7 Content-Trends, die in Zukunft eine große Rolle spielen werden!

7 Content-Trends, die in Zukunft eine große Rolle spielen werden!Ein Artikel über Content-Trends scheint fast ein wenig abwegig zu sein. Was soll sich da schon groß ändern?

Wer genauer hinsieht, oder wer wie ich als Content Manager arbeitet, weiß allerdings sehr genau, dass sich Beiträge im Internet ziemlich stark voneinander unterscheiden können. Nutzer suchen fast immer nach besonderem Content, was gleichzeitig bedeutet, dass Trends durchaus eine Rolle spielen, auch wenn sie kommen und gehen.

In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, was sich in diesem Jahr beim Inhalt ändern bzw. wohin es in Sachen Content-Trends gehen wird. Als Basis ziehe ich dafür viele meiner aktuellen Aufträge heran, schaue was sich vom Ende des Jahres bis jetzt getan hat und versuche einen Ausblick darauf zu geben, was in Zukunft eine größere Rolle spielen wird.

7 Content-Trends für die Zukunft

  1. Snackable Content, jetzt aber holistisch

    Wenn von Snackable Content die Rede ist, geht es in der Regel um möglichst einfach zu konsumierende Inhalte. Texte mit starken Überschriften sind das, die beim Überfliegen klar erkennbar, also scannbar sind. Ein Inhaltsverzeichnis, welches schnelles Springen zu wichtigen Textstellen ermöglicht und im besten Fall viele Bilder, Infografiken und sogar ein Video, welches alles noch einmal in einem kurzen Clip erklärt.

    Gleichzeitig sollte Content, auch Snackable Content, jedoch durchaus holistisch angelegt sein, also alles zum jeweiligen Thema enthalten und jede Frage gänzlich beantworten. Einfach konsumierbar sein, heißt demnach nicht, alles in einem Satz zu erklären. Theoretisch wäre das zwar toll, doch Suchmaschinen hätten zu wenige Anhaltspunkte, um den Content einzusortieren und auch für Shares und Likes sind kurze Inhalte nicht gerade von Vorteil, wie aus vielen weiteren Gründen.

    Soll heißen: Ihr müsst den Spagat zwischen Snackable Content und holistischen Inhaltsseiten hinbekommen. Indem ihr beispielsweise einen vollumfassenden Artikel verfasst, gleichzeitig aber das Thema in einem drei Minuten Video erklärt und dieses oben auf der Seite einfügt. Wer mehr wissen will, liest dann einfach weiter und dank Inhaltsverzeichnis kommt er immer genau dorthin, wo er hin möchte.

    Snackable Content ist und bleibt ein Trend, weil er gut funktioniert und einfach ist. Nur sollte eben nicht vergessen werden, dass es am Ende eben nicht, wie oft behauptet, nur um den Nutzer geht. Inhalte müssen immer auch semantisch stark und optimiert sein.

  2. Jeder ist ein Influencer und sollte auch so schreiben

    Wir leben in der Zeit von Instagram, YouTube und Social Media Stars. Auch Blogger, Nischenseitenbetreiber und alle anderen sollten verinnerlichen, dass sie, wenn sie als Person auftreten, immer auch automatisch Influencer sind. Meistens sind das sogenannte Mikro-Influencer, also mit wenig Reichweite, aber dennoch mit treuer Leserschaft.

    Das bedeutet, dass ihr nicht nur eure Person in den Fokus des Contents rücken, sondern euch auch ganz bewusst als Influencer vermarkten solltet. Ihr habt Expertise, ihr habt eine Meinung, ihr steht dafür mit euren Namen. Anonyme Blogs waren früher okay, heute geht so etwas nicht mehr, es geht um Persönlichkeiten. Und weil jede Persönlichkeit heutzutage eben automatisch Influencer ist, solltet ihr euch auch so sehen und vermarkten.

    Websites bzw. deren Inhalte werden dadurch nahbarer, persönlicher und somit auch authentischer. Das ist einer der größten Trends, denn nun sind es nicht mehr nur Instagrammer und YouTuber, die sich als Influencer sehen, sondern im Grunde jeder der etwas im Web macht. Im Klartext heißt das: Weg vom anonymen Magazin, zurück zum persönlichen Blog, betrieben von einer oder wenigen Person, die mit ihrem Namen für hochwertige Inhalte und Meinungen stehen.

