Interviews nutzen für Content und Kontakte – Blog Case Study Teil 27

 - Blog Case Study Teil 27Interviews sind in meinem Brettspiel-Blog ein fester Bestandteil. Warum das so ist und wie ich dabei vorgehe, erfahrt ihr im heutigen Teil meiner Blog Case Study.

Dabei schildere ich meine Vorgehensweise Schritt für Schritt bei den Interviews und worauf ich dabei Wert lege. Zudem gibt es Tipps, wie man zu kurz angebundene Gesprächspartner motivieren kann und ich gehe darauf ein, warum es (bisher) keine Audiointerviews gibt.

Natürlich blicke ich am Ende des Artikels wieder auf aktuelle Rankings und Besuchenzahlen meines Blogs.

Viel Spaß.

Warum führe ich Interviews für meinen Blog?

Die erste Frage, die sich stellt ist: Warum führe ich überhaupt Interviews für meinen Brettspiel-Blog.

Zu allererst muss ich sagen, dass sich Interviews nicht in jeder Branche gleich gut eignen. Manchen Themenbereiche sind sehr stark produtkbezogen und man kennt kaum die Leute, die dahinterstehen.

In anderen Branchen, wie der Brettspiel-Welt, sind dagegen vor allem kleine und mittlere Verlage aktiv. Zudem ist die Wertschätzung für Autoren und Illustratoren recht hoch. Hier kann man sehr gut an die Menschen herantreten.

Der Hauptgrund für Interviews sind die interessanten Inhalte, die dabei entstehen. Man erhält durch die Antworten der Interviewpartner neue Sichtweisen und Infos, die man so sonst nicht gehabt hätte. Für viele Leser ist es auch einfach interessant Einblicke in die Entstehung von Brettspielen zu erhalten, die sie sonst nicht bekommen hätten.

Aber es gibt noch einen weiteren Vorteil, den ich auch zu schätzen weiß. Interviews sind recht einfache Inhalte. Sie sind mit verhältnismäßig geringem Zeitaufwand verbunden, wie ich in meiner Analyse verschiedener Artikeltypen schon mal gezeigt habe.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Aufbau von Kontakten zu den Verlagen. Ich habe dadurch bereits Einladungen zu Verlags-Veranstaltungen erhalten, aber auch Rezensionsexemplare, was natürlich ebenfalls hilfreich ist.

Unter dem Strich bringen Interviews gute und interessante Inhalte und es entstehen hilfreiche Kontakte für den weiteren Ausbau meines Blogs.

Dagegen sind Round-Up Post deutlich aufwändiger, da man hier nicht nur einen einzelnen Interview-Partner befragt, sondern eine ganze Reihe. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel Round-Up Post als Backlink- und Traffic-Bringer.

Schritt für Schritt zum Interview

Im Folgenden schildere ich die einzelnen Schritte, die ich bei einem Interview durchgehe. Von der ersten Recherche, bis zur Veröffentlichung des Interviews.

Ich folge dabei einem etablierten Workflow, mit dem ich seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

  1. Interviewpartner findenAls erstes gilt es überhaupt erstmal Interview-Partner zu finden. Dazu recherchiere ich in der betreffenden Branche, indem ich z.B. Verlagswebsites suchen, das Firmen-Verzeichnis eines Branchen-Verbandes nutze und so weiter.

    In einer Tabellenkalkulation trage ich passende Interview-Partner ein. Dort hinterlege ich Firmenname, Ansprechpartner, Mail-Adresse und erste Stichpunkte für das Interview. Im Falle meines Brettspiel-Blogs sind das z.B. Verlage, Autoren, Illustratoren, Redakteure und so weiter.

    Auch aktuelle News und Veröffentlichungen sorgen oft dafür, dass ich passend dazu ein Interview führen will. Da sind dann auch die Ansprechpartner meist eher bereit meine Fragen zu beantworten.

    Ich schaue mir aber auch die Medien der Branche genauer, seinen es Zeitschriften, Blogs, Websites und so weiter. Auf diese Weise liste ich auch die Kontaktdaten von YouTubern, Bloggern, Podcastern und so weiter auf. Diese haben den Vorteil, dass diese selbst Multiplikatoren sind und Interviews mit diesen für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

  2. Kontakt aufbauenMit der Tür ins Haus fallen (in diesem Fall also gleich mit den Fragen), ist meist nicht so ideal. Ich schreibe deshalb die Ansprechpartner erstmal kurz an und frage, ob sie für ein Interview bereitstehen. Dabei schildere ich natürlich kurz, was ich so mache und wie viele Besucher ich habe. Schließlich wollen auch viele Interview-Partner wissen, ob sich für sie der Aufwand lohnt.

    Die meisten Angeschriebenen sind einem schriftlichen Interview sehr aufgeschlossen. Manche fühlen sich geschmeichelt oder sie sind einfach an jeder Art von Werbung/Marketing interessiert. In der Brettspiel-Branche kommt hinzu, dass diese immer noch sehr familiär ist und alle gern miteinander kooperieren. Das bringt zwar das eine oder andere Problem mit sich, aber insgesamt kommt man recht einfach an neue Kontakte.

