Matthias Morr testet seit 2008 (!) Kreuzfahrten bei YouTube. Seit 10 Jahren ist er hauptberuflich Content Creator. Wie Matthias inzwischen auch außerhalb von YouTube Reichweite und Einnahmen generiert und was angehende Content Creators beachten sollten.
Als Matthias Morr im Jahr 2008 seinen ersten Bericht von einem Kreuzfahrtschiff auf seinem YouTube-Kanal hochgeladen hat, gab es dort noch kein Partnerprogramm und Videos durften maximal 10 Minuten lang sein.
17 Jahre später sind sein erfolgreichstes Format ausgiebige Rundgänge, die auch schon einmal mehr als 2 Stunden dauern und unfassbare Retention Rates haben. Und neben 115.000 YouTube-Abonnenten hat er große Kanäle in allen relevanten Netzwerken, eigene (Digital-)Produkte und eine schnell wachsende E-Mail-Liste.
Im neuen Selbständig im Netz Podcast erzählt Matthias,
- wie er heute bei YouTube starten würde
- wie viel er verdient – und über welche Kanäle
- warum er zwischenzeitlich enorme Motivationsprobleme hatte – und wie er aus diesem Loch kam
- wie er innerhalb weniger Monate 16.000 E-Mail-Abonnenten gewinnen konnte
- warum er seine Marke „Der Schiffstester“ durch seine Personal Brand ersetzte
- wie er sich und sein Business unabhängiger von YouTube machen will. Und von Online-Werbung
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- Wie genau kamen erfolgreiche Selbständige dahin, wo sie sind?
- Was für Fehler haben sie unterwegs gemacht?
- Wie organisieren sie sich und ihre Arbeit?
- Was für Tools und Techniken – mit und ohne KI – kommen zum Einsatz?
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Geschichte, Gründer, Angebot
Der ausgebildete Journalist Matthias Morr begeisterte sich schon immer für „künstliche Urlaubswelten“ wie Kreuzfahrtschiffe. Im April 2008 startete er seinen „Schiffstester“ YouTube-Account.
Mangels Optionen zur Monetarisierung betrieb er den Kanal bis 2015 nebenberuflich zur freien Mitarbeit unter anderem beim NDR und bei Axel Springer Medien.
2015 ermöglichte ihm die Kooperation mit einem Online-Reisebüro den Sprung in die Vollzeit-Selbständigkeit als Content Creator.
Die Eckdaten heute:
- 115.000 Abonnenten bei YouTube, wo wöchentlich ein neues Long Form Video hochgeladen wird
- etwa 800.000 monatliche Views der Long Form Inhalte. Hinzu kommen Shorts + Reels, und das enorm – dieser vor 6 Tagen hochgeladene Clip verzeichnet bereits 1,1 Mio Aufrufe bei Youtube (bei TikTok 1,6 Mio, bei Instagram 1,5 Mio)
- bei Facebook und bei Instagram kommt Matthias auf jeweils rund 50.000 weitere Abonnenten, bei TikTok sind es aktuell 15.000
- ein recht frisch aufgesetzter Newsletter kommt bereits auf 16.000 Abonnenten. Monatlich kommen mehr als 2.000 Abonnenten hinzu, die er durch mit ChatGPT-Hilfe erstellte Lead Magnets in den Videos gewinnt („Schiff X ABC“). Für die Automatisierungen und Funnels nutzt Matthias das E-Mail-Marketing-Tool Kit (auch bei uns im Einsatz, bis 10.000 Abonnenten kostenlos).
- Matthias verbringt etwa 70-80 Nächte im Jahr auf Kreuzfahrtschiffen
Die Einnahmen:
- der RPM (direkte YouTube-Einnahmen pro 1.000 Views der normalen Videos) liegt bei 7 Euro. Weniger als 50 Prozent von Matthias‘ Gesamteinnahmen entfallen auf diese Quelle.
- inklusive Affiliate-Provisionen und weiteren Erlösquellen kommt Matthias auf etwa 15-20.000 Euro monatliche Einnahmen
- nach früheren Experimenten mit externen Cuttern macht Matthias inzwischen wieder alles allein und beschäftigt keine festen oder freien Mitarbeiter. Auch Reisekosten fallen nicht an – die Redereien übernehmen Flüge und Aufenthaltskosten an Bord
- im vergangenen Herbst veröffentlichte Matthias sein erstes Produkt, ein Handbuch für Kanarenkreuzfahrten. Das 15 Euro (digital) beziehungsweise 25 Euro (gedruckt) kostende Buch verkaufte sich bereits mehr als 4.000x.
Learnings & Analyse
Die wichtigsten Takeaways:
Mache dich unabhängig von Plattformen. In der Corona-Zeit verlor Matthias auch darum kurzzeitig die Lust an seinem Kanal, weil er das Gefühl hatte, nur noch Spielball der Plattformen zu sein und Algorithmen hinterher zu hecheln.
Seit Matthias an eigenen Produkten und Community-Konzepten abseits der Plattformen arbeitet, ist die Motivation wieder voll da. Und sein Business ist viel resilienter.
Matthias geht bereits so weit, dass er nicht nur über Lead Magnets in seinen YouTube-Videos Newsletter-Abonnenten generiert, sondern auch Meta Ads dafür ausprobiert. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit, weil es das Wachstum der direkten Kontakte von der Performance seiner externen Kanäle entkoppelt.
Bleib neugierig und experimentiere – aber nicht zu viel. Mit 49 Jahren hat Matthias eine fast schon kindliche Freude daran, sich in Automatisierungen und Funnel Building einzugraben, die Macht macht.
Auch auf jungen Plattformen wie TikTok bewegt sich Matthias ganz natürlich und kommentiert etwa Kreuzfahrt-Bewertungen. Das hat auch Konsequenzen im Privaten, wie Matthias anmerkt – in Gesprächen mit Gleichaltrigen, die sich nicht ständig mit neuen Themen beschäftigten, merke er deutliche Unterschiede.
Während ständiges Ausprobieren von Plattformen, Formaten & Co. zum Creator-Geschäft gehört, sollte man umgekehrt nicht Shiny New Objects Syndrom verfallen. So streut Matthias auf seinem YouTube-Kanal zwar gelegentliche Landgänge und sogar Food-Videos ein, fokussiert sich aber im Wesentlichen schon auf die Kreuzfahrt-Inhalte, für die er gefolgt wird.
Suche dir deine Nische. Wenn Matthias noch einmal starten würde, würde er sich eine Nische suchen. „Wenn du breit bist, bist du immer unterlegen.“ Statt Kreuzfahrten würde er Luxuskreuzfahrten angehen, statt Camping eher Camping mit Kindern oder mit Hund und so weiter.
Wer ist deine Zielgruppe, was hat sie für ein Problem, wie kannst du es lösen? Das gilt für alles von Inhalten über Lead Magnets bis hin zu vermittelten oder direkt verkauften Produkten.
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