Wenn es um das Thema Brand Design geht, verschließen viele von euch bestimmt schnell ihre Augen und Ohren und wollen davon nichts wissen. Zu kompliziert, zu kostspielig und schwierig scheint es, das Ganze im Alltag umzusetzen.
Doch was, wenn ich euch erzähle, dass schon kleine Schritte zu einem verständlicheren Brand Design führen können, die noch dazu jeder umsetzen kann?
Genau darum soll es heute nämlich gehen. In diesem Artikel möchte ich euch ein paar Möglichkeiten aufzeigen, mit denen ihr einfach mehr aus dem herausholt, was sowieso schon da ist.
Dabei fokussiere ich mich ganz bewusst auf wenige und kleine Dinge, die jeder für sich selbst ideal umsetzen kann, ohne sich dafür verbiegen zu müssen oder extrem viel Geld in die Hand zu nehmen. Kleine Stellschrauben, die aus euch und eurer Website eine Marke werden lassen.
Brand Design für eure Website
Zunächst einmal habt ihr eine Website. Das ist schon einmal gut. Was fehlt, ist vermutlich noch ein passendes Logo. Agenturen sind teuer, Designer sowieso, vergesst das alles also schnell wieder. Nutzt einen der vielen Logo-Generatoren oder eine der Logo-Vorlagen, denn davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge. Etwas angepasst, machen die Logos eine Menge her und können und dann relativ einfach eingebaut werden.
Das ist alles nicht ideal, schon richtig, ist aber günstig und unterstreicht eure Marke trotzdem. Und es sieht immer noch besser aus, als eigene Versuche in Photoshop. Aus Wort und/oder dem Namen, wird dann ganz schnell eine Wort-Bild-Marke. Wichtig, denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte, oder wie war das noch, was wir alle in der Schule gelernt haben.
Das Logo bestimmt nun, wie sich eure Website verändern muss. Hat das Logo weiche Rundungen und Kurven, sollte auch eure Website so aussehen. Ist es eher eckig im Flat Design, nutzt es Fluent Design oder Material Design? Eure Website sollte zu eurem Logo passen und umgekehrt, aber das Branding ist wichtiger als das, was schon da ist, also passt ihr eure Website eben ein wenig an, wenn das Logo die Aussage eurer Marke entsprechend gelungen unterstreicht.
Besonders wichtig dabei ist es, einheitlich zu bleiben. Wer viele Farben nutzt verwirrt seine Besucher. Konzentriert euch auf zwei, drei starke Farben oder Abstufungen einer einzigen, die für euch und eure Marke sinnbildlich hervorstechen. Wählt nichts zu Ausgefallenes und achtet auf starke Kontraste, damit das Logo, die Buttons und farbige Texte, immer und überall gut sichtbar sind.
Diese Hauptfarbe findet sich nun im gesamten Design wieder. Ihr nutzt sie also nicht nur für das Logo und die Website, sondern auch auf Bildern, Infografiken, in E-Mails, in Videos und in Flyern. Am besten auch in eurem Büro, damit jedes Foto und jedes Video automatisch einen stimmigen Hintergrund besitzt.
Das ist jetzt eure Farbe! Wählt aber nichts, was schon zu stark von anderen besetzt ist. Ich sag nur Coca Cola Rot oder Telekom Magenta. Könnt ihr zwar machen, doch dann denkt jeder, der eure Marke sieht, eben nicht an euch, sondern an ein Telekommunikationsunternehmen oder einen Softdrink (und evtl. gibt es auch eine Abmahnung).
Das reicht dann erst einmal. Wir wollen es nicht übertreiben. Website, Logo und alles, was damit zusammenhängt, haben dieselben Formen, Farben und wirken so bereits recht einheitlich. Ihr habt eure Marke geschaffen, die sich hoffentlich deutlich von den Mitbewerbern abhebt. Die etwas Eigenes darstellt. Wenn nicht, fangt von vorne an und denkt euch was anderes aus. Kopiert nichts, was es schon gibt.
Brand Design für euch als Person
Logo, Visitenkarten, Website, all das steht und ist final mit eurer Marke verknüpft. Jetzt geht es noch um eure Person, denn auch die ist eine Marke. Vergessen viele immer. Andere mögen es schlichtweg nicht, sich selbst zu vermarkten. Leider ist genau das aber enorm wichtig. Also ran an den Speck.
