6 Tipps für das optimale Community Management – ohne großes Budget

6 Tipps für das optimale Community Management - ohne großes BudgetImmer mehr große Websites und Portale leisten sich einen eigenen Community-Manager. Was es früher nur für bestimmte und sehr Community-getriebene Angebote gab, wird heutzutage immer mehr zu einer Art Standard im Web.

Doch warum ist Community Management mit einem Mal so wichtig geworden? Warum sind Community-Manager plötzlich ein elementarer Bestandteil der eigenen Strategie?

Zeit sich das Thema mal ein wenig genauer anzusehen und ein paar Tipps und Tricks zu geben, wie auch Selbstständige, die eben kein großes Budget im Rücken haben, ihre Community bei Laune halten können. Echtes Low-Budget Community Management eben.

Community-Manager – das ist nichts für Selbstständige

Nun bin ich Realist. Natürlich kann sich ein großes Portal problemlos einen Community-Manager leisten. Oft werden diese Stellen auch einfach zusammengelegt, sodass der Social-Media-Manager gleichzeitig Community-Manager ist und umgekehrt.

Doch für kleine Blogs und Websites kommt so etwas natürlich nicht in Frage. Als Website-Betreiber stellt niemand einfach mal so jemanden ein und wenn er es tut, dann vermutlich jeden, nur niemanden der sich ausschließlich um das Community Management kümmert.

Deshalb möchte ich euch ein paar Tipps und Tricks mit an die Hand geben, wie die Kommunikation innerhalb der eigenen Website verbessert werden kann. Wie Nutzer sich verstanden fühlen. Wie mit wenig Aufwand, letztendlich für eine große Harmonie gesorgt werden kann.

6 Tipps für das optimale Community Management

1. Zeitpläne einhalten und Stammleser fördern

Eine Community muss zufriedengestellt werden. Um Stammleser zu erhalten, die dauerhaft glücklich sind, solltet ihr immer gewisse Zeitpläne einhalten.

Erscheint jeden Sonntag zur Mittagszeit eine Kolumne? Dann bleibt dabei und variiert nicht zu sehr. Seid verlässlich für eure Leser, denn die schauen ebenfalls sehr verlässlich und vor allem immer wieder vorbei. Stammleser sind mit die wichtigsten Community-Mitglieder.

Community Management bedeutet also auch Verlässlichkeit schaffen, damit Besucher wissen was sie erwartet. Oder anders gesagt: Sie müssen euch vertrauen können. Egal ob es um Zeitpläne oder technische Details, wie den Datenschutz, geht.

2. Fehler offen zugeben, sich selber hinterfragen

Was viele nicht können und was Nutzer dann provoziert und aufregt, ist sich selbst zu hinterfragen. Habt ihr einen Fehler gemacht? Steht dazu! Sagt es offen heraus, verbessert euch, kommuniziert und entschuldigt euch auch mal.

Hinterfragt euch also immer wieder selbst und seid nicht in einem Elfenbeinturm gefangen. Niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, Fehler können passieren, wichtig ist eigentlich nur, dass ihr offen und ehrlich mit ihnen umgeht.

Das ist dann auch viel sympathischer als jemand, der alle nur mit dem Zeigefinger belehrt und sich für unfehlbar hält. Solche Spinner braucht kein Mensch und eine Community entsteht eben nur dann, wenn ein ehrliches Gemeinsamkeitsgefühl vorhanden ist.

3. Professionell bleiben, auch beim kommentieren

Aktiv zu kommentieren, das ist wichtig geworden, weil Leser und Besucher euch auf Augenhöhe begegnen möchten. Sie wollen euch kennenlernen. Lasst euch dabei aber niemals provozieren oder zu schnellen Antworten verleiten, die ihr später unter Umständen bereut.

Manchmal ist das wirklich schwierig, jedoch immer notwendig. Denkt nach, bevor ihr einen Kommentar schreibt. Gebt niemals in Aufregung eine Antwort, egal wie kontrovers ein Kommentar auch ausfällt oder euch provoziert. Besinnt euch, denkt darüber nach und antwortet dann ganz entspannt, professionell und gelassen.

