Tipps und Erfahrungen rund um das ortsunabhängige Arbeiten

Von früh bis abends im Büro zu sitzen ist für viele Selbstständige keine schöne Vorstellung. Deshalb suchen immer mehr nach Möglichkeiten und Wegen für das ortsunabhängige Arbeiten.

In diesem Artikel geben Jenny und Christian, die sich selbstständig gemacht haben, sehr ausführliche Einblicke in ihre Erfahrungen als digitale Nomaden. Zudem gibt es viele praktische Tipps für Gründer rund um das ortsunabhängige Arbeiten.

Sie erzählen ebenfalls, wie sie ihr eigenes Fachbuch geschrieben haben und geben auch dazu Tipps.

Hallo Jenny und Christian. Stellt euch bitte meinen Lesern vor.

Hallo lieber Leser. Wir sind Jenny und Christian, verheiratete digitale Nomaden. Seit Juli 2017 arbeiten wir intensiv an unserem Reiseblog unaufschiebbar.de, bei dem es ums Reisen und ortsunabhängige Arbeiten geht. Als digitale Nomaden haben wir in Deutschland keine Wohnung mehr und haben unser Büro komplett flexibel aufgebaut. Alles, was wir zum Arbeiten benötigen, sind eine gute Internetverbindung, Strom, unsere Laptops und einen guten Arbeitstisch mit Stühlen.

Diese Arbeitsbedingungen lassen sich fast überall auf der Welt finden, sodass wir das Reisen und ortsunabhängige Arbeiten ideal miteinander verbinden können. Christian ist bereits seit Anfang 2014 selbstständig und hat seither verschiedene Internetseiten aufgebaut. Jenny hingegen ist bis Juli 2017 den eher traditionellen Weg gegangen und hat in zwei großen Industrieunternehmen gearbeitet. Zuletzt als Content Manager im chemischen Gewerbe.

Generell hat unser beruflicher Werdegang sehr traditionell und fast schon spießig begonnen. Nach dem Abitur, wo wir beide uns auch kennengelernt haben, sind wir zunächst in klassische Ausbildungsberufe gegangen. Industriekauffrau und Groß- und Außenhandelskaufmann können wir heute auf unsere Visitenkarten schreiben. Parallel zur Ausbildung und zur späteren Angestelltentätigkeit haben wir ein duales Studium absolviert. Zunächst den Bachelor und später dann noch zwei Master-Abschlüsse, darunter u.a. den MBA (Master of Business Administration).

Unser Weg in eine typische Karriere-Laufbahn in Großunternehmen war also ideal geebnet. Wir hatten sichere und gut bezahlte Jobs und nette Kollegen, die bis heute zu guten Freunden geworden sind. Trotzdem haben wir unterwegs gemerkt, dass uns dieser Weg nicht vollständig erfüllt. Christian hat schon an seinem ersten Arbeitstag als Azubi gemerkt, dass er am liebsten sein eigener Chef sein möchte. Und hat dies ca. fünfeinhalb Jahre später auch in die Tat umgesetzt.

Jenny hingegen war erst lange Zeit sehr glücklich in der Angestelltentätigkeit. Bis es einen großen Wendepunkt gab. Aus unserer Sicht ist unsere Lebenszeit zu kostbar, um sie für Dinge aufzuwenden, die keine Relevanz haben und keinen Mehrwert schaffen. Einfach etwas zu tun, nur um Geld dafür zu kriegen, bringt auf Dauer keine Erfüllung im Leben. Wenn Verantwortliche eines Unternehmens dich um eine “Scheiß-egal-Einstellung” bitten, läuft aus unserer Sicht etwas falsch. Und wenn dann auch noch Intrigen im Unternehmen und eine Ellenbogen-Mentalität hinzukommen, geht der Spaß ganz verloren. Wir sind uns sicher, dass viele von euch dieses Gefühl schon einmal kennen gelernt haben.

Für uns war es jedenfalls die zündende Quelle dafür, dass wir nun als digitale Nomaden unseren eigenen Projekten nachgehen und hieran mit viel Herzblut und Enthusiasmus arbeiten.

Wo seid ihr als digitale Nomaden gerade unterwegs?

Wir haben unser digitales Nomadenleben zunächst in Indonesien begonnen und drei wundervolle Monate auf Lombok und Bali erlebt. In Canggu (Bali) haben wir u.a. im Dojo, einem Coworking-Spaces, gearbeitet. Eine tolle Erfahrung, die wir jedem nur empfehlen können.

Danach sind wir weitergezogen nach Thailand, wo wir nun in Bangkok und Pattaya waren. Beide Orte bieten uns sehr gute Bedingungen zum Arbeiten und erfüllen gleichzeitig viele Facetten, die wir uns vom Reisen wünschen. Es gibt viele Natur-Highlights, Sehenswürdigkeiten, Kultur und freundliche Menschen. In Pattaya lieben wir es, dass wir das Meer fast vor der Haustür haben. Zum Feierabend einen Strandspaziergang zu machen ist einfach unbezahlbar.

In einigen Tagen reisen wir weiter nach Chiang Mai, die digitale Nomaden Hochburg Nr. 1 und sind schon sehr gespannt darauf.

Wie ist es dazu gekommen, dass ihr ortsunabhängig euer Geld verdienen wolltet?

Wie schon erwähnt, wollte Christian schon seit dem ersten Ausbildungstag sein eigener Chef werden. Damals wusste er allerdings noch nicht so genau, womit. Seine erste Internetseite hat er schon mit 12 Jahren gebaut, allerdings war es damals mehr ein Hobby. Dass eine Online Tätigkeit mal zum Beruf werden könnte, stand lange Zeit gar nicht zur Debatte. Rückblickend betrachtet eine Sichtweise, die wir heute gar nicht mehr nachvollziehen können.

