Paid Content – So verdienen Blogs und Websites mit kostenpflichtigen Inhalten Geld

Paid Content - So verdienen Blogs und Websites mit kostenpflichtigen Inhalten GeldImmer wieder stellen mir Leser die Frage, welche Möglichkeiten es für Blogger und Website-Betreiber gibt, Geld mit kostenpflichtigen Inhalten (Paid Content) zu verdienen, ohne die “normalen” Blogleser zu verschrecken.

Die Inhalte von Blogs und Websites sind ja in der Regel kostenlos und das sind viele Nutzer auch so gewöhnt. Dabei werden in vielen (beileibe nicht allen) Blogs und Websites so hochwertige Inhalte produziert, dass diese in Fachzeitschriften oder Büchern problemlos gegen Geld veröffentlicht werden könnten.

Schauen wir also heute mal auf den Konflikt zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Inhalten und welche Möglichkeiten es gibt, mit Paid Content Geld zu verdienen. Zudem schildere ich meine eigenen Erfahrungen, gebe praktische Tipps und werte eine Umfrage aus.

Warum überhaupt Geld verdienen mit einem Blog oder einer Website?

Diese Frage sollten sich regelmäßige Leser meines Blogs eigentlich gar nicht stellen. Trotzdem gibt es immer wieder Stimmen, die das Geld verdienen gerade mit Blogs ablehnen.

Und wisst ihr was, ich finde das okay. Ich betreibe selber Blogs, die rein aus Spaß existieren und mit denen ich keinen Euro verdiene. Das macht die Blogosphäre erst so richtig vielfältig.

Aber als Selbstständiger ist es aber in meinem eigenen Interesse, genug zu verdienen, um davon gut leben zu können. Reich werden war nie mein Ziel, aber wenn professionelles Bloggen mir hilft, dass zu tun was mir Spaß macht und damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann ist das in meinen Augen kein Problem.

Gute und ausführliche Artikel zu schreiben kostet zudem Zeit und damit Geld und das kann auch nicht jeder. Auch das wird gern übersehen.

Welche Möglichkeiten gibt es für Blogger Geld zu verdienen?

Ganz grundsätzlich gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, mit kostenlosen Inhalten Geld zu verdienen. Darüber habe ich hier im Blog schon viel geschrieben. Eine Auflistung der wichtigsten Einnahmequellen dieses Blogs findet ihr auf der Seite Geld verdienen.

Ich nutze vor allem Direktvermarktung und Affiliate-Marketing.

Früher habe ich AdSense-Anzeigen, bezahlte Posts und auch Linkverkauf genutzt.

All diese Einnahmequellen sind möglich, aber nicht alle sind beliebt oder sinnvoll. So kann Linkverkauf zur Abstrafung durch Google führen, weshalb ich dies schon eine Weile nicht mehr mache. Zu viel Werbung verschreckt wiederum viele Leser.

Und so sind manche Blogger und Website-Betreiber auf die Idee gekommen, anders ihr Geld zu verdienen.

Welche “Paid Content”-Möglichkeiten gibt es?

Es wurden Konzepte und Ideen entwickelt, wie man die eigenen Inhalte kostenpflichtig machen und auf diese Weise Geld verdienen kann. Nun ist das Internet aber ein Netz der kostenlosen Dinge und es ist recht schwer kostenpflichtige Services zu etablieren.

So haben viele Zeitungen ihren kostenpflichtigen Online-Dienst beendet und setzen nun auf Werbeeinnahmen. Viele andere Verlage schaffen dies aber auch nicht und so wurden krude “Verdienstmöglichkeiten”, wie das Leistungsschutzrecht durchgesetzt, was aber den Niedergang wohl auch nicht wirklich aufhalten wird.

Man kann also nicht pauschal sagen, was funktioniert und was nicht. Als Erfahrungswert kann ich zum Beispiel sagen, dass kostenpflichtige Inhalte für eine kleine, aber dafür genau definierte Zielgruppe besser funktioniert, als für den Massenmarkt. Aber das ändert sich langsam und digitale Produkte werden immer beliebter.

Das liegt daran, dass es Nutzergruppen gibt, die bereit sind, für bestimmte und besondere Inhalte Geld zu bezahlen. Man muss hier also genau den Nerv treffen, sonst bleiben die Brieftaschen zu.

