung bestehender externer Projekte oder direkt innerhalb von Instagram. Wir stellen beliebte Optionen vor und geben Beispiele.
Instagram ist längst mehr als nur ein digitales Fotoalbum für die persönliche Selbstdarstellung und zum Teilen von Erlebnissen mit Freunden und Familie. Dabei hat die Facebook-Tochter auch längst alle soziodemographischen Schichten durchdrungen. Die Zeiten, wo Instagram überwiegend von jungen Menschen genutzt wurde, sind lange vorbei.
In Deutschland kommt Instagram gegenwärtig auf 27 Millionen monatliche Nutzer, die im Durchschnitt 29 Minuten pro Tag in der (Web-)App verbringen. Zur Unterhaltung, aber auch zur Inspiration, Informationsbeschaffung und für direkte Transaktionen innerhalb der Plattform. Damit hat sich die Seite innerhalb weniger Jahre zu einer der mächtigsten Marketing- und Verkaufsplattformen im Internet entwickelt.
Vielfältige Optionen für dein Online Business
Für Unternehmerinnen und Unternehmer bietet Instagram vielfältige Möglichkeiten zum Geld verdienen. Die Geschäftsmodelle sind dabei genauso vielfältig wie die Bandbreite an Inhalten auf der Plattform und hängen nicht zuletzt vom Profil von dir und deinem Business ab.
Egal ob du gerne vor der Kamera und im Mittelpunkt stehst oder auf deinem Kanal “gesichtslos” bleiben möchtest – du kannst dir die Reichweite der Plattform auf vielfältige Weise zunutze machen. Genauso groß wie die Bandbreite bei der Content-Produktion ist auch die Auswahl von Zielgruppen. Mit 1.000 hochaffinen Followern in einer besonders lukrativen Sub-Nische (“Leben mit Laktoseintoleranz” oder dergleichen) kannst du mehr Geld als generische eine generische Meme-Seite mit 100.000 Followern.
Die Gelegenheit zum Geld verdienen bei Instagram ist günstig: Die Zahl der aktiven Benutzer liegt auf einem Rekordhoch, gleichzeitig ist nicht zuletzt dank KI-Tools die Erstellung von professionellen Inhalten so einfach wie nie.
Die riesige Zahl der Instagram-Nutzer mag einschüchtern, aber nur ein kleiner Teil davon bespielt die Plattform auch aktiv. Und nur ein Bruchteil dieser aktiven Benutzer hat eine klare Content-Strategie, festgelegte Ziele und die nötige Ausdauer und Fähigkeiten, um diese auch zu erreichen.
1. Gesponserte Beiträge
Die sicherlich bekannteste Art zum Geld verdienen bei Instagram sind gesponserte Beiträge. Marken bezahlen Influencer mit einer relevanten Reichweite in ihrer Zielgruppe für die Erstellung von Inhalten (Stories, Reels, Postings), welche die Produkte der Marke vorstellen und in einem positiven Licht erscheinen lassen.
Dabei sollten sowohl Marken als auch Influencer sorgsam bei der Auswahl ihrer Partner sein, um das eigene Profil nicht zu verwässern und nicht an Authentizität zu verlieren. Wenn du etwa einen vielgeklickten Katzen-Account betreibst und darin Werbung für Crypto-Produkte machst, wird das nicht lange gut gehen.
Der Wert deiner Reichweite und damit das Verdienstpotenzial ist wie erwähnt extrem abhängig von der Schärfe und Monetarisierbarkeit deiner Zielgruppe sowie von der Engagement Rate, sprich wie viele Follower tatsächlich mit deinen Inhalten interagieren. Das Portal Statista hat für 2024 folgende Bandbreiten pro gesponsertem Beitrag ermittelt:
- Nano-Influencer (1.-10.000 Follower) verdienen 10 bis 100 Euro pro Beitrag
- Micro-Influencer (10.-50.000 Follower) verdienen 100 bis 500 Euro pro Beitrag
- Mid-tier Influencer (50.-100.000 Follower) verdienen 500 bis 5.000 Euro pro Beitrag
- Macro-Influencer (500.-1.000.000 Follower) verdienen 5.000 bis 10.000 Euro pro Beitrag
- Mega-Influencer (> 1.000.000 Follower) verdienen ab 10.000 Euro pro Beitrag
Hier gilt es noch einmal zu unterstreichen, dass es sich nur um grobe Richtwerte handeln kann. Zumal gerade bei größeren Accounts keine einzelnen Beiträge gebucht werden, sondern ganze Kampagnen über einen längeren Zeitraum und mit verschiedenen Content-Formaten.