Der zündende Moment kam dann im Jahr 2009. Und zwar auf ganz klassische Weise. Wie bei so vielen digitalen Nomaden auch, war es die 4 Stunden Woche von Tim Ferris, die Christian vom Gedanken des passiven Einkommens infiziert hat. Damals steckten wir allerdings noch mitten in der Ausbildung und wollten diese auf keinen Fall abbrechen. Denn wenn wir einmal etwas anfangen, ziehen wir es in aller Regel auch durch.

Doch während wir weiter fleißig unsere Runden im Hamsterrad der Festanstellung drehten, reiften die Gedanken immer weiter voran. Um zunächst das notwendige Know-How zu erlernen, hat Christian 2011 ins Online Start-up azubister gewechselt, einer deutschen Ausbildungsplattform. Dort konnte er viel lernen und hautnah miterleben, wie ein “Startup” wirklich funktioniert.

Anfang 2014 war dann die Zeit reif, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Da wir immer schon gerne gereist sind, war von Anfang an klar, dass ein eigenes Online Business möglichst unabhängig vom einem bestimmten Ort sein soll. Zudem wussten wir damals schon, dass wir unsere Zeit nicht ein Leben lang gegen Geld tauschen wollen. Daher lag der Fokus von Beginn an auf passiven Einnahmequellen. Heute sind wir soweit, dass unser Einkommen auch dann noch weiter fließt, wenn wir für mehrere Monate gar nicht mehr arbeiten würden. Was aber natürlich nicht unser Plan ist, denn dafür brennen wir viel zu sehr für das, was wir gerade aufbauen.

Wir mögen Deutschland sehr und können uns aktuell auch nicht vorstellen, uns aus Deutschland abzumelden. Unser Unternehmen ist in Deutschland angemeldet und wir zahlen in Deutschland unsere Steuern. Hier verstehen wir alle Details der Sprache, kennen die Regeln und Pflichten und fühlen uns mit Deutschland als Heimat auch verbunden. Dennoch möchten wir unser Leben aktuell anders gestalten und nicht 365 Tage im Jahr zuhause verbringen.

Aus diesem Grund sind wir losgezogen, um die Welt zu entdecken. Um während des Reisens dennoch produktiv und kontinuierlich arbeiten zu können, reisen wir langsam. In der Regel verbringen wir einen Monat an einem Ort, bevor wir weiterziehen. Durch den beständigen Wechsel unseres Umfelds und damit auch unseres Büros bleiben wir kreativ und ideenreich. Immer wieder neue Orte und andere Menschen und Kulturen kennenzulernen, inspiriert uns sehr. Für unseren Reiseblog sammeln wir derzeit so viel Content, dass wir mit der Aufarbeitung kaum mehr hinterher kommen.

Dass wir aktuell dem deutschen Winter entfliehen können, ist für uns das Größte. Denn so sehr wir Deutschland und vor allem den deutschen Sommer auch lieben, desto mehr genießen wir nun 30 Grad und Sonnenschein in den Wintermonaten.

Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht und was waren die größten Herausforderungen?

Gerade zu Beginn war das fehlende Einkommen der Festanstellung die größte Herausforderung. Christian hat die Selbstständigkeit von Null an aufgebaut. Dementsprechend hat es erst einmal mehrere Monate gedauert, bis wir erste größere Einnahmen durch das Online Business erwirtschaften konnten. Auch die Findungsphase war zunächst nicht so leicht. Bis wir einmal herausgefunden hatten, welche Themen und Business-Modelle gut funktionieren, waren die Zukunftssorgen groß.

Doch als der Fahrplan einmal erstellt war und wir gemerkt haben, dass es funktioniert, konnte der Turbo gezündet werden. Wir haben dabei von vorne herein als Paar gedacht und nicht als Individuen. So ist Jenny ganz bewusst in der Festanstellung geblieben, die uns ein sicheres Einkommen zur Deckung unserer Lebenshaltungskosten geboten hat. Bei einem Strandspaziergang auf Sri Lanka haben wir uns damals vorgenommen, dass wir es bis 30 geschafft haben wollen. Zum damaligen Zeitpunkt waren es bis zum 30. Geburtstag nach 4,5 Jahre. Bis dahin wollten wir uns und dem Online Business Zeit geben, um ausreichend Einkommen für unser Leben zu erwirtschaften.

Heute performt das Online Business schon lange vor dem 30. Geburtstag so gut, dass wir sicher davon leben können. Dennoch sind die Zukunftsängste immer ein Teil der Selbstständigkeit. Neue Wettbewerber kommen auf den Markt, Google ändert mit jedem Update die Bedingungen und auch rechtliche Aspekte nehmen Einfluss aufs Business. Daher können wir gefühlt nie sicher sein, dass die aufgebauten Webseiten auch mittel- bis langfristig weiterhin gut performen. Dies ist aus unserer Sicht eine der größten Herausforderungen der Selbstständigkeit und auch des passiven Einkommensmodells.

Zudem gibt es wie immer im Leben auch im Business Höhen und Tiefen. Mehrere Einkommensquellen sind bei uns saisonabhängig und flachen im Winter naturgemäß ab. Obwohl wir dies wissen, verursachen die sinkenden Einnahmen Jahr für Jahr aufs Neue Angstschweiß auf der Stirn. Rückläufige Besuchszahlen und sinkende Umsätze sind eben niemals schön, auch wenn die Gründe dafür mehr als nachvollziehbar sind.

Aus diesem Grund haben wir eine wichtige Erkenntnis im Laufe der Zeit gewonnen: Wir brauchen mehrere Standbeine, um nachts ruhig schlafen zu können. Natürlich ist es schön, wenn man alle Energie in ein Projekt stecken kann. Doch wenn man sich auf “nur” eine Webseite fokussiert, macht einen dies auch sehr anfällig. Daher können wir jedem nur dazu raten, gerade am Anfang, mindestens 2 bis 3 Projekte aufzubauen. Dies gibt viel mehr Sicherheit und ist krisenbeständiger.

