Kann man heute noch einen Top-Blog aufbauen?

Kann man heute noch einen Top-Blog aufbauen?Ich höre immer wieder das Argument von Einsteigern, dass man heute keinen Top-Blog mehr starten könne. Es seien doch schon alle Nischen besetzt und die großen Blogs haben viele Jahre Vorsprung.

Ist es wirklich so, dass man heute keinen Top-Blog mehr aufbauen kann?

Dieser Frage gehe ich im Folgenden nach und schildere meine eigenen Erfahrungen. Dabei gebe ich praktische Tipps und zeige ein Beispiel.

Kann man heute noch einen Top-Blog aufbauen?

Wenn man sich die Blog-Welt heute anschaut, dann haben neue Blogger oft das selbe Gefühl, wie in den Häuserschluchten amerikanischer Großstädte. Die Top-Blogs ragen förmlich in den Himmel und man selber sitzt gerade mal in einem einstöckigen Haus, wie so viele andere Blogger auch.

Das ist auch kein ungewöhliches Bild. Die Besucherzahlen aller Blogs ergeben eine Art Pyramide. Der Fuß der Pyramide ist sehr breit. Das sind die vielen, vielen Blogs mit relativ wenig Besuchern. Dann wird die Pyramide nach oben hin schmaler und schmaler. Das bedeutet, dass immer weniger Blogs höhere Besucherzahlen haben.

Dies ist ein Phänomen, welches man auch aus vielen anderen Bereichen kennt. Ganz oben sind nur noch verhältnismäßig wenige zu finden, aber diese thronen da oben wie die Wolkenkratzer.

Doch bedeutet dies, dass man heute nicht mehr von unten nach oben gelangt?

Sicher, eine Menge erfolgreiche Blogs sind mittlerweile viele Jahre alt und haben sich in einer Nische etabliert. Diese Blogs besitzen ein großes Archiv an Artikeln und viele Backlinks. Das hilft natürlich sehr dabei viel Traffic von Google zu bekommen.

Doch auch diese Blogs haben irgendwann mal klein angefangen und erst durch sehr viel Arbeit haben sie den Punkt erreicht, an dem sie nun stehen.

Das Internet lebt

Im Gegensatz zu den klassischen Medien ist das Internet deutlich lebendiger. Mal abgesehen davon, dass natürlich ständig neue Leser ins Netz kommen, die erstmal relativ unvoreingenommen sind und nicht zwangsläufig zu den großen Blogs gehen, ist die “Marktsituation” im Internet einfach eine andere.

Es gibt regelmäßig neue Themen und Trends. Und im Gegensatz z.B. zum Print-Markt, kann man im Internet von heute auf morgen reagieren. Es tun sich also immer wieder neue Nischen auf, die nur darauf warten erobert zu werden.

Zudem ist keine Nische so eindeutig besetzt, wie das z.B. im TV-Markt oder auch im Print-Markt der Fall ist. Selbst große Blogs haben kein Monopol, sondern nur ein etwas größeres Stück vom riesigen Kuchen.

Nicht zuletzt bin ich fest davon überzeugt, dass man immer alles besser machen kann. Kein Blog ist so gut und perfekt, dass man nicht noch etwas besser machen könnte.

Es ist immer die richtige Zeit

Aussagen wie “Ach, vor 2 Jahren hätte es sich noch gelohnt, aber nicht mehr heute.” sind in meinen Augen nichts anderes als Ausreden. Meiner Meinung nach ist immer die richtige Zeit, man muss nur anfangen! Auch heute kann man noch Top-Blogs aufbauen, aber es dauert auch seine Zeit.

Die Top-Blogger haben irgendwann mal den ersten Post geschrieben und 3 Leser gehabt. Nur weil es nicht funktioniert, über Nacht 10.000 Leser zu bekommen, bedeutet das nicht, dass man keinen Top-Blog mehr aufbauen kann.

Hier siehst du die Entwicklung der Seitenaufrufe von abenteuer-brettspiele.de seit Mai 2018 (Ich habe das Plugin Statify erst gut ein Jahr nach dem Start des Blogs Anfang 2017 aktiviert).

Visits Entwicklung Abenteuer Brettspiele

Ich habe in den ersten Monaten nach dem Blog-Start nur ein paar tausend Seitenaufrufe gehabt. Obwohl ich viel Erfahrung mit dem Bloggen habe, dauert gerade der Start eines Blogs doch seine Zeit. Hätte ich am Anfang gleich wieder aufgegeben, nur weil nicht gleich zehntausende Besucher gekommen sind, wäre ich heute nicht so erfolgreich mit dem Blog.

