WordPress bringt bereits von Haus aus eine Menge nützlicher Funktionen mit, so dass man eigentlich auch ohne zusätzliche WordPress Plugins einen Blog starten könnte.
Allerdings wird man sich sehr schnell bestimmte Fuktionen oder Optimierungen wünschen oder manche Aufgaben einfacher und bequemer nutzen wollen. An dieser Stelle kommen WordPress-Plugins ins Spiel, von denen es Tausende gibt.
Ich werde in diesem Artikel meiner Blog-Start Artikelserie die Vorteile und Nachteile von WordPress Plugins vorstellen, über möglichen Gefahren sprechen und 10 Plugin-Tipps für neue Blogs auflisten.
Welche Vorteile bringen WordPress Plugins?
Wie schon geschrieben, bringt WordPress selbst bereits viele nützliche Funktionen mit und die Anzahl der WordPress-Features ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Während man für bestimmte Aufgaben früher noch Plugins benötigt hat, so leistet dies WordPress mittlerweile selber.
Allerdings betrifft dies nur Kernfunktionen, die für einen großen Teil der BloggerInnen sinnvoll sind. Schon jetzt halten viele WordPress für zu überladen und damit auch zu langsam und das denken wohl auch die Entwickler, da auch schon einige WordPress-Funktionen wieder entfernt bzw. in Plugins ausgelagert wurden.
Es gibt allerdings viele Funktionen, die nur ein Teil der Blogger und Bloggerinnen benötigt und dafür wurden die Plugins entwickelt. Wer eine spezielle Funktion benötigt, sucht sich einfach nach einem passenden Plugin im offiziellen Plugin-Verzeichnis und installiert sich dieses Plugin im eigenen Blog.
Und es gibt eine Vielzahl an WordPress Plugins. Derzeit werden dort rund 60.000 Plugins aufgelistet und man kann per Suchfunktion im Verzeichnis stöbern.
Das ermöglicht es zum Beispiel professionellen Bloggern ihren Blog optimal auf das Geld verdienen auszurichten und SEO-Optimierungen vorzunehmen. Einen Teil dieser Anpassungen könnte man zwar auch manuell vornehmen und bräuchte nicht wirklich ein Plugin dafür, aber mit einem Plugin ist es meist deutlich bequemer und nicht jeder hat das Know How, am Code des Themes herumzubasteln oder PHP Code zu schreiben.
WordPress-Plugins bieten also die Chance, den eigenen Blog nicht nur um viele nützliche Funktionen zu erweitern, sondern sich auch Vorteile in den Bereichen SEO, Social Networks, Community-Bildung, Monetarisierung etc. gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Gefahren von WordPress Plugins
Nachdem ich die Vorteile von Plugins aufgezählt habe, möchte ich aber auch die andere Seite der Medaille nicht unerwähnt lassen, denn es kann Nachteile geben.
Durch den Einsatz von Plugins nimmt man durchaus gewisse Gefahren in Kauf. Nicht alle Plugins wurden wirklich von Profis programmiert. So kann es durchaus passieren, dass ein Plugin auf einmal nicht mehr funktioniert und das ist natürlich ärgerlich. Wenn z.B. auf einmal die Werbeeinblendungen nicht mehr angezeigt werden, kann dies Geld und das Vertrauen der Werbekunden kosten.
Noch schlimmer ist es jedoch, wenn Sicherheitslücken in den Plugins dazu führen, dass er eigene Blog gehackt wird. Auch das kommt immer mal wieder vor und kann gerade einem professionellen Blog sehr schaden.
Deshalb solltet ihr die folgenden Ratschläge beachten:
- Je weniger Plugins man nutzt, um so geringer ist im Schnitt das Gefahrenpotential. Deshalb sollte man wirklich nur die Plugins nutzen, die man unbedingt braucht.
- Man sollte Plugins nur aus vertrauenswürdigen Quellen nutzen. Das offizielle WordPress-Plugin-Verzeichnis ist zwar auch nicht 100% sicher, da keine offizielle Prüfung aller Plugins und Updates stattfindet. Aber durch die Popularität dieser Plattform und den Bewertungsmöglichkeiten kann man gut erkennen, ob ein Plugin von vielen genutzt wird und wie diese es bewerten.
