Copycats – Ideen kopieren verboten oder doch nur Inspiration?

Copycats - Ideen kopieren verboten oder doch nur Inspiration?Copycats sind im Internet immer wieder ein Thema und egal ob man einen Blog, einen YouTube-Kanal oder ein anderes Internet-Projekt hat, Nachahmer und Trittbrettfahrer gibt es immer wieder.

Was Copycats sind und ob das generell was böses ist, möchte ich in meinem heutigen Artikel beleuchten. Zudem gehe ich darauf ein, wie man selbst Ideen von anderen nutzt und wie man sich schützen kann selbst kopiert zu werden.

Ich freue mich sehr über eure Meinung zu diesem Thema.

Was sind Copycats?

Ich habe den Begriff Copycats ehrlich gesagt auch vor nicht allzu langer Zeit das erste Mal gehört. Allerdings ist der Sachverhalt schon bekannt.

Laut Wikipedia sind Copycats Nachahmer und Trittbrettfahrer. Das können zum Beispiel Unternehmen sein, die das Geschäftsmodell von einem anderen Unternehmen übernommen haben.

Aber auch online gibt es diese Copycats zuhauf und dabei geht es zum Beispiel darum, dass manche Blogger einfach Ideen von anderen Blogs kopieren. Dabei geht es nicht um Content-Klau, sondern darum, dass jemand z.B. die Idee für eine Artikelserie kopiert oder eine eigene Nischenseiten-Challenge startet, um mal ein Beispiel aus meinem Umfeld zu nehmen. Die heißt dann vielleicht etwas anders, aber an sich ist es dasselbe.

Während einer vergangenen Nischenseiten-Challenge ist mein Blog streaming-geraete.de entstanden und kurz danach hat jemand eine ganz ähnliche Website mit demselben Thema und ähnlichen Inhalten aufgebaut.

Viele Blogger beklagen nun 2 Dinge an Copycats. Zum einen, dass überhaupt kreative Ideen übernommen werden und zum anderen, dass nicht mal ein Link auf den “Ideengeber”, also den Blog, der die Idee zuerst hatte, gesetzt wird.

Bevor ich dazu meine Meinung äußere, noch mal eine Erklärung zum Thema Content-Klau.

Content-Klau

Was Content-Klau ist, sollte den meisten bekannt sein. Dabei handelt es sich um das Kopieren ganzer Artikel oder kompletter Designs (und anderer Dinge).

Hier investiert der “Klauer” also überhaupt keine eigene Arbeit, sondern übernimmt die Inhalte einfach 1:1. Das ist schon aus urheberrechtlicher Sicht verboten und von den moralischen Grenzen für solch ein Handeln möchte ich hier gar nicht erst anfangen. Aber es gibt leider genug Leute, denen das scheißegal ist. Entweder weil sie keine Arbeit investieren wollen oder es einfach nicht selbst draufhaben.

Ich selber stoße zum Beispiel im Netz immer mal wieder auf geklaute Artikel aus meinen Blogs. Diese werden teilweise einfach 1:1 übernommen und die Personen machen sich dann noch nicht mal die Mühe einzelne Daten zu ändern. So taucht da z.B. teilweise mein Name drin auf.

Die Copycats, die ich meine, klauen aber keine kompletten Inhalte sondern kopieren die Idee dahinter. Das ist schon was anderes, denn Ideen an sich sind nicht geschützt.

Ein Beispiel wäre meine Abenteuer Brettspiele K.O. Challenge, die ich gerade durchführe. Ein Copycat würde diese nicht einfach kopieren, sondern eine andere K.O. Challenge daraus machen, in der es zum Beispiel nicht um Brettspiele geht, sondern um Computerspiele. Dabei werden auch keine Inhalte übernommen, sondern nur die Idee.

Sind Ideen geschützt?

Sind Copycats genauso schlimm wie Content-Diebe?

Ich sehe das differenzierter, als manch anderer.

Machen wir uns doch nichts vor. Das Rad wird selten neu erfunden. Die meisten Inhalte in Websites und Blogs sind zwar nicht kopiert, aber die Ideen dafür hat man sich irgendwo abgeschaut. Inspiration nennen das die einen, Idee-Klau die anderen.

Um bei meinem Beispiel der Abenteuer Brettspiele K.O. Challenge zu bleiben. Natürlich wäre es nicht so toll, würde noch jemand die gleiche Challenge veranstalten und dazu noch Inhalte von mir übernehmen. Aber die Idee an sich als Inspiration zu übernehmen, dagegen habe ich nichts. Ich habe selbst die Idee dafür nicht aus dem Nichts entwickelt, sondern mich über die Zeit von anderen Blogs und Websites inspirieren lassen.

Mich hatte vor vielen Jahren ein Leser meines Blogs blogprojekt.de (nicht mehr online) angemailt und mich gefragt, ob er aus der Blog-WM-Idee einen Blogger Marathon machen kann. Das fand ich super und ich hätte da auch nichts dagegen gehabt, wenn er nicht gefragt hätte. Aber so war es natürlich um so netter.

