Beobachte ich ältere Leute in meinem Bekanntenkreis, ist Google für sie quasi das Internet. Internetadressen verstehen einige nicht einmal, sie geben alles bei Google ein und konsumieren dann das, was in den Ergebnissen ganz oben steht. Jüngere auch, die haben aber zumindest YouTube als Alternative für Videos entdeckt und wissen im Grunde auch was eine URL ist. Allgemein alles sehr fragwürdig, jedoch durchaus verständlich. Es ist eben einfach und funktioniert.
Web Worker sollten aber anders denken. Zum einen, sollten sie deutlich mehr vom Internet kennen und sehen, als nur das was Google ihnen zeigt. Zum anderen sind Google-Alternativen gut, um sich frische Inspiration zu holen. Was bei Google steht, kennt und findet schließlich jeder, sucht lieber nach dem, was nicht sofort zu finden ist. Interessante kleine Perlen, die so tief in den weiten des Internets liegen, dass nur wenige sie finden.
Ein weiterer Grund nach alternativen Suchmaschinen zu schauen, betrifft die Ergebnisse selbst. Sind wir doch mal ehrlich: Vieles was bei Google auf Seite eins ganz oben steht, sollte dort eigentlich gar nicht stehen. Gefühlt sind die Platzierungen seit Jahren eher schlechter als besser geworden, oft sind die wirklich hochwertigen, nicht werblichen Inhalte, sogar erst auf Seite zwei oder drei zu finden.
Hier bekommen Web Worker nun frische Inspiration. Für euch habe ich ein paar gute Alternativen zu Google herausgesucht, aber auch vollkommen anders funktionierende Suchmaschinen, beispielsweise für Videos, Infografiken oder Musikstücke. Weil es Alternativen braucht und weil Google nicht das Internet sein sollte.
6 coole Google-Alternativen für Web Worker!
Hier ein paar meiner persönlichen Lesezeichen, die ich selbst immer wieder verwende und empfehlen kann.
Auf der Suche nach mehr Relevanz
Seit über einem Jahr nutze ich nun schon DuckDuckGo. Die Suchergebnisse generieren sich aus einem eigenen Crawler, Bing-Ergebnissen und vielen weiteren Quellen, was ich recht interessant finde, weil es DuckDuckGo zu einer Art Hybrid-Suche macht.
Mit aktuell ca. 30 Millionen Suchanfragen pro Tag liegt DuckDuckGo zwar immer noch weit hinter Google, hat aber auch gar nicht den Anspruch den Konkurrenten in nächster Zeit zu überholen. Es geht eher um eine Alternative, die nicht von den Daten ihrer Nutzer profitiert und bessere Ergebnisse bringt.
Bei DuckDuckGo sind die Suchanfragen daher anonym und es wird darauf verzichtet die einzelnen Nutzer zu tracken. Werbeanzeigen gibt es zwar, die richten sich aber nach Keywords, nicht nach dem was der entsprechende Nutzer zuletzt gesucht oder geklickt hat.
Grundsätzlich war das Ziel von DuckDuckGo und seinem Gründer Gabriel Weinberg von Anfang an, weniger die Werbung in den Fokus zu rücken, als vielmehr wirklich relevante Suchergebnisse zu schaffen.
Die Unterscheiden sich zum Teil sehr stark von Google und zwar im besten Sinne. Bei mir hat es am Anfang ein paar Wochen gedauert, doch recht schnell erkennt man die Vorzüge von DuckDuckGo und profitiert dann auch von anderen, oft sinnigeren Suchergebnissen.
Probiert das mal ein oder zwei Monate aus, dann werdet ihr sicherlich verstehen, wie ich das meine. Was zu Beginn noch fremd wirkt, bringt schnell einen Mehrwert mit sich. Gebt der Suchmaschine also ruhig mal eine Chance und zwar für längere Zeit, bis die Gewohnheiten von Google abgelegt sind und ersetzt wurden.
Auf der Suche nach Infografiken und Statistiken
Wer gezielt Statistiken sucht, sollte bei Statista vorbeischauen. Zwar sind viele der Grafiken und Statistiken hinter einer Paywall bzw. der Mitgliedschaft versteckt (die sich je nach Branche durchaus lohnen kann), doch auch für nicht zahlende Nutzer gibt es dort die ein oder andere Statistik, die für die eigene Website verwendet werden kann.
Wer recherchiert oder ein Thema holistisch aufbereitet, kommt ohne Fakten und Quellen bekanntlich nicht weit und Statista hat beides für euch. Die Diagramme lassen sich auch direkt übernehmen.
Zum Beispiel dieses Diagramm zu DuckDuckGo, welches zeigt, wie stark das Wachstum der Suchmaschine ist.
Auf der Suche nach einem allwissenden Lexikon
Wer Informationen sucht, die eigentlich in einem Lexikon zu finden sind, nutzt meist einfach Wikipedia. Das Problem ist, dass die sprachlichen Versionen sich bei den Inhalten unterscheiden, und dass es auch noch andere Wikis gibt, vor allem bezüglich Nischen oder Bereichen wie dem Thema Gaming. Die vielen kleinen Wikis haben oft bessere oder ausführlichere Informationen parat, man findet sie nur nie.
