Die optimale Länge von Online-Inhalten – Videos, Texte, Podcasts, Social Media und mehr

Die optimale Länge von Online-Inhalten - Videos, Texte, Podcasts, Social Media und mehrInhalte sind immer noch das A und O, um online erfolgreich zu sein. Ob auf der eigenen Website oder in Social Networks, mit den richtigen Inhalten erzielt man eine große Reichweite.

Doch wie lang sollten Videos, Texte, Podcasts und andere Inhaltsarten sein?

In diesem Artikel gehe ich auf verschiedenen Inhaltsarten ein, nenne optimale Werte für deren Länge und schildere meine Erfahrungen.

Ist die Länge von Inhalten wirklich wichtig?

Im Grunde kommt es auf den Mehrwert des Contents an. Schließlich sollte der Nutzer etwas davon haben und zufrieden mit den Inhalten sein.

Insofern macht eine keinen Sinn einen Text künstlich aufzublähen, wenn man alles in 500 Wörtern sagen kann. Genauso wenig macht es Sinn ein Video auf 5 Minuten zu kürzen, wenn es man eine umfangreiche und komplizierte Anleitung präsentieren will, die einfach mehr Zeit benötigt.

Dennoch gibt es Erfahrungswerte im Internet und wenn man sich z.B. die Google-Rankings anschaut, dann findet man schon bestimmte Gemeinsamkeiten bei vielen Top-Suchergebnissen, was die Anzahl der Wörter angeht. Und auch bei anderen Inhalten gibt es Richtwerte, die man zumindest kennen sollte.

So lang sollten Online-Inhalte sein

Ich habe eine sehr interessante Infografik gefunden, in der die optimale Länge von Online-Inhalten aufgelistet wird. Die Daten stammen vom Online-Service sumall.com, mit dessen Hilfe man die eigenen Social Media Aktivitäten professionell auswerten kann. Die Infografik ist zwar schon ein wenig älter, aber die Daten sind interessant und stimmen auch mit meinen eigenen Erfahrungen gut überein.

Eine weitere Auswertung ist deutlich aktueller und beinhaltet z.B. Tipps für Instagram.

Hier nun die Empfehlungen für die Länge verschiedener Online-Inhalte:

  • Blog-Artikel = 1.600 – 2.000 Wörter

    Texte sind natürlich besonders häufig im Netz zu finden und viele SEOs geben Empfehlungen zur Text-Länge ab. Aber auch auf Social Networks kommen Artikel natürlich gut an, wenn sie interessant sind und laut dieser Auswertung rund 1.600 – 2.000 Wörter enthalten. Lange Artikel sind also sowohl bei Google, als auch z.B. in Facebook beliebt.

    Übrigens wird dabei empfohlen, dass die Überschrift 6 Wörter enthält. Natürlich muss man sich auch hier nicht sklavisch an diesen Wert halten, aber dass die Überschrift nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang sein sollte, kann ich bestätigen.

  • Videos = 3 Minuten

    Videos werden immer populärer und viele suchen im Netz bei einer Frage lieber nach einem Video, als nach einem Artikel. Allerdings ist die Aufmerksamkeitsspanne hier anscheinend nicht so hoch.

    Empfohlen werden laut der Infografik gerade einmal 3 Minuten, was schon sehr kurz ist. Anscheinend sind die populärsten Videos aber wirklich sehr kurz.

  • Podcasts = 22 Minuten

    Auch Podcasts erleben einen Aufschwung und werden immer populärer. Das freut mich als langjährigen Podcast-Hörer sehr.

    Was die Länge von Podcasts angeht, so werden 22 Minuten empfohlen, was ich für einen guten Wert halte. Auch hier kommt es natürlich auf den Inhalt und die Art des Podcasts an, aber für viele Formate und Inhalte sind 22 Minuten schon ein guter Richtwert.

Die Empfehlungen für diese typischen Inhalte sind interessant, aber wie schon geschrieben, sollte man es nur als Richtung nehmen. Es sind Mittelwerte der populärsten Vertreter dieser Inhaltsarten. Das bedeutet noch lange nicht, dass man sich genau daran halten muss.