Beispiele für kostenpflichtige Inhalte

Es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten, Inhalte kostenpflichtig zu vertreiben. Im Folgenden ein paar Beispiele dafür:

  • Kurse

    So könnte man Text- oder Video-Lektionen zu einem bestimmten Thema erstellen und Geld dafür verlangen. Diese könnte man z.B. über Digistore24 oder Udemy vertreiben. Aber auch persönliche Seminare sind denkbar, in denen man die eigenen Blog-Inhalte als Basis verwendet.

  • eBooks

    Eine klassische Methode mit Inhalten Geld zu verdienen sind sicher eBooks. Der Markt dafür wächst. Besonders jetzt, da es vernünftige eBook-Reader, wie den Amazon Kindle, gibt. Ich selber habe sehr gute Erfahrungen mit meinem eBook gemacht.

  • Up-Selling

    Sehr beliebt ist es auch, bestimmte weitergehende Informationen kostenpflichtig zu machen. So könnte man mit einem kostenlosen eBook die Leute interessieren und ein zweites kostenpflichtiges eBook nachlegen. So schafft man schon mal Vertrauen und das macht den Verkauf dann einfacher.

  • Mitgliedschaft

    Eine kostenpflichtige Mitgliedschaft ist eine weitere Möglichkeit, besondere Inhalte zu Geld zu machen. So könnte man ein spezielles Artikelarchiv kostenpflichtig machen oder ein Spezial-Forum nur gegen Gebühr öffnen. Das kann man selber per Plugin realisieren oder dafür einen Service nutzen.

  • Crowdfunding

    Im Trend liegen auch Podcasts und Videos. Durch Plattformen wie Steady oder Patreon verdienen mittlerweile viele Podcasts gutes Geld von zahlenden Hörern, die exklusive Inhalte dafür bekommen.

    Paid Content - So verdienen Blogs und Websites mit kostenpflichtigen Inhalten Geld

    Selbst YouTube bietet mittlerweile eine bezahlte Kanalmitgliedschaft an, bei der YouTuber gutes Geld verdienen können.

  • Bezahlschranke

    Nicht so wirklich durchgesetzt hat sich die Bezahlschranke für einzelne Artikel. Hier gab es immer mal wieder Online-Services (z.B. LaterPay), die das ermöglicht haben, aber durchgesetzt hat sich bisher keine so richtig.

Grundregel bei alle diesen Angebote ist aber, dass der angebotene Content etwas besonderes sein muss, den es so nirgendwo anders gibt (wobei es auch die Aufbereitung sein kann, die besonders ist und nicht die konkreten Inhalte) und es muss den Nerv einer Zielgruppe treffen.

Auch kann es hilfreich sein, wenn man ein FOMO-Gefühl erzeugen kann, weil die Nutzer nichts verpassen wollen und dann gern bereit sind dafür Geld zu zahlen.

Zudem macht es oft Sinn, die oben genannten Möglichkeiten zu kombinieren. So könnte man am Ende eines kostenpflichtigen Kurses auch noch ein eBook verkaufen und eine Mitgliedschaft anbieten.

Die Erfahrungen meiner Leser mit Paid Content

Ich habe vor einer Weile eine Umfrage gestartet, die sich um die Frage drehte, ob Paid Content wirklich eine realistische EInnahmequelle sein kann. 315 Leser haben an dieser Umfrage teilnehmen und die Ergebnisse sind ganz interessant.

Ist Paid Content eine realistische Einnahmequelle für Blogger und Websites?

  • Nur bei bestimmten Inhalten wird das funktionieren. (39%, 124 Stimmen)
  • Ja, auf jeden Fall. (22%, 68 Stimmen)
  • Nein, das wird gar nicht funktionieren. (20%, 64 Stimmen)
  • Nur bei großen Blogs und Websites. (19%, 59 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 315 (max. 1 Stimmen)

Knapp 40% sind der Meinung, dass dies zumindest bei bestimmten Inhalte funktionieren kann. Das sind also die schon erwähnten einzigartigen und nützlichen Inhalte, die die Nutzer nicht verpassen möchten.

22% sind gar der Meinung, dass das auf jeden Fall möglich ist.

