Die Begriffe “Hummingbird” und “Penguin” sind seit Herbst 2013 in aller Munde.
Zu diesem Zeitpunkt führte Google die umfangreichsten Änderungen der Suchalgorithmen in der gesamten Geschichte des Internets durch. So wurde es zumindest nach außen hin deklariert. Aber ist das tatsächlich so?
Ich habe einige Tipps zusammengetragen, die Ihnen dabei helfen, künftig mit Ihren Inhalten bei der Suchmaschinenoptimierung und der Ansprache potentieller Kunden Erfolg zu haben.
Tipp 1: Tiefgang statt Oberflächlichkeit
Lange Zeit war es üblich, dass die Texte mit dem Ziel der Suchmaschinenoptimierung um zahllose Keywords herum gebaut wurden. Durch einen einzigen 500-Wörter-Text mit einem Dutzend Keywords punkten zu können, ist inzwischen schlicht unmöglich.
Besser ist es, sich auf ein oder zwei Begriffe zu konzentrieren und dazu wirklich wertvolle Informationen zu liefern. Daraus ergeben sich von ganz allein auch Abwandlungen zu den Keywords, mit denen man gern ranken möchte.
Da Google mittlerweile die kompletten Inhalte auch vom sachlichen Zusammenhang her analysiert, wird ein so aufgebauter Artikel insgesamt als relevanter beurteilt und weiter vorn angezeigt.
Tipp 2: Denkphrasen für die Suchmaschinenoptimierung verwenden
Neben diesen sachlichen Zusammenhängen beachten die neuen Google-Algorithmen auch die möglichst genaue Übereinstimmung der Inhalte mit den Suchanfragen. Hier sollte ein Autor für Webtexte bedenken, dass sich die Art der Nutzung des Internets stark verändert hat.
Wer auf dem Rechner seine Anfragen in das Suchfenster eintippen muss, der spart sämtliche Artikel und Zusätze ein. Deshalb gab es in der Vergangenheit “verquere” Key-Kombinationen, die nur unter Missachtung der Grammatik in die Texte eingebaut werden konnten.
Heute wird die normale Sprache bei der Suchmaschinenoptimierung der Texte in den Vordergrund gestellt. Das ist unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass vor allem immer mehr mobile Endgeräte die Spracheingabe beherrschen. Deshalb eignen sich auch komplette Fragen und größere Wortgruppen, auch Denkphrasen genannt, zur Keyword-Optimierung.
Tipp 3: Keywords zur Suchmaschinenoptimierung variieren
Zwar “denken” die neuen Google-Suchalgorithmen inzwischen ein wenig mit, aber so perfekt wie der Mensch selbst sind sie noch längst nicht. Das merkt man allein schon daran, dass sich die Suchergebnisse bereits dann unterscheiden, wenn man statt der Einzahl die Mehrzahl eines Suchbegriffs eingibt.
Das muss bei der Erstellung wirksamer Internettexte mit berücksichtigt werden. Keywords sollten in allen nach den Duden-Regeln möglichen Varianten in einem Text eingebunden werden.
Bei der Optimierung für Onlineshops ist es wichtig, daran zu denken, dass nicht jeder potentielle Kunde den wichtigsten Suchbegriff mit “kaufen” kombiniert. Hier sind deshalb auch Synonyme wie beispielsweise “bestellen” wichtig.
Tipp 4: Für eine sinnvolle interne Verlinkung sorgen
Wurden früher nur die von außen auf eine Seite zeigenden Links von den Suchalgorithmen beachtet, darf heute auch die interne Verlinkung bei der Erstellung der Inhalte für eine Website nicht vergessen.
Das Ziel dabei ist, die Gesamtrelevanz einer Seite zu einem bestimmten Thema zu verbessern. Das ist ein Grund, warum die zahlreichen 08/15-Blogs mit einem bunten Sammelsurium an Themen nicht mehr für die Verlinkung geeignet sind.
Die Artikel sollten untereinander verlinkt sein. Dafür bietet sich beispielsweise ein Glossar an. Auch über die Erwähnung von Randthemen lässt sich eine Basis für die interne Verlinkung schaffen.
