Home Office? Nein Danke! – Alternativen, wenn es Zuhause zu laut ist

Home Office? Nein Danke! - Alternativen, wenn es Zuhause zu laut istSpätestens seit Corona kennt so ziemlich jeder die typischen Probleme, die beim Arbeiten im Home Office entstehen können. Das fängt mit Lärm und Ablenkungen an, geht aber noch viel weiter.

Ist erst einmal ein gewisser Stress vorhanden, fällt das Arbeiten nämlich meist schwer und es kommt zu Blockaden, gerade im Bereich der kreativen Berufe. Dann geht plötzlich gar nichts mehr und das frustriert natürlich entsprechend. Effizientes Arbeiten ist dann nicht mehr möglich.

Um dem zu entgehen, habe ich kürzlich erst nach ein paar Alternativen gesucht. Auch deshalb, weil ich aktuell selbst sehr häufig vor dem Problem stehe, dass es einfach zu laut oder unruhig in den eigenen vier Wänden wird. Doch eine Alternative zu finden ist gar nicht so einfach, wie es anfangs scheint. Schließlich fühle ich mich im Home Office entsprechend wohl und muss dies auch, um vernünftig arbeiten zu können. Doch wo sonst geht so etwas?

Welche Alternativen bei mir infrage kamen, welche ich genutzt habe und immer noch nutze und welche davon Corona-sicher sind, darum soll es in diesem Artikel gehen. Ein praktischer Ratgeber für alle, die vor ähnlichen Problemen stehen, weil sich die Arbeit häuft, der Stresspegel aber trotzdem immer weiter ansteigt.

Meine Home Office Alternativen

Alternativen zum Home Office zu finden, klingt erst einmal relativ simpel, entpuppt sich dann aber oft als extrem schwierig. Das liegt auch daran, dass ein ruhiger Ort zum Arbeiten eben wirklich nicht leicht zu finden ist.

Egal wie sehr der Lärm daheim oder das Geschrei der Kinder auch stören mag, es sind immer noch die eigenen vier Wände. Küche, Toilette, Bad, all das ist vorhanden und allein die gewohnte Umgebung löst ein Wohlgefühl aus. Da geht das Arbeiten entsprechend schnell von der Hand.

Natürlich gibt es auch das andere Extrem, also Menschen die unbedingt ein Büro oder eine bewegte Umgebung brauchen, um effektiv zu werden. Doch hier geht es um Alternativen zum Home Office und nicht um die verschiedenen Charaktertypen.

Da es bei mir kürzlich aufgrund von Corona laut wurde und ein Arbeiten daheim kaum noch möglich war, machte ich mich selbst auf die Suche und probierte einiges aus. Folgende Alternativen habe ich dabei getestet.

Einen Coworking Space zum arbeiten nutzen

Ein Coworking Space ist im Grunde ein gemietetes Büro. Meist in einem Gebäude, wo viele Einzelbüros oder eine offene Arbeitsumgebung mit Startup-Amotpshäre herrscht. Kaffee, Drucker und Infrastruktur sind meist bereits vorhanden, ihr mietet euch also einen Raum oder einen Schreibtisch und könnt sofort loslegen.

Durch die gemeinsame Arbeitsmoral und das allgemeine Treiben im Büro, funktioniert all das auch wirklich gut. Außerdem lässt sich hier und da auch Netzwerken und allgemein ist der Coworking Space zwar teuer, aber zum Arbeiten wirklich mehr als ideal. Weil es eben ein voll eingerichtetes Büro ist, ohne dass ihr euch selbst um all die Kleinigkeiten kümmern müsst. Das fängt beim Kaffee an und hört bei den Druckerpatronen auf.

In der aktuellen Situation mit Corona ist ein Coworking Space zwar weiterhin nutzbar, allerdings nur unter eingeschränkten Bedingungen.

Bei schönem Wetter einfach mal rausgehen

Nun bin ich aber leider nicht so der Typ dafür, mit anderen gemeinsam in einem Raum oder Büro zu sitzen. Ich benötige viel Ruhe, Konzentration, habe einen Hund und bin auch eher intro- als extrovertiert (darüber hatte ich bereits geschrieben). Bei schönem Wetter, wie jetzt im Sommer, gehe ich also viel lieber raus in die Natur, als in einen Coworking Space, der mich dazu noch Geld kostet.

Besonders auf Wanderwegen gibt es meist viele ruhige Plätze im Wald oder am Waldrand, wo Bank und Tisch inklusive genialer Aussicht vorhanden sind. Allein die unendliche Ruhe im Wald lässt mich gedanklich sehr frei und kreativ werden, während der Hund die Gerüche der Umgebung wahrnimmt und sich ebenso wohl fühlt wie ich. Einziger Nachteil ist hier, dass Essen und Getränke natürlich selbst mitgebracht werden müssen. Frischen Kaffee und einen Drucker gibt es nicht, eine Internetverbindung in der Regel auch nicht.

