Mit dem heutigen dritten Artikel der Einnahmen-Auswertung schließe ich Teil 3 der Blog-Einnahmen-Umfrage 2012 ab.
In Teil 3.1 und Teil 3.2 der Einnahmen-Auswertung konntet ihr bereits eine Menge Diagramme und Charts sehen.
Heute nun widme ich mich unter anderem den Einnahmen pro Artikel und verschiedenen eCPM-Analysen. Viel Spaß.
Blog-Einnahmen Teil 3
Bevor ich loslege noch ein kleine Erklärung zur x-Achse vieler Charts. Dort steht oft nur eine Zahl pro Spalte. Das bedeutet dann in der Regel, dass ich einen Bereich zwischen dem Wert der Spalte vorher und dem angezeigten Wert meine.
Steht in der ersten Spalte z.B. 5, dann meine ich damit 0 – 5. Steht in der zweiten Spalte eine 10, dann meine ich damit 5,1 – 10 usw.
Auch diesmal vergleiche ich die aktuellen Ergebnisse mit den Werten aus der Einnahmen-Umfragen 2009, wenn es möglich ist.
Einnahmen pro Artikel (Gesamt)
Ich habe hier die monatlichen Einnahmen durch die Anzahl aller vorhandenen Artikel gerechnet.
5 Blogs verdienen gar nichts und liegen damit bei 0 Euro pro Artikel.
Ein großer Anteil der Blogs, die an der Umfrage teilgenommen haben, verdienen im Schnitt zwischen 1 und 50 Cent pro Artikel. Das kann sowohl an einer schlechten Monetarisierung, als auch an einer großen Anzahl an Artikeln im Archiv liegen. Oft beides.
Es gibt allerdings Blogs, die sehr gute Einnahme pro vorhandenem Artikel generieren. Ein paar sogar mehr als 10 Euro pro Artikel. Das spricht für eine sehr gute Monetarisierung.
Mit Selbständig im Netz liege ich bei ca. 1,80 Euro pro Monat pro vorhandenem Artikel. Das finde ich schon einen recht guten Wert.
Einnahmen im Verhältnis zur Anzahl der Artikel pro Monat
Der rechte Chart zeigt, wie die Blog-Einnahmen im Verhältnis zur Produktivität der Blogger aussah.
Natürlich verdient man nicht nur mit neuen Artikeln Geld, aber gerade die aktuell veröffentlichten Artikel bekommen viele Seitenaufrufe und sind damit für die Einnahmen wichtig.
Wie man an dem Diagramm sieht, sind viele Artikel pro Monat nicht unbedingt besser. Im Schnitt verdienen die Blogs mit 1-5 Artikel pro Monat rund 182 Euro pro neuem Artikel in einem Monat.
Blogs mit mehr Artikeln im Monat haben da geringere durchschnittliche Einnahmen.
Was genau aber sagt dieser Chart aus? Dass man möglichst wenig Artikel schreiben sollte? Sicher nicht. Es zeigt meiner Meinung nach aber, dass Qualität wichtiger ist als Quantität. Und dass man einen langen Atem braucht. Ich denke, dass viele der Blogs mit besonderes hohem eCPM schon sehr viele Artikel im Archiv haben und nun nicht mehr so viele neue Artikel veröffentlichen müssen.
Allerdings zeigt der Balken bei “>50” ebenfalls, dass viele Artikel sicher nicht schlecht für den Traffic und damit für die Einnahmen sind.
Als Fazit würde ich hier ziehen, dass es mit unterschiedlichen Schreibfrequenzen möglich ist gutes Geld zu verdienen.
eCPM nach Fach- und Mischblogs
Unterscheidet sich der eCPM (Einnahmen pro 1.000 PageViews) von Fach- und Mischblogs?
Das Diagramm zeigt, dass es da einen Unterschied gibt. Fachblogs verdienen im Schnitt rund 4 Euro mehr pro 1.000 PageViews.
Das deutet darauf hin, dass sich Fachblogs besser monetarisieren lassen, was mich nicht sehr überrascht.
Zum Beispiel finden sich bei Fachblogs oft leichter Werbekunden, da die Zielgruppe homogener ist und damit der Streuverlust geringer.
Ein höherer eCPM bedeutet zudem, dass man mit weniger Besuchern genau so viel verdienen kann, wie ein besser besuchter Mischblog.
eCPM nach Fach- und Mischblogs im Detail
Ich habe mir die Verteilung der Fach- und Mischblogs bzgl. des eCPM nochmal genauer angeschaut.