Im Oktober 2019 habe ich das erste mal mehr als 100.000 Seitenaufrufe erreicht und die Entwicklung ist weiterhin positiv.

Vor einer ganzen Weile habe ich einen Artikel mit dem Titel 5 wichtige Erkenntnisse auf meinem Weg zu 100.000 PageViews pro Monat veröffentlicht. Darin schreibe ich über 5 wichtige Punkte, die meiner Meinung nach entscheidend dafür sind, ob man mit einem Blog wirklich erfolgreich wird.

Und ein Punkt lautet Ausdauer und Disziplin. Dies ist meiner Erfahrung nach oft der eigentliche Knackpunkt bei den Leuten, die sagen, dass man heute keinen Top-Blog mehr aufbauen kann.

Starte jetzt!

Hör nicht auf die Pessimisten und lass dir nicht von vornherein erzählen, dass es sich nicht mehr lohnt. Starte jetzt deinen neuen Blog und versuche einfach dein Bestes zu geben.

Wenn du mit Spaß dabei bist, dich täglich reinhängst und bereit bist für deine Leser zu schreiben, dann wirst du auch merken, wie es sich positiv entwickelt.

Und wenn dir mal die Motivation fehlt, dann gehe auf einen großen Blog und schaue dir dort im Monatsarchiv die ersten Artikel an. Das finde ich immer wieder lustig und man sieht, dass auch diese Blogs mal klein angefangen haben.

Blogaufbau-Serie

Meine Blogaufbau-Serie beschreibt in 18 Teilen den Aufbau eines neuen Blogs und zeigt, wie man die Grundlagen für den Erfolg legt.

Bald wird es auch ein eBook von mir geben, in dem ich ausführlich und Schritt für Schritt den Aufbau eines erfolgreichen Blogs erkläre. Mehr Infos dazu gibt es unter anderem in meinem Newsletter.

Ich wünsche euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

Peer Wandiger

20 Gedanken zu „Kann man heute noch einen Top-Blog aufbauen?“

  1. Trotzdem ist es nicht leicht heute eine neue Seite erfolgreich zu betreiben. Ich schreibe seit einem Jahr auf meinem Blog und meine Besucherzahlen steigen zwar aber sehr langsam. Ich habe die Marke von 500 Aufrufen pro Monat erreicht. Ich denke bei dir funktioniert es leichter, da du auch deine Webseiten gegenseitig verlinken kannst. Für einen totalen Anfäger ist es schwierig. Aber mal sehen, ich bleibe dran.

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  2. Das beste Beispiel für einen sehr erfolgreichen Blog Aufbau ist ja Lukas mit seiner stonewars.de. mehrere 1000 Besucher am Tag, die mit mega Infos und News bedient werden.
    Also klar, geht immer noch 😀

    Grüße

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  3. Ich sehe es wie du: Es ist immer der richtige Zeitpunkt. Aus heutiger Sicht sieht es so aus, dass es früher einfacher gewesen wäre, weniger Konkurrenz. Dafür waren aber auch die Mittel beschränkter und das Wissen weniger verbreitet.
    Ich sehe es oft beim Programmieren: Spiele, die vor 30 Jahren entwickelt wurden sind heute viel einfacher zu entwickeln. Auf der anderen Seite war es deutlich umständlicher früher ein Spiel zu entwickeln.

    Langer Rede, kurzer Sinn:

    Es ist immer gleich schwer, etwas zu erreichen in Relation zu Mitbewerbern. Eine zeit lang haben manche einen Wissensvorsprung, der aber gerade im Internetzeitalter schnell dahinschmilzt.

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  4. Hallo Peer,

    Off-Topic:
    Deine Werbeeinblendungen „Meine Empfehlungen für Selbständige“ gefallen mir sehr. Ist optisch eine ordenlich Lösung und passt sich sauber in den Artikel ein.

    Lässt du die drei Inhaltselemente zufällig zusammenstellen?
    Bzw. ist dies ein Plugin oder erstellt du den Block manuell und bindest ihn über z.B. wpAds ein?