Aber nicht jede Idee ist so besonders. Ich lese viele US-Blogs und stoße da hin und wieder auf clevere Dinge, die ich mir merke. Und später wandle ich das dann ab und kombiniere vielleicht auch verschiedene Ideen. Da verlinke ich nun nicht unbedingt zu jedem Blog, der mich inspiriert hat, zumal ich das oft gar nicht mehr zuordnen könnte. Wer sich mit einem Thema ständig beschäftigt, der sammelt automatisch Ideen und Inspirationen im Hinterkopf, ohne explizit eine konkrete Idee zu kopieren.

Ich sehe Ideen also nicht pauschal als heilig an und finde eine kreative Inspiration völlig legitim. Warum sollte man sich nicht umschauen was funktioniert und eine eigene Version davon umsetzen?

Wer aber die grundsätzliche Struktur einer Website und sogar Inhalte kopiert, der ist tatsächlich ein armes Würstchen. Zumal eine zu deutlich Kopie in der Regel auch nicht so erfolgreich sein wird, denn auch Google merkt das und die Leser irgendwann ebenfalls. Schließlich stammen die Inhalte nicht wirklich von dieser Person.

Und da ich weiß, dass es für den Erfolg nicht reicht, die eine oder andere gute Idee zu haben oder zu übernehmen, halte ich das auch für nicht so kritisch. Man muss sich immer weiterentwicklen und Ideen kreativ und interessant umsetzen, um etwas einzigartiges zu schaffen.

Wie schützt man sich vor Copycats?

Da ich Copycats an sich nicht schlimm finde, ist die Frage, ob man sich überhaupt schützen muss bzw. kann.

Wenn jemand eine Idee kreativ weiterentwickelt und was eigenes daraus macht, dann ist das weder zu verhindern, noch schlimm.

Zumal die Idee an sich ja erstmal nichts wert ist. Viele Anfänger sind so auf ihre Ideen versessen und hüten diese wie ein großes Geheimnis. Doch erst die Umsetzung macht aus einer Idee überhaupt etwas mit Wert. Und genau in dieser Umsetzung liegt auch die Chance sich vor Copycats zu schützen.

Schließlich ist es z.B. einfach die Idee für ein eBook zu kopieren, es dann aber zu schreiben ist extrem viel Arbeit. Und die meisten scheitern im Netz nicht, weil sie keine Ideen haben, sondern weil sie die Umsetzung nicht durchhalten.

Macht aus euren Ideen also einfach tolle und einzigartige Inhalte und dann kann es euch egal sein, wenn sich andere bei euch inspirieren lassen.

Copycats – Ideen kopieren verboten oder doch nur Inspiration?

Wer ständig Ideen 1:1 übernimmt, unverändert umsetzt und nichts eigenes Kreatives beisteuert, ist schon ein Dorn im Auge mancher Website-Betreiber, YouTuber und Co.. Diese Content-Klauer tragen nichts Neues bei.

Wer sich allerdings von anderen inspirieren lässt, der darf das nach meiner Meinung nach gern. Bei sehr deutlichen Inspirationen sollte man aber wahrscheinlich wirklich einen Link setzen und so dem Ideen-Geber ein wenig “Linkliebe” zurückgeben.

Aber ansonsten halte ich das nicht für notwendig. Einfach weil das “Inspirieren lassen” ganz normal ist und überall stattfindet. Das Lernen von anderen gehört einfach dazu.

Oder wie das Sprichwort sagt: “Wir alle stehen auf den Schulter von Riesen”, was einfach bedeutet, dass wir alle von dem Wissen profitieren, was andere vor uns zusammengetragen haben und darauf aufbauend dann etwas Eigenes schaffen.

Eure Meinung

Findet ihr Copycats generell böse oder habt ihr damit kein Problem? Was ist eure Meinung zu diese Thema?

Weitere Tipps gibt es in meinem Artikel So klaust du bei anderen Blogs richtig! – 5 praktische Tipps.

Peer Wandiger

2 Gedanken zu „Copycats – Ideen kopieren verboten oder doch nur Inspiration?“

  1. Hi Peer,

    wie du schon geschrieben hast sind die Grenzen zwischen Inspiration und Ideenklau fließend. Wenn es inhaltlich wirklich gleich ist, wird es für die Autoren sicherlich schnell ärgerlich.

    Anbei aber noch mal eine kritische Anmerkung: In einem älteren Artikel hast du geschrieben, dass du für deine Artikel mindest zwei unterschiedliche „Quellen“ (evtl. hast du eine andere Wortwahl verwendet) nutzt. Da ist man ja auch recht nah an der Übernahme von Inhalten, oder?

    Bitte verzeih mir meine kritischen Worte, ansonsten ist deine Arbeit klasse.

    VG Manuel

    Antworten
    • Danke Manuel für deinen Kommentar.

      Quellen nutze ich für Daten und Fakten, nicht für die Inhalte an sich.

      Die meisten meiner Artikel sind ja Erfahrungsberichte, wo ich keine Quellen in dem Sinne habe.

      Antworten

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