Dagegen sehen es 20% ganz anders und sehen in bezahlten Inhalten keine interessante Einnahmequelle.

Und 19% gehen davon aus, dass diese Einnahmequelle nur den großen Websites vorbehalten ist, die eine entsprechende Reichweite haben. Das sieht man z.B. ganz gut an Podcasts, wo oft nur gut 5% der Hörer der kostenlosen Episoden bereit sind für den Paid Content zu zahlen. Da braucht man schon eine große Reichweite

Wie bringt man kostenpflichtige Inhalte an den Mann oder die Frau?

Genauso wichtig, wie die Erstellung der kostenpflichtigen Inhalte, ist die Frage, wie man diese dann eigentlich vermarktet.

Mit der Aussage “Qualität setzt sich schon durch” wird man nicht sehr weit kommen. Wie in der Offline-Wirtschaft, gilt es auch bei kostenpflichtigen Angeboten, diese aktiv an den potentiellen Käufer zu bringen.

Dazu im folgenden ein paar Ideen:

  • Teaser

    Am beliebtesten ist es sicherlich, kleine Teile der kostenpflichtigen Inhalte kostenlos zu veröffentlichen und dann zu hoffen, dass die Leser daran gefallen finden und den Rest kaufen.

  • Test-Abo

    Gerade für Mitgliedschaften sind Test-Abos zu empfehlen. Also z.B. einen kostenlosen Testmonat zum Kennenlernen und danach kostet es dann etwas.

  • Up-Selling

    Up-Selling oder auch Cross-Selling spricht den Spar-Sinn der User an. Wer z.B. eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bucht, bekommt den Video-Kurs zum halben Preis.

  • 80 Prozent rausgeben

    Eine gerade in den USA sehr gern genutzte Marketing-Methode ist es, 80% der Inhalte kostenlos zu machen und die wichtigen 20% dann zu verkaufen.

    Es ist also eine verschärfte Teaser-Variante, die zumindest interessant ist. Wer 80% der Inhalte hat und sich damit schon ausführlich beschäftigt hat, der ist eher bereit noch für die letzten 20% etwas zu bezahlen. So zumindest die Theorie.

  • Reviews

    Erfolgreiche Blogger haben viele Kontakte. Diese gilt es zu nutzen. Also einfach ein paar bekannte (im doppelten Sinne) Blogger mit einem kostenlosen Zugang oder einem kostenlosen eBook ausstatten und auf ein Review hoffen (bzw. aktiv darum bitten).

  • Affiliate-Marketing

    Sehr erfolgreich kann auch ein eigenes Partnerprogramm sein. Dabei motiviert man andere Leute, die eigenen kostenpflichtigen Inhalte zu vermarkten und schafft sich somit eine eigene Vertriebsmannschaft. Die Provision muss man natürlich einkalkulieren.

    Nach diesem Prinzip funktioniert zum Beispiel die Vermarktung der Online-Schulung Blogmastermind von Yaro Starak. Und es scheint sehr gut zu funktionieren. Auch ich habe ein Partnerprogramm für mein Nischenseiten-Aufbau eBook über Digistore24.

Man sollte bei der Vermarktung von kostenpflichtigen Inhalten auf jeden Fall aktiv und kreativ werden. Von alleine verkaufen sich solche Dinge nicht.

Zahlungsmöglichkeiten für kostenpflichtige Inhalte

Zu guter Letzt noch ein kurzer Blick auf die Möglichkeiten, solche bezahlten Inhalte abzurechnen. In der Regel handelt es sich ja um kleinere Beträge, die mit einer klassischen Rechnungen und Überweisung nicht effizient zu bewältigen sind.

Hier bieten sich Micropayment-Syteme an. Angebote wie Paypal oder Google Pay eignen sich gut, um solche Inhalte zu monetarisieren.

Sehr zufrieden bin ich mit Digistore24, die nicht nur als Verkäufer meines eBooks agieren, sondern auch die ganze Abrechnung und so weiter übernehmen. Da habe ich gar nichts mehr zu tun.

Welcher Anbieter sich am besten eignet, muss man im jeweiligen Fall analysieren. Oft empfiehlt es sich auch, mehrere Anbieter zu nutzen, denn nicht jeder hat z.B. Paypal. Die Transaktionskosten dieser Anbieter muss man aber in seine Preise einkalkulieren.

