Das neue Jahr hat begonnen und das ist wieder die Zeit, ein wenig vorauszuschauen.
Im Folgenden äußern sich 4 Experten über die Chancen für Existenzgründer & Startups im Jahr 2016.
Es wird ebenfalls auf die wichtigsten Entwicklungen des letzten Jahres zurückgeblickt.
Zudem gibt es eine Umfrage.
4 Experten-Prognosen und Tipps für 2016 zu Existenzgründung & Startups.
Meine Interviewpartner sind (alphabetisch):
- Andreas Herzog
Unternehmensberater, Coach und Startup-Experte
start-up-berater.de, twitter.com/andreas_herzog - Daniel Hüfner
Redakteur Startups bei t3n.de
t3n.de, twitter.com/hexitus - René Klein
Betreiber eines Onlineportals für Existenzgründer
für-gründer.de, facebook.com/FuerGruender.de - Felix Thönnessen
Unternehmensberater für Existenzgründer
thoennessenpartner.de, facebook.com/thoennessenpartner
Bevor es zu den Expertenstimmen geht, noch eine kleine Umfrage.
Wie war das Jahr 2015 für deutsche Gründer und Startups? Wie hat sich die Situation entwickelt?
Für ein bisschen mehr Gründerkultur hat in 2015 auch Die Höhle der Löwen beigetragen. Ich habe mich mit vielen Nicht-Gründern unterhalten, die keine Sendung verpasst haben und fasziniert waren, mit welchen Ideen man Kapitalgeber begeistern kann oder eben nicht. Viele hatten einen Aha-Effekt, dass man eben nicht immer eine Rakete erfinden muss, um erfolgreicher Gründer zu sein.”
Andreas Herzog
Zudem ist das Thema Unternehmensgründung dank der überaus erfolgreichen Startup-Show „Die Höhle der Löwen“ endlich in den Fokus der breiten Öffentlichkeit getragen worden. Die Sendung dürfte zum einen dazu beitragen, dass bislang eher für BWL-Studenten spannende Thema auch für Normalbürger attraktiv zu machen, zum anderen aber auch die fehlende und oft geforderte Scheiterkultur in Deutschland ein Stück weit zu beleben.
Allerdings gab es auch schlechte Nachrichten: Auch wenn der umstrittene Gesetzesentwurf in letzter Sekunde abgewendet werden konnte, so hat das geplante Anti-Angel-Gesetz gezeigt, wie wenig Rücksicht die Bundesregierung nach wie vor auf die Bedürfnisse der deutschen Startup-Szene nimmt. Das bekräftigt die Bedeutung von Organisationen wie dem Bundesverband Deutsche Startups, erfordert gleichzeitig auch noch mehr Dialogbereitschaft seitens der Regional- und Bundespolitik. Exemplarisch in diesem Zusammenhang ist übrigens auch die faktische Abschaffung der Netzneutralität durch die Europäische Union, die jungen Startups gegenüber finanzkräftigen Konzernen in Zukunft wohl deutliche Wettbewerbsnachteile bescheren wird. Dass die Deutsche Telekom – die sich selbst gerne als Förderer der hiesigen Gründerszene inszeniert – sogar über eine Internetmaut in Form einer Umsatzbeteiligung nachdenkt, ist eine Farce.”
Daniel Hüfner
René Klein
Felix Thönnessen



Was waren die größten Hürden für kreative Startup-Ideen?
Andreas Herzog
Daniel Hüfner
René Klein
Felix Thönnessen
Lohnt es sich für Gründer ins Ausland zu gehen und wenn ja warum?
Es gibt natürlich auch Geschäftsmodelle im Internet, die es einem erlauben, an jedem Ort der Welt zu arbeiten, wo ein guter Internetanschluss verfügbar ist. In meiner Wahrnehmung gibt es immer mehr “Digitale Nomaden” mit einem solchen Mindset.”
Andreas Herzog
Tipp: Ausprobieren! Wer nicht gleich seine gesamte Existenz ins Ausland verlegen möchte, kann das Szenario zum Glück über spezielle Programme erproben. So bietet die Stadt Berlin seit kurzem ein Austauschprogramm für Gründer mit Tel Aviv an, für ganze Teams steht hingegen der German Accelerator mit einer mehrmonatigem Starthilfe für den US-Markt bereit.”
Daniel Hüfner
René Klein
Felix Thönnessen
Wie sehen Sie die Rahmenbedingungen für deutsche Gründer und Startups in 2016?
Ungewiss ist bislang die Entwicklung der Beratungsförderung. Das Gründercoaching Deutschland läuft zum 31.12.2015 aus und wird unter dem Dach der BAFA neu strukturiert. Bislang sind aber nur Eckpunkte bekannt.”
Andreas Herzog
Daniel Hüfner
René Klein
Felix Thönnessen
Was sind Ihre wichtigsten Tipps für 2016?
Andreas Herzog
Daniel Hüfner
René Klein
Felix Thönnessen
Fazit
Ein Gründerboom ist auf Grund der Gesamtlage zwar nicht zu erwarten, dafür gibt es zu viele freie Stellen, die vielen sicherer erscheinen. Dennoch bietet gerade diese Situation auch Chancen für Gründer und Startups, da viele Branche nicht von Gründern überlaufen werden.
Die Rahmenbedingungen sind in Deutschland nicht ideal, aber es gibt zumindest Ansätze, die Situation für Existenzgründungen zu verbessern.
Ganz wichtig ist aber auch in 2016, dass man Leidenschaft und Engagement mitbringt.
Was erwartet ihr von neuen Jahr?
Romy Matthias meint
Ich denke die enormen Beikosten wie Krankenkasse, Rente, etc. schreckt noch viele von der Selbständigkeit ab, obwohl ihre Firmenidee klasse ist. LG Romy
Markus meint
Ein weiteres Problem ist, das die Leute Umsatz mit Gewinn gleichsetzen.
Markus
Alexander Meneikis meint
Deutschland hat einfach noch keine wirkliche Selbständigen-Kultur. Nach meiner Beobachtung haben die meisten Leute unzutreffende Vorstellungen davon, wie Unternehmertum funktioniert. Die Vorstellung von den nötigen Fähigkeiten ist in Deutschland sehr akademisch geprägt, wenig durch Praxis, weil es eben die zugehörige Kultur nicht gibt.
Benjamin Schneider meint
Die meisten starten zu blauäugig. Ein paar Euros investieren und einem Experten VOR Gründung einige Fragen stellen, würde schon viele Pleiten verhindern.