Mir reicht allerdings der Hotspot vom Smartphone aus, aber ich bin auch im Content Management und muss nicht ständig, sondern meist nur einmal täglich Daten herumschicken. Wenn das bei euch anders ist, kommt der Wald eher nicht infrage und führt eher zu neuen Problemen, als selbst eine Problemlösung darzustellen.

Im Café um die Ecke arbeiten

Was sehr viele einem Coworking Space vorziehen und als ebenso angenehm empfinden, ist das Café um die Ecke. Es muss dabei nicht immer das Hipster Café sein, in dem den ganzen Tag viel zu viel los ist, es kann auch das ruhigere Café im Ort nebenan genutzt werden. Hier sollte einfach jeder die Umgebung finden, in welcher ein effektives Arbeiten für ihn möglich ist.

Gleichzeitig gibt es in einem Café für gewöhnlich auch starkes Internet und allerlei andere Annehmlichkeiten. Wer Stammkunde ist, bekommt sicherlich auch noch einige Vorteile, Strom und Kaffee fließen dann problemlos.

In einem ruhigen Café zu arbeiten, habe ich ebenfalls mal ausprobiert, so richtig ist das aber nicht mein Ding. Mir ist da schlichtweg zu viel Laufkundschaft vorhanden, das Gerede lenkt mich zu sehr ab und für das, was ich tue, muss ich mich viel zu sehr konzentrieren, weshalb auch Kopfhörer nicht helfen würden.

Auch hier wieder der Hinweis, dass dies aufgrund von Corona aktuell nicht ganz so einfach ist, wie normalerweise üblich.

Gemeinsam mit Freunden Freiräume erschaffen

Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, hat sich untereinander wieder viel Solidarität gebildet. Statt, dass jeder nur sein eigenes Ding macht, wie sonst auch immer, wird plötzlich ein Großeinkauf für alle getätigt und um diejenigen, die nicht sollten oder können, wird sich liebevoll gekümmert. Das ist toll und funktioniert tatsächlich auch im Bereich Home Office.

So können sich Freunde oder Bekannte zusammentun und eine Gemeinschaft bilden. Da es viele gibt, die nun Home Office machen, könnte eine Wohnung beispielsweise nur für die Arbeit herhalten, während die andere für die Kinderbetreuung genutzt wird. Oder es wird die ruhigste Wohnung gewählt, in der einfach mehrere zusammenarbeiten.

In meinem Freundeskreis hat das ziemlich gut funktioniert. Die einen arbeiten am Morgen zusammen, die anderen kümmern sich um die Kinder. So entsteht nicht nur eine sehr effektive Arbeitsumgebung, sondern auch eine nette Gemeinschaft, die sehr gut zusammen funktioniert. Zugegeben funktioniert so etwas natürlich nicht immer, es ist aber einen Versuch wert.

Findet euren eigenen Weg ins Home Office

Es ist immer wichtig seinen eigenen Weg zu finden. Wie in den Alternativen bereits aufgezeigt, ist für mich der ruhige Wald ideal geeignet, um dort in aller Gelassenheit zu arbeiten. Wer für seine tägliche Routine allerdings eine ständige und gute Internetverbindung benötigt, kommt hier naturgemäß nicht sehr weit.

Andere lieben außerdem ein emsiges Treiben in ihrer nahen Umgebung, weil es sie effizienter werden lässt. Ein bisschen das Bienenstock-Syndrom, wie ich es immer gerne nenne. Manch einer bevorzugt außerdem die Startup-Atmosphäre, wie sie in Coworking Spaces vorzufinden ist.

Das alles ist okay und bei jedem vollkommen unterschiedlich. Hier müsst ihr einfach selbst herausfinden, was für euch persönlich der richtige Weg ist. Es gibt nicht DIE Alternative, die sich für alle eignet. Es gibt auch nicht DEN Wald, DAS Café oder DEN Coworking Space. Von Stadt zu Stadt ist das alles sehr unterschiedlich und meine Tipps sind daher nur alternative Empfehlungen, gedacht für Menschen, die wie ich auf der Suche nach einer Lösung sind.

Sie dienen deshalb auch vor allem dazu, auf Alternativen zu stoßen und nicht damit sie eins zu eins kopiert werden. Doch Alternativen zu finden ist gedanklich eben gar nicht so einfach. Wo lässt sich arbeiten, wenn es daheim nicht mehr geht?

Ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn ihr noch weitere Ideen und Vorschläge für Home Office Alternativen in die Kommentare schreibt, damit auch ich noch zusätzliche Impulse bekomme, die ich mal ausprobieren kann.