Paid Content ist ein Risiko

So interessant Paid Content ist, er bringt auch Nachteile mit sich.

Wer sich nur darauf verlässt, kann schnell mal große Teil der Einnahmen verlieren, wenn die Nutzer zu einem anderen Angebot wechseln. Die Gefahr sieht man zum Beispiel für die Zeitschriften-Branche, auch wenn da bezahlte Inhalte mittlerweile eine wichtige Rolle spielen.

Zudem wird immer wieder befürchtet, dass die Schranken für bezahlte Inhalte durch Tools umgangen werden könnten oder dass einmal gekaufte Inhalte (wie ein eBook), kostenlos weiterverbreitet werden.

Hier kann nur dringend empfohlen werden, sich viele Standbeine zu schaffen und nicht nur auf eine Einnahmequelle zu setzen.

Ein anderes Problem sehe ich z.B. beim Crowdfunding. Man begibt sich in eine gewisse Abhängigkeit und die zahlenden Hörer, Leser oder Zuschauer haben dann auch Erwartungen, die man erfüllen muss. Das kann belastend werden und nicht jeder geht damit gut um.

Eure Erfahrungen mit Paid Content

Mich würden nun eure Erfahrungen mit bezahlten Inhalten interessieren. Sowohl aus Nutzer-Sicht, der schon solche Inhalte erworben hat, als auch aus Anbieter-Sicht.

Habt ihr ein eigenes eBook, das ihr verkauft oder nutzt ihr Crowdfunding zur Finanzierung eures Podcasts? Hinterlasst einfach einen Kommentar mit euren Meinungen und Erfahrungen.

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Paid Content – So verdienen Blogs und Websites mit kostenpflichtigen Inhalten Geld“

  1. Paid Content ist eigentlich nicht gut. Das ist sehr schwer. Da muß man schon wirklich etwas haben was andere sehr auf den Fingernägeln brennt. ” Ein Geheim-Report” so etwas oder in dieser Richtung. In der Regel aber ist es ohne Erfolg.

    Antworten
  2. Ich muss mich Peter anschließen. Paid Content ist prinzipiell eine gute Sache, aber es gibt so viele Beispiele wie man für minderwertige Inhalte Geld bezahlen soll. Aus meiner Sicht muss sich der Paid Content schon von der bestehenden Seite abheben und einen deutlichen Mehrwert bieten.

    Im Prinzip ist Dein eBook zu Nischenseiten ein gutes Beispiel. Es ist der perfekte Leitfaden, um in das Thema Nischenseiten einzusteigen und man wird gut an die Hand genommen. Natürlich nutzt Du Inhalte Deines Blogs wieder. Aber Du hast auch viele neue Inhalte drin. Damit setzt Du auch auf die Bequemlichkeit der Nutzer – nicht jeder möchte sich durch alle Artikel eines Blogs suchen.

    Wenn ich aber in meinem Bereich (Projektmanagement Software) die Online Kurse von Blogs mit den kostenlosen Kursen von Software Anbietern vergleiche, bin ich erschrocken, für was man Geld bezahlen kann.

    Daher:
    Für Weiterempfehlung braucht man gute Inhalte. Wenn man viel auf Marketing setzt, reichen evtl. auch mittelmäßige.

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  3. Ich finde Paid Content auch eher schwierig. Die meisten Leute wollen im Internet nichts bezahlen.

    Das ist wie mit den Lebensmitteln. Alle schimpfen auf die Haltung der Tiere wollen für das Steak aber nur 1 Euro ausgeben.

    Ich habe in einem meiner Sportblog Communitys versucht paid Content zu etablieren. Selbst mit guten Inhalten oder Tools die das Leben leichter machen, waren die Menschen nicht dazu zu bringen, Geld zu investieren.

    Bei großen Webseiten mag das vielleicht funktionieren. Oder wenn man etwas Exklusives hat. Aber da ist dann die Frage wie lange man das exklusiv hat. Irgendwann kommt die Konkurrenz und bietet mehr, dann ist der Verdienst ganz schnell verschwunden.

    Wer das Budget und die Reichweite hat, kann sicher ein paar Euro verdienen. Ich selbst werde es aber nicht nutzen.

    LG
    Ronny

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