Ordnung ist das halbe Leben – 7 Tipps für gestresste Selbständige!

Ordnung ist das halbe Leben - 7 Tipps für gestresste Selbständige!Ordnung wollten uns schon unsere Eltern beibringen, aber wir fanden das damals nur spießig. “Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen” war eine der Antworten, die man gegeben hat.

Doch mittlerweile weiß ich aus mehr als 10 Jahren Selbstständigkeit, wie wichtig Ordnung nicht nur für meinen Businesserfolg ist, sondern auch für meine Gesundheit.

Warum man als Selbstständiger Ordnung halten sollte und wie das am besten gelingt, erfahrt ihr im Folgenden.

7 Tipps für mehr Ordnung am Arbeitsplatz

Wer als Einzelunternehmer produktiv sein will (und wer muss das nicht), muss nach meiner Erfahrung unter anderem Ordnung in seinen Arbeitstag und seinen Arbeitsplatz bekommen.

Mit den folgenden 7 Tipps bin ich gut gefahren und kann diese nur jedem empfehlen:

  1. Sortierte Ablage

    Schaut man in manche Büros, dann muss man schon Angst haben von umstürzenden Unterlagenstapeln begraben zu werden. Diese Form der Ablage ist weder besonders hilfreich, noch empfehlenswert.

    Stattdessen sollte man neue Unterlagen entweder sofort in den Ordnen abheften wo sie hingehören, oder sie in beschriftete Ablagekästen sortieren.

    Und vor allem sollte man sich von allem, was man nicht mehr braucht, und was nicht aus gesetzlichen Gründen aufgehoben werden muss, trennen.

  2. Kalender

    Früher habe ich mir versucht alle möglichen Termine zu merken, was aber nicht so wirklich funktioniert hat. Zum einen habe ich hin und wieder was vergessen, was natürlich ärgerlich ist. Zum anderen dachte ich ständig, ob ich noch alles weiß oder ob ich was vergessen habe. Das war recht stressig.

    Deshalb schreibe ich mir seit Jahren alles auf. Die Termine und anstehenden Aufgaben kommen in einen Tischkalender, aber natürlich geht ein digitaler Kalender auch. Letzteres ist sogar besser, wenn man viel unterwegs ist.

    So bekommt man den Kopf frei und kann sich allein auf die aktuelle Aufgabe konzentrieren.

  3. Nur das auf dem Tisch, was man aktuell braucht

    Manche Schreibtische sollen wahrscheinlich so aussehen, als hätte man sehr viel zu tun. Da ist kaum noch die Farbe der Tischoberfläche zu erkennen. Darunter leidet aber nicht nur die Übersichtlichkeit, sondern man hat auch oft ein schlechtes Gewissen, weil noch so viel Unerledigtes herumliegt.

    Ist der Schreibtisch dagegen aufgeräumt und liegt nur das darauf, was zur aktuellen Aufgabe gehört, ist man deutlich entspannter und kann sich besser konzentrieren, da keine Ablenkung mehr vorhanden ist.

  4. ToDo-Liste

    Man hat aber nicht immer nur eine anstehende Aufgabe. Deshalb nutze ich To-Do-Listen, die ich jeden Tag neu erstelle. Darauf finden sich alle Aufgaben, die ich an dem Arbeitstag erledigen will. Zudem sortiere ich diese nach Prioritäten, um das wichtigste vor dem weniger wichtigen anzuarbeiten.

    Bei mir funktioniert das sehr gut, aber sicher gibt es hier unterschiedliche Herangehensweisen. Deshalb macht es Sinn, sich mal die unterschiedlichen Methoden für To-Do-Listen anzuschauen und auszuprobieren.

  5. Keine Zettelwirtschaft

    In vielen Büros sieht man eine große Zahl an kleinen, meist gelben Zetteln mit allerlei Notizen. Das können Ideen, Termine, Aufgaben, Erinnerungen oder was auch immer sein. Viele übertreiben es damit allerdings und das macht es sehr unübersichtlich. Auf einen selbst wirkt es dadurch beunruhigend.

    Deshalb sollte man nur wirklich sehr wichtige Dinge so notieren und selbst dann sollte man immer prüfen, ob man das nicht in den Kalender übernehmen kann oder auf die To-Do-Liste.

    Sinnvoll ist auch ein Notizbuch, in dem man Ideen und andere Dinge notiert. Ich sammle z.B. Ideen auf die Schnelle ebenfalls oft auf gelben Notizzetteln, übertrage diese dann aber zeitnah in mein Notizbuch.

