Puzzle sind nicht gerade eine Trend-Thema.
Doch genau in dieser Branche sind Stefan und seine Freunde mit fancy-puzzles.com gestartet.
Wie sie auf die Idee kamen, wie der Start lief und welche Erfahrungen gesammelt werden konnten, erfahrt ihr in diesem Interview.
Hallo Stefan. Bitte stell dich meinen Lesern vor.
Meine Name ist Stefan Jansen, ich bin 27 Jahre alt und studiere im 1000000 Semester Italienisch und Deutsch auf Lehramt. 🙂
Vor 2 Jahren habe ich neben meinem Studium ein Cafe eröffnet und versuche seit dem endlich meinen Abschluss zu Ende zu machen. Das sollte auf jeden Fall jetzt bald klappen. Die Examensarbeit ist geschrieben und es fehlt nur noch das Kolloqium.
Ich bin immer auf der Suche nach neue Ideen und irgendwelchen Möglichkeiten eine kleine innovative Firma zu gründen. Jetzt versuchen wir es eben mal mit den Puzzlen.
Welche Business-Erfahrungen konntest du bisher im Web sammeln?
Bisher relativ wenig. Ich habe vor rund 2 Jahren ein Cafe in Münster eröffnet und mache sehr sehr viel über Facebook. FB ist das einzige Werbemedium, das ich seit Eröffnung verwende.
Mit unseren Aktionen und Ideen waren wir auch schon in einigen Zeitungen und ich habe auch schon den ein oder anderen Vortrag halten müssen, ohne dass da irgendwie ein großes Konzept hinter steht.
Mit 4 Studenten-Kollegen hast du fancy-puzzles.com gegründet. Was genau bietet ihr dort an?
Wir bieten Puzzle in 200, 500 und 1.000 Teilen an. Der Druck ist super und mit Ravensburger o.ä. zu vergleichen. Das Besondere bei uns ist die Auswahl der Motive. Wir wollen weg von schönen Landschaften, Tedddybären oder Einhörnern und Puzzle mit hippen und witzigen Motiven anbieten. Puzzlen soll nicht nur ein Kinderspaß sein, sondern auch für Erwachsene oder Jugendliche geeignet sein.
Wie kamt ihr auf die Idee dazu? Puzzle sind ja nun nicht gerade der letzte Schrei.
Eines verkaterten Morgens ging ich zum Penny um mir eine TK Pizza zu kaufen. Zufällig lagen gerade Puzzle an der Kasse und ich habe eins mit nach Hause genommen und angefangen zu puzzlen.
Plötzlich kamen immer mehr Freunde und Bekannte vorbei und wollten auch Puzzlen. Also wurden neue Motive im Internet bestellt. Leider mussten wir aber feststellen, dass die Motive nicht wirklich ansprechend sind und haben uns in den Kopf gesetzt Puzzle mit etwas “anderen” Motiven anzubieten.
Eure Puzzle sind sehr besonders. Welche Idee steckt dahinter und wie werden die Motive angenommen?
Wie bereits gesagt, ist die Idee dahinter, dass nicht nur Kinder puzzlen sollten, sondern eben auch junge Erwachsene so wie wir. Daher die Auswahl der ausgefallenen Motive.
Die etwas ekligen Motive sind natürlich auch dazu gedacht, ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen und werden nicht allzu oft gekauft. Es sind eher die ästhetischen, hippen und witzigen Motive die gekauft werden.
Auch die Verpackung ist besonders. Was hat es damit auf sich?
Naja. Man muss ja irgendwas anders machen als die großen Puzzlefirmen, daher haben wir uns gedacht, dass neben den Motiven eben auch die Verpackung besonders sein sollte. Außerdem sind die Turnbeutel sehr praktisch und es ist gratis Werbung, sollte jemand mit dem Ding durch die Gegend laufen.
Auf dem Dockville Festival in Hamburg, wo wir einen Puzzle Stand gemacht haben, waren unsere Turnbeutel am Ende komplett ausverkauft. Die Puzzle haben wir leider nicht alle verkauft. Aber das lief auch sehr gut.
Ihr seid 5 Personen im Team. Wie seid ihr die Umsetzung angegangen, wie habt ihr euch im Team organisiert und welche Probleme gab es dabei evtl. zu überwinden?