Wenn Google beispielsweise Updates vornimmt, kann dies schnell zu Ranking-Verlusten führen. Obwohl uns SEO enorm wichtig ist, setzen wir daher nicht ausschließlich auf Google. Je nach Themengebiet sind auch andere Traffic-Quellen wie Social Media, Newsletter-Abonnenten und PPC von großer Relevanz. Aus diesem Grund bauen wir bei unaufschiebbar parallel auch unseren YouTube Kanal, Instagram, Pinterest, Facebook und Twitter intensiv mit auf.

Zusammengefasst haben wir also die Erfahrung gemacht, dass es zu zweit deutlich einfacher ist als alleine. Als Team kann man einander absichern und sich gegenseitig motivieren und stärken. Wenn wir alleine hätten anfangen müssen, wäre unser Weg vermutlich langsamer voran geschritten. Dann hätten wir zunächst vielleicht Freelancer-Jobs angenommen und parallel dazu etwas Eigenes aufgebaut. Da dies jedoch nicht nötig war, haben wir wertvolle Zeit gewonnen, in der unser Online Business schneller wachsen und stark werden konnte.

Zudem werden die Zukunftsängste und Herausforderungen kleiner, wenn man sein Online Business auf mehrere Standbeine stellt. Dies können verschiedene Traffic-Quellen oder auch mehrere Projekte sein.

Ich arbeite gern in meinem Büro und bin dabei zeitlich auch recht unabhängig. Was ist für euch so schlimm daran im Büro zu arbeiten?

Offen gesagt: Gar nichts. Wir haben selbst lange Zeit in festen Büros gearbeitet und dies nie als schlimm empfunden. Gerade jetzt, wo wir unser Büro regelmäßig verlagern, wissen wir Routinen umso mehr zu schätzen. Doch es gibt auch ein Sprichwort, dass bei allen Vorteilen einer Routine, ebenso zutrifft. Der brasilianische Schriftsteller und Bestsellerautor Paulo Coelho, der u.a. der Alchimist geschrieben hat, hat einmal folgendes gesagt (ins Deutsche übersetzt):

Wenn du denkst Abenteuer sind gefährlich, versuch’s mal mit Routine. Die ist tödlich!
(Paulo Coelho)

Und dies trifft aus unserer Sicht auch zu. Wenn man zu sehr in Routinen verharrt und sich in seiner Komfortzone ausruht, verpasst man auch viel. Natürlich bedeutet ein festes Büro nicht, dass man automatisch in Routinen verharrt. Dies hat man immer selbst in der Hand. Aus unserer Erfahrung ist es aber einfacher, neue Inspiration und Energie zu finden, wenn man häufiger seine Komfortzone verlässt. Durch ein ständig wechselndes Büro mit neuem Umfeld, anderen Bedingungen und neuen Menschen bleibt man “lebendig”. Eine Eigenschaft, die im sich schnell ändernden Online Business aus unserer Sicht sehr wertvoll ist.

Dennoch nehmen wir auch einige Büro-Routinen mit von Ort zu Ort. So stehen wir beispielsweise immer um dieselbe Uhrzeit auf, um zu regelmäßigen Uhrzeiten zu arbeiten. Dies verhindert, dass wir bei einer oftmals paradiesischen Umgebung das Business anfangen zu vernachlässigen. Zudem suchen wir immer gezielt nach Unterkünften, die uns eine gute Arbeitsatmosphäre ermöglichen. Sein Büro dauerhaft vom Bett aus zu betreiben, stellt beispielsweise nicht die produktivste Atmosphäre dar. Daher achten wir schon darauf, dass unser Büro noch wie vor einen Arbeits-Charakter mit Tisch und Stühlen aufweist.

Wo liegen eurer Meinung nach die wichtigsten Vorteile des ortsunabhängigen Arbeitens?

Wenn wir einmal davon ausgehen, dass du als Selbstständiger ortsunabhängig arbeitest (denn es gibt ja auch Festanstellungen, die ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen), dann würden wir folgende Vorteile nennen:

  • Der größte Vorteil des ortsunabhängigen Arbeitens besteht für uns darin, dass wir unseren Aufenthaltsort selbst wählen können. Wir sind nicht an Deutschland gebunden, um unser Geld zu verdienen. Zudem sind wir auch nicht von einem Arbeitgeber abhängig, der uns trotz guter Leistung jederzeit kündigen kann. Gerade in den Wintermonaten genießen wir es sehr, in warmen Ländern mit gutem Wetter arbeiten zu können. Die kalte, graue und dunkle Jahreszeit ist vor allem Jenny immer schon etwas aufs Gemüt geschlagen.
  • Zudem bist du sehr selbstbestimmt und kannst deine Zeit selbst einteilen. Wenn du merkst, dass dir am Mittag die Energie fehlt, dann gehst du eben für 3 Stunden an den Strand zum Surfen und lädst die Akkus wieder auf. Natürlich solltest du auch als Selbstständiger pflichtbewusst sein und deine Arbeit nicht zu “lasch” sehen. Zudem bist du zeitlich etwas eingeschränkter, sofern du für Kunden arbeitest. Dann kann es öfter vorkommen, dass du feste Termine und Deadlines hast, die deine Zeit doch extern bestimmen.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil ist für uns, dass wir eine gute Work-Life-Balance realisieren können. Wenn es nach Feierabend und an freien Tagen warm und sonnig ist, fühlt sich die Freizeit einfach hochwertiger an. An abwechslungsreichen Orten in schöner Natur zu sein, bringt für uns einfach den größten Erholungswert. In einer festen Umgebung in Deutschland empfinden wir dies im Vergleich weniger entspannend.
  • Außerdem erhöht das ortsunabhängige Arbeiten unseren Erfahrungsschatz enorm. Durch die vielen Kulturen, Menschen und Orte, die wir während unserer Reise kennenlernen, wird unser Horizont erweitert. Wir sind noch weltoffener und flexibler geworden. Dies sind aus unserer Sicht gute und erstrebenswerte Eigenschaften, die wir auch fürs Business super nutzen können.
  • Und nicht zuletzt ist es ein guter Weg, um sich eine Weltreise zu finanzieren. Wir kennen viele Menschen, die davon träumen, eine Welt- oder Langzeitreise zu machen. Die meisten finanzieren sich dies aus Ersparnissen, die am Ende der Reise dann weg sind. Zudem hast du auf diese Weise immer einen Endtermin, an dem deine Reise vorbei ist. Dies ist genauso wie bei einem Urlaub. Kaum bist du angekommen, denkst du gefühlt schon wieder über die Rückreise nach. Genau dies wollen wir nicht. Daher ist das ortsunabhängige Arbeiten für uns der optimale Weg, um langfristig zu reisen, ohne dabei ein Enddatum haben zu müssen. Zudem brauchen wir nur ungern unsere Ersparnisse auf, sondern streben eher danach, diese weiter aufzubauen. Dies gibt uns ein Sicherheitspolster und ist auch in Hinblick auf die Altersvorsorge wichtig für uns.

