14. Investieren und Reinvestieren – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Investieren und Reinvestieren - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitDas heutige Thema dreht sich um das liebe Geld.

Gerade als Gründer hat man oft nicht nur wenig Geld, sondern man verdient meist auch noch recht wenig.

Deshalb schrecken viele Existenzgründer und Selbständige davor zurück Geld zu investieren bzw. Gewinne wieder in das eigene Business reinzustecken.

Warum das nicht immer die beste Idee ist und was meine eigenen Erfahrungen diesbezüglich sind, erfahrt ihr im Folgenden.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Investieren und Reinvestieren

Vor allem als Existenzgründer ist es oft so, dass man zu Beginn nur wenig Kunden hat und die Einnahmen kaum zum Leben reichen.

In dieser Phase der eigenen Selbständigkeit ist man über jeden Euro froh den man verdient, aber auch über jeden Euro den man nicht ausgeben muss. Entsprechend zurückhaltend ist man dann, wenn es um Investitionen in die eigene Selbständigkeit geht.

Und das ist nicht nur bei Existenzgründern so, sondern auch bei vielen Selbständigen, die schon länger dabei sind.

Besonders häufig sehe ich das Verhalten übrigens bei Selbständigen im Netz. Das hat einen einfachen Grund.

Zeit statt Geld
Gerade im Internet ist es sehr einfach Zeit statt Geld zu investieren.

Statt das eigene Website-Layout von einem Webdesigner gestalten zu lassen, bastelt man es lieber selbst. Mal abgesehen von der Qualität, die vom eigenen Webdesign-KnowHow abhängt, investiert man natürlich eine Menge Zeit, die man evtl. an anderer Stelle sinnvoller einbringen könnte.

Aber auch bei anderen Arbeiten ist das so. Buchhaltung, Vermarktung, Texte, SEO usw. sind Dinge, die Website-Betreiber oft selber machen, statt Experten damit zu beauftragen.

Und wie gesagt, dass ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, da man ja oft auch die Zeit dafür hat. Doch wenn man länger selbständig ist, ändert sich die Situation meist.

Vernünftig (re)investieren und wachsen
Die Aufträge nehmen zu, der Verwaltungsaufwand steigt und das bedeutet, dass Zeit ein knapperes Gut wird, im Gegensatz zu den Anfangszeiten. Zudem will und kann man oft nicht mehr so viele Überstunden schieben, wie noch zu Beginn.

Spätestens jetzt sollten Selbständige darüber nachdenken bestimmte Arbeiten und Tätigkeiten einzukaufen bzw. an Dritte herauszugeben. Auf Neudeutsch “Outsourcing”.

Das hat aber nicht nur den Effekt, dass man einer Überlastung vorbeugt, sondern man ermöglicht damit dem eigenen Business ein weiteres Wachstum. Oft stagniert die Selbständigkeit nämlich und das liegt nicht an zu wenig Kunden oder ähnlichem.

Stattdessen ist oft einfach keine Zeit mehr da, um weitere Aufträge anzunehmen oder neue Möglichkeiten zu erschließen. Wer Zeit statt Geld investiert, stößt irgendwann einfach an Grenzen, die ein weiteres Wachstum des eigenen Business verhindern.

Qualität ist wichtig
Ein weiterer Punkt, warum man Geld in das eigene Business investieren sollte, ist die Qualität. Man kann nun mal nicht alles so gut, wie das ein Experte kann.

Wer kein Webdesigner ist, wird wahrscheinlich kein gutes Design für seine Website hinbekommen, egal wie viel Zeit er/sie investiert.

Wer sich mit Buchhaltung und Steuern nicht so gut auskennt, wird nicht nur viel mehr Zeit dafür brauchen, sondern wahrscheinlich auch nicht das Optimale herausholen und Geld verschenken.

Aber auch Abseits der eigenen Fähigkeiten sollte man sich gut überlegen, an welcher Stelle man spart. So sehe ich immer wieder, dass Selbständige im Netz zwar große Pläne haben und viel Zeit in ihre Website stecken, aber beim Hosting zu sparsam sind.

Doch die Website kann noch so gut sein, wenn sie nur langsam lädt oder gar hin und wieder ausfällt, wird die Website nur bedingt erfolgreich sein.

Auch hier gilt es abzuwägen, mit welchem Ergebnis man zufrieden ist und ob man es selbst erreichen kann und ob man die notwendige Zeit investieren möchte.

Meine Erfahrungen

Ich bin nun ziemlich genau 8 Jahre selbständig und habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Zu Beginn habe ich alles selbst gemacht und versucht möglichst kein Geld auszugeben.

Dafür hatte ich zu Beginn auch die Zeit und es hat ja auch den Vorteil, dass man eine Menge lernt.

Doch schon recht bald habe ich dann ein paar Dinge abgegeben bzw. gemerkt, dass ich etwas mehr Geld investieren sollte, damit die Qualität stimmt und ich Zeit für das Wesentliche habe.

