Die Buchhaltung gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben im Monat, aber sie gehört dazu.
Warum diese für Selbstständige so wichtig ist und welche Fehler ihr vermeiden solltet, erfahrt ihr in meinem heutigen Basics-Tipp.
Zudem schildere ich meine Erfahrungen.
Buchhaltung richtig machen
Ich kann gut verstehen, wenn jemand die eigene Buchhaltung nicht gern macht. Dennoch gehört diese zu einer Selbstständigkeit dazu und viele machen ihre Buchhaltung auch komplett selber, wie diese Umfrage-Auswertung zeigt.
Wichtig ist dabei, dass man keine schwerwiegenden Fehler macht oder durch Unachtsamkeit Probleme mit dem Finanzamt bekommt.
- Dabei sollte man vor allem auf Sorgfalt achten. Alle eingehenden und ausgehenden Belege müssen bei Bilanzierern chronologisch sortiert abgelegt werden. Bei der Einnahme/Überschussrechnung (EÜR) zählt, wann die Rechnung bezahlt wird bzw. das Geld eingeht. Diese Belege heftet man am Besten jeweils hinter dem entsprechenden Konto-Auszug ein, was die Zuordnung beim Buchen einfacher macht. Die GoBD hat besondere Anforderungen bei digialen Belegen.
- Hierbei muss man bereits im täglichen Alltag darauf achten, dass Belege korrekt bzw. überhaupt vorliegen. Gerade wenn man Services oder Kunden im Ausland hat, ist das nicht immer automatisch der Fall. Kümmert man sich sofort darum, hat man bei der Buchhaltung selbst dann weniger Arbeit und Stress.
- Je nach Alter der eigenen Firma bzw. der Höhe der gezahlten Umsatzsteuer im Vorjahr muss man monatlich oder vierteljährlich (jeweils zum 10. März, Juni, September und Dezember) eine Umsatzsteuervoranmeldung abgegeben. Dafür ist die Buchhaltung natürlich notwendig.
- Sind die Fristen für die Umsatzsteuervoranmeldung zu knapp und will man Verspätungszuschläge vermeiden, dann sollte man eine Dauerfristverlängerung beim Finanzamt beantragen. Das gibt einem jeweils einen Monat mehr Zeit. Statt diese Umsatzsteuervoranmeldung für den Vormonat bereits bis zum 10. des Folgemonats abgeben zu müssen, hat man nun genau einen Monat mehr Zeit. Also z.B. erst am 10. Juli für den Mai und nicht schon am 10.Juni.
- Viermal im Jahr müssen die Einkommensteuervorausszahlungen (10.März, 10.Juni, 10.September und 10.Dezember) und Gewerbesteuervorausszahlungen (15.Februar, 15. Mai, 15.August und 15.November) getätig werden, wobei das von der Höhe des Einkommens bzw. des Gewinns abhängt. Hier sollte man sich ebenfalls an die Fristen halten, da es sonst zu Säumniszuschlägen kommt.
Liquidität sichern
Eine gute und saubere Buchhaltung ist aber nicht nur für “die anderen” wichtig. Wer seine Einnahmen und Ausgaben im Blick hat, der sichert auch die Liquidität der eigenen Firma.
Nicht selten geraten kleine Unternehmen trotz guter Auftragslage in Schwierigkeiten, weil sie einfach den Überblick verlieren. Da kommen dann Zahlungen ans Finanzamt überraschend, die man hätte vorhersehen können. Zuschläge oder ähnliches verschärfen die Situation dann nur noch.
Wenn man dabei Schwierigkeiten hat oder die eigene Zeit lieber mit produktiver Arbeit verbringen will, kann man auch ein Buchhaltungsbüro nutzen. Hierfür muss man zwar auch gewisse Vorbereitungen treffen, aber der Arbeitsaufwand ist deutlich geringer.
Eine gute Buchhaltungs-Software nutzen
Wenn man selbst die eigene Buchhaltung macht, dann lohnt es sich eine gute Software dafür zu nutzen. Neben Desktop-Lösung bevorzugen aber immer mehr Selbstständige eine Online-Lösung.
So gibt es z.B. von Sage ein sehr interessantes Angebot, mit dem man die täglichen Aufgaben und die Buchhaltung durchführen kann.
Aber auch lexoffice hat einen Service im Angebot, mit dem ich sehr zufrieden bin. Damit kann man auch die eigene Buchhaltung komplett selbst machen.
Auf jeden Fall sollte man bei der Buchhaltungs-Software nicht am falschen Ende sparen. Gute Lösungen sorgen nicht nur dafür, dass Fehler vermieden werden, sondern sie sparen auch viel Zeit.
Meine Erfahrungen
Ich selber habe zwar BWL studiert und im Zuge dessen auch viel über die Buchhaltung gelernt, aber es ist dennoch nicht gerade ein Lieblings-Thema von mir.
Deshalb mache ich mittlerweile jeden Monat die vorbereitenden Arbeiten für die Buchhaltung, mache diese an sich aber nicht mehr selbst. Das übernimmt ein Buchhaltungsbüro für mich. Hier bin ich sehr zufrieden, da es mich auf dem Laufenden hält und wertvolle Hinweise und Tipps gibt.
Zudem kann ich mich vor allem auf das konzentrieren, was mir Spaß macht und Geld bringt, meine eigene Arbeit.
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Der Schritt zur Selbstständigkeit ist sehr aufregend! Gerade wenn man seine eigene Unternehmensidee realisieren will steckt oft viel Herzblut in der Gründung eines eigenen Unternehmens. Gut, wenn man dann keine organisatorischen Details wie zum Beispiel die Buchhaltung verfehlt. Ich wusste noch gar nichts von der Dauerfristverlängerung, danke für den Tipp!