- Man sollte darauf achten, dass ein Plugin möglichst aktuell ist bzw. regelmäßig geupdated wird. Auch dazu findet man im offiziellen WordPress-Verzeichnis Informationen. Inzwischen gibt es die Möglichkeit für automatische Plugin-Updates.
- Natürlich sollte man immer Augen und Ohren offen halten. Wer bekannte Blogs über WordPress verfolgt, bekommt recht schnell mit, wenn es Probleme mit bestimmten Plugins gibt.
- Man sollte neue Plugins nicht live testen. Diese sollten also erstmal in einem Testblog installiert werden (z.B. in einem lokalen Blog) und erst wenn man sich wirklich sicher ist, dann sollte man dieses Plugin in seinem richtigen Blog installieren.
Wer diese Ratschläge befolgt ist zwar auch nicht zu 100% sicher, aber das Risiko hat man doch deutlich reduziert.
Plugins und die Ladezeit
Ein weiterer Punkt, den man in Zusammenhang mit Plugins beachten sollte, ist die Performance, also die Ladezeit des Blogs. Die meisten Plugins greifen z.B. auf die Datenbank zu und verursachen mehr oder weniger viele Zugriffe. Diese bremsen natürlich die Ladezeit des Blogs.
Deshalb sollte man so wenig Plugins wie möglich nutzen bzw. darauf achten, welchen Einfluss ein Plugin auf die Performance hat.
In meinem 13 Wochen Projekt habe ich früher mal meinen Blog optimiert und dabei unter anderem die Zahl der Datenbankaufrufe deutlich gesenkt. Dies habe ich geschafft, indem ich zum einen einige Plugins deaktiviert und gelöscht haben, die ich nicht wirklich benötigt habe.
Zum anderen habe ich 2 Plugins identifiziert, die unverhältnismäßig hohe Datenbankzugriffe erzeugt hatten. Aber ich wollte auf diese Plugins nicht verzichten. Also habe ich mir diese Plugins angeschaut und festgestellt, dass ein Großteil der Datenbankzugriffe durch die Erfassung von Statistiken und nicht unbedingt notwendige Funktionen erzeugt wurden. Also habe ich die Statistik-Funktionen der Plugins deaktiviert.
Ein weiteres Plugin war eigentlich nur für den Admin gedacht, wurde aber auch im Frontend ausgeführt. Durch 2 Zeilen Code habe ich das geändert. Allein die Optimierung der 3 Plugins hat mir damals rund 50 Datenbankzugriffe erspart, was natürlich eine deutlich Performance-Verbesserung mit sich gebracht hat.
Deshalb sollte man bei neuen Plugins immer darauf achten, welchen Einfluss diese auf die Ladezeiten haben.
10 Plugin-Tipps für neue Blogs
Nun möchte ich 10 WordPress Plugins kurz vorstellen, die ich in meinen neuen Blogs in der Regel nutze (alphabetisch geordnet).
- AAWP
Bei AAWP handelt es sich um ein kostenpflichtiges Plugin, was ich aber sehr empfehlen kann. Hiermit baut man sehr einfach und bequem Amazon Partnerprogramm Produktboxen, Bestseller-Listen, Vergleichstabellen und mehr ein. Die Handhabung ist sehr einfach und die professionelle Präsentation hilft mir auf vielen Blogs dabei mehr Einnahmen mit dem Affiliate Marketing zu erzielen.
- Advanced Ads
Dieses Banner-Plugin ist sehr flexibel und erlaubt den Einbau von Werbebannern und Anzeigen überall im Blog. In der kostenlosen Version kann man sehr viele Einstellungen vornehmen, so dass diese meist reicht. Ich habe mir damit sogar eine AdSense-Kopie gebaut.
- Antispam Bee
Das beste Anti-Spam-Plugin, das ich kenne. Hiermit filtert man zuverlässig Spam-Kommentare aus und sorgt so dafür, dass der Blog nicht vollgemüllt wird.
