Ich liebe es zu bloggen, aber auch bei mir gibt es Tage, an denen ich keine Lust zum Schreiben habe.
In diesem Artikel gehe ich deshalb darauf ein, ob man als Blogger auch mal eine Blog-Pause einlegen kann oder sogar sollte, wenn man ausgelaugt und unmotiviert ist.
Ich gebe dazu 9 praktische Tipps.
Das ist auf jeden Fall ein interessantes Thema, wie ich finde, und natürlich interessieren mich dazu eure Meinungen und Erfahrungen.
“My Blog Is My Castle”
Bevor ich etwas genauer auf spezielle “Blog-Fälle” eingehe, ein paar Worte.
Wer einen Blog führt, der hat grundsätzlich erstmal alles selber in der Hand. Man ist “Alleinherrscher” und braucht niemanden um Erlaubnis fragen. Deshalb ist es natürlich völlig Okay, wenn man auch mal eine Pause macht und eine Weile nicht bloggt.
Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass einem im Leben nicht alles von allein zufällt und man nicht erfolgreich wird, wenn man sich nicht auch mal durch schlechte Zeiten durchkämpft.
Wer also ausschließlich zum Spaß bloggt, sollte auch nur bloggen, wenn es ihm Spaß macht. Wer dagegen Ziele hat, etwas erreichen will und Geld verdienen möchte, sollte mehr Disziplin aufbringen und das bedeutet, dass man auch dann bloggt, wenn es mal keinen großen Spaß macht und man keine Lust zum Bloggen hat.
Wie gesagt, muss man dabei aber 2 grundsätzliche BloggerInnen-Typen unterscheiden.
Hobby-Blogger und die Blog-Pause
Zum einen sehe ich da die Hobby-BloggerInnen. Bei diesen stehen keine wirtschaftlichen Interessen dahinter und auch sonst gibt es keine Verpflichtungen. Außer vielleicht den eigenen Stammlesern gegenüber, aber die verstehen es sicher, wenn man einfach mal eine Pause braucht.
Sobald die Energie wieder aufgetankt ist und man wieder Lust auf das Bloggen hat, kann es weitergehen.
Und wenn nicht? Auch egal. Schließlich muss ein Blog kein Lebenswerk sein und täglich “sterben” hunderte Blogs. So ist das nun mal.
Zumal man als Leser schnell merkt, wenn jemand nicht mehr mit Herzblut am eigenen Blog arbeitet. Dann lieber eine Pause machen!
Profi-Blogger und die Blog-Pause
Bei BloggerInnen, die nicht nur zum Spaß bloggen, sieht das dagegen schon etwas anders aus. Wer konkrete Ziele verfolgt, Versprechen gegeben hat oder z.B. Werbekunden auf dem eigenen Blog hat, kann nicht einfach aufhören mit dem Schreiben von neuen Artikeln. Mal ganz davon abgesehen, wenn man von den eigenen Blogs leben und Rechnungen bezahlen muss.
Denn natürlich gehen in einer Blog-Pause die Besucherzahlen runter, auch wenn das oft erst nach einer gewissen Zeit passiert. Man verliert nicht gleich die Feed-Abonnenten oder Google-Rankings und auch die Stammleser kommen später wieder, aber Auswirkungen auf den Traffic und damit auch die Einnahmen hat es in der Regel schon.
Und wer z.B. einen Werbekunden eingebunden hat und dann einfach 4 Wochen nicht bloggt, handelt nicht gerade seriös und der Werbekunde wird darüber nicht so glücklich sein.
Aber auch ohne externe Zwänge gibt es viele Profi-Blogger, die etwas erreichen wollen. Sei es eine große Reichweite oder gute Einnahmen. Da sollte es einem klar sein, dass man dies nicht mit einer “Ich blogge nur, wenn ich Lust darauf habe”-Mentalität erreichen kann.
Dafür muss man eine gewisse Disziplin und Ausdauer an den Tag legen, um regelmäßig neue Beiträge zu veröffentlichen.
Allerdings können auch Profi-Blogger die Motivation verlieren oder einfach mal keine Energie haben. Dann ist es natürlich in Ordnung und oft auch sinnvoll eine Pause zu machen. Dafür habe ich aber ein paar Tipps.
9 Tipps, wenn du keine Lust zum Bloggen hast?
Im Folgenden liste ich 9 Tipps auf, wie du eine Blog-Pause am besten vorbereiten und nutzen kannst, damit du möglichst wenig Leser verlierst.