Welche Nachteile bringt das aber auch ggf. mit sich, deren sich Gründer bewusst sein sollten?

Als selbstständiger, ortsunabhängiger Unternehmer gibt es aus unserer Sicht zwei Haupt-Gefahren: Entweder du arbeitest zu viel und setzt dich mit deinem Business zu sehr unter Druck. Oder du lässt dich von der Selbstbestimmtheit zu sehr verleiten und gehst doch eher Freizeitbeschäftigungen als deiner Arbeit nach. Letzteres ist vor allem dann verlockend, wenn du dich dauerhaft in der Nähe des Strandes und toller Landschaften befindest.

Daher ist es aus unserer Sicht eine große Herausforderung, die richtige Balance zwischen Arbeiten und Freizeit-Aktivitäten zu finden. Die Flexibilität und Selbstbestimmtheit können also auch zum Nachteil werden, wenn du diese nicht richtig einschätzt.

Zudem glauben wir, dass ein ortsunabhängiges Businessmodell nicht für jeden Menschen das richtige ist. Denn es gibt auch viele Menschen, die feste Strukturen brauchen und lieben. Wenn du zu diesen Menschen gehörst, wird dich ein ortsunabhängiges Online Business wahrscheinlich nicht glücklich machen. Denn hier gibt es niemanden, der dir sagt, welche Aufgaben du erledigen musst. Sich selbst zu leiten, planen und motivieren ist einfach nicht für jeden Menschen der ideale Weg. Wenn du dann auch noch ortsunabhängig in einer immer wieder wechselnden Umgebung arbeitest, fühlst du dich als Routinen liebender Mensch vermutlich nicht wohl.

Wenn du als digitaler Nomade um die Welt reist, sind die Visums-Bestimmungen zudem ein Nachteil. Außerhalb der EU musst du fast immer darauf achten, wie lange du an einem Ort bleiben kannst. Somit kannst du dich nicht einfach mal “fallen lassen” und unbegrenzt lange an einem Ort bleiben, der dir gefällt. Gerade in Asien, wo viele digitale Nomaden arbeiten, gilt ein normales Visum häufig nur für 30 Tage. Je nach Land musst du dann entweder ausreisen oder kannst dein Visum noch einmal verlängern. Dies ist jedoch häufig mit viel Aufwand und Lauferei verbunden und kann zudem Nerven, Zeit und Geld kosten.

Auf der menschlichen Ebene besteht ein Nachteil zudem darin, dass du als Reisender von deiner Familie, deinen Freunden und deinem Umfeld getrennt bist. Natürlich gibt es moderne Techniken wie Skype, WhatsApp und FaceTime, mit denen du gut in Kontakt bleiben kannst. Aber ein persönlicher Face to Face Besuch ist eben immer noch etwas anderes und schafft ein tieferes Erlebnis, als eine Online-Leitung dies jemals erreichen kann. Dies ist zumindest unsere Erfahrung.

Wenn du deine Aufenthaltsorte nicht sorgfältig auswählst, kann es auch passieren, dass du von schlechten Arbeitsbedingungen gebremst wirst. Wenn du beispielsweise in ein Land reist, in dem die Internetverbindung schlecht ist, wird dies dein Online Business behindern. Uns ist es auch schon passiert, dass wir in einer Unterkunft nur schlechtes WLAN hatten, obwohl alle Rezessionen eigentlich ein gutes WLAN bescheinigt hatten. Kurz vor unserer Ankunft musste der Router getauscht werden, was die Internetverbindung kurzfristig verschlechtert hat. In solchen Fällen sollte man als ortsunabhängiger Unternehmer dann einen Plan B haben.

Hier kannst du entweder in ein Coworking-Café ausweichen oder dir über mobiles Internet weiterhelfen. Generell sind dies aber Bedingungen, die deinen Arbeitsalltag zunächst erschweren und im Vergleich zum festen Büro durchaus nachteilig sein können. Denn die Suche nach gutem Internet kostet dich dann Zeit und Geld, das du besser für produktive Aktivitäten hättest nutzen können.

Wer eine Familie hat kann nicht unbedingt durch die Welt reisen. Gibt es dennoch Möglichkeiten ortsunabhängiger zu arbeiten?