Wer z.B. kurze praktische Tipps gibt, kommt mit weit weniger Wörtern in seinen Artikeln aus und dennoch sind die Besucher sehr zufrieden. Und diese positiven Nutzersignale wird Google auch in die Rankings einfließen lassen.

Wer dagegen in seinem Podcast gern ausführliche Interviews führt und viele für die Hörer interessante Einblicke gibt, wird auch mit 60 Minuten Erfolg haben. Ich kenne Podcasts, die gehen 4 Stunden. Wenn die Zielgruppe das mag, dann ist das okay. Klar ist aber auch, dass man nie alle zufriedenstellen wird und es gibt immer welche, die eher abschalten. Deshalb sind kürzere Videos und Podcasts schon eher massenkompatibel.

Die optimale Länge bei Social Media Inhalten

Doch die eigene Website und Google sind nicht alles. Facebook, Twitter und andere Plattformen werden immer wichtiger. Deshalb gibt es auch diesbezüglich Auswertungen und Empfehlungen, was die Länge der Inhalte angeht.

Im Folgenden liste ich verschiedene Social Networks Inhalte auf und gehe auf die empfohlenen Längen ein. Natürlich schildere ich diesbezüglich auch meine Erfahrungen.

  • Facebook Posts = 40 Zeichen

    Hier scheint in der Kürze der Erfolg zu liegen. Kurze Facebook Beiträge haben bei den Messungen deutlich höhere Engagement-Werte seitens der Nutzer gehabt. Hier scheint es wichtig zu sein, dass die Facebook-Nutzer auf einen Blick sehen, worum es geht.

    Allerdings gibt es teilweise schon andere Stimmen, die längere Inhalte empfehlen, um die Aufenthaltsdauer der Facebook-Nutzer zu erhöhen und z.B. mehr Content für die Facebook-Suche bereitzustellen.

    Hashtags nicht vergessen! Die kann und sollte man zusätzlich angeben.

  • Tweets = 100 Zeichen (?)

    Auf Twitter ist man ja begrenzt, was die Zeichen angeht. Diese sollte man laut der Infografik aber so gut es geht ausnutzen. Allerdings sollten es auch nicht mehr als 100 sein. Schließlich soll ein Tweet ja auch retweetet werden können, was noch etwas Platz braucht. Hier muss man allerdings die Hashtags mit in die Zeichenbegrenzung einrechnen.

    UPDATE: Nun hat Twitter die Zeichenzahl von 140 auf 280 verdoppelt. Das bedeutet, dass man mehr Platz für Text, aber auch für Hashtags hat. Allerdings wird sich erst zeigen müssen, was eine guter Zeichen-Anzahl ist. Zu lange Tweets könnten viele Nutzer nerven.

  • Instagram = 150 Zeichen

    Auf Instagram geht es ja primär um das Foto (oder auch Video), aber hier sollte man nicht vergessen auch Text anzugeben. Hier lautet die Empfehlung 138 bis 150 Zeichen, mit denen man das Bild erklärt, Kontext vermittelt und Infos rüberbringt.

    Zudem werden 5 bis 10 Hashtags empfohlen, die für die Suche in Instagram sehr wichtig sind.

  • LinkedIn = 25 Wörter

    Das große internationale Business Social Network wurde ebenfalls analysiert. Hier hat man festgestellt, dass im Schnitt 25 Wörter in neuen Posts am besten funktionierten. Für andere Inhaltsarten gibt es aber teilweise deutlich abweichende Empfehlungen. So sollte der “Über uns” Text rund 2.000 Zeichen enthalten.

In der Kürze liegt die Würze scheint das Motto für die Social Networks zu sein. Das deckt sich mit meinen eigenen Nutzungserfahrungen, dann man überfliegt ja eigentlich nur die neuen Beiträge und da sollte man in der ersten Zeile schon erkennen, worum es geht. Zudem sollte gleich das Interesse bzw. die Neugier geweckt werden.

Aber auch hier gilt es selbst nachzudenken. Es gibt z.B. Facebook-Fanpages, die mit langen Beiträgen sehr erfolgreich sind. Immer mehr User publizieren ihre Inhalte gleich auf Facebook und sparen sich eine eigene Website bzw. einen Blog. Hier kommt es also sehr auf die eigene Strategie an.