- Bereite dich auf die Pause vor
Du solltest nicht von heute auf morgen einfach aufhören mit dem Bloggen. Stattdessen kannst du deinen Output an neuen Beiträgen pro Woche etwas verringern und stattdessen ein paar Artikel vorschreiben.
Diese kannst du dann z.B. in WordPress auf eine automatische Veröffentlichung festlegen, so dass sie nach und nach erscheinen, während du dir eine Auszeit nimmst.
So blogge ich mittlerweile fast immer gut 2 Wochen im Voraus. Auf diese Weise kann ich problemlos mal eine Pause machen.
- Informiere die Leser über die Pause
Dabei ist es fair und hilfreich, wenn du deine Leser darüber informierst, dass du eine Auszeit nimmst. Die meisten Stammleser aus der Community werden das verstehen.
- Stelle Mitautoren ein
Um zu vermeiden, dass einen Zeit lang gar keine Artikel erscheinen, kannst du Gastautoren oder sogar ständige Mitautoren ins Boot holen.
Diese solltest du gut auswählen und sie (und ihre Artikel) sollten zu deinem Blog passen. Dann aber kannst du kürzertreten, ohne dass weniger Artikel erscheinen.
- Nutze alte Artikel
Den Tipp, alte Artikel zu überarbeiten und neu zu veröffentlichen, habe ich bereits aus SEO-Sicht hier im Blog gegeben.
Das funktioniert aber auch sehr gut, wenn man mal keine Lust zum Bloggen hat. Es geht viel schneller und ist einfacher, einen alten Beitrag zu aktualisieren und neu zu veröffentlichen.
- Nutze andere und einfachere Artikel-Typen
Manchmal liegt der Motivationsverlust einfach daran, dass man schon sehr lange ähnliche Artikel schreibt. Teilweise sind diese zudem sehr aufwändig, was Kraft und Energie kostet.
Deshalb kann es helfen, einfach mal andere und vor allem einfachere Artikel-Typen zu nutzen. Diese sind schneller erstellt und so kann man sich mehr Auszeiten nehmen.
Ich habe zudem schon 10 Tipps für einfache und schnelle Blog-Inhalte gegeben.
- Binde die Leser stärker ein
Ebenfalls eine gute Idee kann es sein, die eigenen Leser stärker einzubinden.
Wie wäre es zum Beispiel mit dem Start einer Blog-Parade, bei der die Leser jeweils einen Beitrag schreiben. Oder du veröffentlichst eine Umfrage, an der die Leser teilnehmen sollten.
Die eigene Community einzubinden ist generell eine gute Idee und oft kann man sich dann etwas zurücknehmen.
- Nutze andere Kanäle
Manchmal hat man auch einfach keine Lust zum Schreiben, aber Lust auf andere Dinge.
So könntest du andere Kanäle nutzen, wie einen Podcast oder YouTube.
Für viele ist es eine angenehme Abwechslung, mal ein anderes Medium zu nutzen. Dann kommt oft schnell wieder der Spaß am Schreiben zurück.
Ich liebe es neben dem Schreiben auch Podcasts und Videos zu machen und diese Abwechslung tut meiner Motivation zudem sehr gut.
- Neue Pläne und Ziele
In deiner Blog-Pause solltest du dich natürlich erholen, aber du kannst und solltest auch mal einen Schritt zurücktreten und deine Pläne und Ziele für den Blog überarbeiten.
Wo willst du in Zukunft damit hin und was könntest du daran verbessern?
Gerade wenn man mal nicht so sehr im Blog-Alltag drinsteckt, kommt man auf gute Ideen und kann die Basis für die Zukunft des eigenen Blogs legen.
- Überarbeite deinen Blog
Es gibt gerade bei älteren Blogs viel zu tun. Das Layout müsste mal aktualisiert werden, die Plugins sind veraltet, Broken Links müssen ersetzt werden und vieles mehr.
Nutze die Auszeit beim Schreiben dafür, deinen Blog wieder auf Vordermann zu bringen.
Wie gehe ich damit um, wenn ich keine Lust zum Bloggen habe?
Ich blogge seit 2007 fast täglich und natürlich habe auch ich immer mal wieder Phasen, in denen ich eigentlich lieber schlafen, zocken, lesen, fernsehen usw. möchte. Alles andere, nur nicht schreiben, und das, obwohl ich sehr gern schreibe.
