Irgendwie kommt es mir so vor, als ob Google wieder mehr Gas gibt. Es kommen wieder deutlich häufiger Updates und Verbesserungen.
Die Überschrift dieses Artikel ist aber nicht nur deshalb so gewählt. Der eigentliche Grund dafür ist, dass Google offenbar immer mehr Wert auf die Ladezeiten von Websites und Blogs legt.
Es wurde ja schon öfters darüber spekuliert, dass Ladezeiten in Zukunft einen Einfluss auf das Ranking haben könnten.
Ladezeiten ein Kriterium für Google?
Erst vor kurzem hat Matt Cutts dazu Stellung genommen.
Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=B3zmP0W26M0
Derzeit sind Ladezeiten kein Ranking Kriterium. Außer das Laden dauert so lange, dass es einen Timeout gibt. Aber abgesehen davon, spielt derzeit bei Google die Ladezeit keine Rolle in den Suchmaschinen-Rankings.
Aber Matt sagt 2 wichtige Dinge. Zum einen weiß er nicht, wie dies in Zukunft aussieht. Larry Page, einer der Google-Gründer hat schließlich seine Vision von Web vor allem mit “sehr schnell” beschrieben. Und wenn ein Google Chef sehr viel Wert auf schnell ladende Seiten legt, könnte das ein Hinweis auf so ein Kriterium in der Zukunft sein.
Zweitens sagt Matt auch sehr richtig, dass Ladezeiten eine starke Auswirkung auf die User-Zufriedenheit haben. Lädt eine Seite zu lange, dann springen User oft ab. Und das wirkt sich derzeit schon indirekt auf das Ranking aus (hohe Bounce Rate, weniger Backlinks etc.).
Ich bin mal gespannt, was Google da in 2010 noch in petto hat.
Google Public DNS
Die erste Neuerung, die auf Geschwindigkeit abzielt, ist das sogenannte “Google Public DNS“.
DNS Server (Domain Name System) sind im Web dafür verantwortlich, aus einer lesbaren Internet-Adresse, z.B. www.blogprojekt.de eine IP zu machen. Diese werden für die Kommunikation benötigt. Die bekannten Domainnamen sind nur für uns User entwickelt wurden, damit man sich bestimmte Seiten besser merken kann.
Nun scheint Google mit vielen der bestehenden DNS Server nicht sehr zufrieden zu sein und bietet eigene an. Diese sollen schneller sein und damit wird das Surfen im Web schneller.
Ob Google damit noch andere Ziele verfolgt ist derzeit nicht zu beurteilen. Allerdings frage ich mich schon, was Google noch alles anbieten will. Irgendwann kommt alles und jedes von Google. Und das ist im besten Fall risikoreich (wenn bei Google mal die Technik ausfällt), im schlimmsten Fall ist es sehr kritisch (Stichwort: Datensammlung).



Neuer Google Analytics Code
Letzte Woche kam die Info, dass es einen neuen Code für Google Analytics gibt.
Man nutzt Google Analytics, indem man ein paar Zeilen JavaScript-Code in die eigenen Seiten einbindet. Und schon werden sehr umfangreiche Statistiken erfasst.
Nun hat Google einen neuen Code veröffentlicht, der schneller laden soll, als der alte. Damit sollen kurze Wartezeiten, die im Einzelfall auftreten konnten, nicht mehr vorkommen.
Ich habe den Code am letzten Freitag natürlich gleich mal eingebaut und mich dann gegen Abend gewundert, warum so wenig Besucher am Freitag auf meinen beiden Blogs unterwegs waren.
Dann habe ich festgestellt, dass ich vergessen hatte, die jeweilige Analytics-ID in den Code einzufügen. Wenn man den Code bei Google kopiert, stehen an einer Stelle einige X-Buchstaben hintereinander weg. Dort muss man die Analytics-ID der eigenen Seite eintragen.
Ich Depp hatte daran nicht mehr gedacht und damit rund 2.000-3.000 PageViews verpasst, die nun nicht in Analytics auftauchen. :-(
Ansonsten ist das aber natürlich eine gute Nachricht. Denn oft liegt das “Hängen” beim Laden einer Seite an einem JavaScript. Wenn diese Wartenzeiten bzgl. Analytics nicht mehr auftauchen, ist das auf jeden Fall positiv.
Ladezeiten-Tool in Webmaster Toolbox
Der wohl deutlichste Hinweis, dass Google mehr Wert auf schnelle Ladezeiten legt, findet sich in den Google Webmastertools.
Dort kann man eigene Blogs und Websites eintragen und nachdem man nachgewiesen hat, dass man selber der Inhaber dieser Sites ist, hat man eine Reihe von nützlichen Tools und Verfügung.