  3. Mehr Video, mehr Audio, mehr Mut für Neues

    Allgemein bleibt der Trend der letzten Monate erhalten. Inhalte im Web werden immer vielfältiger, kommen also immer auch mit einem Video oder einer Audiodatei daher. Klassischerweise wird ein Artikel mit vielen Bildern ausgestattet, inzwischen verlangt es oft aber auch ein Video dazu. Am besten eines, welches den Artikel in Kurzform zusammenfasst, für alle, die lieber schauen als zu lesen.

    Noch relativ frisch ist der Versuch, Artikel auch vorlesen zu lassen. Ich persönlich glaube nicht, dass dies funktioniert. Content muss aufregend sein und ein vorgelesener Artikel ist schlechter nachvollziehbar als ihn zu lesen. Vielmehr sollten Audio-Versionen, genau wie beim Video, eigens erstellte Kurzfassungen sein, die ein Thema zusammenfassend erklären. Wer mehr wissen will, liest dann eben einfach weiter.

    Was immer beliebter wird in Sachen Content, sind tatsächlich Podcasts. Nach wie vor fehlt in Deutschland eine Möglichkeit der direkten Vermarktung, da immer noch relativ wenig Werbung geschaltet wird, die sich gezielt an Podcasts und deren Publikum richtet. Trotzdem bleiben Podcasts im Trend und werden immer mehr gehört.

    Allgemein gilt es gegenüber neuen Inhaltsformen aufgeschlossen zu sein. Als YouTube kam, haben das viele Magazine und Blogs verpennt. Als Twitch kam, hatten sich wiederum viele YouTuber der Plattform verschlossen. Abos und Patreon wurde auch von vielen ignoriert und doch ist all das heute gang und gäbe geworden. Bleibt offen für Neues und probiert Dinge aus, auch wenn sie euch erst einmal nicht so zusagen, wäre mein Tipp.

    Welche schnellen und einfachen Inhalte setzt du ein?

    Ergebnis anschauen

  4. SEO ist Semantik, Optimierung und Perfektionismus

    Google haut in der letzten Zeit ein Update nach dem anderen raus. Erst verloren viele Seiten über fünfzig Prozent Sichtbarkeit, dann wurden gezielt Seiten abgestraft, die mit medizinischen Themen zu tun hatten. Jetzt ist klar: Google wird immer mehr zum Konkurrenten. Statt Suchmaschine, ist Google inzwischen also oft direkte Konkurrenz und möchte Inhalte möglichst selbst anzeigen oder ausliefern.

    SEO gibt es so also nicht mehr. Nicht so wie früher jedenfalls. SEO-Optimierung hat inzwischen viel mit datengetriebener Optimierung zu tun, gezielt auf semantische Verbindungen und clevere Schreibweisen ausgelegt. Ich teile nicht die Meinung, dass nur für den Leser geschrieben werden muss, denn das ist einfach nur Quatsch. Auch wenn immer mehr Benutzersignale augenscheinlich als SEO-Signale herangezogen werden, so lassen sich Texte, Videos und Podcasts weiterhin gezielt verbessern. Wichtig ist eben nur, dass auch der Leser Genuss an dem Content findet.

    Wer ranken möchte, also wirklich weit nach oben möchte, auch für Top-Keywords, muss heutzutage deshalb nahezu perfekt sein. Es reicht nicht mehr ein paar SEO-Tipps zu beherzigen. Alle Standards müssen erfüllt, alle bekannten Maßnahmen perfektioniert werden. Nur wer richtig gut ist, hat in Sachen SEO heute noch eine Chance und es zeigt sich immer mehr, dass kleine Seiten mehr und mehr zu kämpfen haben, um überhaupt noch eine Rolle zu spielen. Zu hoch sind die Anforderungen inzwischen geworden.

  5. Nutzer einbeziehen und Gemeinsamkeiten erzeugen

    Auch User Generated Content spielt im aktuellen Jahr wieder eine große Rolle. Einer der Gründe dafür ist, dass Community Building äußerst wichtig geworden ist, unter anderem auch deshalb, um als Influencer zu gelten. Es braucht ein gewisses Gemeinsamkeitsgefühl bei den Inhalten und eine treue Leserschaft.

    Nutzer einzubeziehen und Gemeinsamkeiten zu erzeugen, ist daher sicherlich einer der großen Content-Trends im aktuellen Jahr. Auch Gastartikel oder gemeinsam mit der Community erstellte Themen, das Aufgreifen von Fragen, das direkte Beantworten innerhalb der Kommentare (ja, auch das ist Content), die zielgerichtete Kommunikation und Beantwortung bekannter Probleme.

