Ist es egal wo man arbeitet? Das ist sicher unterschiedlich. Während manche ein richtiges Büro brauchen, kommen andere sehr gut im Homeoffice zurecht.
Ich selber habe bereits Erfahrungen im Homeoffice, als auch im externen Büro sammeln dürfen und kenne die Vor- und Nachteile.
In diesem Artikel werte ich eine Umfrage dazu aus, schildere meine Erfahrungen und gebe Tipps für dein Homeoffice.
Bereit fürs Homeoffice?
Wer sich selbständig macht, hat nicht immer genug Geld, um sich ein externes Büro leisten zu können.
Gerade für Selbständige im Netz ist es aber auch nicht unbedingt notwendig, da Tisch, Stuhl und PC im Grunde reichen, um zu arbeiten.
In vielen Fällen darf man von zu Hause arbeiten. Dabei stellt sich allerdings oft die Frage, ob man zu Hause auch wirklich gut arbeiten kann. Es gibt viele Ablenkungen und da leidet bei manchen Motivation und Disziplin.
Deshalb habe ich vor einer Weile eine Umfrage gestartet, in der es genau um diese Frage ging.
Wer kann im Heimbüro arbeiten?
An der Umfrage haben fast 200 Leser von Selbständig im Netz teilgenommen.
Kannst du im Heimbüro arbeiten?
- Ja, das funktioniert sehr gut. (45%, 89 Stimmen)
- Ich würde gern zu Hause arbeiten. (29%, 58 Stimmen)
- Nein, das hat für mich nicht funktioniert. (16%, 32 Stimmen)
- Ich habe es noch nicht probiert. (9%, 18 Stimmen)
Teilnehmerzahl: 197 (1 Stimmen)
Fast die Hälfte der Teilnehmer (45%) hat angegeben, dass es für sie kein Problem ist im Homeoffice zu arbeiten. Es funktioniert sehr gut, was ich grundsätzlich über die fast 9 Jahre, die ich selber im Homeoffice gearbeitet habe, ebenfalls sagen kann.
Bei mir hat es ein paar Wochen/Monate gedauert, aber dann konnte ich mit der Ablenkung daheim sehr gut umgehen und einen richtigen Arbeitstag einhalten. Dabei hat mir aber sicher geholfen, dass ich mir wirklich ein eigenes Zimmer als Büro in meinem Haus eingerichtet habe.
Immerhin 29% der Umfrageteilnehmer würde gern zu Hause arbeiten, wobei hier nicht klar wird, ob diese angestellt und damit unzufrieden sind, oder ob es sich um angehende Gründer handelt, die vorhaben im Heimbüro zu arbeiten. Klar ist allerdings, nicht jeder ist für das Heimbüro geschaffen und manche stellen es sich einfacher vor, als es ist.
Das mussten 16% der Teilnehmer bereits erfahren, bei denen es nicht funktioniert hat im Heimbüro zu arbeiten. Das kann viele verschiene Gründe haben, unter anderem die Ablenkung durch private Dinge oder auch die problematische Trennung von Freizeit und Berufsleben.
9% haben noch keine Erfahrungen sammeln können.



5 Tipps für das Heimbüro
Auch wenn ich mittlerweile in ein externes Büro umgezogen bin und die Trennung von Beruf und Privatleben damit besser funktioniert, blicke ich zufrieden und gern auf meine (Arbeits-)Zeit daheim zurück.
Ich habe ein wenig gebraucht, um mich an einen strikten Arbeitstag im Heimbüro zu gewöhnen. Zu Beginn kam es doch mal vor, dass ich Mittag im Wohnzimmer vor dem TV gemacht habe und dann nicht wieder hochkam. Aber das war nach ein paar Monaten kein Problem mehr.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich die folgenden 5 Tipps an alle geben, die im Homeoffice arbeiten wollen:
- Klare Trennung
Meine größte Herausforderungen bei der Arbeit im Heimbüro war die Trennung von Beruf und Privatleben. Wenn man diese beiden Welten so nah beieinander hat, fällt es vielen schwer abzuschalten und richtig Feierabend zu machen.Lange Zeit fand ich das gut, da ich nachmittags bei der Familie war und Abends nochmal arbeiten konnte. Allerdings habe ich nicht so gut abschalten können und immer gedacht, dass ich doch auch noch was machen könnte, statt auf der Couch zu sitzen.