Ich habe die Buchhaltung und das Thema Steuer komplett rausgegeben. Ich habe mehr Geld in mein Hosting investiert und einen neuen Büro-PC mit 2 Monitoren gekauft.

Bei einigen Websites habe ich lieber Premium-Themes gekauft, statt selber was zu bauen und ich habe z.B. einen kostenpflichtigen Newsletter-Dienst in Anspruch genommen, statt selber irgendwie per Desktop-Software meine Mails zu versenden. Texte für manche Nischenwebsites schreibe ich auch nicht mehr selbst…

All diese Entscheidungen sind nicht leichtfertig gefallen. Ich versuche noch immer die Kosten so gering wie möglich zu halten, aber eben auch so hoch wie sinnvoll. Man sollte nicht nur aufs Geld schauen, sondern immer abwägen, ob man vielleicht am Ende besser fährt, wenn man Geld investiert.

Und gerade wenn das eigene Business Gewinne abwirft sollte man gut darüber nachdenken, in wie weit man davon einen Teil wieder reinvestiert.

Fazit

Es ist gerade für Gründer am Anfang wichtig jeden Euro zusammen zu halten. Sich frühzeitig zu verschulden ist oft kein guter Weg, schon gar nicht als Selbständiger im Netz.

Dennoch sollte man seine Selbständigkeit nicht generell auf Zeitinvestitionen aufbauen, sondern Tätigkeiten, in denen man nicht gut ist und/oder die nicht zur eigentlichen Kerntätigkeit gehören, outsourcen. Zudem sollte man in wichtige Arbeitsmittel ausreichend Geld investieren und nicht an der falsche Stelle sparen.

Das sorgt nicht nur für eine bessere Qualität und mehr produktive Tätigkeiten, sondern ermöglicht auch das Wachstum des eigenen Business.

Wie geht ihr mit dem Thema “Investieren und Reinvestieren” um?

Investierst Du Geld in Deine Selbständigkeit?

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Peer Wandiger

11 Gedanken zu „14. Investieren und Reinvestieren – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Bei mir ist es so dass ich das Geld in Software und Hardware investiere. So habe ich für meine Projekte nur noch gekaufte Templates und viele Plugins sind Proversionen. Auch spende ich an Pluginentwickler in der Hoffnung dass diese meine geliebten Plugins weiter entwickeln. Dabei ist es egal ob WordPress oder Joomla.
    In Sachen Hardware gibt es auch eine ganze Menge zu investieren das einem die Arbeit leichter macht. Zum Beispiel Backup-Festplatten oder einen zweiten Monitor. Auch ein Laptop steht auf dieser Liste.

    Investitionen in Manpower tätige ich eher selten. Ab und an auch im Tausch von Arbeit. Zum Beispiel installiere ich jemanden WordPress auf seinem Server dafür bekomme ich eine schöne Grafik – so in der Art.

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  2. Meiner Meinung nach ist die richtige Wertschätzung von Zeit einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren überhaupt für Selbstständige. Und im Internet ganz besonders – denn hier scheint immer alles so, als könne man es selbst hinbekommen, aber am Ende kostet es einfach eine Menge Zeit, wenn man nicht wirklich weiß was man tut!

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  3. Ich bin jetzt auch fast auf den Tag genau 7 Jahre selbständig. Am Anfang habe ich alle Gewinne komplett reinvestiert um einen gewissen technischen Standart anbieten zu können.
    Vor Knapp zwei Jahren habe ich aber damit aufgehört, denn irgendwann hat man die nötige Basis und alles weitere wäre dann nur noch technische Spielerei 😉

    Außerdem hat man ja auch irgendwann andere Lebensinhalte die man realisieren möchte als nur die Firma 🙂

    Gerade wenn man als Selbständiger ganz klein startet (starten muss) macht es sicher Sinn, am Anfang Gewinne zu reinvestieren, bis man ein gewisses Niveau erreicht hat. Als Internet Enterpreneur sieht das sicher etwas anders aus, da ist es weniger Technik als eher Dienstleistungen, wie du es an deinem Fall ja gut beschrieben hast.

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  4. Also ich denke auch, dass Gewinne wieder reinvestiert werden sollten, damit das Geschäft weiter wachsen kann. Zumindest war das bei uns der richtige Weg. Und natürlich sollte die Qualität stimmen, zum Beispiel die Website oder das Design. Natürlich kostet das Geld sich da professionelle Unterstützung zu holen, doch meiner Erfahrung nach rechnet sich das langfristig und es gibt doch einige Möglichkeiten, so etwas gut und günstig zu bekommen. Man muss sich halt umsehen und Angebote vergleichen.

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  5. Ich halte es so, wie bei Tim Ferris “4-Stunden-Woche”, streng nach 80-20 Prinzip. Anstatt an das Outsourcen zu denken, vemeide ich erstmal jegliche Art von Papierkram und Verwaltung. Deswegen würde ich auch niemals irgendein Ebook oder selbsterstelltes Produkt auf meiner Seite verkaufen, weil ich mich dann mit der Umsatzsteueranmeldung rumschlagen muss. Oder diesen Stress mit Newslettern erstellen und pflegen. Mach ich nicht, weil das Zeitintensiv ist sich um sowas zu kümmern.