So findest du dein Optimum

Solche Auswertungen und Empfehlungen sind interessant, aber mehr als Hinweise und eine grobe Richtung sind sie nicht. Wichtig ist, dass man für die eigene Situation das Optimum findet.

Zum einen sollte man viel ausprobieren. Also lange und kurze Artikel schreiben, aber auch mal längere und kürzere Videos veröffentlichen. Genau dasselbe gilt für die Social Networks. Hier sollte man es z.B. mal mit längeren und kürzeren Facebook Posts probieren.

Nach einer Weile sollte man die Statistiken auswerten und sich anschauen, was besser bei der eigenen Zielgruppe ankam. Auf diese Weise findet man die optimalen Werte für die Länge von eigenen Inhalten.

Zum anderen lohnt sich aber auch ein Blick auf die erfolgreiche Konkurrenz. Sucht euch Blogs, Websites, YouTube-Kanäle, Facebook-Fanpage etc. heraus, welche die selbe Zielgruppe haben wie ihr und analysiert deren Inhalte. Man kann sich die Google-Rankings (für Texte), Aufrufe (für YouTube-Videos), Shares (für Facebook Posts), Retweets (für Twitter Tweets) etc. anschauen um zu beurteilen, was dort am besten funktioniert. Diese Erkenntnisse kann man dann auf die eigenen Inhalte anwenden.

Wie sehr achtet ihr auf die Länge eurer Online-Inhalte? Habt ihr da bestimmte Richtwerte oder macht ihr euch darüber gar keine Gedanken?

Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Die optimale Länge von Online-Inhalten – Videos, Texte, Podcasts, Social Media und mehr“

  1. Die Mischung machts. Schreib einen langen Text und biete den Nutzern ein kurzes Video an, welches den Text zusammenfasst oder als Alternative dient. So sind alle zufrieden. Google, weil Google lange Texte mag. Der Nutzer, weil er auf Wunsch auch eine kurze Version zum ansehen/anhören bekommt. Das ist das, was ich meinen Kunden immer anbiete, wenn sie mehr als nur einen Texte möchten.

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  2. Ich persönlich mag die teilweise überlangen Texte, die erst einmal mit neun bis elf Zwischenüberschriften beginnen, welche man dann wieder anklicken kann, überhaupt nicht. Habe aber festgestellt, dass Mitbewerber in meinem Themenfeld ältere Artikel häufiger in dieser Form “aufpeppen”, wohl um das einmal erzielte Ranking zu sichern. Ob das auf Dauer funktioniert? Für meinen Karriereblog schreibe ich sowohl längere als auch mittellange bis kürzere Artikel, und bin mit der erzielten Wirkung insgesamt zufrieden. Daher stimme ich Peer voll zu: Content zählt – und viel Ausprobieren 😉

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  3. Ich betreibe einen Blog. Dieser so kann ich dir Recht geben hat ganz gute Zugriffszahlen. Von etwa 190 Beiträgen sind ungefähr 5 mit gut 1000 Wörtern geschrieben, die anderen alle so um die 500 Wörter. Die Beiträge mit den 1000 Wörtern haben auch die besten Rankings.

    Nun aber meine Frage, ich habe meine eigene Seite nun etwas umgestellt. Problem Nummer eins ist, die Seite ist relativ statisch, also keine große Änderung der Texte und so. Das zweite ist, ich habe auf der Startseite um die 600 Wörter geschrieben. Wenn ich nun noch mehr schreibe, wirkt die Seite überladen und so habe ich Sorge das mir zu viele abspringen, da zu viel Text.

    Was kann ich machen, kann ich noch mehr Text im Footer der Seite platzieren ?

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  4. Danke für den Beitrag. Hab dazu bereits aus vielen Ecken schon etwas gehört. Ich persönlcih lese auch gerne längere Texte, wenn ich mich wirklich ausfühlich mit einem Thema beschäftigen will. Bei manchen Seiten machen allerdings auch wieder kürzere Textlängen Sinn.

