Im heutigen Interview spreche ich mit Jochen Kolbe von Modcast.eu.
Ihn kenne ich schon seit dem Blog-Coaching hier im Blog und er ist ein sehr engagierter Blogger und seit einer Weile auch Podcaster.
Im Interview geht es unter anderem um den Relaunch seines Blogs, seinen neuen Podcast, Probleme bei der Trafficgenerierung und mehr.
1. Hallo Jochen. Bitte stell dich meinen Lesern vor.
Mein Name ist Jochen Kolbe, ich bin 32 Jahre jung und komme aus Berlin. Ich betreibe die Webseite Modcast.eu, die bisher Modulopfer.de hieß und auch noch darunter zu erreichen ist und sein wird und das schon sehr lange.
Man kennt mich bei dir vielleicht vom Blogcoaching. Da habe ich mir ja einen Namen gemacht durch ab und zu kleine Arbeitsverweigerungen. 😉
2. Du betreibst den Blog modulopfer.de? Worum geht es dort?
Bisher ging es darin immer um Videospiele, Kino und Gadgets. Ich sage bewusst “Bisher” denn seit der Podcast da ist und ich auch Menschen interviewen möchte die nichts mit Spielen zu tun haben, entferne ich mich immer weiter davon und das ist auch gar nicht so verkehrt, denn Gaming alleine reicht nicht.
Der Markt ist besetzt und so habe ich auch frisch die Entscheidung getroffen die Seite “Modcast.eu by Modulopfer.de” zu nennen. Das neue Logo gibt es schon und die Domain habe ich auch schon. Diese Verbindung zum Gaming ist nun nicht mehr stark vorhanden, da Modcast nicht zeigt, dass es unbedingt mit Spielen zu tun haben muss.
Videospiele werden dennoch einen großen Teil ausmachen, aber es kommen auch andere Themen dazu.
3. Seit wann existiert dieser und wie ist er entstanden?
Der Blog mit dem Content besteht jetzt seit 6 Jahren. In dieser Zeit hat er verschiedene Designänderungen mitgemacht und auch verschiedene Namen. Zuerst war es ein Blog, dann wurde es eine richtige Webseite. Klar, immer noch mit WordPress im Hintergrund, aber irgendwann habe ich aufgehört es nur noch als Blog zu bezeichnen.
Die meiste Zeit habe ich genutzt, um viele Dinge auszuprobieren und mich selbst auch zu finden. Es ist gar nicht so einfach etwas zu finden, was bei der Masse der Spieleseiten hervorsticht. Mit dem jetzigen Podcast Projekt scheine ich allerdings etwas gefunden zu haben, was hervorsticht.
Natürlich gibt es viele Podcast, aber viele gehen da nach dem “Plug and Record”-Verfahren vor, sprich Headset rein und los gequatscht. Ich habe in Technik investiert und denke, dass so ein Podcast (auch wenn es eingebildet klingen mag), so manches professionelles Magazin haben sollte. Ich bin absoluter Sound-Gourmet und würde nie etwas bieten, was ich nicht selbst hören würde, also so schlechte Headset-Qualität mag ich nicht und will ich auch nicht den Zuhörern zumuten.
4. Vor kurzem hast du den Blog relaunched. Warum und wie bist du dabei vorgegangen?
Ich hatte es einfach satt von kostenlosen WordPress-Templates oder Templates unter 50 Dollar, die sicher alle ganz toll sind, aber gerade im Gaming-Bereich nutzen zu viele das Leetpress Template oder andere. Ich wollte was eigenes, mit eigenen Features, die manches Plugin nicht bietet. Auch beherrsche ich nur Basis-Grafiker-Kentnisse, womit ich kein komplettes Template erstellen kann. Dazu fehlt mir die Fachkentniss.
Ich habe mich in verschiedenen Foren umgeschaut und auch auf deutschen Plattformen Projekt ausgeschrieben. Das Problem war aber, dass viele deutsche Grafiker / Webdesigner in meinen Augen nur auf hohem Niveau jammern, aber leider nichts drauf haben. Die Samples, die ich sehen durfte, sahen aus, als hätte man sie mit einem der typischen kostenlosen Baukasten-Programme gemacht.
Und auf der anderen Seite jammern dann solche Menschen, dass ich das Budget (bis 1.000 Euro maximal) zu niedrig angesetzt habe. Ich fand dann auch einen Deutschen, der aber in meinen Augen die Sache nicht ernst genug nahm. Wir sind dann friedlich auseinander gegangen.