8 Gedanken zu „Home Office? Nein Danke! – Alternativen, wenn es Zuhause zu laut ist“

  1. Ein Café wäre mir zu wuselig. Dort wäre ich zu abgelenkt.

    Ich habe mich mit unserem Bulli auch schon öfters an den Strand gestellt. Strom kommt über die Verbraucherbatterie, Internet über das Mobiltelefon und kalte Getränke aus dem kleinen Kühlschrank.
    Einen Drucker brauche ich nicht. Kaffee gibt es aufgebrüht mit dem Campingkocher.

    Für die kleinen Bedürfnisse kann man mal in den Knick verschwinden. ?

    Sehr gerne parke ich auch direkt am Nord-Ostsee-Kanal und bastel so nur einen Steinwurf entfernt von den passierenden Schiffen an neuen Artikel.

    Könnte man den Bulli als Arbeitszimmer absetzen? ?

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  2. Sehr schöner Artikel. Ich selbst habe tatsächlich entdeckt, dass ich draußen in der Natur richtig gut arbeiten kann. Seitdem setze ich mich öfter mal auf ein Bänkchen mit Tisch im Wald und arbeite da einfach mal ein paar Stunden. Danke für die Inspiration.

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  3. Hallo,

    danke, da sind einige wertvolle Tipps dabei. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es im Home Office hilft, sich konkrete Arbeitspläne/Ziele zu setzen. Wenn man einfach drauflos arbeitet, weil man ja eh daheim ist, nehmen die Ablenkungen überhand. Ich stoppe mittlerweile meine Netto-Arbeitszeit und arbeite außerdem Tag für Tag eine To-do-Liste ab. So klappt es zumindest für mich mit Fokus, Konzentration und Produktivität.

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  4. Ich selbst bin nun schon zeit gut 10 Jahren Selbständig im E-Commerce bereich und als SEO Experte unterwegs. Ich habe mir einfach ein Zimmer mit einer Wand geteilt in meinem Haus, schalldicht gemacht und ab ging die Post, somit spart man sich am Anfang erstmal die Miete. Super Blog Beitrag.

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  5. Früher, als wir alle noch jung waren, gab es solche Coworking-Spaces unter dem Namen Biblitohek. Ob Uni- oder Stadt: Da gibt es eigentlich immer ein ruhiges Plätzchen. Okay, der Kaffee darf nur im Foyer getrunken werden, aber Wasser geht meist auch am Platz. (Sogar Wodka ging bei uns theoretisch. Es musste halt nur eine klare Flüssigkeit sein.)

    Ich weiß nicht, wie sich die Corona-Regeln auf die Bib auswirken… Vermutlich ist auch da jetzt mehr Abstand einzuhalten.

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  6. Habe in der Nähe meiner Wohnung ein kleines und modernes Café, in welches ich zur Abwechslung gerne gehe, um an meinen Projekten weiterzuarbeiten. Die Sache mit der Laufkundschaft kann ich gut nachvollziehen, aber es kommt meiner Ansicht nach auch immer auf die Begebenheiten vor Ort an. Im Café meiner Wahl gibt es ein paar wenige ruhige Ecken mit sehr gutem WLAN-Empfang, dann noch die Kopfhörer rein und ich bin eigentlich super fokussiert. 🙂

    Ich bleibe dort meistens auch nie länger als 60-90 Minuten, aber wenn, dann bin ich meistens ziemlich produktiv. Finde ein Standortwechsel ist vor allem in Phasen der Stagnation immer eine sinnvolle Idee. Hat mich oft weitergebracht und auf lange Sicht wieder motiviert. Maske tragen muss ich dort nur, wenn ich etwas bestelle und mich auf den Weg zum Platz begebe. Von daher eigentlich ne tolle Alternative zu Coworking Spaces, die es in meiner Gegend sowieso nicht gibt. 🙂

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  7. Danke für den spannenden Beitrag, David!
    Wir stehen derzeit auch vor der Herausforderung das meiste Remote zu erledigen und auch das muss gelernt werden bzw. sein.

    Jeder muss seine Art finden sich zu Hause zu organisieren um die Zeit möglichst effizient nutzen zu können.
    Ich kann beispielsweise nicht draußen in einem Café oder in der Natur arbeiten, dort kann ich mich nicht auf die wichtigen Dinge fokussieren. Ein paar Umstellungen, die schnell das Wohnzimmer zum Arbeitszimmer machen (zweiter Bildschirm, guter Bürostuhl, höhenverstellbarer Schreibtisch) erleichtern mir die Arbeit aus dem Home Office sehr!

    Viel Erfolg an alle zu Hause bleibenden, LG.

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