Dazu habe ich wieder die Blogs zusammengefasst, die in bestimmten eCPM-Bereichen liegen. Zum Verständnis ein Beispiel: Rund 34% der Fachblogs verdienen zwischen 0 und 5 Euro pro 1.000 PageViews.
Wie man sehen kann, wechseln sich die Fach- und Mischblogs in den einzelnen eCPM-Bereichen ab.
Deshalb kann man hier wohl keine direkten Schlussfolgerungen ziehen. Im Schnitt ist der eCPM bei Fachblogs zwar höher (siehe Diagramm vorher), aber es ist auch mit Mischblogs möglich einen guten eCPM zu erreichen.
Das zeigt, dass es auf den einzelnen Blog und dessen Optimierung ankommt.
eCPM nach Fach- und Mischblogs im Detail – 2012 vs 2009
2009 sah das Bild noch etwas deutlicher aus. Damals hatte die Mehrzahl der Mischblogs eher niedrigere eCPM-Werte, während die Fachblogs einen größeren Anteil bei den höheren eCPMs aufweisen konnten.
eCPM nach Artikeltypen
Dass sich die Art der Artikel deutlich auf den eCPM auswirkt, zeigt dieses Diagramm.
Während Blogs mit Newsartikel im Schnitt lediglich rund 9,5 Euro pro 1.000 PageViews verdienen und Blogs, die sowohl News, als auch zeitlose Artikel veröffentlichen sogar noch etwas niedriger liegen, sieht das bei Blogs mit ausschließlich zeitlosen Artikel anders aus.
Dort liegt der eCPM im Schnitt bei fast 24 Euro. Das ist ein deutlicher Unterschied.
Diese Auswertung zeigt recht eindeutig, dass zeitlose Artikel auf Dauer für Einnahmen sorgen und sich anscheinend auch besser Monetarisieren lassen.
eCPM nach Themengebieten
Deutliche Unterschiede gibt es zudem bei den durchschnittlichen eCPM-Werten der einzelnen Themengebiete.
Während eCommerce-Blogs im Schnitt einen eCPM von knapp 67 Euro erzielen kommen Blogs über soziale Themen gerade mal auf rund 4 Euro.
An diesem Diagramm sieht man recht deutlich, dass die Auswahl des Themas großen Einfluss auf das Einnahmepotential hat.
Erstaunlich finde ich dabei, dass das Thema Gaming wohl doch recht gute Einnahme-Chancen bietet.
eCPM nach Themengebieten – 2012 vs 2009
2009 gab es ebenfalls große Unterschiede. Damals lagen allerdings die Themen Reisen und Natur weit vorn. Diesmal sind sie eher abgeschlagen. Business war damals wie heute stark.
eCPM nach Alter des Blogs
Wirkt sich das Alter eines Blogs auf die Einnahmen aus?
Das Diagramm gibt darüber nur bedingt Aufschluss. Während die Blogs, die erst im Jahr 2012 gestartet sind, einen recht niedrigen eCPM ausweisen können, sieht das bei den Blogs aus dem Jahr 2011 schon deutlich anders aus.
Dahinter gibt unterschiedliche eCPMs. Ich würde das so deuten, dass es nicht wirklich eine große Rolle spielt, wie alt der eigene Blog ist. Nach einer gewissen Startphase kann man gute eCPMs erzielen, wenn man sich richtig um die Monetarisierung kümmert.
Wenn man überhaupt was aus diesem Diagramm ablesen will, dann das: Seit 2011 scheinen neue Blogger deutlich stärker aufs Geld verdienen aus zu sein.
Entwicklung in den letzten 12 Monaten
Ich habe die Teilnehmer der Umfrage auch nach der Entwicklung des eigenen Blogs in den letzten 12 Monaten gefragt.
Dabei haben fast 4/5 aller Teilnehmer geantwortet, dass die Blog-Einnahmen gestiegen sind.
18% haben angegeben, dass sich nicht viel verändert hat.
Rund 3% haben über gesunkene Einnahmen geklagt.
Alles in allem also eine sehr positive Entwicklung.
Anteil der Blogger, die von Ihrem Blog leben
Ich fragte zudem, ob die Blogger von ihren Blogeinnahmen leben können.
Wie man an dem Diagramm sieht, ist das bei den meisten nicht der Fall.
Mehr als 92% der Teilnehmer kann nicht vom eigenen Blog leben.
Nur knapp 8% verdienen genug, um davon ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Es ist also ein weiter Weg, um wirklich komplett vom eigenen Blog leben zu können.
Fazit
Die Auswertung der Einnahmen hat nun insgesamt 3 Teile benötigt und in der Summe habe ich 31 Diagramme dazu veröffentlicht.