- Autoptimize
Ladezeiten sind heute sehr wichtig und mit diesem Plugin wird der Code der eigenen Website perfekt optimiert. Dadurch lädt der eigene Blog schneller, was sehr gut und wichtig ist, um zum Beispiel die Core Web Vitals Werte von Google positiv zu beeinflussen.
- BackWPup
Sicherheit ist auch bei Blogs wichtig. Mit diesem Plugin macht man automatische Backups, die dann später ggf. wieder eingespielt werden können. Nichts ist schlimmer, als die Arbeit von Monaten zu verlieren und kein Backup zu haben.
- Pretty Link Lite
Vor allem zur Verwaltung von Affiliatelinks nutze ich das Plugin Pretty Link Lite. Dadurch muss man Link-Änderungen nur noch an einer Stelle durchführen und spart sich damit eine Menge Pflegearbeit.
- Simple CSS
Hiermit kann man CSS Befehle einbauen, um das Aussehen des eigenen Blogs anzupassen. Und dabei muss man nicht die Dateien des eigenen WordPress Themes verändern.
- Statify
Natürlich möchte man wissen, wie viele Besucher der eigene Blog hat. Mit dem kostenlosen Plugin Statify könnt ihr die Zahl der Seitenaufrufe sehr gut und zuverlässig erfassen. Damit seht ihr unter anderem, welche Artikel am beliebtesten sind.
Eine Alternativ ist Koko Analytics. Beide Plugins sind datenschutzgerecht.
- WP Fastest Cache
Ich nutze auf meinen Blogs und Websites mittlerweile fast nur noch das Caching-Plugin WP Fastest Cache, da es mit jedem Theme perfekt funktioniert. Dieses Plugin sorgt dafür, dass einmal generierte Artikel und Seiten zwischengespeichert werden für ein paar Stunden, was den Server sehr entlastet und die Website viel schneller macht.
- Yoast SEO
Mit diesem Plugin ist die Onpage-Suchmaschinenoptimierung eines WordPress Blogs sehr einfach. Die meisten Voreinstellungen sind schon sehr gut, aber man kann diese natürlich noch flexibel anpassen. Zudem bekommt man beim Schreiben Tipps und Hinweise zur Optimierung der SEO-Faktoren eines Artikels.
Damit sollte ein neuer Blog eine sehr gute Plugin-Basis haben. Natürlich nutze ich auf meinen verschiedenen Blogs noch weitere WordPress Plugins, zum Beispiel Business Plugins für WordPress, die ich jeweils für spezielle Features benötige. Das sollte man aber nicht überstürzen, sondern erst einmal herausfinden, welche weiteren Features man wirklich benötigt.
Einen Blick solltet ihr auf jeden Fall auf die Cookie-Plugins werfen, die dafür sorgen, dass bei euch keine unnötigen Cookies gesetzt werden. Das ist aus Datenschutzsicht wichtig.
Mehr Informationen und Plugin-Vorstellungen findet ihr Top 20 der besten WordPress-Plugins für Selbstständige im Netz.
So installiert man Plugins
Die Installation eines Plugins ist recht einfach. Es gibt 2 grundsätzliche Wege, ein Plugin zu installieren.
Aus dem WordPress-Verzeichnis installieren
Findet sich das gewünschte Plugin im offiziellen Plugin-Verzeichnis (bei den eben vorgestellten Plugins trifft dies bis auf das Plugin AAWP zu), kann man diese sehr einfach installieren.
Man geht in seinem Blog im Menüpunkt “Plugins” auf das Button “Installieren” ganz oben.
In dem nun angezeigten Suchfeld auf der rechten Seite gibt man den Namen des Plugins oder einen Suchbegriff ein, wenn man ein passendes Plugin sucht. Es werden automatisch passende Plugins angezeigt.
Aus der Liste der gefundenen Plugins sucht man sich das gewünschte Plugin aus und klickt dort auf den Button “Jetzt installieren”. Vorher kann und solltet ihr euch die Bewertungen und idealerweise auch die Detailseite des Plugisn nochmal genauer anschauen.