Dann erfuhr ich von Freelancer.com und habe dort die Sache international ausgeschrieben. Ich bekam Angebote aus aller Welt und bat Designer mir Samples zu schicke, damit ich weiß, dass mein Gegenüber genau die Vision hat, die ich vielleicht habe. Manche lehnten ab, andere machten dies und am Ende entschied ich mich für einen Anbieter, der genau meinen Geschmack getroffen hat. Der Preis war demzufolge auch in Ordnung. Am Schluss sah ich, dass es Inder waren. Ich habe also das Ganze sehr weit outgesourced. 🙂
5. Du hast also Outsourcing genutzt. Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Webdesigner aus Indien?
Es lief eigentlich alles sehr unkompliziert ab und zuerst wollte man natürlich wissen was ich mir vorstelle, wie die Seite strukturiert sein soll, welche Funktionen, welche Farben. Das Gegenüber kann nicht hell sehen, daher sollte man so viele Informationen wie möglich bereit stellen. Am besten auch mit einem Papier hinsetzen und aufzeichnen wo man was hinhaben möchte. Also den Header, welche Social Buttons, die Boxen und so weiter.
Wir haben auch geskyped und die waren super freundlich und wir hatten echt viel Spaß per Skype, haben uns auch privat unterhalten.
Es gab dann halt immer per Skype-Chat Rückfragen und man hat mir auf deren Server immer gezeigt, wie die Seite aussieht und ich konnte alles so ändern lassen wie ich es wollte. Wir haben uns Stück für Stück an das End-Design heran getastet, wie man es heute sieht.
Die Zusammenarbeit war sehr unkompliziert, mein Gegenüber immer freundlich und zuvorkommend. Liegt vielleicht auch an deren Mentalität und ich habe sie auch gefragt wie das Leben in Indien ist und sie waren zufrieden, so das ich nicht das Gefühl habe es aufgrund der Geiz ist Geil Mentalität auszulagern.
Die Angebotsspanne war sehr groß und wenn nun jemand mit weniger Geld meinen Geschmack trifft als jemand der mehr verlangt, ist das auch okay.
6. Welche Vor- und Nachteile hat das mit sich gebracht und bist du mit dem Ergebnis zufrieden?
Auf jeden Fall. Ich habe mittlerweile auch andere Dinge bei Freelancer machen lassen wie zum Beispiel das aktuelle Logo. Es ist echt unkompliziert.
Und mit meinem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, habe sogar noch einen Bonus bezahlt am Ende der 4 Wochen, die für die Webseite gebraucht wurde und habe noch drei Monate Support sprich neue Änderungen, Fehler bzw. Bugs beheben werden kostenfrei gemacht. Das finde ich sehr sehr gut.
Nachteile sind vielleicht manchmal die Kommunikation. Englisch können zwar beide Seiten, aber manchmal ist es schwer zu erklären was man meint. Und ich habe gemerkt, dass Webdesigner nicht alles können, also Logos konnten sie leider nicht, obwohl es ein Bestandteil des Angebotes war. Also dann lieber Jemanden suchen, der nur Logos macht.
Leider auch ein Nachteil sind die vielen Angebote bei Freelancer, die man bekommt. Man sollte sich echt vorher was schicken lassen, bevor man jemanden den Zuschlag gibt. Einfach ein paar Beispiele um zu sehen ob man zusammen passt. Dafür gibt es zu viele Anbieter, die sich auf jede Ausschreibung bewerben und mit Copy & Paste Texten arbeiten.
7. Welche Marketing-Maßnahmen führst du durch und was funktioniert gut und was weniger gut?
Die Marketing-Maßnahmen, die ich mir auch selbst leisten kann, denn wer wenig Geld einnimmt kann auch wenig Geld ausgeben.
Im Moment nehme ich daher Facebook und Twitter in Verbindung mit vielen Gewinnspielen. Wobei da leider die qualitativen Besucher auf der Strecke bleiben, denn es gibt ja schon Facebook Seiten die nur Gewinnspiele posten und dementsprechend merkt man schnell, wer nur wegen Gewinnspiele kommt oder wer wegen dem Inhalt kommt.
Das ist etwas Schade und ich glaube auf solche Kamikaze-Teilen-Aktionen verzichte ich in Zukunft, weil es nichts bringt. Die Leute kommen dann nur zum absahnen und das bringt mir herzlich wenig.