2. Affiliate Marketing (Gutscheincodes, Swipe-Ups)
Bei Affiliate Marketing bekommst du für die Vermittlung von Transaktionen – zumeist Bestellungen – eine Provision von deinem Partner. Das Tracking passiert über eine eigene URL oder häufig auch über auf dich personalisierte Gutscheincodes, die Verlinkungen geschehen über deine Bio oder in Storys.
Die Höhe der Provision steht in enger Korrelation zur Gewinn-Marge des Händlers und ist bei Kosmetik, Mode oder Gesundheitsware (Pillen, Cremes) häufig im zweistelligen Prozentbereich, während etwa bei gängigen Elektronikprodukten üblicherweise unter fünf Prozent der Verkaufssumme an die Vermittler fließen. Zur Orientierung kannst du dir die Provisionstabelle von Amazon anschauen, einer beliebten ersten Anlaufstelle für Affiliate Marketer.
Affiliate Marketing und gesponserte Beiträge sind einander sehr ähnlich. Allerdings eignet sich nicht jedes Kampagnenziel für jede Art der Vergütung. Steht eine Steigerung der Markenbekanntheit im Vordergrund, ist Affiliate Marketing etwa kein sinnvoller Kanal – nicht zuletzt auch aus Affiliate-Sicht, weil die Landing Pages weniger auf Conversions optimiert sind.
Umgekehrt stehen viele Brand-Kampagnen nur größeren Instagram-Accounts offen, während viele Partnerprogramme keine oder nur sehr niedrigschwellige Hürden zur Teilnahme haben.
An dieser Stelle eine kleine Warnung: Viele auf den Instagram-Kosmos spezialisierte Online-Händler haben Bestellungen ihrer Affiliate-Partner (rabattiert, versteht sich) zu ihrem eigentlichen Geschäftsmodell gemacht. Gerade bei “Let’s collab” Kommentaren deiner Beiträge durch Marken solltest du dir sehr genau anschauen, ob dahinter wirklich attraktive Produkte stehen, für die du über deinen Kanal auch Umsatz generieren kannst.
3. Bewerbung eigener Produkte (und direkt bei Instagram verkaufen)
Statt über gesponserte Beiträge oder mittels Affiliate Marketing die Produkte anderer zu bewerben, kannst du auch deine eigenen Produkte verkaufen – direkt auf Instagram. Klingt herausfordernder, als es sein muss. Über Marktplätze wie Etsy und Plattformen wie Shopify kannst du deine Ware auch ohne tiefgehende technische oder kaufmännische Kenntnisse anbieten (wobei du dir in beiden Bereichen solide Grundlagen anlesen solltest).
Zum Verkauf eignen sich Digitalprodukte wie Online-Kurse und eBooks ebenso wie Selbstgemachtes. Mit Dropshipping oder dem Einkauf über Großhandelsmarktplätze wie Alibaba kannst du auch eigene physische Produkte handeln, wobei die Komplexität hier schnell deutlich zunimmt.
Zusätzlich oder alternativ zu einem “externen” Online Shop kannst du deine Produkte auch direkt auf Instagram listen. In Deutschland fungiert Instagram Shopping bislang allerdings nur als Schaufenster, die komplette Abwicklung der Transaktion (“Checkout on Instagram”) ist aktuell nur in den USA möglich.
4. Traffic für eigene Website
Wenn du deine Reichweite nicht direkt auf Instagram monetarisieren kannst oder willst, kannst du es dir auch zum Ziel machen, Besucher auf deine Website weiterzuleiten. Geld verdienst du dort dann über den Verkauf eigener Produkte und Dienstleistungen, Affiliate Marketing oder Display-Werbung wie Google Adsense.
Im Vergleich zu anderen großen Online-Netzwerken wie Facebook und vor allem Pinterest ist Instagram gleichwohl deutlich weniger nach außen gerichtet. Ist bei Pinterest nahezu jeder Beitrag im Prinzip ein Teaser für die dahinter verlinkte Website, kannst du bei Instagram keinerlei klickbare Links in Beiträgen setzen.
Die Möglichkeiten zur Verlinkung beschränken sich auf den Bio-Link und Swipe-Ups und Sticker in Storys, wobei Instagram in den letzten Jahren hier immerhin etwas großzügiger geworden ist. Damit eignet sich das soziale Netzwerk eher zur Aufwärmung und Qualifizierung höherwertiger Leads als etwa dazu, viel Traffic auf eine Sprüche-Seite zu spülen.
