Inhalts-Aktualisierung statt immer neuer Blog-Artikel – Blog Case Study Teil 25

 - Blog Case Study Teil Aktualisierung von Inhalten statt immer nur neue Artikel? Genau diesen Ansatz habe ich in meinem Brettspiel-Blog verfolgt und im heutigen Case Study Report berichte ich über meine Erfahrungen damit.

Warum ich das bei meinem Blog so mache und wie ich dabei vorgehe, erfahrt ihr genauso, wie natürlich wieder die aktuellen Google-Ranking- und Traffic-Infos.

Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich über euer Feedback.

Inhalts-Aktualisierung statt neuer Artikel

Es gibt diese, ich nenne sie mal “Blogger-Krankheit”, dass man ständig neue Artikel veröffentlichen will. Das ist auch ganz normal für einen Blog und auch ich “leide” unter dieser “Krankheit”.

Schließlich habe auch ich gelernt, dass viele Artikel im Archiv an sich gut sind. Damit steigen die Chancen, dass mehr Artikel gut ranken und der Blog insgesamt für viele verschiedene Keywords. Doch leider bekommt ein Teil der älteren Inhalte kaum oder gar keine Aufrufe. Auch das ist die harte Realität.

Deshalb bin ich in den letzten Jahren stärker dazu übergegangen nicht nur neue Artikel zu schreiben (was ja weiterhin wichtig ist), sondern auch eine Aktualisierung der bestehenden Inhalte vorzunehmen. Bei meinem Brettspiel-Blog bot sich das besonders an, da ich hier von Anfang an darauf geachtet habe, welche Inhalte ich neu schreiben will und bei welchen ich eine Aktualisierung vornehme.

Es gibt verschiedene Gründe, warum es sich teilweise lohnt lieber eine Aktualisierung vorzunehmen. So kommt es oft zu Dopplungen, wenn man zum selben Thema wieder einen neuen Artikel schreibt. Duplicate Content ist oft nicht nur für die Leser redundant, sondern auch für Google nicht ideal, da dann nicht klar ist, welcher Artikel gerankt werden soll.

Bei meinem Brettspiel-Blog versuche ich deshalb nicht ganz so sehr auf Masse zu gehen und stattdessen nicht nur neue Artikel zu veröffentlichen, sondern bestehende Inhalte zu pflegen und zu nutzen. Also nicht einfach “Fire and Forget” ins Archiv.

Zudem spart mir dies auch etwas Zeit, wenn ich einen Artikel nicht komplett neu schreiben muss. Auch das ist eine Überlegung, die interessant ist.

Vorgehensweise

Mittlerweile habe ich über 250 Artikel und das ist nach etwas mehr als 2 Jahren okay. Allerdings wären es sicher ein paar Dutzend mehr, wenn ich eben nicht bestehende Inhalte und Artikel aktualisiert hätte.

Hinzu kommen noch eine Reihe von statischen Seiten, die sich für die regelmäßige Aktualisierung ganz besonders anbieten.

Doch welche Artikel und Seiten kommen für die Aktualisierung in Frage?

  • Dazu gehören z.B. die Seiten “Neue Spiele” und “Kickstarter-News”. Dort liste ich kommende Brettspiele auf und natürlich macht es mehr Sinn diese Seite zu aktualisieren, statt immer einen neuen Artikel zu veröffentlichen mit einer Handvoll neuer Spiele.
  • Sehr gut funktionieren bei mir “Top Listen”, in denen ich Brettspiele zu bestimmten Thema/Mechaniken ranke. Hier überarbeite ich nach 1-2 Jahren mal so eine Liste, denn auch mein Geschmack und damit meine Lieblingsspiele ändern sich mit der Zeit.
  • Ganz klar ist der Ansatz natürlich auch bei der Seite mit den “Angeboten”. Früher habe ich neue Schnäppchen-Artikel veröffentlicht, wenn es ein interessantes Angebot gab. Mal abgesehen davon, dass diese Artikel extrem schnell veralten, ist es auf einer regelmäßig aktualisierten Seite für die Leser auch viel übersichtlicher.
  • Ein besonderes Format in meinem Blog ist der “Ersteindruck”, in dem ich Spiele nach wenigen Partien vorstelle. Von Anfang an war hier mein Gedanke, dass ich aus dem betreffenden Ersteindruck-Artikel dann später ein vollwertiges Review mache und dieses neu veröffentliche, wenn ich das Spiel häufig genug gespielt habe. Das hat auch gut funktioniert, allerdings übernimmt den Part des Ersteindrucks mittlerweile mein Podcast.

Ein großer Vorteil der Überarbeitung bzw. Aktualisierung von bestehenden Inhalten ist zudem, dass es schon Rankings und Traffic gibt. Man verbessert die Artikel zudem, so dass die Rankings weiter steigen.

