Nachdem ich in den vorherigen Beiträgen dieser Artikelserie die technischen Grundlagen für einen neuen Blog geschaffen habe, geht es heute nun endlich um die besten und wichtigsten Inhalte für neue Blogs.
Dabei geht es heute um die Inhaltsplanung. Warum ist diese notwendig? Welche Inhalte benötigt ein neuer Blog und wie viele? Ich gehe zudem auf Inhaltsarten ein und gebe Tipps, wie man die besten Inhalte für den eigenen Blog auswählt.
Im nächsten Teil der Blog start Serie, geht es dann konkret um das Schreiben von Artikeln. Dann gebe ich praktische Schreib-Tipps und teile meine Erfahrungen.
Warum Inhaltsplanung für neue Blogs?
Warum nicht einfach drauflosschreiben? Der eine oder andere Leser wird sich dies sicher fragen.
An dieser Stelle möchte ich wieder darauf hinweisen, dass jede/r seinen bzw. ihren Weg finden muss und die Tipps in dieser Artikelserie vor allem auf meinen eigenen Erfahrungen basieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch anders funktioniert.
Doch ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass man mit einer guten Planung der Inhalte stressfreier und konstanter bloggen kann. Das ist gerade bei professionell betriebenen Blogs ein wichtiger Punkt, den man nicht unterschätzen sollte.
Eine reinere Hobby-Bloggerin schreibt dann, wenn sie Lust hat und ihr gerade ein gutes Thema eingefallen ist. Ein professioneller Blogger kann es sich dagegen in der Regel nicht leisten, einfach mal ein paar Wochen nichts zu schreiben.
Ein Blog profitiert davon, wenn regelmäßig Inhalte erscheinen, die optimal auf die Zielgruppe des Blogs abgestimmt sind. Um nicht nur am Anfang, sondern über Jahre regelmäßig hochwertige Inhalte zu veröffentlichen, muss man deshalb strukturiert und geplant vorgehen.
Ein angehender, hoch motivierter Blogger denkt vielleicht, dass das immer so sein wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch Zeiten geben wird, in denen man nicht so viel Lust hat. “Motivationslöcher” gehören einfach dazu und hier kann eine konsequente Inhaltsplanung helfen, diese problematischen Phasen durchzustehen.
Im Folgenden geht es um die Planung der besten Inhalte zum Start eines neuen Blogs. Im nächsten Teil widme ich mich unter anderem der Inhaltsplanung für die Zeit danach.
Ziele für Inhalte setzen
Ziele sind in vielen Bereichen sinnvoll und so auch beim Start eines neuen Blogs. Deshalb sollte man auch bei der Erstellung der ersten Inhalte für einen Blog Ziele definieren.
Dazu hilft es, wenn man sich ein paar Fragen stellt:
- Wen will ich am Anfang erreichen?
Man wird zu Beginn nicht alle Zielgruppen erreichen und Themen abdecken können. Deshalb sollte man sich zu Beginn überlegen, wen man mit den ersten Artikeln im Blog erreichen möchte.
In der Regel sollte man eine Zielgruppe wählen, die sehr aktiv ist und möglich intensiv kommentiert, Backlinks setzt und die eigenen Artikel über Social Networks und Co. weiter verbreitet.
Die ersten Inhalte sollten also Leser ansprechen, die zum Beispiel selber einen Blog haben, ein bestimmtes Thema sehr ernst nehmen oder sonst irgendwie überdurchschnittlich wichtig sind.
- Was ist Grundrichtung des Blogs?
Die ersten Artikel eines Blogs sollten den Lesern klar machen, worum es geht. Manche angehende Blogger halten die besten Artikelideen erstmal zurück und bringen nicht so interessante Artikel, da sie die guten Artikel für die Zeit aufheben wollen, wenn sie mehr Leser haben.
Das halte ich für einen Fehler. Gerade am Anfang ist jeder einzelne Leser sehr wichtig. Da man in der Regel zu Beginn kaum Leser über Google bekommt, sondern eher über Links oder das Social Web, handelt es sich oft um engagierte User, die an einem Thema besonders interessiert sind. Diesen sollte man gleich zu Beginn die besten Inhalte präsentieren und die Richtung des Blogs ganz deutlich zeigen.
Später kann man diese Artikel überarbeiten und neu veröffentlichen.
- Wie viel Zeit will und kann ich investieren?
Die Zeitfrage ist zum Start eines neuen Blogs eher weniger das Problem, als dann später. Die meisten angehenden BloggerInnen schaffen es, die notwendig Zeit aufzubringen, um die ersten Inhalte zu erstellen.
Schwieriger wird es für die meisten dann eher in den Monaten und Jahren danach regelmäßig die notwendige Zeit konstant zu erübrigen.
Trotzdem sollte man sich schon für die Zeit der Erstellung der ersten Inhalte überlegen, wie viel Zeit man in welchem Zeitraum dafür aufbringen kann. Danach richtet sich dann natürlich der Umfang der Inhalte, die man für den Start vorbereiten kann.
- Welche und wie viele Inhalte will ich bis zum offiziellen Start schreiben?
Nun wird es ganz konkret. Bevor man mit der Erstellung der Inhalte loslegt, sollte man sich überlegen, welche Inhalte man schreiben will und wie viel davon.
Da dies zwei wichtige und nicht so leichte Entscheidungen sind, möchte ich diese im Folgenden genauer behandeln.
Wie viele Artikel sind zum Start sinnvoll?
Eine gute Frage, auf die es allerdings keine ganz so einfache Antwort gibt.
Wenn ein Blog offiziell startet und man durch erste Vermarktungsmaßnahmen Leser bekommt, sollte man genügend Inhalte vorweisen können, um bei diesen Lesern ein positives Gefühl zu hinterlassen.
Der erste Eindruck ist wichtig. Die ersten Besucher sollten zum einen genügend Lesestoff finden, um das erste Interesse zu befriedigen, aber auch das Gefühl bekommen, dass noch viel Potential in dem Blog steckt.
Ich bin mit rund 10 Artikeln zum Blogstart in der Vergangenheit meist gut gefahren, wobei es in meinem Fall 10 ausführliche und tiefergehende Artikel sind. Betreibt man eher einen Newsblog, der vor allem auf kurze Infohappen setzt, sollte man sicher mehr News vorproduzieren, um den Besuchern klar zu machen, wie viele News diese in Zukunft in welchem Zeitraum erwarten können.
Ich persönlich versuche allerdings immer Qualität vor Quantität zu setzen. Lieber einen hochwertigen und wirklich nützlichen Artikel schreiben, als 2 oder 3 schnell dahin geschriebene Artikel, die morgen schon wieder vergessen sind.
Neben den ersten Blogartikeln, sollte man die wichtigsten Blog-Seiten zum Start erstellt haben.
Die wichtigsten Inhalte für neue Blogs
Neben der Menge der Artikel stellt sich natürlich besonders die Frage, welche Inhalte diese haben sollen.
Dabei muss man 2 Arten von Inhalten unterscheiden. Zum einen sind dies die Blog-Artikel und zum anderen die statischen Seiten.
Zu den Artikel-Typen komme ich gleich noch ausführlich. Hier erstmal die aus meiner Sicht notwendigen Seiten zum Blog-Start:
- Über mich
Das ist sicher die wichtigste Seite, die ein neuer Blog haben sollte. Man sollte sich selber auf dieser Seite vorstellen und sowohl sympathisch rüberkommen, als auch kompetent erscheinen.
Alternativ oder ergänzend kann man in der Sidebar oder im Header einige Informationen zu sich selbst einbauen. Wichtig ist, dass die Leser sehen, mit wem sie es hier zu tun haben. Davon hängt oft ab, ob diese den Blog abonnieren oder nicht.
- Kontakt
Man sollte evtl. darüber nachdenken, eine separate Kontakt-Seite zu erstellen. Der direkte Kontakt zum Blogger ist für manche Leser wichtig. Auf diese Weise kann man Kontakte knüpfen, bekommt direktes Feedback und interessante Fragen, was man wiederum für neue Inhalte nutzen kann.
- Impressum
Für den Blogerfolg selber nicht so wichtig, aber rechtlich in den allermeisten Fällen unvermeidlich ist das Impressum. Ich habe bereits ausführliche Tipps zum Impressum hier im Blog veröffentlicht.
- Datenschutz
Ebenso notwendig ist eine Datenschutzerklärung im eigenen Blog. Datenschutz-Generatoren erzeugen eine passende Datenschutzerklärung. Allerdings muss man diese immer auf den eigenen Blog anpassen.
Schließlich geht es darin nicht nur um die Daten, die man von seinen Lesern speichert, sondern z.B. auch um Social Network Plugins, Statistikerfassung und mehr. Dazu habe ich hier im Blog auch schon einiges geschrieben.
Im späteren Verlauf gibt es natürlich einige weitere Seitentypen, die Sinn machen, wie z.B. eine “Hier werben” Seite, Sneeze Pages oder ähnliches. Aber diese sind zum Start eines Blogs in der Regel noch nicht notwendig.
Die besten Inhalte für neue Blogs
Bei der Auswahl der ersten Artikel geht es nicht nur um die Auswahl des konkreten Themas. Stattdessen solle man sich ein paar Gedanken über die verschiedenen Artikel-Typen machen, die es gibt.
Hier im Blog habe ich eine Liste mit 22 Artikeltypen veröffentlicht. Dort erkläre ich ausführlich, welche Vor- und Nachteile diese Typen haben.
Schaut man sich diese Auflistung an, dann bekommt man schon ein sehr gutes Gefühl dafür, welchen unterschiedlichen Arten von Inhalten möglich sind.
Gerade zum Start eines Blogs eignen sich davon vor allem die folgenden Artikeltypen:
- Pillar-Artikel
Ich versuche 1-2 “Pillar-Artikel” vor dem Start zu schreiben, die ein Thema wirklich ausführlich und umfassend behandeln.
Es sollte sich dabei dann wirklich um Referenzartikel handeln, die es so noch nicht woanders gibt und die die ersten Leser sofort von der Qualität des neuen Blogs überzeugen.
- News
News sind in vielen Themenbereichen sinnvoll und meist auch recht schnell geschrieben. Trotzdem sollte man News nicht einfach nur abschreiben, sondern selber formulieren und eigene Meinungen hinzufügen.
News sollten aber nur ergänzend sein und nicht den Hauptinhalt darstellen, da man sich mit News nur schwer gegenüber der Konkurrenz unterscheiden kann und diese auch nicht zeitlos sind.
- Top Listen
Listenartikel sind sehr beliebt. So könnte man zum Beispiel die Top 10 Blogs einer Nische auflisten oder die besten Tipps für Thema XY.
So ein Listenartikel kann sowohl Links nach außen enthalten, als auch eine reine Auflistung von Text sein. Wichtig ist aber, dass so eine Top Liste für die Leser attraktiv ist, neugierig macht und den Lesern Zeit spart.
- Schritt-für-Schritt Anleitungen
Warum am Anfang nicht gleich eine große Artikelserie starten, in der man z.B. Schritt für Schritt zeigt, wie man sich selbstständig macht. Das habe ich vor vielen Jahren auch getan und die Gründen-Serie ist immer noch einer der beliebtesten Inhalte.
Zudem hat die Serie mir gleich zu Beginn einen guten Ruf verschafft, viele Backlinks gebracht und Leser gebunden.
- Case Study
Praxisbeispiele kommen gut an. Dazu kann man sowohl auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, als auch über Dritte berichten.
Ersteres sorgt dafür, dass die Leser persönliche Einblicke bekommen und den Blogger bzw. die Bloggerin näher kennenlernen. Letzteres sorgt dagegen eher für Aufmerksamkeit bei anderen Blogs und Lesern.
- Regelmäßige Artikel
Regelmäßige Artikel können Leser binden, die sich auf die neuen Beiträge freuen. Zudem hilft es dabei, den Schreibstress etwas zu senken.
Bestes Beispiel dafür sind sicher meine Ersteindrücke und Neuankündigungen-Artikel, die es auf meinem Brettspiel-Blog gibt.
- Hintergrundartikel
Damit meine ich einfach gut recherchierte Fachartikel zu einem Thema. Darin sollte man keineswegs zu oberflächlich bleiben, sondern ein Thema so tief behandeln, dass die Leser sofort merken, dass hier jemand weiß wovon er bzw. sie redet.
Eher weniger geeignet sind zu Beginn die folgenden Artikel-Typen: Erfahrungs-Artikel, Rückblicke, Umfragen, Diskussions-Artikel, Vorschau-Artikel, Meinungs-Artikel, Tests / Reviews und Interviews.
Der Grund dafür ist einfach. Diese Artikel benötigen ein gewisses Image, eine größere Reichweite und/oder eine aktive Leserschaft, um zu funktionieren. So sieht eine Umfrage mit 3 abgegebenen Stimmen einfach nicht gut aus.
Welche Inhalte eignen sich für deinen Blog?
Die Art der ersten Inhalte müssen zum neuen Blog und der angepeilten Zielgruppe passen.
So kann man zwar als Blogger extrem ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen gut finden, aber wenn die Zielgruppe vor allem News und kurze praktische Tipps sucht, dann sollte man sich danach richten.