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  5. Habe aber festgestellt, dass Mitbewerber in meinem Themenfeld ältere Artikel häufiger in dieser Form „aufpeppen“, wohl um das einmal erzielte Ranking zu sichern. Ob das auf Dauer funktioniert? Für meinen Karriereblog schreibe ich sowohl längere als auch mittellange bis kürzere Artikel, und bin mit der erzielten Wirkung insgesamt zufrieden.

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  6. Hallo Peer,

    mein Yoast SEO gibt 300 Wörter als gute Mindestlänge an. Persönlich fahre ich mit 600 ganz gut. Struktur ist in meinen Augen wichtiger. Dennoch schadet mind. ein “Longread” nicht, der aufgrund seiner Qualität auch gerne geteilt wird.

    Podcast mit 22 Min ist aber kurz wie ich finde. So 50 Minuten wie bei den OMRs finde ich perfekt. Für eine 22 minütige Zugfahrt o.ä. wäre ich fast zu faul, einen interessanten Podcast zu suchen. 2Std Tim Ferris ist dann wiederum too much 😉

    LG aus Bonn

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  7. Also 1600 Wörter für einen Blogpost scheinen mir dann doch etwas lang…schon klar dass Beiträge mit über 1000 wörter tendenziell besser ranken, aber 1600 ist schon ordentlich.

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  8. Ich weiß nicht, ob man da eine Regel daraus machen kann. Dieses Thema hatten wir hier schon öfter und da laufen die Erfahrungen etwas auseinander.

    Ich denke, dass Google einen Faktor nimmt aus Textlänge und der Verweildauer der User auf dieser Seite. Daraus kann man viel besser ableiten, ob die Seite nur inhaltlichen Müll liefert oder ob sie kurz und prägnant die Dinge auf den Punkt bringt.

    Beispiel:
    400 Wörter / Verweildauer 2 Minuten vs. 1.000 Wörter / Verweildauer 2,25 Minuten

    -> Der Text mit 400 Wörtern gewinn im Ranking.

    Ich habe diese Strategie schon probiert. Mit langen, ausführlichen Texten Seiten zu erstellen, die gut ranken. Leider kein Zugewinn. Ich habe sogar mal probiert kurze Artikel, die relativ gut liefen aufzupeppeln und durch zusätliche Inhalte den Mehrwert zu erhöhen. Danach sind diese Beiträge dauerhaft gesunken im Ranking. Wie kann das sein?
    Vermutlich weil die neuen Informationen nicht die Verweildauer gesteigert haben, sondern die Quote senken. Somit ist mein Text kein “guter” Content mehr in den Augen von Google.

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  9. Interessanter Beitrag, hätte da 2 Fragen zum generellen Ranking.

    1. Gibt es eigentlich irgendwelche Unterschiede beim Ranking einer statischen Seite vs. Blogbeitrag? Also rankt eins von beiden besser?

    2. Was ist wenn man z.B. die aktuellsten Posts unter jedem Artikel anzeigen lässt. Haben diese auch einen Einfluss? Wenn bei allen ein kurzer Text angezeigt wird, können ganz schnell ein paar Wörter zusammenkommen. Ist das eher gut oder schlecht?

    Danke
    Matthias

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  10. Naja, einfach so zu sagen das Google und Co 1500-2000 Wörter haben will wage ich zu bezweifeln. Es gibt einfach so viele Themen, da kann man diese Anzahl gerne schreiben, aber bis auf ganz viel heiße Luft hat man aus den Texten dann nicht viel gesehen.

    Ich bleibe da lieber bei einer länge zwischen 400-800 Zeichen, da weiß ich das es ein normaler User auch tatsächlich liest! Alles darüber hinaus ist einfach wahnwitzig, ausser man will gleich ein Buch lesen.

    Einzige Ausnahme würde ich bei den sogenannten Säulenartikeln machen. Hier darf es dann auch mal ruhig 2000+ Wörter sein, wenn es sinn ergibt. Doch auch hier kann man nicht jedes mal das Rad neu erfinden und es macht eben keinen Sinn.

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  11. Danke für den Beitrag. Hab dazu bereits aus vielen Ecken schon etwas gehört. Ich persönlcih lese auch gerne längere Texte, wenn ich mich wirklich ausfühlich mit einem Thema beschäftigen will. Bei manchen Seiten machen allerdings auch wieder kürzere Textlängen Sinn ./

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