    In meiner Mail schildere ich zudem kurz den Ablauf des Interviews, damit diese Person weiß, wie es dann ablaufen wird.

  3. Interviewfragen zusammenstellenWenn ich die Zusage des Interview-Partners bekommen habe, schreibe ich im dritten Schritt Ideen für das Interview auf. Dazu sammle ich erstmal alle möglichen Gesprächsthemen und strukturiere diese dann anschließend.

    Dabei beginne ich meist mit ein paar grundlegenden Fragen, die das Gespräch einleiten und ein wenig auflockern.

    Anschließend erstelle ich weitere spezifische Fragen, die auf meinen Recherchen basieren und neben aktuellen Themen auch allgemeine Punkte betreffen. Schließlich möchte ich nicht nur auf aktuelle News eingehen, sondern auch langfristig lesenswerte Informationen im Interview haben. Dazu gehört z.B. die Geschichte des Verlages, erste Erfolge, das grundsätzliche Vorgehen bei neuen Brettspielen und so weiter.

    Am Ende sind es dann ca. 10-12 Fragen, die ich an den Interview-Partner maile. Das ist weniger als bei vielen Audiointerviews, aber bei halbwegs ausführlichen Antworten sind es auch schon mehr als 1.000 Wörter. Und diese wollen ja erstmal gelesen werden.

    Die Fragen maile ich dann an den Interviewpartner mit der Bitte um ausführliche Antworten und interessante Einblicke. Viele denken nämlich, dass sie sich kurzfassen sollen, was ja nicht der Fall ist. Je mehr interessante Einblicke und Infos vorhanden sind, umso besser.

  4. Antworten aufwertenWenn ich dann die Interview-Antworten nach einer gewissen Zeit erhalten habe (nach einer Weile frage ich auch mal nach), schaue ich mir diese natürlich genau an. Wenn diese ausführlich und interessant sind, kann es schon fast an die Veröffentlichung gehen.

    Allerdings ist es teilweise so, dass die Antworten sehr kurz sind, etwas unklar ist oder sich neue Fragen aus den Antworten ergeben haben. Dann schreibe ich den Interviewpartner nochmal an und bitte bei bestimmten Fragen um ausführlichere Antworten. Dabei versuche ich sehr spezifisch zu sein, über was ich mehr wissen möchte, damit es dem Interviewten einfacher fällt, seine Antworten zu erweitern.

    Und natürlich hake ich auch immer mal wieder nach, wenn in den Antworten etwas angerissen wurde, was ich noch genauer wissen möchte.

    Es kann also immer wieder vorkommen, dass es noch ein wenig Mailkontakt hin und her gibt.

  5. Interview-Artikel erstellenBin ich mit den Antworten dann zufrieden, mache ich mich daran den Interview-Artikel zu erstellen. Das funktioniert im Grunde genauso wie bei jedem anderen Artikel.

    Ich schreibe eine Einleitung, in der ich die Leser neugierig auf das Interview mache und schon mal die spannendsten Inhalte anteasere.

    Die einzelnen Fragen baue ich als Zwischenüberschriften in den Artikel ein und die Antworten kommen als normaler Text darunter.

    Zudem baue ich noch passende Verlinkungen ein, wie z.B. zu eigenen Reviews angesprochener Brettspiele oder der Website des Verlages. Auch Fotos und Screenshots kommen noch hinzu, wenn es passend ist.

    Am Ende habe ich dann einen meist recht umfangreichen Interview-Artikel, der bereit für die Veröffentlichung ist.

  6. Interview promotenIst das Interview in meinem Blog erschienen, schreibe ich als erstes den Interview-Partner an, bedanke mich nochmal und sende auch den Link zum Interview mit. Zudem bitte ich ihn diesen Artikel zu verlinken und zu teilen, was meist sehr gern gemacht wird.

    Anschließend teile ich das Interview auf meinen Social Media Kanälen.

    Ich nutze das Online-Tool Buffer, um ältere Artikel automatisch auf Facebook und Twitter nochmal zu teilen. Das mache ich natürlich auch mit Interviews immer mal wieder.

Warum gibt es keine Audio-Interviews?

Ich veröffentliche auf meinen Blogs bisher nur Text-Interviews. Warum ist das so? Schließlich sieht man z.B. in vielen Podcasts, aber auch auf YouTube immer wieder Audio-/Video-Interviews.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum ich bisher immer auf das Textformat gesetzt habe und z.B. keine Interviews in meinem Abenteuer Brettspiele Podcast veröffentlicht habe.

So ist ein Textinterview zeitlich unabhängig. Ich kann die Fragen zusammenstellen, wenn ich Zeit dafür habe. Mein Interview-Partner kann dann seine Antworten aufschreiben, wenn er/sie Zeit dafür hat. Viele Interviewpartner sind in der Vergangenheit nur zu Textinterviews bereit gewesen, genau aus diesem Grund.