  6. Social Media Inhalte neu und hochwertig aufbereiten

    Was auch sehr gut klappt und immer mehr wird ist, Social Media Inhalte neu aufzubereiten und hochwertig zu gestalten. Immer wieder werden in den Sozialen Medien Diskussionen geführt, die wirklich sehr interessant und spannend sind (neben den ganzen Unfug). Manchmal kommen auch Themen auf, die so zuvor einfach nicht beachtet wurden. Ein Tweet kann reichen, um in eine neue Richtung zu denken oder auf etwas gestoßen zu werden, was zuvor unbeachtet blieb.

    Ein Content-Trend ist also sich dort umzuhören, wo neue Trends, Themen und mehr diskutiert werden (Reddit, Twitter, YouTube, Instagram, und Co). Wer hier genau aufpasst und Themen entdeckt, bevor sie überall publik werden, kann mit entsprechenden ausgearbeiteten Artikel und Videos zu dem Thema hochwertigen Content erzeugen.

  7. Alten Content ausbauen, schlechten Content löschen

    Schlechter Content schadet einer Website nur, er sollte entweder entscheidend verbessert oder aber gelöscht werden. Da Google jetzt immer mehr ernst macht und, wie im SEO-Teil schon erwähnt, mehr und mehr zur Konkurrenz wird, ist es wichtiger denn je, schlechten Content einer Website ein für alle mal loszuwerden.

    Nicht immer geht es also um neuen Content. Oft geht es eher darum, alten Content gezielt auszubauen, zu erweitern und zu verbessern und schlechten Content ein für alle Mal loszuwerden. Statt immer nur neue Inhalte zu erschaffen, macht es also durchaus Sinn alte Artikel zu verbessern oder sogar zu löschen. Google will nur noch die besten Inhalte und schlechter Content schadet eurer Website somit nur.

Mit Content-Trends zum inhaltlichen Erfolg

Natürlich sind all das hier nur Tipps. Sie zeigen auf, was aktuell gefragt und gewünscht ist und was in Zukunft vermutlich erfolgreich sein wird. Ihr müsst sie also nicht allesamt kopieren, tut aber gut daran, diese Trends nicht aus dem Auge zu verlieren.

Seht sie als Empfehlung und eine Art Leitlinie. Denn es ist doch meist so, dass gewisse Trends nicht ignoriert werden sollten. Leser erwarten diese einfach und egal ob es nun Podcasts oder Videos sind, ihr solltet auch einfach immer mal wieder Neues ausprobieren, um kreativ, frisch und wandelbar zu bleiben.

Wer sich Trends versperrt oder gegen jeden neuen Hype erst einmal wettert, verpennt oft die Chance auf Erfolg. Bei Trends hat diese Chance immer auch damit zu tun, zu den Ersten zu gehören, die es umsetzen und sich trauen. Traut euch also und bleibt jederzeit offen für Neues.

17 Gedanken zu „7 Content-Trends, die in Zukunft eine große Rolle spielen werden!“

  1. Content ist ein extrem wichtiges Thema. Wer hochwertige Inhalte produzieren möchte, sollte die ein oder andere Analyse im Vorfeld umsetzen. W-Fragen, Termplatzierungen analysieren, Contenttypen, etc. Vielleicht ist ja unser Tool hier interessant. Gibt es auch als Lightversion. pagerangers.com/toolbox/content-suite/

    Grundsätzlich sollte man im Vorfeld sehr genau analysieren, welche Themen eigenen sich, ist genug Reichweite vorhanden und somit Potenzial bei Google.

    Antworten
  2. Guter Artikel. Auf einige Aspekte achte ich in Zukunft noch genauer. Zum Thema “Snackable Content” lohnt sich immer noch das Buch “Don’t make me think” von Steve Krug, über das hier schon vor vielen Jahren geschrieben wurde. Eine Kernaussage des Buches ist, dass User Webseiten nicht lesen, sondern erst überfliegen und sich Passagen mit ansprechenden Überschriften genauer durchlesen. Dementsprechend sollte ein Artikel nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch gut aufbereitet sein.

    Antworten
    • Das ist aber etwas, was schon seit den Urzeiten des Internets bekannt ist. Scannbarer Content eben.