Tipp 5: Die Sprachgewohnheiten der Zielgruppen beachten
Wer einen guten Text schreiben möchte, der sollte genau wissen, von welchen Zielgruppen die Produkte und Dienstleistungen am häufigsten bestellt werden. Genau darauf sollte nämlich der Sprachstil der Inhalte abgestimmt sein, wenn man bei der Suchmaschinenoptimierung für Pluspunkte sorgen möchte.
Akademiker verwenden ein anderes Vokabular als beispielsweise Jugendliche. Bei Texten für jüngere Zielgruppen dürfen auch gut die in der Umgangssprache üblichen Anglizismen mit eingebunden werden, die vergleichsweise bei Zielgruppen im Alter ab 50 Jahre keinen Sinn machen.
Wer sich als Laie über die Symptome einer Krankheit und die üblicherweise eingesetzten Medikamente informieren möchte, der kann mit lateinischen Fachbegriffen in der Regel nicht allzu viel anfangen. Hier sind für gute Texte die deutschen Bezeichnungen die bessere Wahl, wobei die lateinischen Synonyme aber mit erwähnt werden sollten, um unter beiden Suchbegriffen gefunden zu werden.
Auch die Art der Ansprache spielt eine wichtige Rolle. Junge Zielgruppen fühlen sich sofort “zugehörig”, wenn sie mit “du” angesprochen werden. Bei allen anderen Zielgruppen ist die Höflichkeitsform “Sie” vorzuziehen.
Tipp 6: Mit den Inhalten der Texte für Websites regionale Bezüge herstellen
Regionale Bezüge sind ein gutes Hilfsmittel, um auch unter anderen Begriffen von den großen Suchmaschinen indexiert zu werden. Geeignet sind dafür sowohl die Städtenamen als auch die Bezeichnungen von Sehenswürdigkeiten oder anderen Besonderheiten einer Region.
Dabei sollte man sich nicht davon irritieren lassen, dass Content-Prüfungsprogramme beispielsweise lange Bezeichnungen von Museen als doppelter Content anzeigen.
Außerdem sollte sich ein Autor auch darüber informieren, welche speziellen Begriffe im ‘Dialekt’ einer bestimmten Region verwendet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Einkaufspark “Nova Eventis”, der bei den alteingesessenen Sachsen sicher noch viele Jahre schlicht der “Saalepark” bleiben wird.
Tipp 7: Bei der SEO punkten durch eine gute Strukturierung
Oft werden die meisten Texte für Internetseiten als reine Fließtexte verfasst. Das ist für den Nutzer nicht optimal, denn ein gut strukturierter Text bietet dem Leser einen viel schnelleren Überblick über die behandelten Aspekte.
Außerdem bringt ein Fließtext keine Pluspunkte in den Google-Suchalgorithmen. Google weist den Keywords eine besonders hohe Bedeutung zu, die sich in markierten Bereichen befinden. Das können Aufzählungen und Tabellen sein. Aber auch die Verwendung der zu rankenden Suchbegriffe im Seitentitel sowie in den Zwischenüberschriften hat sich bei der Suchmaschinenoptimierung als hilfreich erwiesen.
Das ist einer der Gründe, warum ein guter Texter heute nicht mehr ohne Grundkenntnisse der für die HTML-Formatierung verwendeten Befehle auskommt.
Tipp 8: So mancher vermeintliche Tippfehler sorgt für ein gutes Ranking
Zwar sollte man sich als Autor mit den Regeln des Dudens auskennen und sowohl die Grammatik als auch die Rechtschreibung perfekt beherrschen, aber manchmal ist es sinnvoll, absichtlich einen “Tippfehler” in seinen Text einzubauen. Das gilt vor allem bei den Seiten, von denen Leser in ganz Europa angesprochen werden sollen.
Der Buchstabe “ß” findet sich beispielsweise in der Schriftsprache der Schweiz nicht. Sie werden den Begriff ‘Straßenbau’ also in der Schreibweise ‘Strassenbau’ suchen. Statt ‘Ski’ oder ‘Skier’ geben sie ‘Schi’ oder ‘Schier’ ein.
Ein weiteres Beispiel ist der ‘Shredder’. Das Wort stammt aus dem Englischen, wird aber heute auch in der deutschen Abwandlung ‘Schredder’ ins Suchfeld des Browsers eingetippt.
Tipp 9: Wie findet man gute Überschriften für einen Text?
Wer gute Titel liefern möchte, der sollte sich in die Gedankenwelt der potentiellen Besucher einer Website versetzen.
Geeignet sind alle Arten von Fragen, wobei man hier beachten sollte, dass die Titel für eine effiziente Suchmaschinenoptimierung vor allem bei den Blogs eine bestimmte Länge nicht überschreiten sollten.
Sinnvollerweise wird in jede Zwischenüberschrift eines der Keys eingebaut, weil es sich dabei um einen der bereits beschriebenen markierten Bereiche handelt.
Auch eine kurze Einleitung sollte einem SEO-Text nicht fehlen. Hier ist es wichtig, den Leser auf die wichtigsten Fakten hinzuweisen, die im kompletten Text behandelt werden.
Tipp 10: Der “rote Faden” und der “Spannungsbogen”
Wer dafür sorgen möchte, dass ein Text wirklich bis zum Ende gelesen wird, der sollte die wichtigste Frage am Ende in einer Art ‘Fazit’ beantworten.
Oftmals bietet es sich auch an, komplexere Inhalte auf eine ganze Artikelserie zu verteilen. Dann sollten Verweise auf die dazugehörigen Artikel in jeden einzelnen SEO-Text mit eingebaut werden.
Sie bieten eine einfache Möglichkeit, den Anforderungen an die interne Verlinkung gerecht zu werden. Dabei ist es jedoch wichtig, dass jeder Artikel in sich abgeschlossen ist.
Außerdem sollte auf eine logische Reihenfolge der Veröffentlichung geachtet werden, damit der Leser den “roten Faden” nicht verliert. Um dem Besucher einer Seite das Auffinden zu erleichtern, machen sich identische Haupttitel mit der Ergänzung “Teil x” bezahlt. Diese Kennzeichnung wäre auch im Hinblick auf das Keyword-Ranking interessant.
Was ist noch bei einem Text für Websites wichtig?
Der Sprachstil sollte innerhalb einer Website möglichst identisch sein. Gerade bei den Blogs, die in der Vergangenheit zur Massenverlinkung genutzt wurden, findet sich ein Sammelsurium aller möglichen Sprachstile. Allein schon daran kann der Besucher erkennen, dass hier mehrere Texter am Werk waren, die “Massenware” produziert haben.
Je nach Thema machen auch kleine Gelegenheiten zum Schmunzeln einen Text lesenswert. Bei wissenschaftlichen und rechtlichen Themen bleibt man aber besser bei einem sachlich-fachlichen Sprachstil.
Ansonsten gibt es beim Verfassen von Texten zur Suchmaschinenoptimierung nur einen einzigen allgemeinen Grundsatz: Man versetzt sich in den anzusprechenden potentiellen Kunden und überlegt sich, von welchen Fragen, Fakten und Formulierungen man sich selbst angesprochen fühlen würde.
Autorin
Jenny Brix ist seit 2007 als Autorin für Werbetexte aller Art aktiv (jennybrix.de). Sie kann auf mehrjährige journalistische Erfahrungen zurückgreifen und hat sich das Wissen zur Suchmaschinenoptimierung durch die praktische Arbeit an zahlreichen eigenen Seiten angeeignet.
Darüber hinaus besitzt sie umfangreiche psychologische Kenntnisse sowie Fachkenntnisse aus mehreren Branchen und schreibt außer Werbetexten auch umfangreichere Ratgeber und Romane.
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Sehr interessante Zusammenstellung, vor allem in der Kompaktheit. Speziell den Bezug auf die Denkhrasen und und den regionalen Bezug finde ich wichtig und habe ich bisher nciht so beachtet. Natürlich ist es logisch dass regional unterschiedliche Begriffe verwendet werden und man den Bezugspunkt beim Nutzer sehen sollte und nicht nur bei sich selbst – vor allem was die Verwendung von Begriffen und Sätzen angeht.