Hat man seine FTP-Daten in der Config-Datei von WordPress hinterlegt, sollte die Installation nun von selbst ablaufen und am Ende kommt eine Erfolgsmeldung und die Frage, ob man das Plugin nun aktivieren möchte. Das wollen wir, da wir es ja sonst nicht nutzen können.
Hat man die FTP-Daten nicht in der Config-Datei gespeichert, wird man zur Eingabe der FTP-Daten aufgefordert. Danach läuft die Installation aber genauso ab.
Upload eines Plugins
Hat man ein kostenpflichtiges Plugin erworben (z.B. AAWP) oder ein Plugin von einer normalen Website/Blog herunter geladen (hier sollte man sehr vorsichtig sein!), dann hat man in der Regel eine Zip-Datei.
Nun geht man ebenfalls ins Menü “Plugins” und dort auf “Installieren”. Nun aber klickt man oben auf den Link “Plugin hochladen”.
Es erscheint ein kleines Dialogfenster, welches es ermöglicht die Zip-Datei des Plugins von der Festplatte auszuwählen. Danach klickt man auf “Jetzt installieren”.
Ab nun läuft die Installation genauso ab, wie eben beschrieben.
WordPress Plugins aktuell halten!
Hat man seinen Blog um sinnvolle WordPress Plugins erweitert, so ist die Arbeit damit aber nicht für immer erledigt. Man muss die Plugins auf dem aktuellsten Stand halten!
WordPress zeigt in der Plugin-Liste im eigenen Admin an, wenn es neue Versionen der im WordPress-Verzeichnis enthaltenen Plugins gibt. Diese Updates sollte man schnellstmöglich installieren. Wobei es hier sinnvoll ist erstmal auf einem kleinen Blog das Update zu installieren und wenn es keine Probleme gibt, kann man das auch auf den größeren Blogs machen. Es lohnt sich auch immer ein Blick in das Support-Forum des Plugin. Gibt es Probleme mit der neuen Version des Plugins, ist da meist schon etwas dazu zu finden.
Bei Plugins, die von außerhalb des WordPress-Verzeichnisses stammen, sollte man regelmäßig auf der Entwickler-Website vorbeischauen oder z.B. den dortigen Newsletter abonnieren, um über Updates auf dem Laufenden zu bleiben. Viele kostenpflichtige Plugins haben inzwischen aber ebenfalls eine automatische Update-Information und mit einem Klick ist das erledigt.
Wer seine Plugins nicht aktuell hält, riskiert Sicherheitslücken und die damit einhergehenden Probleme. Gleiches gilt natürlich auch für WordPress selber.
So geht es weiter
Mit den technischen Vorbereitungen für den Blog-Start sind mir nun erstmal fertig.
Im nächsten Artikel geht es um die Inhaltsplanung für den neuen Blog und welche Inhalte man für den Start vorbereiten sollte. Dabei gibt es Tipps zur Ideenfindung und zum Schreiben.
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Hallo,
eine wichtige Liste und Grundausstattung. Für die Sicherheit kann ich dann noch Wordfence Security empfehlen.
Viele Grüße
… Plugin entrümpeln… Wieder eine Aufgabe mehr.
Hallo Peer,
danke für das Aufzeigen der Chancen und Risiken von Plugins. Meine Webdesignerin und Datenschutzprofi bekommt jedes Mal die Krise, wenn ich das Wort nur erwähne. Aber manche Plugins nehmen einem ja viel Arbeit ab. Würdest du es empfehlen, die wichtigsten Plugins auf “automatisch updaten” zu stellen?
Beste Grüße
Ich bin da sehr vorsichtig. Leider gibt es immer mal wieder Plugin-Updates, die fehlerhaft sind. Deshalb habe ich das Autoupdate in der Regel nicht aktiviert. Gut programmierte Plugins haben in der Regel auch nur sehr selten Sicherheitslücken. Aber natürlich sollte man dann auch regelmäßig in das eigene Website-Backend schauen.