Zunächst einmal müssen Kinder nicht zwingend ein Hindernis dafür sein, um trotzdem die Welt zu bereisen. Der “digitale Familien Nomade” Nr. 1 – Ka Sundance – macht mit 6 Kindern auf Costa Rica vor, wie es gehen kann. Ob dies für dich persönlich der richtige Weg ist, musst du natürlich selbst entscheiden. Solange deine Kinder noch nicht schulpflichtig sind, ist es auf jeden Fall leichter. Dennoch trennst du auch nicht schulpflichtige Kinder von ihren Großeltern und einem gewohnten Umfeld mit Freunden, wenn du dauerhaft auf Reisen bist. Was hier der richtige Weg ist, haben wir für uns selbst auch noch nicht definiert. Hierüber denken wir dann zu gegebener Zeit einmal nach 😉

Wir glauben aber, dass Eltern mit einem ortsunabhängigen Beruf mehr Zeit für ihre Kinder aufbringen können. Dies liegt nicht unbedingt an der Ortsunabhängigkeit, sondern vielmehr an der flexibleren Zeiteinteilung. So kannst du z.B. arbeiten während deine Kinder schon schlafen und bist nicht an einen 9 to 5 Job gebunden. Ob dies für dich in Realität funktioniert, musst du für dich selbst erproben. Auf jeden Fall bietet es dir aber das Potential, um mehr Qualitäts-Freizeit mit deinen Kindern zu nutzen.

Zudem musst du als ortsunabhängiger Unternehmer ja nicht non-stop reisen. Es gibt hier gute Zwischenlösungen, wie du mit deinen Kindern viel reisen kannst, ohne sie dabei aus einem gewohnten Umfeld zu reißen. So kannst du mit schulpflichtigen Kindern z.B. die Ferienzeiten voll ausnutzen. Anstelle von 30 Urlaubstagen pro Jahr kannst du dann die vollen ca. 12 Wochen Schulferien zum Reisen nutzen. Der Nachteil ist natürlich, dass die Reisekosten in den Ferienmonaten deutlich höher sind und du wiederum ein Enddatum deiner Reisen hast.

Wir sind jedoch der Überzeugung, dass ein ortsunabhängiger Beruf auch mit Kindern sehr viel Sinn macht. Die Selbstbestimmtheit, die du hierdurch gewinnst, ist gerade für Familien ein Vorteil. Wenn dir das Risiko als Selbstständiger zu groß ist, kannst du alternativ auch einen Arbeitgeber suchen, der dich ortsunabhängig beschäftigt. Dadurch hast du (gefühlt) eine größere Sicherheit, dass du deine Familie ernähren kannst. Allerdings ist dann auch dein Freiheitsgrad als Angestellter ein wenig eingeschränkter.

Wie kam es zur Idee ein Buch zu dem Thema zu schreiben und um was geht es da genau?

Der ausschlaggebende Punkt, warum wir unser Buch Goodbye 9 to 5 geschrieben haben, waren die Reaktionen auf unseren neuen Lifestyle. Unser Umfeld findet das digitale Nomadentum fast ausnahmslos spannend und erstrebenswert. Auch über die Social Media Kanäle haben wir viele Menschen kennengelernt, die uns schreiben und unseren Lifestyle ein Stück weit “beneiden”. Dieses Wording kommt nicht von uns, sondern tatsächlich aus den Nachrichten, die wir regelmäßig erhalten.

Als wir unseren Entschluss verkündet haben, gab es vielfach die Reaktion “Ach krass, ihr macht das ja wirklich”. Was für uns selbst so klar war, ist für viele Menschen doch überraschend. Denn wir sind es scheinbar gewohnt, dass viele Menschen nur von Träumen und Visionen reden, sie aber niemals wirklich umsetzen. Genau das finden wir unheimlich schade und möchten dies gerne ändern.

Wenn du einen Traum hast, dann setze doch bitte alles daran, ihn auch in die Tat umsetzen. Wir haben heutzutage so gute Bedingungen, wie nie zuvor. Unsere Großeltern hatten als Nachkriegsgeneration nicht dieselben Chancen wie wir heute. Daher sollten wir sie nutzen und etwas daraus machen. Unser Buch ist daher Wegweiser, Motivator und Anleitung in einem. Es zeigt dir, wie du deine Träume identifizierst und diese zielsicher verfolgst. Es hilft dir bei der Themenfindung und -validierung für dein eigenes Online Business. Und es zeigt dir dann vor allem auch, welche Einnahmequellen es gibt und wie du ortsunabhängig Geld verdienen kannst.

Unser Buch ist dabei keine Zauberformel, wie du ohne Mühe zum Millionär wirst. Ganz im Gegenteil. Es ist ein Buch für bodenständige Realisten, die durch leidenschaftliche Arbeit ein sicheres, vierstelliges Monatseinkommen aufbauen möchten. Wir hatten auf unserem Weg weder besonders viel Glück, noch Vitamin B oder einen besonders hohen Intelligenz-Quotienten. Wir sind also “Otto-Normal-Bürger”, die es geschafft haben. Und wenn wir es ohne besondere Bedingungen geschafft haben, dann gibt es absolut keinen Grund dafür, warum du es nicht auch schaffen solltest. Hierfür haben wir unser Buch mit der entsprechenden Anleitung und all unserem Wissensschatz geschrieben.

Welche Tipps könnt ihr für andere angehende Autoren geben, damit sie ihr Buch wirklich fertig bekommen?

Was aus unserer Erfahrung hilft, ist ein vorab erstelltes Inhaltsverzeichnis. Überlege dir vor Beginn des Schreibens also gut, wohin dein Buch gehen soll. Hierfür sind vor allem die folgenden Überlegungen wichtig:

  • Wer ist meine Zielgruppe? Für wen genau schreibe ich das Buch?
  • Was ist die Kernbotschaft meines Buches?
  • Welche inhaltlichen Bestandteile soll mein Buch haben (Inhaltsverzeichnis)? Wie kann ich diese Bestandteile logisch und aufeinander aufbauend gliedern?
  • Welchen Mehrwert kann ich meiner Zielgruppe / meinen Lesern mit dem Buch geben?
  • Welches Problem bzw. welcher Probleme meiner Zielgruppe löse ich mit dem Buch?