Das ist ganz normal, aber ich habe mir da einerseits eine gewisse Disziplin angeeignet, welche mich doch dazu bringt zu bloggen. Und siehe da, wenn man erstmal angefangen hat, macht es meist auch wieder Spaß. Es ist also eher die Überwindung meines eigenen inneren Schweinehunds, der dafür sorgt, dass ich nicht schreiben möchte. Es ist eher selten, dass ich generell keine Lust zum Bloggen habe.
Mittlerweile weiß ich aus der Erfahrung von mehr als 15 Jahren, dass ich nach einem Motivations-Loch meine Lust und Motivation schnell wiederfinde. Darüber mache ich mir also keine großen Sorgen mehr, sondern nutze die Zeit für andere Dinge, wie meinen Podcast, meine YouTube-Kanäle, meine Newsletter, Social Media, Programmierung oder andere Dinge.
Sollte ich dann mal wirklich nichts aufs “virtuelle Papier” bekommen, dann habe ich meist noch ein fertiges Interview oder einen Gastartikel “herumliegen”, den ich veröffentliche. Man sollte beides aber nicht zu lange archivieren, da diese Inhalte natürlich ebenfalls veralten können.
Ein Tipp noch zur generellen Schreib-Frequenz. Meist kommt der Einbruch nach der ersten großen Motivationsphase. Man bloggt zum Start eines Blogs sehr häufig und bricht irgendwann ein.
Dem kann man entgegenwirken, indem man sich in den Phasen großer Motivation dazu zwingt, nicht so viel zu veröffentlichen, wie man könnte. Halte die Schreib-Frequenz auf einem Niveau, welches auch bei nicht so hoher Motivation gut zu schaffen ist. Dann hast du nicht das Gefühl so tief einzubrechen, wenn die Motivation ein wenig nachlässt.
Mit den Jahren habe ich zudem gelernt mehr auf meine Gesundheit zu achten und eben nicht zu viel zu tun. Stress kann sich auf Dauer sehr negativ auswirken und nach den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit stand ich schon mal kurz vor einem Burnout. Deshalb achte ich heute mehr darauf Spaß beim Bloggen zu haben, aber auch für Abwechslung zu sorgen, denn nach einer kleinen Schreibpause komme ich umso motivierter zurück.
Fazit
Jeder Blogger und jede Bloggerin macht, wie auch jeder andere Autor, Phasen von mangelnder Motivation und Lustlosigkeit durch. Das ist ganz normal und du solltest dir darüber nicht zu viele Sorgen machen.
Du solltest dich selbst nicht so sehr unter Druck setzen. Manchmal hilft es einfach anzufangen, um den inneren Schweinehund zu überwinden.
Allerdings hat man je nach Ausprägung des eigenen Blogs eine gewisse Verantwortung und kann manchmal nicht einfach 4 Wochen Pause machen. Zumal ich schon viele Blogs gesehen habe, die nach so einer Pause nie wieder zurückgekommen sind.
Deshalb solltest du immer im Vorhinein daran denken und die eigenen Pläne und Workflows so legen, dass du damit auch in schlechten Zeiten zurecht kommst.
Und nicht vergessen: Nach jedem Regentag kommt wieder die Sonne raus. 🙂
Wie sieht es bei dir mit der Motivation zum Bloggen aus? Hast du Phasen, in denen du nicht motiviert bist und wie nutzt du diese Zeiten andersweitig?
Ich freue mich über deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren.
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Zurück zu kommen ist nicht so einfach, das kann ich durchaus bestätigen.
Schwierig ist es auch, wenn man zu seinem Hauptthema nicht mehr so viel Bezug hat.
Und Geld ist auch nicht unbedingt ein guter Motivator.
Hi Peer,
mir hat es geholfen, Blogartikel VERPFLICHTEND an einem Tag online zu stellen. Ich veröffentliche meine Artikel immer samstags. So stellt sich die Frage nicht, ob ich einen Artikel schreibe oder nicht.
Außerdem hilft es mir sehr, die Artikel vorzuschreiben und zeitversetzt am nächsten Samstag online zu stellen. Ansonsten komme ich in Stress und habe da den Erfahrungswert für mich, dass die Qualität meiner Artikel darunter leidet.
VG Manuel vom Bienenblog