Wenn man hört, für welche Preise heutzutage teilweise Domains gehandelt werden, bekommt man Lust ebenfalls in den Domainhandel einzusteigen.
Doch ist dies wirklich ein gutes Geschäftsmodell und wie viel Geld kann man mit guten alten Domains überhaupt verdienen?
Dieser Frage gehe ich im Folgenden nach, verlinke interessante Websites, zeige Beispiele und schildere zudem meine Meinung zum Domainhandel.
Was ist der Domainhandel?
Der Name Domainhandel lässt eigentlich schon recht gut erkennen, um was es dabei geht: den gewerbsmäßigen Handel mit Internetadressen (Domains).
In der heutigen Zeit gibt es zwar immer noch viele freie DE-Domains, aber gerade Ein-Wort Domains mit wichtigen Keywords sind kaum noch frei. Und auch viele interessante 2- oder 3-Wort Domains sind von anderen bereits registriert worden.
Deshalb gibt es viele Unternehmen und Selbstständige, die durchaus bereit sind Geld für eine gute und passende Domain auszugeben. Deshalb hat sich schon vor langer Zeit der Domainhandel entwickelt. Hier registrieren oder kaufen Unternehmer interessante Domains und verkaufen diese weiter.
Kann man mit Domainhandel Geld verdienen?
Der Kauf und Verkauf von Domains ist schon recht beliebt. Laut eigenen Angaben hat Sedo, der größte Domain-Marktplatz in Deutschland, bisher insgesamt mehr als 700.000 Domain-Verkäufe getätigt und rund 19 Millionen Domains aktuell im Angebot. Pro Monat werden im Schnitt 3.500 Domains über die Plattform verkauft.
Schaut man sich die teuersten Domain-Verkäufe der Geschichte an, da sind da hohe Millionen-Beträge erzielt worden. Allerdings ist auch klar, dass das nicht der Standard ist und nur für absolute Top-Domains solche Beträge gezahlt werden.
Die meisten “normalen” Domains werde für ein paar hundert oder ein paar tausend Euro verkauft bzw. gekauft. Aber auch das sind ja Einnahmen, die ordentlich sind.
Domainhandel ist nicht so einfach
Leider sind heute die meisten generischen Domains bereits weg. Also Domains, die normale Alltagsbegriffe beinhalten und deshalb nicht geschützt sind. Hätte man vor vielen Jahren z.B. die Domain versicherungen.de oder auto.de reserviert, hätte man heute ein wertvolles Gut in Händen.
Natürlich gibt es immer wieder neue Themen in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Wer heute also in den Domainhandel einsteigen will, sollte nah am Zeitgeist sein und kommende Trends zeitig erkennen. Dann ist es auch heute noch möglich ein interessantes Domain-Portfolio aufzubauen und diese dann lukrativ zu verkaufen.
Hier kommt es aber vor allem darauf an kurze Domains (idealerweise ein Begriff) und eine Top Level Domain wie DE oder COM zu nutzen. Neuere Domainendung sind dagegen meist nicht so lukrativ, da sie auch in Google nicht so viel Vertrauen haben, wie die Klassiker.
Alternativ findet man eine interessante alte Domain, die vom bisherigen Besitzer ausgegeben wurde und die deshalb nun wieder verfügbar ist. Aber auch darauf haben sich schon viele SEOs spezialisiert, so dass man da selten an wirklich gute alte Domains rankommt.
Was kann man durch Domainhandel verdienen?
Natürlich ist es verlockend mit einem Domain-Verkauf zum Millionär zu werden, aber das sind die Ausnahmen. Der Großteil der Domains geht für einen 3- oder niedrigen 4-stelligen Betrag über den Ladentisch. Hier benötigt man also entsprechend viele Domains und regelmäßige Verkäufe, um davon Leben zu können.
Hat man schon ein paar Domains, so kann man diese zum Beispiel unter domainvalue.de, godaddy.com, pc.domains und adressio.de kostenlos bewerten lassen. Dann hat man zumindest mal einen Anhaltspunkt, sollte sich aber nicht zu sehr darauf verlassen.