  6. Kleine Dinge sofort erledigen

    Ein wichtiger Trick für mehr Ordnung ist es, kleine Aufgaben sofort zu erledigen. Meist entsteht Unordnung durch die vielen kleinen Aufgaben und To-Dos, die sich ansammeln.

    Doch wenn man Aufgaben, die in maximal 10-15 Minuten erledigt sind, sofort abarbeitet, wenn diese reinkommen, dann hat man viel weniger Aufgaben, die man notieren muss. Außerdem ist es ein gutes Gefühl diese kleinen Dinge vom Tisch zu haben.

  7. Aufräumen

    Kurz vor Feierabend sollte man sich die Zeit nehmen und den eigenen Schreibtisch aufräumen. Das wirkt Wunder.

    Wer am nächsten Morgen an so einen ordentlichen und aufgeräumten Schreibtisch kommt, kann viel freier und motivierter in den Tag starten.

Digitale Ordnung ist noch schwerer

Doch für Selbstständige im Netz ist der Schreibtisch längst nicht der einzige Ort, an dem man Ordnung halten sollte. Der Computer ist ebenfalls bei vielen eine große Unordnung, die nicht dabei hilft produktiv zu sein.

Wenn ich allein manche Desktops sehe, frage ich mich schon, wie die Leute da überhaupt was finden. Da werden z.B. alle Dokumente auf dem Desktop gespeichert, was völliger Unsinn ist.

Deshalb gilt es auch auf dem Computer Ordnung zu halten. Dazu gehört ein aufgeräumter Desktop, auf dem wirklich nur die Programm-Verknüpfungen liegen, die man wirklich häufig benötigt. Dokumente sollte man in einer sinnvollen Ordnerstruktur ablegen, um diese schnell wiederzufinden und die Übersicht zu behalten.

Gleiches gilt auch für das Mail-Postfach, in dem man alles abarbeiten, bearbeiten und ggf. löschen sollte. Einfach alle Mails im Hauptpostfach liegen zu lassen, ist keine gute Idee. Unterordner helfen hier bei der Übersicht. Und auch im Bereich Social Media sollte man sich auf das Nötigste konzentrieren.

Ordnung zu halten ist auf dem Computer nicht so einfach, aber möglich. Und es trägt bei Selbstständigen im Netz deutlich zur effizienteren Arbeit und zum Wohlbefinden bei.

Ordnung ist im Homeoffice noch wichtiger

Mittlerweile arbeite ich ja in einem externen Büro, aber lange Jahr habe ich in einem Heimbüro gesessen. Meist steht das ja nicht nur für die Arbeit zur Verfügung und so gibt es dort tendenziell noch mehr Unordnung, gerade auch wenn man Kinder hat.

Deshalb ist es sehr wichtig die Übersicht zu behalten und das schafft man nur, in dem man Ordnung hält. Hier hilft z.B. eine klare Kennzeichnung, welche Schränke, Schubläden, Ordner etc. für die Arbeit sind und was dort rein gehört. Eine klare Trennung zu privaten Dingen ist extrem wichtig. Man sollte sich immer sagen, jetzt könnte ein Kunde kommen und dann sollte es auch entsprechend aussehen.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich zudem sagen, dass Ordnung im Heimbüro ebenfalls dabei hilft Feierabend machen. Man hat einfach ein gutes Gefühl, wenn die Arbeit erledigt und der Schreibtisch leer ist. Hält man dagegen keine Ordnung, fällt es ungleich schwerer abzuschalten. Das kann sehr belastend sein.

Gesundheitliche und andere Konsequenzen von Unordnung

Warum aber der ganze Aufwand mit der Ordnung? Aus zwei Gründen halte ich Ordnung am Arbeitsplatz für wichtig.

Zum einen hat sich das sehr gut auf meine Produktivität ausgewirkt. Viele Leser fragen mich immer, wie ich es schaffe mehrere Blogs, diverse Websites und andere Projekte zu stemmen. Ordnung und eine gute Organisation sind der Schlüssel dazu. Die Zeit, die man auf Arbeit verbringt, sollte man optimal nutzen. Und das schafft man nur, wenn man nicht ständig abgelenkt wird oder den Überblick verliert.

Nicht selten werden durch Unordnung wichtige Aufgaben vergessen oder Termine verschwitzt. Zudem arbeitet man nicht unbedingt immer die wichtigsten Sachen ab, sondern verliert sich in Kleinigkeiten.

Zum anderen gibt es aber noch einen Grund, der mir mittlerweile sogar noch wichtiger ist. Es geht um die eigene Gesundheit. Chaos am Arbeitsplatz führt oft zu Stress, Überforderung, Unruhe und Unzufriedenheit.