Vielleicht riskiere ich irgendwann mehr, wenn ich weiß welche Maßnahmen funktionieren und sinnvoll sind, aber im Moment mache ich da weniger.
8. Wie schwer war es Besucher für deinen Blog zu finden? Auf welche Hindernisse bist du dabei gestoßen?
Es war nicht nur schwer, es ist immer noch schwer.
Wie Du selbst weißt und wie auch im Blogcoaching bereits angesprochen, gibt es Gaming-Seiten und -Blogs wie Sand am Meer und alle posten die selben News und den selben Content und da ist es schwer an den Großen vorbei zu kommen, wenn einem nichts mehr einfällt. Da braucht man was besonderes und ich habe immer noch Probleme die Userzahlen stabil zu halten bzw. zu steigern.
Wenn ich interessante Interview-Partner habe und die verlinken kommen immer Besucher, die aber wieder weg bleiben sobald sie das Interview gehört haben. Es ist unheimlich schwer.
Der Youtube Markt ist auch völlig belegt mit Großen, die sicher ihre Sache toll machen. Also es ist einfach schwer und wenn man nichts Besonderes hat, wird man es nie leicht haben.
9. Seit einer Weile veröffentlichst du auch einen Podcast? Warum und wie gehst du dabei vor?
Der Youtube Markt ist belegt, meine Videos kamen nie so gut an und seit dem Youtube mal einen Kanal wegen drei Urheberrechtsverletzungen (in deren Augen) gesperrt hat, ist auch die Lust vergangen und ich war nie ein Kameratyp. Videos aus Spaß klar, aber so moderieren vor der Kamera. Nein.
Aber viele sagten immer: Mach doch was mit deiner Stimme und so kam ich auf die Idee mit dem Podcast um wenigstens eine Sache zu haben, die andere nicht haben. Alleine schon durch die Qualität, habe ja auch Jingle usw. produzieren lassen, steche ich hervor und ich versuche immer tolle Interview-Partner zu finden, damit das auch interessant ist für die Menschen und die Leute natürlich auf ihren Kanälen vom Interview erzählen und ich dadurch auch Besucher bekomme.
Und so konzentriere ich mich im Moment auf spannende Interview-Partner, die was zu erzählen haben und gerne darüber sprechen wie Synchronsprecher, Schauspieler, Entwickler oder auch Kollegen von anderen Podcasts.
10. Was sind deine Ziele für deinen Blog? Was planst du als nächstes?
Ziele sind natürlich mehr Besucher und irgendwann davon leben. Aber das können nur sehr wenige und deswegen mache ich mir da selbst keinen Druck mehr, sondern finde mich damit ab nie zu den Großen zu gehören, aber vielleicht gefällt ja einer großen Seite der Podcast und sie wollen ihn samt mir in ihrem Portfolio aufnehmen – das würde ich machen. 🙂
Also meine definitiven Ziele: Mehr Besucher bzw. eine größere Community. An das Wirtschaftliche denke ich da mal nicht mehr. Klar träumt man mal davon leben zu können, aber ich freue mich erstmal über das wo ich momentan stehe und im Moment macht es mir viel Spaß und das ist auch was tolles.
Natürlich habe ich noch Ideen, auch für den Videomarkt (Youtube), aber mal sehen. Geplant ist da was, aber das verrate ich noch nicht. Erstmal fange ich an mit dem Podcast, wenn der läuft vielleicht ein Live-Format im Internet. Wer weiß was daraus wird.
11. Zum Ende des Interviews würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für angehende Blogger/Podcaster freuen.
Das ist schwer. Da hast du sicherlich mehr Ahnung als ich. Vielleicht das richtige Thema aussuchen und viel Unique Content.
News, die andere schon hundert mal behandelt haben, interessieren niemanden mehr. Viel Unique Content also und Gedanken vorher machen worüber man bloggen will und eigenen Style aneignen. Nicht erzwungen auf Erfolg aus. Erfolg kann man nicht immer erzwingen und sich selbst keinen Druck machen und Geduld mitbringen.
Podcaster empfehle ich auf jeden Fall in gute Technik zu investieren. Die muss nicht teuer sein, aber Headsets ausprobieren, Qualität anhören und auch öfter mal aufnehmen und anderen vorspielen.