Ich habe mal aus Spaß meine Domain blogprojekt.de in den 4 Tools eingegeben und die Schätzungen gehen doch sehr stark auseinander:
- domainvalue.de = 9.562,36 Euro
- adressio.de = 8.242 Euro
- pc.domains = 1.165,00 $
- godaddy.com = weniger als 100 $
Die Schätzwerte liegen hier also zwischen knapp 10.000 Euro und weniger als 100 Dollar. Allerdings könnten die US-Services hier natürlich auch einfach keinen Wert in einer DE-Domain sehen.
Klar ist aber auch, dass es am Ende auf die Nachfrage ankommt. Was solche Services angeben ist dabei nicht wichtig. Wenn aber ein potentieller Käufer in einer Domain einen deutlich Mehrwert für sich sieht, weil z.B. der Domainname perfekt zum Firmenname passt oder weil die Domain schon viele Backlinks hat, dann ist er bereit mehr zu zahlen. Wenn es keinen potentiellen Käufer gibt, der diese Vorteile sieht und schätzt, dann wird man auch nicht viel bekommen.
Will man dennoch eine Experteneinschätzung, dann könnte eine kostenpflichtige Bewertungen, wie z.B. von Sedo, sinnvoll sein. Das kostet aber Geld und somit sollte die Domain schon einiges an Potential bieten.
Domains verkaufen
Natürlich kann man eine Domain einfach im direkten Kontakt mit einem anderen Unternehmen verkaufen. Dazu findet man im Netz ein paar Musterverträge.
Allerdings ist es meist das Problem, überhaupt Kontakt zu interessierten Käufern herzustellen. Deshalb gibt es Domainhandels-Plattformen, wie Sedo oder flippa.com. Dort kann man gegen eine Gebühr das eigene Domain-Angebot einstellen und auf potentielle Käufer warten.
Das kann funktionieren, gerade wenn man eine sehr große Anzahl Domains besitzt, aber die meisten Domains warten dort sehr lange auf einen Käufer. Das sieht man ja auch an den schon genannten Zahlen von Sedo. 19 Millionen Domains warten dort derzeit auf Käufer und “nur” 3.500 werden pro Monat tatsächlich verkauft. Geduld ist also gefragt.
Rechtliche Hürden
Wie bei jeder Domain-Registrierung sollte man auf mögliche rechtliche Probleme achten. Markennamen und geschützte Begriffe (auch naheliegende Tippfehler derselben) sind tabu.
Auf der Websites markenchk.de kann man z.B. einen kostenlosen Domain-Check mit Marken-Prüfung durchführen.
Allerdings hilft oft schon der gesunde Menschenverstand dabei, nicht in irgendwelche teuren Fettnäpfchen zu treten.
Warum ich keinen Domainhandel betreibe
Wenn man also mit Domains doch recht viel Geld einnehmen könnte, warum mache ich das nicht?
Zum einen hätte ich mir schon damals Ende der 90er ein paar gute Domains sicher sollen, aber da war noch nicht abzusehen, dass Keyword-Domains mal so viel Wert sein könnten. (Oder dass man überhaupt Geld im Internet verdienen könnte 😉
Heute damit anzufangen ist zwar auch möglich, aber harte Arbeit. Man muss ständig nach Trends recherchieren und viele Domains registrieren, was ja auch monatlich Geld kostet. Und die Chance, davon dann mal wirklich eine Domain teuer weiterzuverkaufen, ist halt nicht so hoch.
Zudem bin ich eher der Kreative, der gern schreibt und andere Inhalte erstellt. Deshalb habe ich noch nie so wirklich Interesse am Handel gehabt und das hat sich mit den Jahren auch nicht geändert.
Nicht zuletzt habe ich selbst noch nie den Wunsch gehabt eine bestehende Domain zu kaufen. Ich habe immer mit neu registrierten Domains begonnen und das nie bereut. Ich baue lieber eigene Websites auf und nutze die vielen Möglichkeiten zum Geld verdienen. Das lohnt sich für mich mehr.
Wie sieht das beu euch aus? Ist der Domainhandel interessant für euch oder seid ihr da sogar schon aktiv?
Wenn ja, was sind eure Erfahrungen damit?
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Also ich hab mir letztes Jahr ca. 250 .de-Domains registriert, vornehmlich mit Umlauten drin.
Die Preise waren sehr günstig, nur 2,28 € netto pro Jahr.
