Meine wichtigsten Ratschläge an mein früheres Gründer-Ich und 7 Tipps für heutige Existenzgründer

Meine wichtigsten Ratschläge an mein früheres Gründer-Ich und 7 Tipps für heutige ExistenzgründerWelchen Rat würde ich meinem früheren Gründer-Ich mit fast 13 Jahren Erfahrungen als Selbstständiger heute geben?

Genau darum geht es in einer Blogparade, an der ich mit diesem Artikel teilnehme. Dabei werde ich aber nicht nur zurückblicken und meinem früheren Ich Tipps geben, sondern auch überlegen, was ich mir raten würde, wenn ich heute nochmal neu gründen würde.

Natürlich freue ich mich auch über euer Feedback dazu.

Meine wichtigsten Ratschläge an mein früheres Gründer-Ich

Im Rahmen der Blogparade hat Sascha dazu aufgerufen in die Zeitmaschine zu steigen und dem eigenen Gründer-Ich Tipps zu geben.

Schließlich hat man als Selbstständiger mittlerweile viel, viel mehr Erfahrungen und eine ganze Menge gelernt. Hätte man einige wichtige Dinge schon damals beim Gründen gewusst, hätte das sicher geholfen.

Aber wir können nicht zurückreisen und deshalb sind die Erfahrungen und Tipps, die ich im Folgenden niederschreibe, für heutige Gründer gedacht. Darunter sind natürlich viele subjektive Erfahrungen und Tipps, aber das eine oder andere hilft sicher auch anderen.

Sascha hat dazu eine ganze Reihe von Fragen aufgelistet, die zur Inspiration dienen sollen. Davon habe ich mir ein paar ausgesucht.

Mein Rat an mein früheres Ich

Ich unterteile meine Ratschläge in 2 Kategorien. Die ersten Tipps und Ratschläge richten sich wirklich an mein früheres Gründer-Ich. Als würde ich 13 Jahre zurückreisen und mir damals Tipps geben.

Hier nun also die Fragen, die Sascha aufgeworfen hat und was ich diesbezüglich meinem Gründer-Ich rate:

  • Was haben Sie unterschätzt bzw. falsch eingeschätzt?
    Ich habe lange YouTube unterschätzt. Ich bin, was neue Technologien und Plattformen angeht, eher ein Spätzünder. Ich warte da meist recht lange ab, ob das wirklich was wird, bevor ich Zeit und Arbeit investiere. Meinem Gründer-Ich würde ich raten, von Anfang an bei YouTube aktiv zu werden und den Boom mitzunehmen.

    Und ich würde natürlich meinem früheren Ich raten Google-, Amazon- und Apple-Aktion zu kaufen. Damit wäre ich heute alle Geldsorgen los. 🙂

  • Was haben Sie in Bezug auf Gesundheit und Selbständigkeit gelernt?
    Ich hätte mir viel früher geraten ausreichend Freizeit zu nehmen und nicht die ganze Zeit zu arbeiten. In den ersten Jahren habe ich fast nur geschlafen und gearbeitet. Natürlich hat das auch den Grundstein für den Erfolg meiner Blogs und Websites gelegt, aber es hat sich auch etwas negativ auf meine Gesundheit ausgewirkt.

    Mehr Sport wäre ebenfalls wichtig gewesen und würde ich meinem Gründer-Ich dringend raten.

  • Wann hätten Sie besser Nein gesagt?
    Ich habe damals ja als Webdesigner angefangen und das viele Jahre auch gemacht. Doch im Nachhinein hätte ich das wohl eher wieder zurückfahren sollen und noch eher und intensiver meine eigenen Websites aufbauen sollen. Ich bin da halt eher vorsichtig und habe noch recht lange dieses zweite Standbein behalten. Das wäre aber nicht notwendig gewesen.

    Zudem würde ich mir raten, mich etwas stärker zu fokussieren. Ich habe lange Zeit an zu vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet, was mich doch etwas ausgebremst hat. Mittlerweile bin ich da viel fokussierter und genau das würde ich gern meinem damaligen ich sagen. Lieber bei ein paar Sachen früher Nein sagen.

  • Wie haben Sie es geschafft am Markt zu bleiben?
    Im Grunde muss ich meinem früheren Ich hier nichts raten, denn die Ausdauer und Disziplin, die mich bis zu meinem heutigen Stand der Selbstständigkeit geführt hat, habe ich ja gehabt.

    Insofern hat sich daran nichts geändert. Ich würde mir einfach sagen, dass ich diesbezüglich einfach so weitermachen soll und dass es gut funktioniert. Das hätte mich damals sicher beruhigt.

Das sind einige der Sachen, die ich meinem früheren Gründer-Ich sagen würde, wenn ich es könnte. Aber wie das mit Zeitreisen so ist, leider (oder vielleicht auch zum Glück) sind sie nicht möglich. Alles in allem bin ich mit der Entwicklung meiner Selbstständigkeit sehr zufrieden. So viel ändern würde ich gar nicht.

Meine Ratschläge, wenn ich heute nochmal starten würde

Viel interessanter und realisitischer finde ich den Ansatz, was ich mir heute raten würde, wenn ich nochmal neu gründen würde. Das habe ich zwar derzeit nicht vor, aber manchmal braucht man einen Neuanfang, um neue Herausforderungen zu finden und glücklich zu sein.