5. Biete Dienstleistungen auf Instagram an
Wenn du dich schon ausgiebig mit Instagram beschäftigt und einen entsprechenden Erfahrungsschatz vorzuweisen hast, kannst du auch Dienstleistungen auf der Plattform anbieten. Die Bandbreite reicht von Strategieberatung bis hin zur operativen Komplettübernahme von Instagram-Accounts (Grafiken, Captions, Community Management).
Kunden dafür kannst du etwa über LinkedIn oder über Instagram selbst finden. Ein eigener professioneller Instagram-Account und idealerweise ein Track Record bei der Unterstützung Anderer sind gute Voraussetzungen für erste Kunden für dein Business.
Bist du erfolgreich, kannst du dein Dienstleistungsgeschäft auch über dich hinaus wachsen lassen und zu einer Agentur mit Mitarbeitenden umwandeln, die dann auch mehr als nur Instagram Management anbietet. Die Fokussierung auf Instagram als ersten Kanal bietet dir hier allerdings ein attraktives Alleinstellungsmerkmal, zumal auch für viele Marken die Seite eine überragende Bedeutung im Marketing Mix hat.
6. Ad Arbitrage bei Instagram
Wie alle sozialen Netzwerke finanziert sich auch Instagram zum überwiegenden Teil aus Online-Werbung. Klicks sind zwar nicht ganz so günstig wie bei der Konzernschwester Facebook, aber auch über Instagram Ads kannst du mit etwas Optimierung bei deutlich unter 10 Cent pro Website-Besucher landen.
Gelingt es dir, mehr als diese Summe pro Besucher zu verdienen – über Display-Werbung oder Affiliate Marketing -, stehen angesichts der Reichweite von Instagram die Chancen gut, dass du deine Kampagne kräftig hochskalieren kannst. Nicht Ad Arbitrage im Wortsinne, aber ebenfalls lukrativ ist die “normale” Promotion eigener Produkte über Instagram Ads. Wichtig für diese Verdienstwege ist auf jeden Fall ein tiefgehendes Verständnis von Conversion Optimierung und Verkaufspsychologie sowie ein sehr zahlengetriebenes Vorgehen.
7. Live Badges: Vergütung durch Follower
Wie bei Twitch und TikTok kannst du dich auch bei Instagram innerhalb von Live-Streams direkt von deinen Followern bezahlen lassen, “offiziell” aktuell allerdings nur in den USA. Zuschauende deiner Live-Videos können dir “Abzeichen” (englisch: Live Badges) im Wert von 0,99 US-Dollar, 1,99 US-Dollar oder 4,99 US-Dollar zukommen lassen.
Case Study: 28.000 Euro pro Monat mit Perücken über Instagram
Die Geschichte von Oluremi Martins ist typisch für tausende Gründerinnen und Gründer, die mit einem persönlichen Instagram-Account eine enorme enorme Reichweite erlangten und diese dann als Basis für ihren Online Business nutzten. Die Nigerianerin postete auf ihrem Kanal anfänglich Inspirationen für schwarze Frauen, von Makeup über Kleidung bis hin zu Haarstylings.
Daraus entstand Natural Girl Wigs, ein vorwiegend über Instagram aufgebauter Hersteller von Perücken für schwarze Frauen. Laut Martins eine Marktlücke – Echthaarteile seien zum Start ihrer Marke nahezu ausschließlich mit indischem und chinesischen Haaren verfügbar gewesen.
Im Gespräch mit Starter Story erklärte Martins, in der Anfangszeit von Natural Girl Wigs habe es noch nicht einmal einen externen Online Shop gegeben. Sie habe Bestellungen nur über WhatsApp und Instagram entgegen genommen. Natural Girl Wigs war vom ersten Tag an profitabel und erzielte schon nach wenigen Monaten sechsstellige Umsätze.
Das Produkt ist übrigens nicht nur ein gutes Fallbeispiel für organisches Wachstum bei Instagram, sondern auch für Geo-Arbitrage. Oluremi lässt afrikanisches Haar in Afrika verarbeiten, aber kann dafür nordamerikanische Preise aufrufen – der weit überwiegende Teil der Online-Shop-Besucher ist gemäß SimilarWeb in den USA ansässig.
- ChatGPT blockieren für die eigene Website: 3 Gründe dafür & 3 dagegen - 27. November 2024
- 20.000 Euro monatlich mit Faceless Youtube Channel [Case Study] - 24. September 2024
- Geld verdienen mit Youtube: 7 Optionen & 7 Ideen für 2024 - 23. August 2024
In diesem Beitrag wurde das Wort Website mit Webseite verwechselt.
Die beiden Begriffe sind keine Synonyme.
Jede Seite einer Website ist eine Webseite.
Danke, war “nur” in der Überschrift falsch + ist korrigiert 🙂