      Ich kenne das Buch nicht, aber solche Marketing-Phrasen triggern mich immer dezent. Es ist irgendwie Mode geworden, für alles einen neuen Begriff zu erfinden, um dann einen Kurs oder ein Buch dazu rauszubringen, der im Grunde nur das erklärt, was sowieso schon alle wissen.

      Ich sage nicht, dass es in diesem Fall so ist, ich kenne es ja nicht, aber es stört mich allgemein. Zu viel Bla Bla und zu wenig echte Tests oder neue Ideen.

      Antworten
      • “Don’t make me think” ist in dem Fall aber wirklich ein Klassiker und ein Standardwerk, was Usability angeht. Dass man dennoch im Einzelfall auch testen und nicht einfach alles übernehmen sollte, da stimme ich dir natürlich zu.

        Antworten
  3. Hehe. Lustig. Nach 4 Sätzen wusste ich – der Text ist von David. ?

    Na gut, also mache ich mich ans Überarbeiten all der alten Geburtsgeschichten…

    Antworten
  4. Hallo Herr Wandiger,
    Benutzen Sie für die Umfragen auf Ihrer Webseite ein Plugin oder haben sie dies selbst entwickelt?
    Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
    LG, Jeremy

    Antworten
  5. Bin mittlerweile wieder dran ältere Beiträge (ab 3 Monaten) zu überarbeiten und mit neuen Inhalt zu füllen. Je nachdem wie gut der Beitrag derzeit rankt, wird da gerne mal von Grund auf neu strukturiert und recherchiert.

    Liebe Grüße
    Corwin H.

    Antworten
  6. Hallo Peer,

    danke für den Artikel!

    Ich lerne aktuell jeden Tag dazu und freue mich immer darüber so inhltlich wertvolle Artikel zu lesen, wo ich sofort was mitnehmen und umsetzen kann.

    Gerade im Bereich Snackable Content muss ich mich ganz schön an der Nase nehmen.

    Liebe Grüße

    Martin

    Antworten
  7. Oh ja, das Überarbeiten alter Artikel kann wirklich gut funktionieren. Ich hab auf einer meiner Websites etwa 70% der Artikel überarbeitet – und Google hat es mir tatsächlich innerhalb von 2-3 Monaten gedankt. Die Sichtbarkeit und Besucher sind plötzlich spürbar hoch gegangen.

    Also nicht immer nur neue Ideen suchen und Trends aufgreifen, sondern auch mal gute Artikel zu sehr guten ausbauen 🙂

    Antworten
  8. Schade habe den Namen vergessen.Ein Mitarbeiter von google sagte…. Es spielt keine wirkliche Rolle wie lang ein Text ist. Auch kurze Texte koennen weit oben ankommen. Nur der Inhalt, der Nutzen aus dem Text selbst ist wichtig. Es hilft nicht wirklich extra lange Texte zu erstellen wenn man alles in 300 Woerter haette sagen koennen.

    Antworten
  9. Danke David,

    für deine Erinnerung. Mindestens Punkt 7 “Alten Content ausbauen, schlechten Content löschen” muss ich mir regelmäßiger auf die ToDo-Liste schreiben. Auch wenn die anderen Punkte nicht zu vernachlässigen sind, ist der Punkt 7 der, der am einfachsten umzusetzen ist und insbesondere die Social Media Kanäle vernachlässige/meide ich noch immer (bewusst) zu sehr.

    Insbesondere möchte ich nicht als Influencer im Sinne von Instagram & co. auftreten. In Form eines Blogs wie Peer ist eher eine Option. Da ist bereits etwas in Recherche.

    Schönen Gruß

    Antworten
  10. Danke für die gute Zusammenfassung, die Entwicklung der letzten Jahre wird sich auch weiterhin fortsetzen, dass die Website gewinnt, die es schafft den für Nutzer relevantesten, am besten aufbereiteten Content anzubieten, gleichzeitig wird es immer einfacher für Shop- und Websitebetreiber hochwertigen Content zu erstellen.

    Besonders deinen letzten Punkt sollte man sich mehr zu Herzen nehmen, mehr Mut dazu haben, Content, der nicht (mehr) funktioniert zu entfernen und Content, der schon gut positioniert ist immer aktuell zu halten und neusten Entwicklungen anzupassen.

    Antworten
  11. Sehr guter Artikel!
    Mein Ziel für dieses Jahr ist es, mich noch stärker auf User Generated Content zu fokussieren. Ich sehe das als strategisches Instrument der Markenführung, das enorm viele Vorteile bieten kann.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar