Kompaktkamera, DSLR, DSLM oder Bridgekamera – Welche Kamera ist für Einsteiger und Fortgeschrittene optimal?

Kompaktkamera, DSLR, DSLM oder Bridgekamera - Welche ist für Einsteiger und Fortgeschrittene optimal?Fotos und Videos sind heute im Online-Business unverzichtbar, aber viele Einsteiger stehen vor der Frage, ob sie eine Kompaktkamera, eine DSLR, eine DSLM oder eine Bridge-Kamera kaufen sollen.

Was diese Begriffe bedeuten, welche Vor- und Nachteile sie bieten und wie du herausfindest, welche Kamera für dich am besten geeignet ist, erfährst du im Folgenden.

Zudem schildere ich meine Erfahrungen.

Kompaktkamera, DSLR, DSLM oder Bridgekamera?

Es gibt verschiedene Kameratypen, die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Doch was bedeuten die Begriffe Kompaktkamera, DSLR, DSLM und Bridge Kamera überhaupt?

Im Folgenden erkläre ich die verschiedenen Kameratypen, gehe auf Vor- und Nachteile ein und zeige Beispiele.

Kompaktkamera

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um eher kleine und kompakte Kameras, die zudem nicht so viel wiegen. Das macht sie besonders für den privaten Gebrauch attraktiv, z.B. im Urlaub.

Eine Kompaktkamera verfügt über ein festes Objektiv, das man auch nicht wechseln kann.

Zudem gibt es hier meist einen vergleichsweise geringen Funktionsumfang, welcher vor allem auf eine Vollautomatik und oft auf verschiedene Motivprogramme setzt.

Die Qualität dieser Kameras ist recht gut und für den privaten Gebrauch meist mehr als ausreichend. Der Zoombereich ist oft erstaunlich hoch. Für den professionellen Einsatz fehlt es aber sowohl an Qualität, als auch an Einstellungsmöglichkeiten.

Ein Beispiel für so eine Kompaktkamera ist z.B. die Panasonic DMC-TZ71EG-S.

Dabei handelt es sich um eine wirklich gute Kompaktkamera, die einen 30fachen optischen Zoom bietet.

Mit dem 12.1 Megapixel Sensor erhält man hochwertige Fotos und Full HD Videos sind ebenfalls möglich.

Bridgekamera

Bei dieser Kamera-Art sind Merkmale von Systemkameras und Kompaktkameras vereint. Sie bieten relativ viele Einstellungsmöglichkeiten an, setzen dabei aber auf ein fest verbautes Objektiv mit großem Zoombereich.

Meist kommt ein elektonischer Sucher, wie bei der DSLM, zum Einsatz. Dagegen setzen viele Bridgekameras aus Kostengründen auf eher kleinere Sensoren. Es gibt aber auch einige, die 1 Zoll Sensoren besitzen.

Insgesamt bieten diese Kameras also eine gute Zwischenlösung mit viele Funktionen und dennoch kompakterer Bauweise. Zudem gibt es Motivprogamme für Einsteiger.

Des Weiteren bieten auch diese Kameras die Möglichkeit für Full-HD Video-Aufnahmen.

Wer sich nicht mit verschiedenen Objektiven herumärgern will, aber dennoch viele Vorteile der Systemkameras nutzen will, ist mit einer Bridgekamera gut bedient.

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Die Panasonic Lumix DC-FZ82 ist eine beliebte Bridgekamera.

Sie bietet 18 Megapixel Auflösung, 60fachen optischen Zoom (20–1200 mm) und 4K Videoaufnahmen. Des Weiteren ist eine WIFI Funktion enthalten.

Und das zu einem günstigen Preis.

DSLR

DSLR ist die Abkürzung für “digital single lens reflex”. Diese digitalen Spiegelreflexkameras sind unter Profis weit verbreitet und werden vor allem wegen der hohen Bildqualität und den vielen Einstellungsmöglichkeiten geschätzt.

Hauptmerkmal der DSLR ist die mechanische Spiegelkonstruktion, die es ermöglicht den Bildausschnitt zu sehen, während man durch den Sucher blickt. Beim Auslösen klappt der Spiegel dann weg, was für das bekannte Geräusch sorgt. Allerdings sieht man im Sucher nicht das ganze Bild, welches dann aufgenommen wird. Das ist ein kleiner Nachteil.

Es gibt große Unterschiede bei der Qualität des verwendeten Sensors. So kommen z.B. APS-C Sensoren in vielen günstigeren DSLR Kameras zum Einsatz, da es kleinere und damit günstigere Sensoren sind. Vollformat-Sensoren bieten dagegen eine höhere Auflösung, kosten aber auch deutlich mehr.

Hinzu kommen weitere Ausstattungsmerkmale, die eine DSLR interessant machen. Man kann diese mit verschiedensten Objektiven ausstatten und so für alle möglichen Anwendungsfälle nutzen. Generell gibt es sehr viel Zubehör für die DSLR-Kameras.

Ein Nachteil ist die Gefahr von Staub und anderen Verschmutzungen des Bildsensors, die beim Wechsel des Objektives vorkommen können. Dabei muss man also sehr vorsichtig sein. Zudem sind DSLR Kameras deutlich schwerer und größer, als Bridge- und Kompaktkameras.

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Ein gutes DSLR-Modell ist z.B. die Canon EOS 800D, die mit einem 18-55 Kit Objektiv zu haben ist.

Die optische Sensorauflösung liegt bei 25,8 Megapixel und das Objektiv bietet einen Zoom von 24,2. Zudem bietet diese Kamera e45 Cross-Type-AF-Messfelder und eine WLAN-Verbindung, um die Fotos direkt zu übertragen.

Natürlich kann man damit auch Full-HD Video-Aufnahmen machen.

DSLM

DSLM steht hier für “digital single lens mirrorless”. Der Name lässt schon erahnen, dass es hier keinen Spiegel gibt. Diese werden auch Systemkameras genannt (obwohl auch die DSLR-Kameras darunter fallen).

Die DSLM sind leichter durch den fehlenden Spiegel, was sich insgesamt positiv in Größe und Gewicht niederschlägt.

Durch den digitalen Sucher sieht man immer genau das Bild, was dann auch aufgenommen wird. Dadurch bieten diese Kameras meist auch eine bessere Nachtsicht. Die neuesten Kameras haben auch einen sehr schnellen Autofocus, was aber durch eine etwas höhere Batteriebelastung erkauft wird.

Zudem sind die DSLM deutlich jünger, als die DSLR-Kameras. Deshalb gibt es bei weitem nicht nicht so viel Zubehör und Objektive dafür. Aber natürlich kann man auch hier unterschiedliche Objektive nutzen.

Ein großer Vorteil ist das geräuschlose Fotografieren, was in vielen Situationen von Vorteil sein kann.

Ein DSLM-Modell ist z.B. die Panasonic LUMIX G DMC-G70, welche von vielen Fotografen, aber auch YouTubern gern genutzt wird.

Diese bietet 16,8 Megapixel Auflösung, 4K Foto-Funktion und Videoaufnahme.

Natürlich können auch hier verschiedene Objektive genutzt werden.

Welche Kamera eignet sich für welchen Zweck?

Unter diesen 4 Kamera-Arten kann man also nun auswählen, wobei es für unterschiedliche Zwecke unterschiedliche Empfehlungen gibt.

Für Einsteiger
Eine DSLR oder DSLM ist hier meist zu viel des Guten, denn Einsteiger können gar nicht die vielen Möglichkeiten nutzen. Zudem ist es hierbei notwendig noch mehr Geld in Objektive zu investieren.

Deshalb sind gute Kompaktkameras und Bridgekameras für Einsteiger meist die erste Wahl.

Die Preise dafür liegen meist zwichen 100 und 400 Euro.

Für Fortgeschrittene
Fortgeschrittene Nutzer können hochwertigere Bridgekameras oder DSLM-Kameras nutzen. Diese bieten viele Funktionen und erste Erfahrungen mit Objektiven können hier gesammelt werden.

Kompaktkameras sind dagegen hier nicht mehr ausreichend und DSLR-Kameras oft etwas zu anspruchsvoll. Doch auch da kann man sich an ein Einsteigermodell halten und Erfahrungen sammeln.

Die Preise liegen meist zwischen 300 und 600 Euro.

Für Profis
Profis haben unter den DSLR- und DLSM-Kameras eine große Auswahl, auch und gerade was das Zubehör angeht.

Ob es nun eine hochwertige Kamera mit Spiegel oder mit digitalen Sucher sein soll, ist dann am Ende eher Geschmackssache. Nach oben hin sind bei Ausstattung und Preis kaum Grenzen gesetzt.

Die Preise fangen hier meist bei 400 Euro an und gehen locker in den vierstelligen Bereich. Hinzu kommen dann noch die Ausgaben für Objektive und anderes Zubehör.