Wer so vorgeht, dem rutscht auch nichts aus »Versehen« heraus. Und was solche Fehler an Shitstorm nach sich ziehen können, haben wir alle schon mehr als nur einmal in den Medien gesehen.

4. Community-Mitglieder gezielt unterstützen

Auch eine Community hat in einer bestimmten Art und Weise ihre Influencer. Einige Mitglieder sind besonders laut, aktiv oder engagiert. Vielleicht auch alles zusammen.

Unterstützt sie! Folgt ihnen auf Twitter, Instagram und Co, gebt ihnen das Gefühl wertvoll zu sein, teilt ihre Beiträge oder zitiert auch mal ihre Meinung in einem Artikel.

Solche Influencer, die sich innerhalb der eigenen Community befinden, sind immer besonders wichtig, vor allem weil sie häufig sehr aktiv sind und nach außen hin eine fleißige, freundliche Community repräsentieren. Die Wertschätzung solcher Persönlichkeiten finde ich persönlich daher äußerst profitabel. Es ist wie ein Dankeschön an seine Leser und es hilft euch auch selbst.

5. Stimmungen wahrnehmen und Shitstorms vermeiden

Okay, das klingt jetzt einfacher, als es meist ist, doch Community Management sollte auch dafür sorgen, dass keine Shitstorms entstehen. Wer Community Management betreibt, muss also die gesamte Stimmung der Masse wahrnehmen. Hier geht es meist nicht um einzelne Personen, sondern um die bekannten lauten Stimmen, die andere stark beeinflussen können.

Ein Beispiel: Ist der erste Kommentar unter einem Beitrag negativ, folgen auf diesen meist viele weitere eher negative Stimmen, die sich regelrecht angetrieben fühlen. Das passiert auf vielen Websites vollkommen automatisch. Also müsst ihr solche Stimmungen wahrnehmen und im Keim ersticken. Entweder ihr schaltet negative Kritik erst später frei (zensieren würde ich sie niemals) oder aber ihr antwortet sofort aufklärend auf den Kommentar, um das Thema direkt abzuhaken. So vermeidet ihr größtenteils den Lawineneffekt.

Wichtig ist einfach, dass ihr ein aktiver Teil eurer eigenen Community seid und die Stimmungen innerhalb dieser korrekt wahrnehmt, um sie so ein wenig in bestimmte Richtungen lenken zu können.

6. Moderatoren finden und beauftragen

Als Website-Betreiber könnt ihr euch keinen eigenen Community-Manager leisten, wohl aber Mitglieder der Community mobilisieren. Das ist in Foren Gang und Gäbe, genau wie auf größeren Websites, wo Community-Mitglieder schon einmal beim Freischalten der Kommentare helfen.

Wichtig ist hier natürlich ein wenig Vertrauen, genau wie eine gesunde Menschenkenntnis bei der Auswahl solcher Personen. Viele Stammleser bekommen gerne ein paar mehr Rechte und die Hilfe in Sachen Moderation macht ihnen auch nichts aus, da sie ja sowieso des öfteren bei euch vorbeischauen.

Sprecht also ruhig besonders aktive Nutzer privat an und fragt sie, ob sie nicht aktiv mitmachen möchten, um euch im Community-Management zu unterstützen. Das entlastet euch ein wenig, wobei es die ausgewählten Nutzer gleich noch mehr an eure Website bindet, da sie nun ein Teil von ihr sind.

Seid ein Teil eurer Community!

Zum Abschluss noch einmal die Besinnung darauf, dass ihr nicht in einem Elfenbeinturm verweilen solltet. Seid selbst ein Teil eurer Community. Das ist wirklich wichtig! Schaut nicht von oben auf sie herab.