Dabei ist Freizeit für Selbständige sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein separater Raum, der dann wirklich nur als Büro benutzt wird. Wer stattdessen im Wohnzimmer eine Arbeitsecke hat, wird es noch viel schwerer haben privates und berufliches zu trennen.
- Feste Arbeitszeiten
Ein großer Vorteil eines Heimbüros liegt in der Flexibilität. Man kann einfach und schnell zwischen Privat- und Berufsleben wechseln, was dazu geführt hat, dass ich meine Kinder in der Selbständigkeit viel mehr gesehen habe, als noch in der Zeit, als ich angestellt war.Aber diese Flexibilität hat auch Nachteile. Viele finden im Homeoffice keinen richtigen Feierabend oder können sich nicht dazu aufraffen früh loszulegen.
Es ist sehr zu empfehlen einen richtigen Arbeitstag einzuführen, um zu bestimmten Uhrzeiten spätestens mit der Arbeit loszulegen. Bei mir war das relativ einfach, da die Kinder schon immer früh raus mussten und ich da natürlich ebenfalls aufgestanden bin.
Mit dem Feierabend habe ich mich da deutlich schwerer getan, aber irgendwann erkannt, dass auf Dauer 14 Stunden Tage nicht gut sind.
- Gute Ergonomie
Als Selbständiger im Netz braucht man nicht wirklich viele Einrichtungsgegenstände im Heimbüro. Dennoch sollte man dabei nicht am falschen Ende sparen.So kommt dem Tisch und dem Stuhl eine hohe Bedeutung zu. Wer täglich 8 oder mehr Stunden im Sitzen arbeitet, sollte einen guten Bürostuhl und einen passenden Schreibtisch nutzen. Auf Dauer schädigt man seine Gesundheit mit dem Hocker am Esstisch.
Ebenfalls wichtig ist ausreichendes Licht, um seine Augen nicht zu überanstrengen. Und wer bei der Arbeit aus dem Fenster schauen kann, tut sich auch einen Gefallen.
- Technik
Neben den genannten Büromöbeln braucht man als Selbständiger im Netz natürlich einen Computer. Dabei habe ich immer darauf geachtet gute und moderne Technik zu haben.Man muss sicher nicht jedes Jahr einen neuen PC kaufen, aber man sollte sich auch nicht mit einem 10 Jahre alten Rechner herumschlagen, nur weil dieser noch läuft.
So lege ich bei meiner Büro-Technik immer Wert auf Schnelligkeit und wenig Wartezeiten. Dazu ist vor allem viel Arbeitsspeicher und eine SSD-Festplatte mittlerweile wichtig. Aber natürlich sollten auch die anderen Komponenten dazu passen. Eine 500 Euro Grafikkarte muss es dagegen nicht sein.
Ebenfalls sehr wichtig für mich sind meine beiden Monitore. Diese sollte fehlerfrei funktionieren und groß genug sein (mindestens 24 Zoll). Das schont die Augen und erleichtert mir sehr die Arbeit.
Von vielen unterschätzt wird die Tastatur. Aber wer wie ich jeden Tag tausende Wörter eintippt, sollte hier besonders auf Qualität achten.
- Organisation
Zu guter Letzt muss man als Selbständiger im Heimbüro ein guter Organisator sein. Familie, Kinder, Verwandte und Freunde verstehen oft nicht, dass es einen Unterschied zwischen “zu Hause” und “im Heimbüro arbeiten” gibt. Das muss man deutlich kommunizieren und Grenzen ziehen.Meine eigenen Erfahrungen mit meiner Familie sind dahingehend sehr positiv, da vor allem meine Frau sehr verständnisvoll war.
Herausforderungen wie Ferien oder ähnliches gibt es natürlich immer mal wieder, aber nach einer Weile verstehen es die meisten, dass man arbeitet.
Wie sind eure Erfahrungen im Homeoffice und welche Tipps könnt ihr Gründern geben?
Speedy meint
Das sehe ich auch so. Ohne eine gute Tastatur, mit angenehmen Anschlag etc. läuft es einfach nicht. Gerade als Blogger. Da kann man dann aber auch nicht sagen, diese Tastatur ist für alle perfekt. Muss jeder selbst sein Lieblingsmodell finden, mit dem er angenehm schreiben kann.
