Mit dem Google-Update für hilfreiche Inhalte (Google Helpful Content Update) hat die große Suchmaschine vor ein paar Monaten viel neuen Wind und Aufregung in den SEO-Bereich gebracht.
Was es mit dem Google-Update für hilfreiche Inhalte genau auf sich hat, welche Auswirkungen dies für Blogger, Affiliates und Website-Betreiber hat und was du sonst noch dazu wissen musst, erfährst du im Folgenden.
Zudem stelle ich ein SEO-Tool vor, mit dem du herausfinden kannst, wie deine Website durch das Google-Update beeinflusst wurde. Und ich gehe natürlich darauf ein, wie die dich ggf. von dem Update erholen kannst.
Was ist das Google-Update für hilfreiche Inhalte?
Im August diesen Jahres hat Google das Update für hilfreiche Inhalte angekündigt, welches dann mitte September ausgerollt wurde.
Dieses Update des Suchmaschinen-Algorithmus wird als eines der großen Core-Updates bezeichnet und hat entsprechend starke Auswirkungen aus die Rankings in Google.
Ziel dieses Updates war es, nutzerorientierte Inhalte noch stärker in den Vordergrund zu stellen und damit hochwertige Inhalte noch mehr zu belohnen. Im Gegenzug sollen “SEO-Texte”, also Artikel, die vor allem für Google geschrieben wurden, schlechter ranken.
Ob das geklappt hat, ist insgesamt natürlich schwer zu beurteilen, aber ich finde es gut, dass Google versucht “richtige” Inhalte, die wirklich für die Nutzer geschrieben wurden, zu belohnen.
Betrifft euch das Update?
Ein starker Rückgang der eigenen Google-Rankings und der Sichtbarkeit in Google im September 2022 ist ein Zeichen dafür, dass deine Website vom Google-Update für hilfreiche Inhalte negativ beeinflusst wurde.
Dagegen ist ein Anstieg der Rankings und des Traffics ein mögliches Zeichen, dass deine Inhalte wirklich hilfreich sind und Google das nun belohnt hat.
Mit diesem kostenlosen Sistrix-Tool kannst du sehen, ob deine Website von einem Google-Update betroffen ist. Das gilt nicht nur für dieses Update, sondern für alle wichtigen Google-Updates.
Hier ein Beispiel für meine Website selbstaendig-im-netz.de. Das Tool zeigt an, dass die Sichtbarkeit mit dem September-Update stark angestiegen ist. Hier scheint Google also der Meinung zu sein, dass meine Inhalte hilfreich für meine Leser sind. Das freut mich natürlich und bestärkt mich darin solche Inhalte zu schreiben.
Diese Auswertung ist schon hilfreich, aber auch hier sollte man sich bewusst darüber sein, dass das nur grobe Einordnungen sind. Neben den großen Updates gibt es ständig kleine Updates und diese können ebenfalls Einfluss auf die Sichtbarkeit haben.
Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel das Rank Math Plugin, welches ich auf einigen Website nutze und das wirklich hilfreich ist.
Hier kann man unter “Analysen > SEO Performance” sehen, wie sich die Anzahl der Search Impressionen (wie oft die eigene Website in Suchanfragen von Google Nutzern angezeigt wurde) und Search Klicks (wie oft die eigene Website in den Suchergebnissen angeklickt wurde) anzeigen lassen. Und das coole dabei ist, dass auch alle bekannten größeren Google-Updates in dieser Ansicht angezeigt werden, so dass man ganz gut sehen kann, ob es Auswirkungen auf Impressions, Klicks, aber auch Total Keywords (zu wie vielen Suchbegriffen man in Google rankt) und Avg. Position (durchschnittliche Position in den Suchergebnissen) gegeben hat.
Dazu muss man das Rank Math Plugin mit dem eigenen Search Console Account verknüpfen, was aber sehr einfach ist.
Hier sollte man nur beachten, dass Rank Math das Datum der US-Updates anzeigt, was nicht immer mit dem Ausrollen in Deutschland zusammenfällt. Dennoch ist diese Anzeige sehr hilfreich dabei konkrete Ranking- und Traffic-Änderungen zu erkennen, die auf Google-Updates zurückzuführen sind.
Natürlich kann man in diesem SEO-Plugin noch mehr sehen, wie z.B. Artikel, die sehr schlechte ranken oder die zwar weiter vorn in Google stehen, aber weder Impressionen noch Klicks bekommen. Das sind beides Hinweise für nicht wirklich hilfreiche Artikel.
Wie erkennt Google hilfreiche Inhalte?
Das ist sicher die spannende Frage, denn in der Vergangenheit hat Google auf viele Arten versucht die guten von den schlechten Inhalten zu unterscheiden.
So hat man lange Zeit auf Backlinks als Indikator für gute Inhalte gesetzt (und macht dies auch heute noch). Dass diese heutzutage aber nicht wirklich nur dann gesetzt werden, wenn jemand eine Website oder einen Artikel toll findet, sollte klar sein. Linkkauf und -verkauf boomt noch immer.