Wer seine Zielgruppe, Leser und Fans verstehen möchte, muss immer selbst aktiv mitmachen und dabei sein. Nur dann entstehen lustige Insider für Stammbesucher, kleine Freundschaften am Rande und vor allem ein freundliches Miteinander.

Wer seine Community pflegt und gut behandelt, scharrt einen angenehmen Kreis an Menschen um sich herum. Wer das Community Management zu sehr vernachlässigt, zieht dagegen Hater und Trolle magisch an. Die Leute einfach mal »machen lassen«, so etwas funktioniert im Netz nicht, so etwas endet fast immer in Hass, Rassismus und negativer Stimmung.

Am Ende entscheiden eben nicht nur die Inhalte über ein Angebot, sondern auch die Art und Weise, wie mit der eigenen Community umgegangen wird. Wenn ständig innerhalb der Kommentare gestritten und gehasst wird, fühlt sich schließlich niemand mehr wohl und wird nur selten freiwillig auf eurer Seite bleiben oder ein aktiver Teil von ihr werden.

Für die Außenwirkung ist eine toxische Community natürlich ebenfalls sehr gefährlich, denn welche große Marke möchte schon mit einer Website zusammenarbeiten, auf der die Nutzer motzen, meckern und schimpfen? In diesem Sinne: Seid lieb zu euren Lesern, Fans, Followern oder was auch immer der richtige Begriff innerhalb eurer Community sein mag. Ohne sie, gibt es euch nicht.

6 Gedanken zu „6 Tipps für das optimale Community Management – ohne großes Budget“

  1. Community-Manager ist wie schon erwähnt nur was für große Firmen. Hatte ein Angebot von Bemer als Social Community Manager letzte Woche gehabt, da mein Profil als IT-Betriebswirt und Fachinformatiker mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung perfekt passte. Allerdings als tauber ITler kann ich schlecht telefonieren, deshalb hatte sich das Angebot verschlagen ^^

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  2. Was anderes Peer: Wie bindest du deine Werbeblöcke ein? Ich bin auf AdInserter gestoßen. Taugt das was? Alles einzeln einbinden wäre ziemlich viel Arbeit. Viele Grüße und Danke

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  3. Hi Peer,

    ich bins auch wieder. Dein dritter Tipp ist sehr hilfreich und ich glaube, dass mir hier noch einfach die Erfahrung fehlt. Auch Bücher zum Thema konnten mir leider nicht weiterhelfen. Was machst Du, wenn Du in Deinen Kommentaren angegriffen wirst? Löscht du die Kommentare einfach oder antwortest Du ironisch auf diese?

    Ich war bei einem Vortrag auf der OMKB, da wurde gesagt, dass Social Media Manager und Community Manager direkt rausgeschmissen hören und keinen Mehrwert bringen. Was sagst du dazu?

    Beste Grüße
    Oliver von Firmenpartnerschaft.com

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    • Sobald es stark unter die Gürtellinie geht, lösche ich einen Kommentar. Aber das kommt so gut wie nie vor. Auf normale sachliche Kritik antworte ich natürlich. Falls es mal härtere Kritik ist, die in ungerechtfertig finde, atme ich erstmal tief durch und versuche ganz ruhig zu bleiben. 😉

      Was Social Media Manager und Community Manager angeht, so ist so eine pauschale Aussage natürlich Quatsch. Es hängt von der Website ab und manche Projekte funktionieren gar nicht ohne Leute, die das managen.

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    • Behalte immer im Kopf, dass du dir deine Community mehr oder weniger erziehst. Beleidigungen würde ich weglöschen und auf Kritik nüchtern antworten. Hier aber darauf achten, dass Kritik am Anfang des Kommentar-Threads, immer schnell Nachzügler und böse Stimmung bringt.

      Die Aussage ist ja mal totaler Blödsinn. Bei großen Portalen muss es jemanden geben, der sich nur mit der Materie beschäftigt, da kannst du dich gar nicht “nebenher” drum kümmern und auf dem Laufenden bleiben. Mal ganz davon abgesehen, dass die Community betreut werden will.

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