Auf jeden Fall kann ich meinem heutigen Gründer-Ich und natürlich anderen Gründern ein paar nützliche und wichtige Ratschläge geben:

  1. Mach, was du liebst!
    Ich den fast 13 Jahren Selbstständigkeit habe ich gelernt, dass nichts mehr motiviert und glücklich macht, als etwas zu tun, was man liebt. Ich würde heute noch mehr als damals darauf achten, dass ich eine Selbstständigkeit starte, die ich wirklich liebe. Das war bei mir nicht immer der Fall und natürlich gibt es bei jeder Arbeit Aspekte, die vielleicht nicht so toll sind, aber insgesamt sollte man mit Leidenschaft dabei sein.
  2. Geld ist nicht alles
    Das lässt sich natürlich leicht sagen, wenn man gut verdient, aber auch wenn das nicht der Fall ist, sollte man sich nicht vom Geld treiben lassen. Ich habe so viele Gründer kommen und gehen gesehen, die als Hauptmotivation das Geld hatten. In den allermeisten Fällen funktioniert das aber als Motivation auf Dauer nicht. Das habe ich auch gemerkt. Geld beruhigt sicher, aber es macht allein nicht glücklich. Um so mehr weiß ich heute meine Frau, meine Kinder, meine Familie und Freunde zu schätzen.
  3. Konzentriere dich auf eine Sache
    Wie oben schon erwähnt, habe ich lange Zeit an zu vielen Fronten gearbeitet. Es ist nunmal verlockend alle Ideen umzusetzen, die man so hat. Doch das funktioniert nicht wirklich, denn man kann sich dann nicht wirklich in eine Sache vertiefen. Deshalb rate ich jedem Gründer dazu, sich auf eine Sache (oder zumindest wenige Sachen) zu konzentrieren. Das sorgt dafür, dass man das richtig gut macht und relativ schnell Ergebnisse erzielt.
  4. Baue schnell Kontakte auf
    Ich bin eher ein schüchterner Typ. Zumindest fiel es mir lange Zeit schwer neue Kontakte auszubauen und ich hatte da auch nicht so ein großes Interesse dran. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, wie wichtig, hilfreich und schön es ist Kontakte aufzubauen. Gerade wenn man, wie ich, nun schon fast 13 Jahre allein arbeitet, ist es einfach aus vielen Gründen wichtig neue Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
  5. Investiere Geld in dein Business
    Ich habe lange Zeit kein Geld in mein Online-Business investiert. Ich habe lieber Zeit und Arbeit reingesteckt, was ja nicht grundsätzlich falsch ist. Dennoch bin ich mittlerweile an einem Punkt, wo ich teilweise lieber Geld in die Hand nehme, weil ich damit schneller und stressfreier zum Ziel komme. Als Gründer würde ich heute von Anfang an versuchen mein Business schneller zu entwickeln, indem ich in manche Dinge doch Geld investiere.
  6. Mach nicht alles selbst
    Dieser Tipp hängt eng mit dem vorherigen zusammen, hat aber noch eine andere Dimension. Denn alles selber machen heißt auch, dass man manche Dinge einfach nicht so gut kann. Da musste ich auch lange mit mir kämpfen, um Aufgaben an andere rauszugeben. Auch weil ich sehr gern alles kontrolliere und es mir lange schwer fiel loszulassen. Doch damit limitiert man sich selbst.
  7. Mach dir weniger Sorgen
    Ich bin jemand, der sich doch immer mal wieder Sorgen macht. Das kann helfen, um besser vorauszuplanen, aber oft ist es eben auch umsonst. Heute bin ich deutlich entspannter, was da angeht und dazu hat sicher auch mein Alter beigetragen. Man wird ruhiger und weiß durch eigene Erfahrungen, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Mach dir also nicht zu viele Sorgen. Es gibt nur sehr, sehr wenige Dinge, die dein Business richtig schwer schädigen können.

Viel Erfolg beim Gründen

Ich hoffe, meine Erfahrungen und Tipps helfen dem einen oder anderen Gründer dabei erfolgreicher zu sein.

Natürlich muss auch jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, aber es schadet sicher nicht von anderen ein wenig zu lernen.

Zum Abschluss würde ich mich sehr über eure Erfahrungen und Tipps freuen.

Was sind die wichtigsten Ratschläge, die ihr eurem eigenen Gründer-Ich geben würdet?
Was habt ihr wichtiges gelernt und was seht ihr heute anders als früher?

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Meine wichtigsten Ratschläge an mein früheres Gründer-Ich und 7 Tipps für heutige Existenzgründer“

  1. »Mach nicht alles selbst«, war und ist auch meine wichtigste Lektion. Such dir lieber Leute, die das, was du nicht so gut kannst, ideal ergänzen. Sei es nun beim Thema Design, der Technik, dem Texten und Schreiben oder oder oder…

    Ich habe mal irgendwo Dirk Roßmann (von der Drogeriekette) in einem Interview gesehen oder gelesen, der sinngemäß meinte: Ich bin gar nicht so gut in allem, ich habe nur ein Händchen dafür, die richtigen Leute zu beschäftigen, die einen richtig guten Job machen.

    Ich habe damals auch immer versucht alles selber zu machen, was dann zwangsläufig dazu führt, dass manche Dinge einfach nicht zufriedenstellend ausfallen. Würde jedem raten, sich von Anfang an davon frei zu machen.

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    • Einfacher gesagt, als getan. Kostet ja auch alles Geld und wenn du es nicht hast, musst du alle Sachen selbst machen. Ganz einfach.

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  2. Hallo Peer,
    bin als absoluter Anfänger auf Deinen Blog gestoßen, daher vielen Dank für die Tipps und Deine Erfahrungsberichte.

    Gerade zu Beginn stellt sich Ratschlag 5 als schwierige Barriere heraus. Oft steht man vor der Entscheidung zu Investieren und damit laufende Kosten loszutreten, wobei auf der anderen Seite die entsprechende “Gegenfinanzierung” noch völlig unklar ist. Mit der Erfahrung wird mir dieser Schritt hoffentlich leichter fallen.
    LG & weiter so!

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