Auch bekannte Marken waren in den letzten Jahren ein Anhaltspunkt, der von Google herangezogen wurde und vor allem kleinere Websites benachteiligt hat. Auch das kann man sehr kritisch sehen, denn gerade große Unternehmen haben oft sehr viel Geld an SEO-Agenturen für solche eher minderwertigen und vor allem auf Google optimierte Inhalte bezahlt. Dagegen schreiben gerade viele Solo-Website-Betreiber tolle Inhalte, die aber nicht die Bekanntheit haben. Auch davon ist Google mittlerweile zum Glück wieder etwas abgerückt.
Nun scheint man bei Google generell die Kehrtwende zu machen. Schon mit dem Rezensions-Update im letzten Jahr hat man versucht mehr auf Qualität und ehrliche Inhalte zu setzen. Und nun soll das Google-Update für hilfreiche Inhalte generell alle Inhalte betreffen und die Nutzerorientierung und den Mehrwert in den Mittelpunkt stellen.
Sagen wir mal so, das hätte ich jetzt grundsätzlich schon immer erwartet, aber nun gut. 😉 Der Job von Google ist sicher auch nicht einfach.
Wie genau Google die Inhalte beurteilt und wie der Algorithmus entscheidet, was hilfreiche Inhalte sind und was nicht, weiß allerdings keiner. Und ehrlich gesagt habe ich auch Zweifel daran, dass man das wirklich gut erkennen kann. Wir werden sehen.
Google-Tipps für hilfreiche Inhalte
Dennoch ist es eine gute Idee, sich die Tipps für hilfreiche Inhalte von Google mal genauer anzuschauen.
Zum einen werden hier generelle Tipps dazu gegeben, wie man nutzerorientierte Inhalte erstellt. Dazu gehört zum Beispiel, dass man eigenes Wissen und eigene Erfahrungen in die Artikel einbaut.
Auch ein Hauptschwerpunkt der eigenen Website sollte vorhanden sein, denn dann ist es eher wahrscheinlich, dass man ein Experte in diesem Bereich ist. Wer über alles mögliche auf der eigenen Website schreibt, der wird kaum in allem so gut Bescheid wissen und wirkliches Know How beitragen können.
Auf der anderen Seite wird empfohlen, dass man zwar grundlegende (und von Google empfohlene) SEO-Maßnahmen umsetzt, aber beim Schreiben der Texte vor allem an die Zielgruppe denkt und nicht an Google.
Ob ihr zu sehr an Google beim Schreiben denkt findet ihr heraus, indem ich euch einige Fragen stellt, die Google in dem verlinkten Artikel ebenfalls auflistet. So ist z.B. schon der Ansatz gute Google-Rankings zu erzielen beim Schreiben falsch. Ebenso sollte man nicht einfach zu viele “Hype-Themen Inhalte” erstellen, nur um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Einfach nur Informationen von anderen Websites zusammenzufassen, ohne eigene inhaltliche Leistungen zu erbringen, ist ebenfalls für Google ein schlechtes Zeichen. Oder auch Überschriften, die etwas versprechen, was dann im Artikel nicht eingehalten wird (Clickbait), sind ein schlechtes Zeichen für Google. Und gerade letzteres ist leider bei sehr vielen Websites eine regelrechte Plage und ich hoffe sehr, dass Google stärker dagegen vorgeht.
Diese und andere Punkte listet Google auf und das klingt auch erstmal nicht schlecht. Ich selbst achte natürlich auch auf SEO-Faktoren, aber ich schreibe vor allem Artikel, die ich gern schreiben möchte, die ich interessant finde und von denen ich denke, dass sie für meine Leser hilfreich sind. Insofern ändert sich für mich durch dieses Update nicht wirklich etwas.
Dennoch bin ich skeptisch, wie gut Google hilfreiche Inhalte wirklich erkennen kann, denn da wurde man in der Vergangenheit leider schon zu oft enttäuscht. Was dieses Update bringt, wird die Zukunft zeigen.
Versetze dich in deine Zielgruppe
Eine sehr gute Möglichkeit hilfreiche Inhalte zu schreiben ist, sich in die eigene Zielgruppe zu versetzen.
Man selbst hat meist viel mehr Know How als die eigenen Leser, denn es gibt eben zu den meisten Themen mehr Einsteiger, als Profis. Hier ist es wichtig, dass man versucht zu verstehen, welche Fragen und Probleme diese Anfänger haben und was der Zielgruppe wirklich hilft.
Dazu kann man sich einerseits selbst hinsetzen und überlegen, welche Probleme und Hindernisse man selbst am Anfang hatte. Sich daran zu erinnern ist aber gar nicht so leicht, wenn man sich schon lange mit einem Thema beschäftigt. Das geht mir zum Beispiel auch, wenn meine Gründerphase liegt inzwischen mehr als 17 Jahre zurück. Deshalb kann es sich lohnen die eigene Zielgruppe einfach mal zu fragen, was sie beschäftigt und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat.