Den Großteil hab ich zwischenzeitlich aber wieder gekündigt, aber die Domains auf den ersten Blick zwar ganz “cool” waren, jedoch niemand daran Interesse hatte außer mir 😀
Es waren eher beschreibenden Domains, als Beispiel mal pierct.de … is sicher eine geile e-Mail-Adresse wie [email protected] für ein Piercingstudio. Ebenso hatte ich tätowiererin.de, bügelt.de, kühlt.de, röstet.de usw.
Teilweise wären das echt gute Domains für Marketingaktionen gewesen, aber lediglich bei Sedo reinstellen bringt so gut wie gar nichts. Man hätte ein Mailing an alle potentiell interessierten Firmen machen müssen oder sowas.
Ich hab’s also wieder aufgegeben… ein paar gute Domains aber behalten, wo ich evtl. einen Blog drauf machen und dann irgendwann als “Projekt” verkaufe. Das erscheint mir lukrativer.
Hallo Peer,
als ich vor 1 1/2 Jahren mit dem Internet Business angefangen haben, war auch der Domainhandel als 3-4 Standbein fest eingeplant. Ich hatte viele Ideen für Webadressen und Trends und auch Webhoster, die preiswert Pakete aus Domains und Webspace zur Verfügung stellten…Zuerst ein paar bei do.de, dann ein paar bei 1blue.de. Konkreter wurde es dann mit den Webhosting Paketen bei Netcup.de, die es mir für erträgliche Kosten pro Domain inkl. sinnvollem Webspace ermöglichte, gut 150 Webadressen anzulegen. Teilweise projektiert, teilweise einfach nur als Domain. Was hat es gebracht bis jetzt….NICHTS.
1) Ist es schwer, die die richtigen Domains noch zu finden, auf die gerade alle abfahren. So kann es Jahre dauern, bis sich was tut.
2) Ohne Backround wie eine Website mit Traffic und Backlinks sind viele Adressen ohne Nachfrage oder einfach gesagt schlicht unverkäuflich.
3) Die Bewertung, wie ich die Adresse verkaufen soll, ist sehr schwer für Anfänger einzuschätzen. Wie stark die Einschätzungen von Webdiensten voneinander abweichen, hat Peer ja bereits dargelegt. Ich glaube schon, dass ich einige sehr interessante Domains dabei habe, aber wirklich bewusst, welche das sind, ist es mir nicht.
Fazit: Es kann interessant sein, aber eigentlich braucht man jahrelange Erfahrung. Also für mich nicht abgehakt, aber ich bin da im Moment eher passiv. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir immer etwas an wählbaren Webadressen zur Verfügung zu halten (können beim Webhoster nachträglich bestimmt werden). Aber ich kaufe dann nur noch Webadressen, die ich für zukünftige Projekte nutzen will. Ich habe mittlerweile einige Standbeine ausprobiert und auch für mich festgestellt, dass Webseitenbau und als Texter für Andere zu arbeiten, mich durchaus ausfüllt.
@Peter:
Da geht’s uns ja fast ähnlich 😉
Es hat sich aber auch grundlegend was geändert:
– “damals” hat man sich auf .de-Domains und maximal .com beschränkt
– der Domainname sollte wenn möglich ein Keyword beinhalten
Änderungen:
– dann kamen die ganzen alternativen Domainendungen und warum sollte Firma X für teures Geld die .de-Domain abkaufen, wenn es für 19 € die .info-Domain gibt.
– das Keyword in einer Domain spielt für Google keine Rolle mehr, eber für TV-Werbung (z.B. möbel.de) oder sowas
Wenn ich in Facebook Gruppen lese, was die Anbieter für die ein oder andere Domain wollen, dann kann ich mir das gut vorstellen, damit sehr gut Geld verdienen zu können. Ähnlich wie bei oder anderen Vermögenswerten kommt es da jedoch auch auf die Knappheit an.
Ich habe am Anfang meiner Internetkarriere mal gelesen, dass eine gute Internetadresse darüber entscheidet ob man am Starnberger See wohnt oder irgendwo in einem abgeranzten Gebiet – sprich die Vertrauenswürdigkeit steigt und fällt mit der Adresse.
Ab und an findet man noch freie Einwortdomains, sind dann aber auch ultrakleine Nischen. Allerdings können das dann durchaus gut funktionierende Seiten zu einer größeren werden.
Ja, hab mal eine Domain verkauft. Nichts besonderes und auch nur für ein paar Euro an eine gemeinnützige Sache. Da wollte ich nur die bisherigen Domainkosten.