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  5. Hallo Peer,
    mal wieder ein sehr interessanter Beitrag. Sicher, es finden sich immer wieder Nischen, übr dieman berichten kann. Man muss nur mit offenen Augen durchs Leben gehen.

    Ich habe eine Frage zu dem Statify-Plugin.
    Mein Eindruck ist, dass neben echten Besuchern auch alle Bot-Besuche gezählt werden. Gibt es eine Möglichkeit, diese auszuschliessen? Ichhabe da keine Einstellungen für gefunden und auch kein zusätzliches Plugin, dass diese Aufgabe erledigen könnte. Dadurch sind die Statistiken ja sehr verfälscht und kaum aussagekräftig.
    Folgende Versionen habe ich im Einsatz: Statify 1.6.3 und Statify – Erweiterte Auswertung 2.6.0

    Danke vorab für Deine Ideen / Anregungen um dieses Problem aus der Welt zu schaffen

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  6. Ich hatte früher (vor sechs Jahren) einen Blog zum Thema Heimwerken mit dem ich nach zwei Jahren weit über 150000 Seitenaufrufe pro Monat generiert hatte. Da ging es mir aber eher um den Spaß Wissen zu vermitteln und mich mit den Leuten dann im Endeffekt auch auszutauschen. Keine Ahnung wieviel Geld ich damit verdienen hätte können. Das war für mich mit Anfang 30 auch der erste richtige und intensive Kontakt mit dem Thema Internet.

    Vor allem die Kommunikation über die Kommentarfunktion hat vielleicht auch dazu geführt, dass die Seitenaufrufe damals stetig gestiegen sind. Ich bin mit meinen Themen halt auch sehr häufig auf die Fragen eingegangen, die mir die Leser gestellt hatten. Das schafft Vertrauen.

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  7. Ich denke es kommt heute ganz auf die Inhalte und die Zielgruppe an. Wenn ich auf meine Projekte in den letzten Zwei Jahren zurück schaue bin ich recht zufrieden mit dem Wachstum meinen Seiten.

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  8. Großes Problem ist mittlerweile auch Google. Bei neuen Webseiten dauert es immer länger und länger bis diese nennenswerte Besucher bekommen. Früher ging das mal innerhalb von ein paar Wochen, jetzt tut sich manchmal auch nach Monaten noch nicht wirklich viel.

    Außerdem schwebt natürlich die politische Entwicklung immer wie ein Damoklesschwert über der ganzen Branche. Einigen Akteuren da in Brüssel muss man ja unterstellen, dass Sie nichts weniger als das Ende des Internets wie wir es kennen anstreben. Man weiß also nie, ob man den Traffic überhaupt noch vernünftig zu Geld machen kann, wenn man dann in 1-2 Jahren mal vernünftige Zahlen hat.

    Aber klar, bisschen Risiko ist immer und wer nicht wagt, der nicht gewinnt 😉

    PS: Der Link im Artikel zu Deinem Spiele-Blog führt ins Nirvana…

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    • Ein Risiko gibt es immer, aber obwohl ich mittlerweile keine Tracking-Cookies mehr einsetze und auch keine externen Skripte, steigen meine Besucherzahlen und Einnahmen.

      Aber natürlich bleibt spannend, was man sich noch so einfallen lässt.

      Danke für den Hinweis mit dem Link. 🙂

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  9. Hallo,

    mal schnell mit eine paar SEO Maßnahemn die Besuchszahlen nach oben pushen funktioniert leider nicht (zumindest bei mir).

    Ausdauer, Durchhaltevermögen und Gelduld sind von Nöten.

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  10. Danke für den super Artikel. Blogging ist auf jeden Fall anspruchsvoller geworden, gerade weil nur noch Top-Content bei Google rankt! Das macht schon etwas aus…

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  11. Also ich muss da jetzt mal ein wenig widersprechen. Ich bin jetzt auch schon seit 2006 dabei und schreibe Ratgeberseiten zu vielen Themen. In den letzten 1 1/2 Jahren ist aus meiner Erfahrung heraus aus zwei Gründen der erfolgreiche Aufbau von Webseiten zum Geld verdienen wesentlich schwerer geworden.