Und ganz neu gibt es dort eben auch den Punkt “Website-Leistung”. Damit ist nichts anderes als die Ladezeit gemeint.
Hier sieht man nicht nur die durchschnittliche Ladezeit der betreffenden Website, sondern auch die Ladezeiten einzelner Seiten.
Zudem gibt es dort auch schon Tipps zur Optimierung. Und das bringt uns gleich zum nächsten Punkt
Google Page Speed
Mit “Page Speed” hat Google ein Open Source Projekt ins Leben gerufen, mit dem man Performance Probleme von Websites und Blogs analysieren kann.
Dazu installiert man sich einfach ein Firefox-Plugin und lässt dann PageSpeed die eigene Seite analysieren.
Dann bekommt man ein Auflistung von verschiedenen Performance-Kriterien und eine Bewertung. Alles was rot ist, sollte unbedingt verbessert werden. Gelb geht so. Grün ist gut.
Dieses Tool gibt sehr konkrete Hinweise zur Optimierung der eigenen Seiten.
Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=a-9pCfyYPdQ
Die Geschwindigkeit ist wichtig
Es gibt eine Menge gute Gründe für schnelle Websites. Ob in Zukunft auch das Google Ranking von den Ladezeiten beeinflusst wird ist zwar noch offen, eine stete Optimierung der Ladezeiten ist aber trotzdem keine schlechte Idee.
Für Google scheint ein Trend für das Jahr 2010 aber schon festzustehen: Geschwindigkeit!
Torsten Trautmann meint
Super Beitrag, aber wo stehen denn beim Code XXX ???
Habe bei mir direkt die UA Nr drin !!!
jan meint
Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass man auf die Aussagen von Matt Cutts zählen kann.
Google wird einen Teufel tun und wichtige Internas rausgeben, nach denen sich dann alle Webmaster und SEO richten.
Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass Google Desinformation betreibt, um sich selbst zu schützen und am Leben zu erhalten.
Peer Wandiger meint
@ Torsten
Dann hast du den Code an der richtigen Stelle gefunden und kannst ihn einfach verwenden. Ich habe offensichtlich an der falschen Stelle den Code kopiert und musste die ID noch nachtragen. :-)
@ jan
Ich sehe keine Grund, warum Matt hier lügen sollte.
Florian Lerch meint
Finde ich sehr gut, dass sich jetzt wieder so viel bei Google tut. Auf jeden Fall bleibt es spannend. Hardcore SEO`s hingegen müssen ja jetzt sicherlich jeden Tag aufs neue fürchten :lol:
Daniel meint
Hab auch gehört, dass man die Info von Matt hier nicht so ernst nehmen sollte. Diese Info dient nur dazu, dass Google sich etwas Serverkosten sparen kann. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht..
Peer Wandiger meint
Googles offizielles Ziel ist es, die besten Suchergebnisse zu präsentieren für die Nutzer.
Und auch wenn der Inhalt natürlich das wichtigste ist, so spielen andere Faktoren auch eine Rolle. Und wenn die Ladezeit einer Website sehr schlecht ist, dann wirkt sich das natürlich auf das Nutzungserlebnis aus.
Es macht uns allen doch viel mehr Spaß eine Website anzuschauen und zu lesen, die schnell lädt, als eine, wo ich 20 Sekunden auf jeden Seite warten muss.
Zudem sagt er ja deutlich, dass die Ladezeit derzeit nicht verwendet wird. Und für die Zukunft würde sehr schnell herauskommen, wenn Google behauptet, dass dieser Faktor verwendet wird, es aber in der Realität nicht so ist. Es gibt dutzende SEOs, die das dann gleich mal testen. Und wenn es sich nicht auswirkt, dann kommt das schnell raus.
Aber wie ich im Text schon sage, es wird sich erst zeigen, was da dran ist.
Markus meint
Hmm der neue Code taucht aber im GA Konto selber noch nicht auf kann das sein?
Peer Wandiger meint
Deshalb habe ich ihn aus dem Analytics Konto heraus kopiert. Ich habe ihn im GA Konto auch nicht gefunden. Aber aufpassen mit den XXXXX.
Markus meint
Reden wir gerade aneinander vorbei? :-) Mit GA meinte ich Google Analytics. Wie ist das mit den teilen des Codes, ein Teil im Header den anderen Teil weiter unten, für was ist das gut? Ansonsten würd ich den Code eigentlich so wie er ist auch wieder im Footer einbauen, oder hast Du ihn tatsächlich im head Bereich jetzt?
Peer Wandiger meint
Ich meinte, dass ich ihn aus dem Analytics Blog herauskopiert habe. Sorry, habe mich vertippt.
Ich habe den Code schon lange im Header. Zudem hat Google bei Veröffentlichung dieses neuen Codes extra gesagt, dass man ihn nun auch weiter oben im Code einbauen kann.