Danke für die sehr interessante und gute Zusammenstellung. Hab mir gleich 3 Punkte rausgegegriffen und werde diese direkt umsetzen, war mir so nicht bewusst 😉
Danke für diesen Informativen Text! Das schöne ist ja, das Google updates Qualität fordern – und den Qualität der Inhalte auch immer besser beurteilen können. Weg von SEO-Müll (also Texten mit Keywords ohne Inhalt) und hin zu nützlichen Texten. Gute Inhalte überstehen dann auch das nächste Google Update.
Auch wenn vieles von Frau Brix (oder Fr. Michael?) sicherlich richtig ist, ist ihre Homepage auf dem Stand von 2009… Ich finde es irgendwie komisch Tipps von einem “SEO-Profi” zu lesen, die auf der eigenen Homepage nachhaltig missachtet werden.
Immer noch gilt natürlich “Content is King”. Das wird sich auch nach hundert weiteren Updates von Google nicht ändern. Was sich natürlich ändert, ist genau der Zusammenhang der Texte. Am besten sollte man sich immer genau 2-3 Keywords raussuchen und auf diese Keyword voll eingehen, sodass man einen Artikel mit mindestens 500+ Wörter schreibt. Dabei ist auch zu beachten, dass die Sätze anders formuliert sind und immer wieder versucht andere Wörter zu verwenden, statt zum Beispiel 10x wichtig, wenn man auch andere Wörter stattdessen verwenden kann wie zum Beispiel “relevant” etc.
@Björn: ein weit verbreitetes Phänomen – analysiere manchmal die backlinks von SEO-Agenturen und da wundere ich mich schon recht massiv. Es sind wirklich ein paar Grundregeln, die man einfach umsetzen kann (ohne tiefes Wissen) – aber daran scheitert es…
@Chris: Ja, ist es wirklich. Da hapert es vielfach nicht nur an der Umsetzung von SEO-Grundlagen, sondern auch an frischen und aktuellen Texten. Und gerade das ist es, was ich an der Seite von Frau Brix bedenklich finde. Eine Texterin, die 10 nicht doofe Tipps für gute Texte gibt, aber sich auf ihrer eigenen Seite nicht dran hält.
@Peer: Kontrollierst Du eigentlich die Schreiberlinge, die bei Dir Gastartikel schreiben? Ich glaube, das ist jetzt schon der zweite Artikel, wo ich leider Kritik üben musste. Und ich lese wirklich gern Deinen Blog.
@ Björn
Wie ist das mit dem Schuster und den eigenen Schuhen.
Ja, ich habe die Website gesehen und ich finde sie optisch sehr altbacken. Die Texte selbst sind sicher besser, als sie auf den ersten Blick wirken und unter dem Strich zählt doch der Artikel hier. Und der ist meiner Meinung nach gelungen.
Cooler Artikel. Vielen Dank! Hilft mir als SEO-Anfängerin sicher weiter.
Tipp 11: Ahnung vom Thema haben
Nicht ist schlimmer wenn die Auftragsschreiberlinge (m/w) sich falsche oder veraltete Informationen aus dem Internet holen und unreflektiert wiedergeben oder Dinge behaupten, von denen sie glauben dass sie so sind. Das peinlichste Beispiel in der letzten Zeit war in einem “Reiseführer” die Behauptung dass es an der Insel Usedom Ebbe und Flut gibt … bekanntlich gibt es das nur an der Nordsee …
Hallo Björn, deine Kritik ist angekommen. Problem ist die Programmierung, die ich leider selbst nicht beherrsche. Aber ich kann dir sagen, dass ich mehr als zwei Dutzend Websites habe. Glücklicherweise sind das WP-Blogs, wo ich die Inhalte selbst ändern kann. Und dort sind genau diese Strategien erfolgreich umgesetzt worden. Such mal nach Alltagsmagazin.de oder Bruckheimer-Fanclub.de. Dann wirst du das bestätigt finden. LG Jenny
Wie Jenny mir mitgeteilt hat, überarbeitet sie gerade ihre Seite. Bin mal gespannt, was dann dabei herauskommt.