Das sollte dafür sorgen, dass man sich ein ausführliches Bild von den Einnahmen deutscher Blogs machen kann, auch wenn die Teilnehmerzahl an der Umfrage (90 Blogs) statistisch gesehen sicher keine 100% Aussagen zulässt. Dennoch denke ich, dass die Werte in die richtige Richtung gehen.
So geht es weiter
Nachdem ich nun den großen Block “Einnahmen” abgeschlossen habe, widme ich mich im vierten Teil dieser Artikelserie der Vermarktung.
Wie haben die an der Umfrage teilnehmenden Blogger Marketing vertrieben? Welche Kanäle wurden dabei genutzt? Wie sah die Nutzung der sozialen Netzwerke aus?
Zudem werde ich die Kosten des Bloggens genauer betrachten.
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6-7 Personen haben also angegeben, dass sie ihren Lebensunterhalt mit Bloggen bestreiten können. Ich habe die vorherigen Teile dieser Artikelserie nicht ganz durchgelesen und teils nur überflogen. Interessant für mich ist noch, ob die Personen tatsächlich von einem einzigen Blog leben können oder von insgesamt mehreren (2-3 Blogs?).
Hallo Peer,
Vielen Dank für die Übersicht. Als (fast) regelmäßiger Leser hat mich nur eins gewundert.
Vor kurzem hast Du geschrieben, das sich Deine Einnamen auf ca 5000 Euro mtl. belaufen. Das macht bei 2745 Artikeln ca. 1.80 Euro pro Artikel. Jetzt schreibst Du es sind ca. 3 Euro pro Artikel. Das wären über 8000 Euro mtl. Sind deine Angaben einmal Brutto und einmal Netto? Oder hast Du dich oben verschrieben?
@ Andreas
Du hast recht. Ich habe mich verrechnet und irrtümlich mit 1.700 Artikel gerechnet.
1,80 Euro sind aber auch noch recht gut. 🙂
Danke, Peer. Da waren für mich ein paar sehr interessanter Infos dabei. Zum Beispiel, dass meine knapp 10.000 Seitenaufrufe in meinem ersten Monat ca. 175 EUR wert gewesen wären. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Viele Grüße,
Christof
@ Christof
So ist das nicht zu verstehen. Zumal es in diesem Artikel gar nicht um PageViews geht.
Mit 10.000 PageViews kann man sicher schon um die 100-200 Euro verdienen. Es hängt vor allem vom Thema ab, dass du behandelst.
Respekt vor der Auswertung und der gemachten Arbeit – dinde es ziemlich interessant die Blog-Einnahmen nach so unterschiedlichen Aspekten aufgelistet zu sehen und kann nur sagen “Weiter so…”
Die ein oder andere Erkenntnis nehme ich für mich auch mit, auch wenn ich nicht denke, dass es zum Leben einmal reichen wird – aber egal – es macht ja irgendwo auch Spaß, und der steht im Vordergrung – thx Peer !
Gruß
Meikel
Als Minimum für die Einnahmen würde ich rechnen 10.000 x 0,02 CTR (2% clicken)= 200 Clicks, mit einem Clickpreis von durchschnittlich 0,30€ würde ich sagen… 60€. Kommt natürlich noch auf die Platzierung der Banner an.
Sehr gute Übersicht! Vielen Dank dafür, es deckt sich auch mit meinen Erfahrungswerten.
10.000 Views können teilweise sogar schon 150-180 Euro machen, eben je nachdem in welchem Themengebiet man unterwegs ist. Werde mir direkt jetzt noch die anderen Artikel zu Gemüte führen.
Denke auch das je nach Thema variiert, wieviel man mit den 10k pageviews verdienen kann, da gibt es Nischen die profitabel sind als andere und nicht dabei den Blogger vergessen, der immer interessante Inhalte bieten sollte.
Vielen Dank für diese umfangreiche Auswertung! Mich erstaunt es immer wieder wie viel Info’s man aus seinem Blog ziehen kann. Besonders überrascht war ich bei der Auswertung zu den Artikeltypen. Ich nahm an, dass dort der Mix aus zeitlosen und newsähnlichen Artikel sich besser zur Monetarisierung geeignet hätte. Gerade deshalb weil News meist immer kleine Besucherspitzen erzeugen und die Weiterverteilung oftmals größer ist, zumindest für den Anfang. Das dem nicht so scheint, werde ich für die Zukunft beherzigen! Danke dir dafür!
PS: Danke das du Dir Zeit genommen hast meine PN über deine Nische zu beantworten! 🙂