Markus meint
Ach jetzt :-) Ja soweit hab ich das auch verstanden. Wird wohl im Hintergrund geladen. Nur das mit dem splitten hab ich noch nicht ganz verstanden, muss mich mal genauer reinlesen für was das genau gut ist. Danke Dir^^
Wingi meint
Natürlich beeinflußt die Geschwindigkeit der Seite den Besucherstrom. Baut testweise in den PHP-Header ein sleep(1) ein und laßt dies an einem normalen tag laufen!
Weiterhin verweise ich auf yslow (auch firefox plugin), welches den Pagespeed und Optimierungsmöglichkeiten (ebenfalls) sehr umfangreich auflistet (und ist von yahoo).
Peer Wandiger meint
Ja, keine Frage. Das habe ich ja auch so im Text schon geschrieben. Die Frage ist halt, ob Google es schon aktiv ins Ranking einfließen lässt.
Alf meint
Google hat in lezter Zeit viel Konkurrenz und Kritik erhalten, da ist es nicht verwunderlich das sie wieder einmal etwas Gas geben, auch wenn das für Google seine Möglichkeiten sehr langsam ist. Google tut viele Sachen nur um für uns Rätsel aufzustellen, damit niemand die Logik versteht wie das Unternehmen arbeitet. Das ist auch gut so, den nur so können auch qualitativ hochwertige Seiten erhalten bleiben, den dafür arbeitet Google. SEOs sind quasi der gegenspieler von Google und somit auch der von Inhalt qualitativhochwertigen Seiten. Zumindest im Grundprinzip… ausnahmen bestätigen selbstverständlich immer die regel ;-)
Webdesigner meint
Das mit dem Ladezeittool ist mir auch aufgefallen und mein erster Gedanke war ebenfalls das hierauf in Zukunft mehr geachtet werden muss. Aber war klar, bei der Anzahl der Seiten und der geläufigen Praxis der Suchmaschinenoptimierung müssen irgendwann andere Kriterien her.
Karsten meint
Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass das primäre Ziel von G**gle die kontinuierliche Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung ist. Sofern eine Maßnahme mehr Geld bringt und dazu auch noch einen Nutzen für den User hat, dann wird diese umgesetzt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Meine Theorie: G**gle ist es egal, wie schnell eine Seite in den organischen SERPs lädt.
Warum? Ganz einfach.
Kehrt ein User nach dem Klicken auf die ersten drei Ergebnisse in den SERPs wieder frustiert zurück, da die Top-Seiten sich zu langsam geladen haben, so klickt der User eher auf die Adwords-Anzeigen und G**gle verdient wieder dabei.
Klingt erstmal weit hergeholt.
Wenn man nun aber berücksichtigt, dass es bei den Landing Pages von Adwords-Anzeigen bereits seit einiger Zeit einen Quality Score gibt, der auch die Ladezeit der Landing Page berücksichtigt (http://adwords.google.com/support/aw/bin/answer.py?hl=en&answer=87144), dann klingt das Ganze nicht unlogisch.
Somit wäre es für G**gle lukrativer, die Ladezeiten für organische Ergebnisse erstmal zu ignorieren.
Aber wie gesagt, ist nur eine Theorie. :-)
Peer Wandiger meint
@ Karsten
Das ist auch eine Theorie. Allerdings wäre das langfristig sicher nicht gerade dem Geschäft zuträglich, wenn die langsamsten Seiten oben stehen.
Karsten meint
@Peer
Richtig, aber es werden ja nicht generell nur die langsamsten Seiten oben stehen. G**gle wird aber die Ladezeiten als Qualitäts-(Ranking-)Faktor für organische SERPs sicher nicht so schnell einführen, was ja auch Matt Cutts angedeutet hat. Meine Sichtweise war ja nur eine Theorie, warum es nicht schon jetzt gemacht wird.
Früher oder später werden die Ladezeiten auch mit berücksichtigt werden, da sind wir uns sicher einig.
Alex meint
Oh man mir geht das auf den Geist das die jetzt dieses Javascript oder was auch immer auf der Startseite haben das die elemente nachlädt, ich rufe google schon so routinemäßig auf und schreibe direkt los und kloppe auf enter und dann laden diese dinger sich dazwischen und erscheinen auf einmal… total nervig…
weiß jemand ob man das abschalten kann oder so?
Voku meint
Hi, habe zu dem Thema “Webseiten beschleunigen” einen Blog-Eintrag verfasst und hoffe dieser Hilft einigen weiter… besser man optimiert bereits jetzt die Ladezeit seiner Webseite, bevor die Ladezeiten auch mit berücksichtigt wird. ->
http://voku-online.de/comment-n153.html