Oft ist das im Vorfeld allerdings gar nicht so einfach zu definieren. Deshalb macht es meist Sinn, verschiedene Inhaltstypen, die passen könnten, zum Start zu erstellen und die Reaktionen der Leser zu analysieren. Dann weiß man meist genauer, was die eigenen Leser suchen.
Was man ebenfalls machen kann und sollte, ist die Analyse der Konkurrenz. In ähnlich gelagerten Blogs kann man analysieren, welche Inhaltsarten diese veröffentlichen und wie diese ankommen (was man zum Beispiel an der Anzahl der Kommentare sehen kann).
Ebenso lohnt sich ein Blick in Social Networks. Welche Inhaltsarten eines ähnlichen Blogs werden dort am häufigsten diskutiert und geteilt.
Am wichtigsten ist es aber nach meiner Erfahrung, dass man sich in einer Branche/zu einem Thema auskennt und selber viel liest. Dann hat man meist schon ein recht gutes Gefühl dafür, was bei den eigenen Lesern ankommen wird bzw. was diese besonders interessiert.
News- oder Fachartikel?
Noch ein paar Worte zu der Frage, ob man lieber News- oder Fachartikel schreiben sollte. Das ist zwar eine gewisse Vereinfachung, aber ich denke es ist klar, was ich damit meine.
Es gibt Blogs, die sich ganz klar auf kurze News ausgerichtet haben und deshalb sehr viele, eher kurze Artikel publizieren. Dem gegenüber stehen dann die Fachblogs, die eher weniger, aber dafür ausführliche Artikel veröffentlichen.
Ich persönlich bin ein klarer Verfechter von Fachblogs, was mehrere Gründe hat. So ist Bloggen an sich schon mit einem gewissen Stress verbunden. Schließlich will man regelmäßig Inhalte veröffentlichen. Allerdings ist dieser Stress bei Newsblogs noch deutlich höher, da es hier oft darauf ankommt, der erste mit einer bestimmten News zu sein. Denn Newsblogs leben davon, dass zu einem aktuellen Thema möglichst viele Google-Nutzer (& Google News Nutzer) auf die eigene News klicken und so zum Blog gelangen.
Das bedeutet in der Praxis, dass Newsblogs den Großteil der Besucher über die aktuellsten Artikel bekommen und alte Newsartikel kaum noch Traffic bringen.
Bei Fachblogs ist das anders. Ein großer Teil der älteren Fachartikel bringt auch noch nach Jahren Besucher auf den Blog und manche alten Artikel gehören auch nach Jahren noch zu den Top 10. So ist das zumindest in meinen Fachblogs.
Ein Newsblog wäre mir persönlich zu stressig, da mir die News diktieren würden, wann ich zu bloggen habe. Bei einem Fachblog sind dagegen die meisten Artikel unabhängig von tagesaktuellen Ereignissen und man kann z.B. Artikel vorschreiben, wenn man in den Urlaub fahren möchte.
Mittel- bis langfristig hat man bei einem Fachblog zudem ein stetiges Wachstumspotential, weil das Artikelarchiv immer größer wird und weiterhin Besucher bringt und damit auch der Traffic insgesamt steigt.
Ich kenne dagegen einige Newsblogger, die ein gewisses Traffic-Niveau erreicht haben und nun steigen die Besucherzahlen nicht mehr. Das liegt daran, dass diese Blogger eben nur maximal X Stunden am Tag bloggen können und alte News keine Besucher mehr bringen.
Ein Fachblog skaliert nach meiner Erfahrung einfach besser.
Fazit zu den besten und wichtigsten Inhalten für neue Blogs
Die ersten Inhalte sollten gut geplant werden, da der Start eines neuen Blogs sehr wichtig ist und man da viel gewinnen, aber auch verlieren kann.
Um die besten und wichtigsten Inhalte für einen konkreten Blog herauszufinden, muss man aber auch ein wenig Testen und die Aufruf- & Interaktionszahlen analysieren.
Welche Erfahrungen habt ihr mit den Inhalten für einen neuen Blog gemacht.
So geht es weiter
Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um das Schreiben von Artikeln. Dazu gibt es natürlich wieder ausführliche Tipps und meine eigenen Erfahrungen.
Zudem gehe ich auf die Zeit nach der Start des Blogs ein und wie viele Artikel da sinnvoll sind und wie man da die eigenen Inhalte am besten plant.
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