Auch schon gestellte Fragen der Zielgruppe sind eine sehr gute Basis für hilfreiche Inhalte. So kann man in den Kommentaren der eigenen Website, in Foren, in Facebook Gruppen und auch in der Google Suche nach häufigen Fragen zu einem Thema suchen, das zur eigenen Zielgruppe passt. Google zeigt z.B. häufige Fragen in vielen Suchergebnissen an:
Diese in einem Artikel zu beantworten, führt meist zu wirklich hilfreichen Inhalten.
Wie erholt man sich von diesem Google-Update?
Wurde die eigene Website vom Update für hilfreiche Inhalte negativ getroffen, solltest du dir erstmal Gedanken darüber machen, warum das geschehen sein könnte.
Oft weiß man schon selbst recht genau, was das Problem ist. So veröffentlichen viele einfach nur kopierte Produkttexte oder man hat so gut wie keine eigenen Inhalte auf der Website, sondern nur Affiliatelinks und Werbebanner.
Auch die Tatsache, dass man selbst von dem betreffenden Thema gar keine Ahnung hat, ist einem natürlich bewusst, wenn man ehrlich ist und nun hat es eben auch Google herausgefunden.
Gegen diese Ranking-Verluste kann man nur vorgehen, indem man selbst in Zukunft deutlich hilfreichere Artikel schreibt. Also Artikel, die Mehrwert bietet, eigene Erfahrungen und Know How beinhalten, die auf Bedürfnisse der Leser eingehen und die nicht SEO-überoptimiert sind.
Wie du hochwertige Inhalte schreiben kannst, habe ich schon mal in einem Artikel ausführlich erklärt.
Insgesamt finde ich es gut, dass Google in diese Richtung geht. Ich bin aber auch gespannt, wie gut Google darin sein wird, wirklich hilfreiche Artikel zu erkennen und den Content-Spam und die reinen SEO-Texte auf der anderen Seite zu bestrafen. Das hat in der Vergangenheit ja leider nur bedingt funktioniert.
Habt ihr Auswirkungen des Google-Updates für hilfreiche Inhalte bemerkt? Wenn ja, welche und wie seid ist damit umgegangen?
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Hallo Peer,
zuerst einmal: Ich betreibe verschiedene kleine Affiliate – Seiten mit ca.40 – 60 Beiträgen und einigen Seiten, zu ganz unterschiedlichen Themen. Mich hat das Update vom Mai erwischt: Fast alle Seiten sind ziemlich stark abgestürzt und haben sich bisher kaum erholt. Die Einnahmen von Amazon sind zu dreiviertel eingebrochen: Da sinkt die Motivation natürlich ins Bodenlose. Gut, daß ich von dem Geld nicht leben muß!
Mit den Folgen: Auf kaum einer Seite habe ich seither etwas veröffentlicht. Die Ratgeber – Beiträge werden zwar immer noch aufgerufen, aber da kauft kaum jemand etwas. Das heißt: Die “hilfreichen Inhalte” müssen doch immer noch da sein. Vielleicht hat das alles auch andere Ursachen.
Backlinks setze ich zum Beispiel fast gar nicht, einige sind aber von selbst gekommen. Das hat über früher kaum geschadet, trotzdem ist eine meiner Seiten mit den meisten Backlinks bisher am stabilsten.
Ich bin ein treuer Leser Deiner Seiten (seit ca. 2012), durch Dich bin ich erst zu WordPress gekommen. Habe auch den einen oder anderen Tip mit Erfolg umgesetzt. Aber jetzt bin ich ernsthaft am überlegen, mit den Webseiten aufzuhören. Ich habe einige Gartenseiten (eigenes Interesse), die im Frühling/Sommer immer gut gelaufen sind (bis zum Mai 22). Die werde ich noch einmal komplett überarbeiten, sollte sich die Situation aber 2023 nicht ändern, bin ich “dann mal weg”.
Hallo Hubert,
die Updates von Google sind teilweise wirklich schwer einzuordnen. Das kann frustrieren.
So ist selbst den SEO-Experten nicht so ganz klar, was genau beim Mai-Update von Google geändert wurde. Es wird über verschiedene Dinge spekuliert, aber am Ende ist es dann doch ein gewisses Raten.
Ich beobachte diese Updates deshalb schon und versuche die größten Fehler zu vermeiden, aber am Ende macht es einen auch fertig jeden Monat mit den Google-Updates mitzufiebern. Ich versuche das deshalb größtenteils auszublenden und mich auf meine Inhalte und die Kommunikation mit den Lesern zu konzentrieren. Mir macht es vor allem Spaß meine Websites zu betreiben und Inhalte zu schreiben und da ändert es am Ende nicht wirklich was, ob Google meine Websites abstraft oder boostet.
Dazu gehört auch in gewissem Maße, etwas unabhängiger von Google zu werden, weshalb ich intensiver in Bereiche wie YouTube, Podcasts und Co. reingehe.
Aber am Ende kann ich es schon verstehen, dass das durchaus demotivierend sein kann, wenn man viel Arbeit, Zeit und Leidenschaft in Websites steckt und Google dann mit einem Handstreich vieles zerstört.