Die Suchmaschine Wiki.com durchsucht alle auf einmal. Auf Wunsch lässt sich die Suche einschränken, um beispielsweise nur die »Indies« unter den Wikis zu durchsuchen. Das klappt auch mit deutschen Begriffen problemlos und ist ziemlich nützlich, wenn man nicht immer nur dieselbe Quelle für seine Artikel heranziehen möchte oder bei Wikipedia schlichtweg nichts Interessantes findet.
Auf der Suche nach freien Inhalten
Ihr sucht freie Inhalte? Also Inhalte mit einer Creative Commons Lizenz? Dann solltet ihr unbedingt die CC-Suche direkt auf Creativecommons.org verwenden, denn eine viel bessere gibt es wohl nicht. Die findet nicht nur Bilder, sondern ebenso Videos und Musikstücke, die frei verfügbar im Internet verweilen und auf eine Nutzung warten.
Hier sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass urheberrechtsgeschütze Inhalte im Internet immer als besonders heikel zu betrachten sind und ihr, trotz Suchmaschine, immer noch einmal genau nachprüfen solltet, unter welcher Lizenz das Ergebnis steht und wie bzw. ob es überhaupt von euch für euer Projekt genutzt werden darf.
Auf der Suche nach Forenbeiträgen
Ziemlich nützlich ist auch diese Suchmaschine, die sich komplett auf Foren beschränkt. Einfach einen Begriff oder eine Frage eingeben und schon listet euch Board Reader aktuelle oder ältere Beiträge auf, die in Foren diskutiert wurden.
Das kann sehr nützlich sein, wann immer ihr Forenbeiträge den klassischen Suchergebnissen vorzieht. Vor allem, um verschiedene Perspektiven eines Themas zu beleuchten, macht die Suche in Foren durchaus Sinn. Sie bringt eben meist Ergebnisse, die auch die echten Nutzer beschäftigen, was tatsächlich nützlich ist.
Auf der Suche nach der Vergangenheit
Wer etwas sucht, was es nicht mehr gibt, der ist im Internet Archive gut aufgehoben. Hier lassen sich Inhalte von Websites abrufen, die längst gelöscht wurden, ebenso wie alte Versionen, die es schon lange nicht mehr gibt.
Das ist nützlich, zum Beispiel wenn heikle Leaks von der Quelle wieder entfernt wurden, im Internet Archive aber noch vorhanden sind, genau wie wenn ihr euch mal die ältere Version einer bekannten Website anschauen wollt.
Es muss nicht immer Google sein
Anfangs hatte ich ja schon erwähnt, dass ich selbst inzwischen nur noch DuckDuckGo statt Google verwende. Das funktioniert besser denn je für mich. Doch auch Abseits von DuckDuckGo gibt es Suchmaschinen-Alternativen, die einen Blick wert sind und die interessante Ergebnisse mit sich bringen oder eine andere Sichtweise.
Denn nur noch Google zu nutzen heißt oft auch in einer Bubble zu leben, in der ihr eben nur noch das konsumiert, was Google für entsprechend wertvoll hält, um es weiter oben anzuzeigen. Alles andere geht unter. Klingt nicht so clever oder?
Dass das nicht immer die besten Inhalte sind, zeigen die Google-Alternativen oben. Auch aus persönlicher Erfahrung kann ich euch nur raten: Schaut auch mal über den Tellerrand hinaus. Es gibt noch viel mehr im Word Wide Web und es wird bestimmt nicht weniger.
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Hi David, die Entwicklung hat leider damit begonnen, dass man keine gültige URL mehr in die Adresszeile des Browsers tippen musste, sondern dadurch direkt Google aufgerufen wurde.
Je nach Land wird auch Facebook als das Internet angesehen, vor allem in den Schwellenländern.
Ne Ne Ne… auch als die URL da noch stand, haben viele Adressen bei Google eingegeben und das für “normal” gehalten. Man hätte Google eigentlich regulieren müssen, bevor so eine Monopolmacht entsteht, wenn du mich fragst. Aber die Regierung versteht das mit dem Internet ja bis heute nicht, sonst hätten wir hier nicht immer noch Kupferleitungen.
Was letzteres angeht, habe ich noch einen kleinen Infovideo Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=h2NNrH2aMZc
Sollte man sich unbedingt mal ansehen, wenn einem die Dinge nicht ganz klar sind oder Leuten zeigen, die immer meinen… läuft doch, was hast du eigentlich.
Ich finde es sehr wichtig sich frei von Google und Facebook zu machen. Es gibt wirklich sehr gute Alternative und diese sollten mehr Beachtung finden.
Bing ist doch mittlerweile stark am Aufholen (bezüglich Monopol von Google), nimmt sich aber halt wohl nicht viel..