Meine Kamera-Erfahrungen

Ich habe seit längerer Zeit eine DSLR von Canon im Einsatz. Es handelt sich um die EOS 700D. Mit dieser Kamera bin ich sehr zufrieden, bietet diese doch viele Einstellungsmöglichkeiten und ist dennoch einfach nutzbar. Ich habe mir weitere Objektive dafür zugelegt und diese machen schon einen großen Unterschied.

Gerade der Unschärfeeffekt (Hintergrund) ist mit einer DSLR schon sehr gut und sonst nicht machbar.

Kompaktkamera, DSLR, DSLM oder Bridgekamera - Welche Kamera ist für Einsteiger und Fortgeschrittene optimal?

Früher hatte ich natürlich auch Kompaktkameras (z.B. Lumix) und eine Bridgekamera von Samsung. Damals war ich mir diesen zufrieden, waren sie doch einfach nutzbar, hatten viele Komfortfunktionen und ein festes Objektiv mit großem Zoombereich.

Dennoch habe ich nach einer Weile gemerkt, dass es Grenzen gibt. In bestimmten Lichtsituationen ist man hiermit halt eingeschränkt und auch das feste Objektiv hat seine Einschränkungen.

In Zukunft würde ich persönlich nur noch auf DSLM bzw. DSLR Kameras setzen.

Oder reicht doch das Smartphone?

Zum Schluss die Frage, ob vielleicht nicht doch ein Smartphone reicht, um gute Fotos zu machen. Und wenn man sich die Qualität der heutigen Smartphone-Kameras anschaut, so sind diese für viele private und auch semiproffessionelle Fälle oft ausreichend.

Dennoch kommt man hier natürlich an Grenzen, die nur mit richtigen Fotokameras überschritten werden können. Aber gerade Einsteiger, die erstmal die Nutzung von Fotos und Videos ausprobieren wollen, können mit einem guten Smartphone bereits hochwertige Ergebnisse erzielen.

Tipps und Infos gibt es dazu im Artikel YouTube nur mit dem Smartphone – Wie es geht und was ihr braucht.

Fazit

Für welche Kamera ihr euch am Ende auch entscheidet, für gute Fotos kommt es auf mehr an, als nur die technischen Daten. Deshalb werde ich in Zukunft weitere Artikel veröffentlichen und darin Tipps zum Fotografieren geben.

Von euch möchte ich aber mal wissen, welchen Kamera-Typ ihr primär nutzt.

Welchen Kamera-Typ nutzt ihr?

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Peer Wandiger

8 Gedanken zu „Kompaktkamera, DSLR, DSLM oder Bridgekamera – Welche Kamera ist für Einsteiger und Fortgeschrittene optimal?“

  1. Hallo Peer, ich muss zunächst sagen, dass ich mich beruflich sowohl in der Praxis wie auch mit einigen meiner Seiten mit der Fotografie bzw. -Technik beschäftige. Es gibt da einen Spruch, den leider selbst viele engagierte Fotografen zu selten beherzigen: “Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht.” Georg IR B.

    Das gilt meiner Erfahrung auch für die Produktfotografie (wofür viele Websitebetreiber ja primär eine Kamera benötigen): Hier reicht selbst eine fast 20 jährige Digitalkamera mit einigen grundlegenden Einstellungen aus! Viel wichtiger ist das Licht bzw. dessen Qualität. Es sorgt dafür, wie “lecker” ein Produkt später erscheint. Ich empfehle immer gerne, einfach mal ein (kleines) Objekt in die Badewanne zu legen, ja richtig gelesen, blitz-fotografie.de/techniken/badewanne/ und darin zu fotografieren. Durch das viele Weiß drumherum wird das Licht wie in einer Lichtbox gestreut. Idealerweise nutzt man ein einfaches Blitzgerät mit drehbarem Kopf bzw. richtet diesen auf die weiße Zimmerdecke. Zur Not reicht das Fensterlicht.

    Du hast mit deinen Hinweisen (Schärfentiefe, Bildkontrolle, …) natürlich auch wichtige Punkte angegeben. Aber mit der besten Kamera kann man ein Objekt / ein Produkt nicht schmackhaft genug abbilden, wenn das vorhandene Licht schlecht ist. Hat dieses eine gute Qualität (genügend hell, farblos und gestreut) reicht auch ein modernes Smartphone für gute Abbildungen.