    Meine Speed-Reading-Seminare laufen genauso. Ich halte nur Kurse, wenn sie von anderen organisiert werden. Dann muss ich micht nicht rumschlagen mit den ganzen Buchungen, Stornos, Reklamationen und Forderungsmanagement usw. Ich halte meinen Kurs, schreibe eine Rechnung und dann ist das für mich erledigt. Dafür nehme ich ein Weniger an Geld gerne in Kauf.

    Daher ist der erste Schritt VERMEIDUNG von allem, was Zeit kostet. Erst danach kommt für mich die Frage, ob ich outsourcen soll oder selber machen.

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  6. Meiner Meinung nach sollte man sich immer Gedanken machen, wo man überhaupt investiert und ob es vielleicht sinnvoll ist. Lieber doch Zeit statt Geld 🙂

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  7. Ich investiere momentan auch eher Zeit als Geld, wobei bei Sachen die ich gar nicht kann lasse ich die Finger von und lasse es andere machen. Buchführung mache ich selber, da ich das gelernt habe und für mich wenn ich mich endlich ran setze dann auch nur paar Minuten Arbeit sind, die ich übrig haben sollte. Und wenn man gleich alles vernünftig abheftet etc. dann ist es erst recht wenig Zeit bei mir die drauf geht.

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  8. Viele starten nebenberuflich in eine Selbständigkeit. Nach der Arbeit wird dann noch an weiteren Projekten gearbeitet um Geld zu verdienen. Wenn man nicht unbedingt auf dieses Geld aus der nebenberuflichen Selbständigkeit angewiesen ist lässt es sich einfacher investieren.
    Ich habe meine privaten Finanzen und meine nebenberufliche Selbständigkeit strikt getrennt und versuche dies auch vorerst so beizubehalten. Nach kurzer Zeit ist bereits genug Kapital aufgebaut um erste, kleinere Investitionen zu tätigen. Um das Risiko (auch gedanklich) zu minimieren reinvestiere ich nur bereits verdientes Geld.

    VG Jan

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  9. Wenn man eine Webseite hat,dann sollte man schon etwas in Werbung investieren,weil man sonst einfach viel zuwenig Besucher hat,oder es sehr lange dauert bis man genug Besucher hat. Übrigens habe ich diese Woche einen Google Adwords Gutschein (50+150 Euro) bekommen, ich hab dafür extra ein neues Google-Konto eröffnet,weil er nur für neue Konten gilt und es hat tatsächlich funktioniert. Ich habe immer gedacht man kann nur ein Google-Konto besitzen,aber scheinbar kann man so viele Konten haben wie man will

    Gruß
    Tomm

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  10. Sehr guter Artikel, es kommt auf das richtige Maß an. Es ist mitunter schwierig bestimmte Aufgaben abzugeben bzw. Geld zu investieren.
    Das Thema “Geld investieren” hört aber nicht beim Business auf. Ich nehme das mittlerweile richtig sportlich 😉
    Ich kaufe wirklich nur Sachen die ich wirklich (!) brauche, der Rest wird investiert und das so breit gefächert wie möglich. So kann man auch mit einem kleinen Einkommen viel erreichen. Selbst wenn mal etwas in die Hose geht kann man es verkraften, weil man es alternativ ja sowieso “nur” für Konsumartikel ausgegeben hätte. Dieser Ansatz hängt aber natürlich vom persönlichen Bezug zu Geld ab.
    Beste Grüße und viel Erfolg.

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  11. Ich bin gerade auf diesen Beitrag gestoßen und wollte auch mal meine Gedanken hier niederschreiben. Für eine gute Selbstständigkeit im Netz ist meiner Meinung nach ein besonders guter Internetauftritt sehr wichtig. Auffällig ist, dass es meist nur eine gute Idee braucht um gutes Geld zu verdienen.
    Seit einiger Zeit arbeite ich an meiner Webseite und muss sagen, dass der Erstaufwand bei einer Selbstständigkeit relativ hoch ist. Dafür lässt sich aber (wie in meinem Fall) mit der richtigen Nische Elektrorasenmäher und einen entsprechenden Test dazu ein eventueller Markt abgreifen. Das Motto ist: Biete den Menschen etwas (z.B. eine Dienstleistung) womit sie zufrieden sind, dann sind am Ende Dienstleister sowie Besucher der Webseite glücklich.
    Wichtig ist finde ich also nicht hauptsächlich das Geld, sondern die Leidenschaft, denn Kunden merken bei einem Internetauftritt sehr schnell, wenn es dem Betreiber nur ums Geld geht und fühlen sich in einem vertrauenswürdigen Umfeld deutlich wohler! Der Schlüssel bei Beginn einer Selbstständigkeit: Geduld.
    Ich wünsche noch viel Erfolg und beste Grüße.

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