Welche Artikel und Seiten kommen für die Aktualisierung nicht in Frage?
Doch nicht alle Inhalte meines Blogs sind für die Überarbeitung geeignet und das müssen sie auch nicht.

  • Die Brettspiel-News erhalten jeweils einen neuen Artikel. Ich bin mir bewusst, dass diese Artikel in der Regel langfristig nicht viel Traffic bringen, aber dennoch möchte ich die News als Zeitdokument in meinem Blog haben, zumal immer mal wieder so ein Artikel auch langfristig Besucher bringt.
  • Ähnlich sieht es mit den Kickstarter-News einmal im Monat aus, nur dass hier die Artikel häufig auch noch deutlich später Traffic bringen. Solche Kickstarter-Projekte laufen vom Start bis zur Auslieferung ja oft ein Jahr oder länger.
  • Interviews stehen für sich. Ich kann hier ja nicht einfach Inhalte verändern und deshalb erscheint jedes Interview natürlich in einem neuen Artikel.

Eine Weile überlegt habe ich bei meinen Inhalten zum “Spiel des Jahres”. Auch hier hatte ich am Anfang die Idee nur einen Artikel zu veröffentlichen und diesen jedes Jahr zu aktualisieren. Allerdings habe ich gemerkt, dass die Nutzer nach “Spiel des Jahres Jahr” suchen und es sich lohnt dafür jeweils einen separaten Artikel zu haben. Auch mein 2 Jahre alter Spiel des Jahres Artikel bringt noch guten Traffic.

Deshalb habe ich mich nun dafür entschieden, einen Hauptartikel zum “Spiel des Jahres” regelmäßig zu aktualisieren, u.a. mit der jeweiligen Jahres-Vorschau, einem Tipp-Spiel und so weiter. Und für die Preisträger jedes Jahr gibt es einen neuen Artikel, der dann auch nicht verändert wird.

Inhalts-Aktualisierung

Die Maßnahmen zur Aktualisierung von Inhalten habe ich im Artikel Alte Artikel optimieren und neu veröffentlichen – 8 SEO-Tipps und Beispiele, was es bringt bereits genauer erläutert.

Vor allem konzentriere ich mich auf diese 3 Maßnahmen:

  • mehr Inhalte
    Die Seite “Neue Spiele” wächst jedes Jahr regelmäßig um neue Einträge. Damit wird die Seite immer umfangreicher.
  • neue Inhalte
    Auf meiner allgemeinen Seite zum “Spiel des Jahres” gibt es immer mal wieder neue Inhalte und alte werden gelöscht. Schließlich soll sich diese Seite auf das jeweilige Jahr beziehen.
  • überarbeitete Inhalte
    Und teilweise überarbeite ich die bestehenden Inhalte einfach, wie z.B. bei der Umwandlung des “Ersteindruck” in ein “Review” oder bei der Aktualisierung meiner Top-Listen.

Diese Maßnahmen sind alle nicht so aufwändig, wie einen komplett neuen Artikel zu schreiben.

Promoten

Wenn ich eine Seite oder einen Artikel überarbeitet habe, dann promote ich diesen natürlich, ähnlich wie bei neuen Artikeln.

So veröffentliche ich diesen natürlich auf meinen Twitter- und Facebook-Profilen. Schließlich habe ich dort ganz ordentliche Follower-Zahlen und ein guter Teil davon klickt auf meine Links dort und gelangt so zu meinem Blog.

Aktualisierte Seiten verlinke ich zentral, z.B. in der Navigation oder in der Sidebar, wenn dies nicht schon vorher so war.

Außerdem schaue ich, dass ich noch ein paar intere Links für den aktualisierten Inhalt in meinem Blog einbaue.

Was bringt das?

Zum einen finde ich es übersichtlicher für die Leser, wenn diese zu einem Thema nicht 4 ähnliche Artikel finden, sondern einen gut gepflegten. Und es ist auch für die Google-Rankings eines Teils der Keywords besser, wenn es nur einen Artikel dazu gibt.

Die überarbeiteten Artikel und Seiten bringen aber auch guten Traffic, wie die folgenden Beispiele solcher Seiten und Artikel für die letzten 30 Tage zeigen:

Artikel/Seite Aufrufe in den letzten 30 Tagen
Neue Brettspiele in 2019 3.203
Meine Top 5 “2 Personen Spiele” 2.024
Brettspiel Angebote und Schnäppchen 877
Neue Brettspiele auf der SPIEL in Essen 418

Unter den Top-Artikeln befindet sich ein großer Teil solcher aktualisierter Inhalte. Das sieht man noch deutlicher, wenn man sich die Aufrufe der letzten 12 Monate anschaut.