Wobei ich dazu auch gleich sagen muss, dass mir Funkmäuse bei der Arbeit extrem auf den Keks gehen. Verbrauchen einfach viel zu viel Strom, wenn man sie intensiv nutzt und das dauernde Laden mit Akkus nervt mich mittlerweile schon sehr.
Johannes | Nischenpresse meint
Kannst du mir eine gute Tastatur empfehlen?
Speedy meint
Ich bin mit der Apple Tastatur rundum zufrieden. Toller Anschlag, Akku hält sehr lang – gibt nichts zu meckern. Egal ob du Windows nutzt, oder Mac, würde ich weiterempfehlen.
Mit der Magic Mouse ist das anders. Liegt nicht wirklich gut in der Hand, Akku hält nicht sehr lange. Muss mir da mal die Magic Mouse 2 anschauen, aber Funkmäuse halten bei mir als Powernutzer einfach nie sehr lange und das Akkuwechseln nervt mich zurzeit wirklich extrem.
Kannst du mir eine gute Mouse empfehlen? haha da fehlt mir noch eine schicke Alternative zur Magic Mouse.
Johannes | Nischenpresse meint
Ich verwende irgendeine unbekannte wo bei meinem Lenovo AllinOne dabei war. Bin mit dem Teil aber sehr zufrieden.
Frank meint
Die Wichtigkeit einer klaren Organisation kann ich so bestätigen. Ich brauche feste Arbeitszeiten, und wenn ich morgens aufstehe, muss klar sein, dass es in einer halben Stunde mit der Arbeit losgeht. Auch Ablenkungsfaktoren, wie ein Fernseher, sollten ganz klar aus dem Home-Office verbannt werden.
Isa meint
Das sind gute und einfache Tipps. Leicht umzusetzen. Mein wichtigstes Hilfsmittel bei der Arbeit ist Outlook. Hier kann ich meinen Tages-, Wochen- und Monatsablauf genau planen. Wichtige Termine können mit einer Dringlichkeitsstufe versehen werden, Erinnerungen helfen mir nichts zu vergessen, gerade wenn man mehrer Projekte auf dem Tisch hat. Mein Motto: Organisation ist alles. :-)
joergmichael meint
Das eigene Homeoffice ist für den Einen oder Anderen sicherlich immer wieder ein kleiner Traum, auch wenn es zu einem Alptraum werden kann.
Im eigenen Haus, den eigenen Arbeitsplatz gleich nebenan vorzufinden und nach wenigen Schritten “Arbeitsweg” zu erreichen, ja das hat schon was für sich.
Doch gerade dieses so nahe Büro in den eigenen vier Hauswänden birgt eine unendliche Mannigfaltigkeit von Möglichkeiten, die Zeit mit unwesentlichen Dingen zu vergeuden. Und dann noch die Option, dass Freunde einfach mal so kurz vorbeischauen wollen, um guten Tag zu sagen und dabei einen von der laufenden Arbeit abhalten.
Sicherlich ist Zeitmanagement ein interessante Materie, aber am Ende kommt man immer wieder zu einem Begriff zurück: Selbstmanagement. Oder auch einfach gesagt, „den eigenen Schweinehund überwinden“.
Der Begriff Zeitmanagement ist meines Erachtens nicht mehr als die Fähigkeit, seine Zeit ökonomisch zu nutzen und mit ein paar Hilfsmitteln zu bewältigen.
Selbstmanagement ist aber aus meiner Erfahrung bei den meisten das kleine „Problemchen“.
Planung, Organisation, die eigene tagtägliche Motivation und das Zielstreben sind die Themen, mit denen sich Selbstmanagement beschäftigt und mit denen mich mein Dozent während des Studiums immer wieder „drangsaliert“ hat.
Aber er sollte Recht behalten und wenn wir uns oben Peers Eigenreflektion anschauen, dann ist es doch genau das, wovon ich rede: plötzlich kommt man nicht mehr vom Sofa hoch. :-) ?
Allen also viel Erfolg beim eigenen Schweinehund überwinden ? :-)
joergmichael
Max meint
Ich muss aktuell wegen einer Op auch viel von zu Hause arbeiten und muss sagen es klappt recht gut, aber bestimmte Dinge kann man einfach nicht beeinflussen. Wenn zur Weihnachtszeit jeden Tag die verschiedensten Postboten klingeln und etwas für die Nachbarn abgeben möchte sagt man ja auch nicht nein bzw. ist ja eh schon unterbrochen durch das Klingeln und an die Tür gehen. Hat man natürlich ein Haus oder wohnt etwas ruhiger sieht das natürlich schon etwas anders aus. :-)
Aus meiner Erfahrung muss man sich klare Regeln aufsetzen, wann man was macht daheim. Schmeißt man z.B. seine Waschmaschine an, dann kann man dafür die Mittagspause nutzen und nicht extra zwischendrin seine Arbeiten unterbrechen.