Zunächst einmal müsst ihr euch entscheiden, wie ihr eigentlich auftreten möchtet. Wie präsentiert ihr euch? Seid ihr nur der Frontmann einer Agentur, eine Einzelperson, ein Experte auf eurem Gebiet?
Nichts ist peinlicher als all die typische Ein-Mann WordPress Agentur, bei der jeder sofort sieht, dass sie aus nur einer Person besteht, die noch dazu am Küchentisch arbeitet. Macht bloß nicht den Fehler und plustert euch zu sehr auf. Das wirkt eher lächerlich, als professionell.
Denkt deshalb gut darüber nach, wie ihr euch darstellen wollt. Mit echten Fotos, Avataren, lustigen Karikaturen oder gar einem Video? Heutzutage ist alles möglich, aber ihr müsst es auch umsetzen können. Videos bringen nichts, wenn sie verwackelte Bilder zeigen, in VHS-Qualität. Karikaturen nichts, wenn ihr gar nicht zeichnen könnt. Fotos nichts, wenn ihr nicht fotogen seid. Muss man sich alles eingestehen und dann das richtige Format wählen. Ist einfach so.
Seid ihr nahbar und persönlich? Dann verratet auf der Profilseite doch eure Hobbys. Zeigt euch beim Sport, Fallschirmspringen oder Schachspielen. Oder seid ihr eher der knallharte Profi, der Verhandler, der Chef? Dann zeigt eure Erfolge, eure Autos, präsentiert euch im schicken Anzug. Auch hier wieder: Gesteht euch ein, was ihr wirklich seid. Stellt nach außen hin das dar, was euch ausmacht. Keine Hirngespinste, die nur in eurem Kopf existieren.
Ein pauschaler Ratschlag ist jedoch schwer. Jeder ist wie er ist und manch eine Branche erfordert auch gewissermaßen einen Stereotypen, der sich entsprechend verkleidet. Nur seid euch immer bewusst, dass ihr auch selbst eine Marke seid oder zur Marke dazugehört, keine Privatperson. So solltet ihr euch auch geben. Privat Zuhause, im Business die Marke.
Verkauft immer eure ganz eigene Vision
Brand Design ist am Ende immer auch der Verkauf einer eigenen Vision. Es ist wichtig, dass die Bildsprache diese Vision unterstreicht. Mal sind warme Farben, mal sind kalte Farben nötig. Mal sanfte Formen, mal harte Kanten. Mal Schriften mit Serifen, mal alles, nur keine Serifen. Die Optik unterstreicht beim Brand Design die Idee, die Vision von dem, was das Unternehmen oder den Unternehmer ausmacht. Was er sein möchte. Und wenn der Kunde das sucht, sieht er es via Brand Design auf den ersten Blick.
Es betrifft für mich Website und Person gleichermaßen. Wichtig ist, seinen eigenen Platz zu finden, der einen von den Mitbewerbern abgrenzt. Der sagt: Dieses Unternehmen ist anders. Schau her, wir sind verrückt und knallig, kreativ und schnell, oder eben ganz seriös und nüchtern. Wir wissen, was wir tun und wir vermitteln es auf den ersten Blick.
Das ist schwer. Vor allem wenn ihr all das selbst umsetzt. Nicht umsonst sind Designs oft teuer, aufwendig und gerade bei der Markenbildung, mit hohen Kosten verbunden. Doch gerade wenn ihr selbstständig seid, als Ein-Mann-Unternehmen fungiert und eben nicht so viel Budget habt, ist es wichtig, von Anfang an zu verstehen, dass ihr eine Marke seid. In jedem Bestandteil eures Geschäfts. Diese Marke gilt es zu schaffen, am leben zu erhalten und beständig auszubauen. Wer das immer im Kopf hat, macht schon vieles richtig.
Am Ende hoffe ich, meine lauten Gedanken haben dabei geholfen. Geholfen zu verstehen, dass Website, Person und Unternehmen, eben stets etwas darstellen. Ihr seid die Marke, die ihr selbst bilden könnt. Nur müsst ihr eben immer daran denken und von Anfang an etwas erschaffen, was zu euch passt.
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Hallo Peer,
beim Farbauswahl sollte man vorher abchekcen, ob man diese verwenden kann. Denn es gibt Farben die markenrechtlich geschützt sind wie z.B. die Farbe Magenta der deutsche Telekom.
Guter Punkt! Wobei das auch wieder ein Thema für sich ist und es auch Klagen diesbezüglich gab. Es kann allgemein auch einfach nicht sein, dass man sich eine Farbe schützen lässt. Total absurd.