Wenn du dir bzgl. deiner Zielgruppe noch unsicher bist, kannst du auch Konkurrenz-Webseiten bzw. Autoren anschauen, die ein ähnliches Thema behandeln. Schaue dir z.B. die Kommentare an, die deine Konkurrenten auf ihrer Webseite und über Social Media Kanäle erhalten. Oftmals stecken in den Kommentaren wertvolle Anmerkungen und Fragen, die die Probleme und Interessen der Zielgruppe greifbar machen.

Wir haben vor Beginn unseres Buches zudem eine Umfrage durchgeführt. Diese haben wir über unsere Webseite, den Newsletter und über unsere Social Media Kanäle gestreut. Auf Basis dieser Umfrage wussten wir genau, dass es zwei Hauptthemen gibt, die unsere Zielgruppe besonders beschäftigt: Zum einen das Thema Ideenfindung und zum anderen das Thema Geld verdienen. Daher trägt unser Buch nun auch den Untertitel “ortsunabhängig Geld verdienen”.

Dann ist es natürlich noch wichtig, dass du dran bleibst. Wenn du einmal angefangen hast zu schreiben, solltest du auch möglichst konsequent dran bleiben. Wenn du heute mal ein paar Seiten schreibst und das nächste Mal dann erst wieder in 3 Wochen weitermachst, verlierst du schnell den Faden. Zudem kostet es viel Zeit, sich immer wieder aufs Neue ins bisher geschriebene einzulesen und den Faden wiederaufzunehmen. Aus unserer Erfahrung ist es daher besser und zeitoptimierter, wenn du dein Buch möglichst an einem Stück schreibst.

Wenn du vorab dein Inhaltsverzeichnis definiert hast und klar ist, welche Kernbotschaft(en) du rüberbringen möchtest, fällt das eigentliche Schreiben aus unserer Erfahrung auch gar nicht mehr so schwer.

Was macht ihr, um euer Buch zu vermarkten?

In erster Linie vermarkten wir unser Buch über unsere eigene Webseite und unseren Newsletter-Funnel. Hinzu kommen noch die Social Media Kanäle, die wir vor allem beim Launch stärker bespielt haben. Aber auch zwischendurch lassen wir unser Buch bei den Social Media Postings immer mal wieder einfließen.

Um mehr Reichweite zu erhalten, bieten wir zudem eine Affiliate Kooperation an. Falls du hieran Interesse haben solltest, kannst du uns gerne eine Mail an [email protected] schreiben. Auch Gastbeiträge oder Interviews wie dieses tragen zur Bekanntheitssteigerung bei 🙂

Auf unserer Webseite ist das Buch ausschließlich als digitale Version (E-Book) sowie als Hörbuch verfügbar.

Da wir selbst den ortsunabhängigen Lifestyle leben, sind Printbücher aus unserer Sicht nicht optimal für (angehende) digitale Nomaden geeignet. Da wir allerdings auch einige Anfragen nach gedruckten Büchern hatten, vermarkten wir das Buch als Printversion zusätzlich auch über Amazon.

Zum Schluss würde ich mich über eure wichtigsten Tipps für Existenzgründer freuen.

Der wichtigste Tipp ist wahrscheinlich, einfach anzufangen. Aus unserer Erfahrung gibt es nie den idealen Zeitpunkt, an dem alles stimmt und an dem du komplett angst- und sorgenfrei agieren kannst. Irgendwelche Faktoren, die dagegen sprechen, wird es vermutlich immer geben. Lasse dich hiervon dennoch nicht abhalten, sofern ein selbstbestimmtes und ggf. ortsunabhängiges Leben als Unternehmer dein Wunsch ist.

Am Ende des Lebens bereuen wir Menschen nicht die Dinge, die wir im Leben getan haben, sondern die Dinge, die wir nicht getan haben. Probiere es daher einfach aus und lasse dich von Zweifeln, Sorgen und Skepsis nicht zu sehr abhalten.

Natürlich solltest du auf deinem Weg nicht komplett risikoreich agieren und mit einer guten Planung an die Existenzgründung herangehen. Hierfür können wir dir die folgenden Schritte mit auf den Weg geben:

  1. Werde dir über das Thema / die Themen klar, die dein Online Business beinhalten soll
  2. Analysiere den Markt und prüfe, ob dein Thema ausreichend Potential hat (z.B. über Konkurrenz-Analysen, Keyword Recherchen, Google Trends, Umfragen, etc.)
  3. Definiere deine Zielgruppe
  4. Überlege genau, wie sich deine Idee monetarisieren lässt. Denn leider gilt am Ende des Tages die Realität und die heißt “Ohne Moos nichts los…”.
  5. Mache dir Gedanken darüber, wohin dein Unternehmen in Zukunft wachsen soll und welche Unternehmensform hierfür die richtige ist (auch in Bezug auf eine private Haftung)
  6. Setze die buchhalterischen Prozesse deines Unternehmens von Beginn an sauber auf. Sofern Buchhaltung nicht deine Kernkompetenz ist, empfehlen wir dir hierfür einen Steuerberater oder eine andere Form, um diese Aufgaben an Experten auszulagern.
  7. Spare vorher am besten eine Sicherheitsreserve an. Wenn du ein Online Business von Grund auf neu aufbaust, wirst du nicht von heute auf morgen das dicke Geld machen. Es ist daher gut und beruhigend, wenn du ein finanzielles Polster hast. Alternativ kannst du dein Unternehmen auch in Teilzeit aufbauen und deine Festanstellung erst dann kündigen, wenn dein Online Business gut genug läuft.
  8. Last but not least: Suche dir ein Umfeld, das dich motiviert und voran bringt. Du wirst mit Sicherheit Tage erleben, an denen dir die Motivation fehlt und an denen es nicht gut läuft. Für diese Zeit benötigst du Vorbilder und Fürsprecher, die dich motivieren und zu Höchstleistungen antreiben. Gleichgesinnte sind aus unserer Erfahrung hier von Vorteil.