Also üben und wie gesagt: Es muss kein Rode-Mikrofon sein, wie ich es nutze, aber es gibt auch günstigere Headsets mit erstaunlich guter Qualität. Ein Notebook internes Mikro eignet sich allerdings nicht und sind wir ehrlich: So eine Qualität würdet ihr euch auch nicht länger als 5 Minuten anhören.
Gibt ja den tollen Spruch: Was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
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Hey Peer, du hast einen kleinen Tippfehler in die Überschrift eingebaut (Relaunch). 😉
Ansonsten ist es ein interessantes Interview!
Beste Grüße
Schönes Interview. Den Blog kannte ich auch vorher schon, da ich bei meinem tagtäglichen rumgesurfe schon öfter drauf gestoßen bin! Zum Thema Webdesign: 1000€ als Preis für ein Webdesign sind schon einiges (wahrscheinlich in Deutschland normal, aber für meine kleinen Verhältnise etwas hoch). Da hast du auf Freelancer.com bestimmt ordentlich Geld gespart. Ich kenne die Plattform gut und habe auch schon einige Projekte dort ausgeschrieben – die Preise sind unschlagbar. Auch wenn Globalisierung oft böse böse ist aber bei so etwas lohnt es sich doch schon sehr! 🙂
@ Tim
Danke für den Hinweis.
Das kommt davon, wenn man den Artikel selber Korrektur liest, aber die Überschrift ignoriert.
Der Relaunch sieht echt super aus. Mir ist nur noch nicht ganz klar, was jetzt Dein “neues” Thema sein soll. Games und alles andere? Media-News?
Gruß
Carsten
Hallo Jochen,
bin jetzt dann doch ein wenig gespannt. Wie setzt du denn die Podcasts seotechnisch in Szene? Die Beiträge sind zwar interessant, aber es sieht jetzt nicht danach aus, als ob sie unbedingt mit Kontext auf der Page gefüllt sind.
Und welche Ansprüche hast du denn an einen Interviewpartner? Kannst dich ja mal melden.
Gruß
Marc
Jochen du nuschelst wie verrückt. Ich bitte Dich, dass kann man sich nicht anhören!
Hallo,
erstmal zu @Carsten: Nur noch wichtige Themen. Also Games Themen (die alle haben) mache ich täglich in einer Linksammlung. Ansonsten nehme ich dann nur noch Themen aus den Bereichen Kino,Games, Gadgets, Netzgeschehen die wirklich interessant sind wie jetzt die Sache mit Diablo und Hitfox oder mit Facebooks Börsengang oder oder oder. Also nur noch die besten News, wo ich glaube es sind die Besten natürlich. Man kann ja nur vermuten, dass es von Interesse ist.
Dann zu @Marc Nemitz: Ich hoste meine Podcasts bei Podcaster.de und SEOTECHNISCH läuft da eigentlich recht wenig, bis auf die Tatsache, dass die Pods automatisch in die Podcast Übersichten eingepflegt werden, da Podcaster ja automatisch einen RSS Feed für den Cast ausspuckt. Ausserdem ist der Podcast bei iTunes gelistet und kann jederzeit abonniert und heruntergeladen werden (alle Episoden). Und ansonsten mache ich nocH Ausschnitte die ich bei Youtube hochlade, damit auch Leute die dort nach etwas suchen evtl darauf stossen.
Ansprüche an meine Interview-Partner? Im Moment konzentriere ich mich erstmal auf bekannte Persönlichkeiten wie Synchronsprecher, Schauspieler, Shopbetreiber oder Seitenbetreiber.Aber ich mache aucH Community Talkis sprich mit der Community talken (bisher nur einmal). Habe echt viel geplant , nur im Moment gehen die Interviews schon so lange. 😛
Und zuletzt zu @Mario: Ich weiss zwar nicht wo ich nuschel, aber du wirst es mir verraten. Musst mal die Tampons aus den Ohren nehmen, dann klingt das auch nach was *lach*
Liebe Grüsse
@Jochen
Okay, das mit den RSS, bringt das etwas oder nur rudimentär? Dachte da vielleicht auch mehr an die Onpage-Geschichten, da du doch zu den einzelnen Podcasts recht wenig Text-Content lieferst. Ziehen die denn?
Gruß
Marc
Sehr gelungenes Interview, vor allem sehr interessant. Toppi!
Interessantes und Aufschlussreiches Interview. Danke