Man denkt am Abend darüber nach, was man eigentlich geschafft hat und kann das oft gar nicht so genau sagen. Zudem sorgt die Unordnung für Ablenkungen und dadurch oft für Mehrarbeit. Es ist eine Spirale, aus der man nur ausbrechen kann, wenn man Ordnung hält.

Seit ich stärker auf Ordnung im Büro achte, bin ich deutlich entspannter. Die äußere Ordnung sorgt bei mir auch für eine innere Ordnung. Wenn die Tages-Aufgaben geschafft sind, ist das einfach ein gutes Gefühl.

Manchen hilft das kreative Chaos

Trotz der genannten Tipps und meiner Erfahrungen möchte ich aber am Ende noch darauf hinweisen, dass es andere Stimmen und Meinungen diesbezüglich gibt.

Jeder Mensch ist anders und deshalb muss man für sich selbst die beste Lösung finden. Dabei sollte man aber wirklich ehrlich in sich hineinhören und es testweise auch mal mit Ordnung ausprobieren. Vielleicht ist man ja überrascht über die Ergebnisse.

Oft kommt zudem die Kritik, dass Ordnung die Kreativität tötet. Das halte ich zwar für Quatsch, aber auch hier ist sicher jeder anders. Dennoch denke ich, dass es einen Unterschied zwischen bewussten Ablenkungen und Inspirationen auf der einen Seite und heillosem Chaos auf der andere Seite gibt.

Probiert einfach vieles aus und bleibt bei dem, was für euch am besten funktioniert.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Ordnung ist das halbe Leben – 7 Tipps für gestresste Selbständige!“

  1. Wenn man selbstständig ist, ist Ordnung das A und O. Du hast wirklich alle wichtigen Punkte aufgezählt, die man dafür braucht! Ich wünschte ich hätte diesen Artikel schon vor 10 Jahren gelesen, dann könnte ich mir vieles einfacher machen. Wirklich ein klasse Artikel!

  2. Hallo Peer,

    ein guter und gewinnbringender Artikel. Gerade diese To-Do’s haben mich gern aus dem Takt gebracht. Oder eben alles auf dem Schreibtisch zu haben, was im Moment nicht relevant ist. Das ändere ich schon länger und seitdem klappt es besser. In meinem Hauptberuf geht es sehr bunt zu (Arbeite im Kindergarten) und da ist an mancher Stelle ein ordentliches Regal mit Materialien ein richtiger Ruhepol und sorgt für Zufriedenheit.

    Grüße
    Henrik

  3. Hallo Peer,

    ich stelle bei mir ähnliches fest über viele Jahre im eigenen Unternehmen. Man ist einfach produktiver bzw. fokusierter und kreativ chaotisch kann man trotz alledem sein. An manchen Stellen, gerade wenn man anfängt sein Unternehmen aufzubauen, ist gerade die Bürokratie für viele noch kein Teil des gesamten Prozesses oder Arbeitens, weswegen viel liegen bleibt und das “beliebte” Chaos entsteht.

    Viel Erfolg weiterhin
    Max

    P.S: Ich glaube, ich muss mal wieder meinen Desktop aufräumen… 😀

  4. Oft liegt das größte Problem darin, dass man sich nur noch mit der Pflege dessen befasst, was man im Vorfeld auf die Beine gestellt hat. Hier kommentieren, da bereinigen, da Anfragen beantworten. Gerade war es noch kurz nach 8 und schon ist Feierabend. Etwas Neues voran zu bringen – dafür hat man dann oft doch keine Zeit.

    Ich teile meinen Tag daher in zwei (ungleich große Teile) auf. 1/3 der Zeit wird vorhandenes gepflegt. In der restlichen Zeit arbeite ich an neuen Projekten. Wichtig ist wirklich, die Sachen auch mal bis morgen / nächste Woche / etc. liegen zu lassen, weil man halt nun die Zeit für laufende Projekte verbraucht hat. Sonst kommt man bei den neuen Sachen einfach nicht voran.

  5. Hallo und danke für die tollen Tipps gegen den Stress als Selbstständiger. Ich bin eine sehr unordentliche Person und muss lernen, noch ein bisschen mehr Ordnung in mein Home-Office zu bringen. Ich werde deinen Tipp ausprobieren und von nun an klarer zwischen Beruflichem und Privatem trennen. So eine Existenzgründung verlangt doch mehr Selbstdisziplin als gedacht.

Schreibe einen Kommentar