Dies sind unsere wichtigsten Learnings aus über 3,5 Jahren der Selbstständigkeit. Somit bleibt uns zum Schluss nur noch folgendes zu sagen:

Vielen Dank an dich, lieber Peer, dass wir dieses Interview gemeinsam durchführen konnten. Und natürlich vielen Dank an dich, lieber Leser, dass du uns deine Zeit geschenkt und bis hierin durchgehalten hast 🙂 Wir wissen dies sehr zu schätzen und hoffen, dass wir dir wertvolle Tipps mit auf den Weg geben konnten. Danke!

Ich danke euch

für die sehr ausführlichen Einblicke und Tipps rund um das ortsunabhängige Arbeiten.

Peer Wandiger

18 Gedanken zu „Tipps und Erfahrungen rund um das ortsunabhängige Arbeiten“

  1. Ein wirklich toller Beitrag, der jede Menge Informationen bietet und dem ich gerne gefolgt bin.

    Vielen Dank für Euren tiefen Einblick in das “digitale Nomadenleben” und das Aufzeigen der Vorzüge und manchmal auch Nachteile oder Erschwernisse. Oder nennen wir es einfach Herausforderungen.
    Ich bin sehr gespannt, Eure Reise weiter zu verfolgen.

    Eurem Ratschlag, gerade zu Beginn möglichst mehrere Projekte parallel laufen zu haben, kann ich nur zustimmen! Zu schnell geschieht es, dass plötzlich ein Projekt aufgrund von allen möglichen Geschehnissen scheitert und du dann ohne Irgendetwas da stehst.

    • Hallo lieber Jörg Michael,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar, das freut uns sehr! Leider waren wir in den letzten Wochen nach einem schweren Rollerunfall in Thailand etwas aufgeschaltet… Daher leider die späte Antwort. Sorry!
      Danke dir noch mal und liebe Grüße
      Jenny & Christian

  2. Spannendes Interview, ich wünsche viel Erfolg mit dem Blog! Irgendwann müsste man natürlich schauen, wie man das Thema Kosten Krankenversicherung, Steuern, etc. optimiert, da man in Deutschland hierfür ja doch relativ viel zahlt.

    • Hallo lieber Robert,
      vielen Dank für deinen Kommentar und die Erfolgswünsche. Das freut uns sehr! Gerade zum Thema Krankenversicherung haben wir seit den letzten Wochen doch eher die Meinung, dass wir noch in Deutschland versichert bleiben möchten.
      Wir hatten vor einigen Wochen einen schweren Rollerunfall in Thailand (sorry, daher auch die späte Antwort) und haben hier sehr von unserer Auslandskrankenversicherung profitiert. Aber auch danach und jetzt zurück in Deutschland erleben wir hautnah, wie gut das deutsche Krankenversicherungssystem im Ernstfall ist. Daher führt unser Weg wohl erstmal weiter über die deutschen Versicherungen und auch Steuern 😉
      Liebe Grüße
      Jenny & Christian

  3. Danke für das gelungene Interview. Obwohl es sehr lang war, war es wirklich schön zu lesen. Ich selber möchte nicht zwingend im Ausland arbeiten, jedoch konnte ich sehr viel aus diesem Artikel für mich ziehen. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg 🙂

  4. Die meisten digitalen Nomaden scheinen in exakt 2 Feldern tätig zu sein: 1.) sie schreiben Reiseberichte, und 2.) sie schreiben darüber, wie man digitaler Nomade sein kann.
    Gibt es eigentlich auch andere gut funktionierende Betätigungsfelder ? zB “Content Manager im chemischen Gewerbe” ? Oder Softwareentwickler ? Oder setzen praktisch alle anderen Tätigkeiten eine gewisse Ortspräsenz (für Präsentationen oder Erfassen von Anforderungen oder Aquisition) voraus ? Oder glauben Auftraggeber einfach nicht, dass der Mann vom Strand aus seriös arbeitet ? Oder ist die Zeitverschiebung zu hinderlich; will ein Auftraggeber den Nomaden zu Bürozeiten jederzeit erreichen können – selbst wenn er praktisch nie etwas Dringendes hat ?

    • Exakt denselben Eindruck habe ich auch! Ist wie mit dem Thema Geld verdienen im Internet – man erzählt anderen, wie man Geld im Internet verdient und..verdient damit Geld. 🙂 Aber aus meiner Erfahrung heraus, kann ich sagen, dass es andere Betätigungsfelder gibt. Das sind dann vor allem die “Back-Office” Arbeiter oder Entwicklungsarbeiten. Hab ich selbst ne Weile gemacht. Nur darüber sprechen tuen viele nicht. Und je nach Branche geht das auch nicht immer. Denn dann wird man schon komisch angeschaut.