    1. klassische Monetarisierungsmethoden wie Google Adsense oder das Amazon Affiliate Programm performen wesentlich schlechter als dies in der Vergangenheit war. Das gilt insbesondere für Adsense, das heute nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Konnte ich früher ausschließlich mit der Einbindung von Adsense Anzeigen meinen Lebensunterhalt verdienen, so kommt hierüber heute beim Vergleich mit den gleichen Seitenaufrufen nur noch ein Bruchteil (vielleicht 20-25%) der Einnahmen rein. Adsense liegt meiner Meinung nach im sterben. Das macht eine Monetarisierung vieler Websites zumindest schwieriger, da man nun auf mehrere andere Anbieter ausweichen muss. Mehr Aufwand, mehr Unsicherheiten und durch viele Skripte mieserable Webseitengeschwindigkeit etc. etc. Man braucht auf jeden Fall mehr Know How als früher!

    2. Seit Herbst letzten Jahres fährt Google viele, zum Teil heftige Algorithmusupdates, die oft genug gerade kleinen Webseitenbetreibern das Leben schwerer machen. dazu gibt Google oft genug den Webmastern dann keinerlei Hinweise, wie man als Webmaster gegen Rankingverschlechterungen vorgehen kann. Oft genug wird einfach gesagt, “ihr könnt nichts machen, schreibt einfach tollen Content”. Dass es so einfach nicht ist, ist sicherlich allen, die schon länger dabei sind klar. Bestes Beispiel übrigens das letzte heftige Core Update vom 7.11. bzw. 11.11.
    Dazu kommt noch, dass generell immer weniger Besucher über die Google Suche zu den Webseiten durchgereicht werden. Oft genug finden sich die generischen Suchergebnisse erst nach dem scrollen, da erstmal massiv Werbung ausgespielt wird und dann raumfüllende Snippets, in denen oft schon einfache Fragen direkt beantwortet werden, ohne dass ein Suchender auf den Blog oder Webseite weiter klicken müsste. Klar, es gibt auch noch andere Traffikquellen neben Google, aber in den allermeisten Fällen geht’s ohne Google eben einfach nicht.

    Das könnte man jetzt noch alles weiter ausführen und umfassend diskutieren. Aber ich stoppe das jetzt hier einfach mal 🙂

    Mein Fazit ist auf jeden Fall: Ja, klar kann man noch erfolgreich Blogs und Webseiten hochziehen. Die Frage ist nur, ob der Aufwand sich am Ende wirklich noch finanziell lohnt. Ich möchte am Ende zumindest nicht bei 5,80€ / Std. wie ein Schreibzombie vor dem Rechner sitzen und einen immer höheren Output generieren um meine Familie noch davon ernähren zu können. (Ja, ich betreibe das Business auch schon seit über 10 Jahren hauptberuflich).

    Im Moment ist vieles in Bewegung im Netz. Einfacher wird es aber bestimmt nicht.

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    • Keine Frage, einfach ist es nicht. Sonst würde es ja auch jeder machen und schaffen. Aber es ist möglich, wenn man immer wieder neue Dinge ausprobiert. So habe ich z.B. AdSense seit letztem Jahr (DSGVO) nicht mehr im Einsatz, aber dafür andere Einnahmequellen erschlossen, die mir mehr einbringen, als AdSense.

      Aber ich stimme dir zu, es gibt immer wieder neue Herausforderungen und manche Dinge funktionieren irgendwann einfach nicht mehr. Eine ruhige Kugel kann man auch im Netz nicht schieben.

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  12. Man kann auch heute noch einen Top-Blog aufbauen. Nach knapp drei Jahren als Blogger kann ich aber sagen, dass niemand erwarten sollte – egal wie gut er schreibt oder tolle Inhalte anbietet – innerhalb von kürzester Zeit von einem Blog leben zu können. Das Bloggen an sich ist ja auch nur die halbe Miete. Früher stellte man sich die Frage: Guter Content oder SEO? Heute gilt es: Guter Content ist SEO!

    Letztendlich wird man auf Dauer kaum von Bannerwerbung leben können, daher ist der Blog lediglich ein Marketinginstrument für das eigentliche Kerngeschäft. Durch Content Marketing mache ich auf mein Business aufmerksam und sorge für Traffic. Geld wird mit der Kern-Dienstleistung verdient.

    Nur nicht aufgeben und am Ball bleiben, dann wird man mit dem Blog erfolgreich.

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  13. Lieber Peer,
    wieder einmal viel interessantes in diesem und anderen Artikel entdeckt. Werde jetzt das von dir empfohlene Amazon Plugin bearbeiten, das schon mehrfach angesprochen wurde. Gute Zeit und weiter so.

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