Fazit zur Inhalts-Aktualisierung

Bloggen bedeutet natürlich immer noch, dass man neue Artikel veröffentlicht. Nur so wächst das Archiv und die Zahl der Rankings. Aber neue Artikel sollten nicht alles sein und schon gar nicht sollte man auf Krampf versuchen immer nur neuen Content rauszuhauen.

Die bestehenden Artikel und Seiten sind auch Gold wert und deshalb lohnt es sich zu überlegen, welche Inhalte man aktualisiert, statt einen neuen redundanten Artikel zu veröffentlichen.

Bei meinem Brettspiel-Blog hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt genau das immer wieder zu hinterfragen und eine gesunde Mischung aus neuen und aktualisierten Inhalten zu nutzen.

Rankings und Traffic

Ostern, der erste Mai und Ferien haben die letzten Wochen gekennzeichnet. Auch ich selber war im Urlaub und war daher nicht so aktiv wie sonst.

Das alles zeigt sich in einem vorrübergehenden Rückgang der Besucherzahlen, was aber normal ist. Das kenne ich seit vielen Jahren von meinen Blogs in dieser Zeit.

Die aktuellen Google-Rankings haben sich nicht groß verändert. Für “brettspiele” liege ich nach wie vor auf Position 1, während es für “brettspiel” mal wieder etwas runter auf die 3 ging. Dass Keywords aber immer mal wieder hoch und runter schwanken, ist normal.

Ein positives Highlight ist das Keyword “milan spiele”, bei dem ich durch ein Interview auf Position 3 geklettert bin und das Keyword bringt auch guten Traffic mit.

Hier eine Übersicht einiger gut rankender Keywords im Mai:

Inhalts-Aktualisierung statt neuer Artikel

Den Besucherzahlen von Google sieht man ein wenig die Auswirkungen durch die Feiertage und Ferien an, aber es ist nichts dramatisches. Die Zahl der Besucher von Google ist relativ stabil, wie man an diesem Wochen-Chart seit dem Start des Blogs Anfang 2017 sehen kann:

Inhalts-Aktualisierung statt neuer Artikel

Mitte des Jahres geht es dann so langsam wieder hoch. Erst kommt die “Spiel des Jahres”-Verleihung im Juli und dann steigt das Interesse hin zur Messe SPIEL im Herbst.

Die Gesamt-Besucherzahlen sehen ganz ähnlich aus, was nicht weiter überrascht, kommen doch die meisten meiner Leser von Google:

Inhalts-Aktualisierung statt neuer Artikel

Das Grund-Traffic-Niveau ist auf jeden Fall höher, als im letzten Jahr zur selben Zeit.

So geht es weiter

Das war es mit den Einblicken für heute. In meinem nächsten Case Study Artikel in einem Monat werde ich mal wieder einen genaueren Blick auf meinen Brettspiel-Podcast werfen.

Dieser entwickelt sich sehr gut und ich blicke auf die Entwicklung, Formate, meinen Workflow, Pläne und mehr.

Bis dann.

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „Inhalts-Aktualisierung statt immer neuer Blog-Artikel – Blog Case Study Teil 25“

      • Hallo Peer,

        ich mache mir genau darüber schon länger Gedanken.
        Momentan habe ich es so eingestellt, dass nicht mehr das ursprüngliche Datum erscheint, sondern nur noch das Aktualisierungsdatum. Allerdings veröffentliche ich den Artikel nicht neu. Ich sehe aber, dass ein paar meiner Konkurrenten genau das tun.

        Hat es denn in Hinblick auf Google und Traffic einen Vorteil, wenn man einen aktualisierten Artikel “neu einstellt” anstatt ihn nur zu aktualisieren?

        Ich freue mich auf deine Antwort! 🙂

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        • Der neu veröffentlichte Artikel wird natürlich erstmal von mehr Menschen gesehen, da er auf der Startseite erscheint. Im Archiv gehen die meist unter, auch wenn man das Datum aktualisiert.

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  1. Hallo Peer,
    ich habe dieselbe Erfahrung gemacht. Aktualisieren und Optimieren steigert den Nutzen für die Leser und damit die Attraktivität der Webseite. Außerdem muss man bei Produkten und dazugehörenden Links ohnehin aktuell bleiben.
    Achtest du teilweise auch schon beim Schreiben auf eine “neutrale” Formulierung? Beispielsweise kann ja das “günstigste Brettspiel für 2 Spieler” irgendwann durch ein noch günstigeres abgelöst werden…

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  2. Ich mache das ähnlich wie du: Ich aktualisiere und erweitere die Artikel, die am meisten Traffic bringen. Ab und zu kommen dann auch neue Artikel dazu.

    Ich nenne das: die Wikipedia-Methode! Letztlich funktioniert Wikipedia genau so. Wenn auch in einer viel größeren Dimension.

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