Ich selber muss aber auch sagen, dass ich wenig Zeit habe. Familie, Kinder, Hund, Garten, meine Selbstständigkeit und andere Dinge lassen nur wenig langfristige Planung zu. Dadurch wären Terminvereinbarungen auch von meiner Seite aus schwierig.

Hinzu kommt der technische Aufwand. Es gibt zwar Online-Tools wie Zencastr, die bei der Aufnahme von Interviews über das Netz helfen, aber dennoch entsteht auch technisch einfach ein Mehraufwand.

Und viele Interviewpartner sind zudem nicht böse, wenn sie einfach ihre Antworten aufschreiben können, statt in einem Podcast reden zu müssen. Das liegt halt auch nicht jedem.

Ich muss aber auch sagen, dass ich mittlerweile mehr Lust darauf habe. Ich habe nun schon mehr als 40 Podcast-Episoden veröffentlicht und habe mich da gut eingearbeitet. Interviews für meinen Brettspiel-Podcast wären der nächste logische Schritt, zumal ich ja selbst schon Interviews in anderen Podcasts gegeben habe.

Ein Sonderfall sind Interviews vor Ort, z.B. auf einer Messe. Das bietet sich zum einen natürlich an, da man dort viele Ansprechpartner auf einem Haufen findet. Aber ich muss sagen, dass ich mit dem Umfeld auf so einer Messe (Lautstärke, Ablenkung …) nicht so glücklich bin. Ich bin eh kein großer Freund von großen Menschenmassen und wenn ich dann dort noch “arbeiten” will, wäre mir persönlich das wohl zu stressig.

Weitere Interview-Pläne

Ich habe für meinen Brettspiel-Blog bereits viele weitere Interview-Partner recherchiert und schreibe diese nach und nach an. Darunter sind weitere kleinere Verlage, Autoren, Illustratoren, Blogger, YouTuber, Podcaster und andere. Durch diese Interviews entstehen neue Kontakte, die mir wirklich helfen.

Aber auch für meinen Podcast werde ich nach und nach mal versuchen Interview-Partner zu finden. Ich denke, dass es einfach etwas Übung braucht und dann sollte auch das relativ reibungslos funktionieren.

Zudem plane ich nach und nach zumindest bei Verlagen, aber auch bei einzelnen Autoren ein zweites Interview zu führen. Schließlich gibt es neue Entwicklungen, aktuelle Produkte und so weiter, über die man sprechen kann.

Findest du Interviews in einem Blog oder Podcast interessant?

Ergebnis anschauen

Rankings und Traffic

Zum Schluss dieses Case Study Artikels blicke ich mal wieder auf aktuelle Statistiken meines Brettspiel-Blogs.

Die Top-Rankings schwanken immer wieder ein wenig hin und her, was aber normal ist. Für “Brettspiele” stehe ich in Google auf Position 1, ebenso wie bei “neue brettspiele” und “reisespiel”. Ein wenig runter ging es aktuell bei “brettspiel, wo ich nur auf Position 5 liege, aber das geht sicher wieder hoch.

Interviews nutzen für Content und Kontakte - Blog Case Study Teil 27

Schöne finde ich, dass ich mit einem Review auf Position 4 bei der Suche nach “civilization brettspiel” liege. Und für den interessanten Suchbegriff “brettspiel angebote” liege ich auf Position 2.

Der folgende Chart zeigt die wöchentlichen Besucherzahlen von Google seit dem Start des Blogs. Hier sieht man sehr gut, dass die Hauptsaison für das Thema Brettspiele von September bis Dezember geht. In diese Zeit fällt die wichtigste Brettspiel-Messe im Oktober in Essen und natürlich das Weihnachtsgeschäft.

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Man kann sehr gut sehen, dass das Traffic-Level gegenüber dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr deutlich höher ist. Zudem sind die Besucherzahlen gerade auch im Hinblick auf den heißen Sommeranfang sehr zufriedenstellend. Andere Blog von mir haben da doch deutliche Besucherrückgänge hinnehmen müssen.

Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Facebook-Besucher seit dem Start des Blogs. Hier sieht man recht hohe Schwankungen, was einfach daran liegt, dass hin und wieder mal ein geteilter Artikel sehr viel Aufmerksamkeit bekommt.

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Alles in allem sind seit dem Start des Blogs über 20.000 Leser von Facebook auf meinen Blogs gekommen. Aktuell sind es ca. 1.000 im Monat.

Das ist im Vergleich zu den Besuchern von Google (ca. 18.000 im Monat derzeit) zwar noch relativ wenig, aber ich bin damit dennoch recht zufrieden.

So geht es weiter

Im nächsten Monat gibt es natürlich wieder einen Blog Case Study Artikel. Dann geht es um Seiten und Artikel und welche ich wie nutze.

Ich freue mich über eure Fragen und euer Feedback zum Aufbau eines Blogs. Hinterlasst einfach einen Kommentar und ich antworte gern.

Peer Wandiger

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