Ansonsten kann ich gerade das mit der Technik und den richtigen Büromöbeln nur unterstreichen, gerade was den richtigen Bürostuhl angeht.
Christian meint
Die Arbeit im Homeoffice bietet ihren Reiz, hat jedoch auch ihre Tücken. In Punkt 1 können sich mit Sicherheit viele selbst erkennen, wenn es um das Abschalten und die Freizeit geht. Manchmal erwischt man sich bei einer Familienaktivität und denkt sich, was man alles im Büro erledigen könnte.
Gruß
Christian
Tom meint
Ich persönlich habe noch keine Erfahrung sammeln können mit der Arbeit von zu Hause, doch ich denke, dass es in der heutigen Arbeitswelt eindeutig mehr Lebensqualität ermöglichen kann. Viele brauchen ihre tag tägliche Routine von 8:00 – 17:00 Uhr, doch besonders die Flexibilität im Homeoffice bietet einfach mehr Möglichkeiten. Den Arbeitstag eigenständig zu gestalten, kann meiner Meinung nach die Lebensqualität erhöhen. Auf jeden Fall sollte man die hier genannten Tips beherzigen, damit das Homeoffice auch funktioniert.
Jonas meint
Also ich finde eine gesunde Mischung zwischen Büro und Home Office optimal. Im besten Fall sollte man auch selber entscheiden können, wann man wo arbeitet. Für Teammeetings oder Projektmeetings sind Bürotage natürlich sehr sinnvoll.
Felix meint
Das mit dem festen Arbeitstag und früh loslegen sehe ich ein bisschen anders. Ich arbeite zwar nur einen Tag die Woche im Homeoffice aber den größten Vorteil sehe ich darin das ich schlafen kann so lange ich will und immer ausgeruht und wach bei der Arbeit bin.
Ich habe allerdings auch keine Kinder und wohne nicht mit meiner Freundin zusammen. Da ist es eher kein Problem wenn ich mal nachts um 2 noch am Rechner sitze und was tue.
Evtl. ändert sich das mal sollte ich den schritt in Richtung Vollzeitfreelancer mache aber im Moment penn ich eben lieber aus ;)
Marco meint
Ich denke Homeoffice hängt von jedem individuell ab. Welche Ablenkungen hat er zuhause, wie diszipiniert kann man sich einer Sache widmen. Aber auch wie hoch ist der Diskussionsbedarf mit Kollegen. Ich fände einen Tag pro Woche vertretbar. Aber bei mir in der Arbeit ist es so, dass viele Ideen in der (spontanen) Diskussion aufkommen. Dies kann man mit Skype nicht ersetzen.
vg
Marco
Peter meint
Vor allem letzte Punkt ist wichtig. Die Familie und Freunde muss klar gesagt werden “hey ich arbeite von Zuhause aus, was aber nicht gleich bedeutet immer für Euch da zu sein”.
Dies durch zusetzen wird auch am Beginn eine schwierige Hürde sein. Hier muss der Homeoffice Arbeiter konsequent sein.
Egon meint
Ich arbeite nun schon eine geraume Zeit im Homeoffice. Am Anfang war das sehr unstrukturiert. Vor allem die Trennung von Privat und Business waren fließend. Da gab es auch schon einmal Beschwerden von der Familie. Das wichtigste ist denke ich feste Arbeitszeiten einzuhalten und sich täglich eine Art To do Liste zu erstellen. Seit ich da umgedacht habe und jetzt auch meine Freizeit plane funktioniert es deutlich besser.
Tim meint
Ganz wichtig ist es, sich feste Arbeitszeiten zu geben. Ansonsten verschwimmen Arbeit und Privatleben zu sehr miteinander. Und das ist nicht gut für die Partnerschaft, Familie usw.
André meint
Ja, ich glaube auch, dass das die größte Herausforderung ist. Die festen Arbeitszeiten sind meiner Meinung nach kaum einzuhalten. Daher ein striktes NEIN zum Homeoffice ;-)