    Gruß

    Thomas

    Antworten
    • Da hast du natürlich recht. Das Werkzeug allein (hier also die Kamera) macht noch lange keine tollen Fotos. Dennoch ist die Kamera natürlich der Ausgangspunkt und deshalb natürlich auch eine wichtige Entscheidung. Aber es kommt noch auf viele andere Dinge an, auf die ich in weiteren artikeln zu sprechen kommen werde.

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  2. Hi Peer, eine schöne Auflistung. Ich kann Einsteigern, aber auch Fortgeschrittenen nur wärmstens die Sony Alpha 6000 empfehlen (spiegellose Systemkamera). Die kostet auch ca. um die 600 Euro – bereits im einem ganz guten Objektivkit (16-50mm). Ich habe diese Kamera selbst seit ca. 3 Jahren und bin heute noch sehr sehr zufrieden. Mittlerweile habe ich mir dazu noch ein Reiseobjektiv (Tamron 18-200mm) und eine Festbrennweite 35mm / f1.8 gegönnt. Mit dem Setting komme ich sehr gut zurecht und es deckt alles ab, was ich gern fotografiere. Die meisten Fotos benötige ich für meinen Blog und für private Erinnerungen. Da hat man mit der Sony Alpha 6000 eine sehr gute Basis und muss sich dann “nur noch” um gutes Licht und gute Motive kümmern 😉

    Antworten
    • Hallo Jasmina,
      ja, das ist eine interessante Kamera. Und die Objektive sind nochmal ein ganz eigenes Thema. Da kann man wirklich viel rausholen und tolle Effekte erzielen.

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  3. Canon macht für mich nach wie vor die schönsten Out of the Box Fotos. Vor allem bei Tieren und Gesichtern, hat Canon einfach immer sehr natürliche Farben. Sony empfinde ich stets als etwas blaustichtig und zu viel “Computer”. Muss da immer nachbearbeiten, damit ich zufrieden bin. Menüs sind bei Canon bekanntlich auch am schönsten zu bedienen, keine Ahnung warum Interface Design für andere so kompliziert zu sein scheint.

    Wer keine Lust auf Objektive und Einstellungen hat, aber trotzdem DSLR-Like Fotos machen möchte, sollte sich mal die G7X Mark II von Canon oder die deutlich bessere und teurere Sony RX100 VI anschauen. Schade, dass Canon da keine G7X Mark III nachlegt, genau wie bei der Legria damals, scheinen sie einfach kein großes Interesse in diesem Bereich zu verfolgen.

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  4. Hallo Peer,

    du schreibst bei DSLM:

    Durch die Berechnungen gibt es aber teilweise einen etwas langsameren Autofocus

    das mag für ältere Kameras stimmen. Für die neueren und Top-Modelle ist genau das Gegenteil der Fall!
    Meist wird bei DSLM-Kameras der Phasen-Autofokus verwendet. Dieser ist schon aus technischen Gründen schneller als der einer DSLR verbreitete Kontrast-Autofokus. Die besseren DSLM-Kameras kombinieren sogar beide Autofokustechniken um beide Vor- und Nachteile nutzen zu können. Ein weiteres Plus gegenüber den meisten DSLR`s. Meist schnellerer Autofokus und viel höhere Bildfrequenzen sind damit realisierbar.

    Das war vor gut 2 Jahren noch wie von dir beschrieben. Hat sich aber in den letzten beiden stark verändet bzw. DSLM wurden in dem Bereich AF-Geschwindigkeit extrem verbessert. Grund für Nikon und Canon endlich auch die ersten DSLM`s auf den Markt zu bringen. Immerhin wurden 2018 zum ersten Mal mehr DSLM statt DSLR verkauft. Einziger Nachteil bei manchen DSLM`s ist noch der mehr oder weniger höhere Strombedarf. Aber selbst in dem Bereich hat sich in den letzten Jahren einiges verbessert, sodaß es für die meisten Nutzer nicht als Nachteil angesehen wird.

    Ich bin der Meinung, daß die DSLR`s überwiegend vom Markt verschwinden werden. Sie haben heute kaum noch wesentliche Vorteile gegenüber DSLM`s.

    LG
    Bernd

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    • Hallo Bernd,
      danke für deinen Kommentar. Da bin ich wohl nicht ganz auf dem Laufenden. Danke für die Klarstellung. Das ändere ich gleich mal im Artikel ab.

      Mich reizen die DSLM mittlerweile auch mehr als, die DSLR. Da war ja vor ein paar Jahren noch ganz anders.

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