      • Hallo lieber Tobi,
        danke für deinen Kommentar. Es gibt tatsächlich einige digitale Nomaden, die darüber sprechen oder schreiben, wie man im Internet Geld verdienen kann. Aber der Markt dafür ist tatsächlich auch groß und das Potential ist gegeben. Die Nachfrage bestimmt hier unserer Erfahrung nach das Angebot 😉
        Und im Coworking Space sprechen unserer Erfahrung nach auch viele Leute von den unterschiedlichsten Betätigungsfeldern. Aber das kommt wahrscheinlich immer darauf an, wo man sich gerade aufhält und wen man trifft 😉
        Liebe Grüße
        Jenny & Christian

    • Hallo lieber Stefan,
      vielen Dank für deinen Kommentar und sorry für die späte Rückmeldung. Wir waren nach einem schweren Rollerunfall leider etwas ausgeschaltet… Nun aber 😉
      Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es für digitale Nomaden ganz unterschiedliche Betätigungsfelder gibt. Ein Reiseblog bietet sich für viele natürlich an, weil die Reiseeindrücke beim digitalen Nomadenleben einfach automatisch kommen und man vergleichsweise einfach etwas daraus machen kann. Es gibt aber natürlich auch viel Konkurrenz in diesem Bereich.
      Wir selber können aus eigener Erfahrung oder aus der Erfahrung von Freunden folgende Tätigkeitsfelder nennen, die gut funktionieren:
      – Virtuelle Assistenz
      – Affiliate Webseiten
      – Entwickler / Programmierer
      – Grafik-Designer
      Darüber hinaus gibt es mit Sicherheit noch viele weitere Tätigkeitsfelder. In unserer Zeit im Dojo (Coworking Space in Canggu, Bali) waren tatsächlich viel mehr Leute angestellt tätig als selbstständig. Daher gibt es durchaus einige Arbeitgeber, die kein Problem damit haben, dass ihre Mitarbeiter ort- und zeitunabhängig arbeiten.
      Es gab z.B. auch einige Hotline Mitarbeiter, die dann unbeliebte Arbeitszeiten wie die Nachtschicht abgedeckt haben. Da hat die Zeitverschiebung für manche Arbeitgeber dann auch Vorteile 😉
      Liebe Grüße
      Jenny & Christian

  5. Ich finde es unglaublich schwer sich vom Rechner loszureißen wenn du ein malim Flow bist. Das einzige was dann noch hilft ist die Frau die nebenan sitzt und wartet bis man endlich mit seinem letzten kleinen bisschen fertig geworden ist.

    Was auch helfen kann ist es seine Arbeitszeit zu tracken und dann zu schauen ob es nicht zu viel ist oder noch im Rahmen liegt. Das hat mir sehr dabei geholfen den Stress im Zaum zu halten.

    • Vielen Dank für deinen Kommentar und sorry für die späte Antwort. Wir waren aufgrund eines schweren Rollerunfalls leider ungeplant ausgebremst…
      Uns passiert es auch häufig, dass wir uns in der Arbeit vertiefen und dann die Zeit vergessen. Dies ist aus unserer Sicht aber auch ein positives Zeichen, weil es doch zeigt, dass das, was man tut, auch Spaß macht 😉
      Wir tracken unsere Arbeitszeit aber auch und nutzen hierfür Toggl. Damit klappt es sehr gut und wir können auf eine gute Work-Life-Balance achten.
      Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg für dich
      Jenny & Christian

  6. Ich hatte das vorhin schon erwähnt zum Theme Ideen finden … “Wenn dich das Thema auf dem Klo interessiert, ist es dein Thema”. Irgendwo stimmt das auch!

    Echt coole Leute, danke für die Vorstellung!

  7. Ein sehr schöner Blog,der auch sehr informativ ist.
    Ich finde das eine gute Planung mit das wichtige ist. Auch sollte man nicht zu lange Planen sonst wird es nichts mit der Umsetzung.
    Auch sollte man sich auf ein Business Konzentrieren sonst gibt es zu viele Baustellen und man kommt nicht voran.
    Noch ein wichtiger Punkt ist das man im Online Business viel Geduld mit sich bringen sollte,und nicht gleich nach dem ersten Scheitern aufgibt.

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    • Hallo lieber Timo,
      erstmal vielen lieben Dank, das freut uns sehr! 🙂
      Du hast absolut Recht mit dem, was du schreibst. Geduld ist definitiv wichtig und aus unserer Sicht sollte man auch einfach anfangen, statt zu lange zu planen. Zu viel Perfektionismus führt manchmal eher dazu, dass man gar nicht anfängt. Aber ein guter Plan ist natürlich trotzdem wichtig 😉
      Sorry noch für die späte Antwort, wir waren nach einem schweren Rollerunfall leider etwas ausgebremst…
      Liebe Grüße
      Jenny & Christian

  8. Einfach anfangen… das sagt sich so leicht. Aber wahrscheinlich habt ihr Recht. Ihr seid auf jeden Fall sehr große Vorbilder für mich.
    das hat ziemlich viel auch mit einer Lebensphilosophie zu tun: Wie will man sein Leben eigentlich Leben. Und: Lebst du, um zu arbeiten oder arbeitest du, um zu leben? Fiel mir nur gerade ein, weil ihr Coelho zitiert habt und dieser für mich ein großes Vorbild ist.
    Ich denke, ich werde das gegen Ende des Jahres mal ausprobieren. 3 Monate Bali sind auch mein Traum. Ich bin Grafikdesigner und kann auch von überall arbeiten (mit WLAN und Powerbank) und werde es mal versuchen.

    danke für den Artikel!
    John

    • Hallo lieber John,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast natürlich Recht. Einfach anzufangen sagt sich leichter, als es getan ist. Aber aus unserer Erfahrung ist es dennoch die beste Strategie und wir merken immer mehr, dass sie auch zum Erfolg führt.
      Häufig ist es ja leider so, dass man zunächst einmal viel arbeitet, um sich dann die Situation zu schaffen, dass man danach mehr leben kann 😉 Aber das Leben sollte man auf keinen Fall zu weit in die Zukunft schieben, sonst lassen die Gesundheit oder ein anderer Faktor die geplante Freizeit vielleicht gar nicht mehr zu… Das mussten wir nach einem schweren Rollerunfall leider gerade erst selbst erleben.
      Super cool auf jeden Fall, dass du Ende des Jahres nach Bali kommen willst. Da bist du aus unserer Sicht genau richtig zum Arbeiten und Leben! Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja vor Ort 😉
      Liebe Grüße und schon mal viel Erfolg & Spaß
      Jenny & Christian

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