Genau. 5 Personen. Ich und Jana hatten die Idee zu der Geschichte, wir machen eigentlich alles was bei der Umsetzung des Projekts wichtig ist. Natürlich in Absprache mit den anderen, aber es gibt schon ein wenig Arbeitsteilung.
Tim ist Fotograf, hat den Großteil der Motive geliefert und ist auch für das Design (fast) alleine zuständig. Flo ist unser Technikfuzzi, da wir alle keine Ahnung haben, wie man einen Webshop baut. Er ist quasi für die technische Umsetzung zuständig.
Und Nico ist unser Internet Nerd. Er muss dafür sorgen, dass wir auch gefunden werden, damit wir bei Google nicht auf platz 10.000 sind und unsere Seite und Werbung so gestalten, wie es ein SEO wünscht.
Habt ihr vorher einen Businessplan aufgestellt? Wie habt ihr das Geschäftsmodell entwickelt?
Nein wir haben keinen Businessplan aufgestellt, sondern einfach losgelegt. Ich habe das Geld vorgeschossen und bin quasi auch der Buchhalter. Natürlich haben wir einen GBR Vertrag aufgesetzt und die Gewinnanteile bestimmt und auch dafür gesorgt, dass wir ein wenig an jedem verkauften Puzzle verdienen. Einen wirklichen Business Plan haben wir aber nicht aufgestellt.
Die Vermarktung ist sehr wichtig für den Erfolg eines Startups. Was habt ihr da bisher gemacht und was lief gut und was weniger gut?
Tja. Das ist eben leider nicht so einfach bei einem Internetprojekt, wenn man nicht viel Geld hat. Also am Anfang haben wir an große deutsche Zeitungen Puzzle Exemplare verschickt, in der Hoffnung, dass jemand einen Artikel schreibt. Regionale Tageszeitungen haben das auch getan. Und auch das ZEIT Magazin will etwas über uns schreiben. Darauf warten wir aber immer noch.
Wir haben natürlich eine Facebookseite erstellt und machen da ein wenig Blödsinn mit den Leuten. Leider haben wir aber erst 200 Fans. Aber vielleicht kommt da ja noch was. Außerdem können die Internetnutzer selber Bilder hochladen und wir machen dann vielleicht ein Puzzle daraus, wenn denn genügend Leute das Motiv gut finden. Das läuft geraden an und geht auch ganz gut voran.
Vor einigen Wochen haben wir den angesprochenen Puzzle Stand auf dem Dockville Festival gemacht. Das lief super. Die Leute fanden die Idee und die Motive sehr gut und wir haben jede Menge Sachen verkauft, so dass wir jetzt neue Puzzle bestellen müssen.
Was plant ihr für die Zukunft?
Für die Zukunft werden wir wohl noch ein paar andere “fancy” Seiten hinzufügen. Da die Turnbeutel so gut liefen, wird es bald eine “fancy-turnbeutel” seite geben und wer weiß was uns noch so einfällt. Wir werden in jedem Fall noch mehr Stände machen, da das wirklich sehr gut funktioniert hat.
Und wenn alle Stricke reißen werden wir wohl auch auf klassische Werbung zurückgreifen müssen und mal eine Anzeige schalten. Mal sehen. Wir warten immer noch auf den ZEIT Artikel, der uns wohl weit nach vorne bringen wird.
Zum Schluss würde ich mich über ein paar Tipps für Online-Startups freuen.
Wie gesagt, leider haben wir da wenig Erfahrung und würden uns eher über Tipps freuen 🙂
Ansonsten würde ich sagen: Einfach machen! Wenn es nicht klappt auch nicht so schlimm, aber man ärgert sich später nur wenn jemand anders die gleiche Idee hatte.
Danke Stefan
für die interessanten Einblicke.
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Puzzeln ist doch immer noch beliebt. Selbst im Fernsehen machen Sender für ihre eigenen Puzzles Werbung.
Kleiner Tipp: “Ich warte noch auf den Artikel in der xyz” ist einer der besten Wege, den Artikel noch später oder garnicht zu bekommen. Journalisten mögen es garnicht, wenn sie unter Druck gesetzt werden.
Hmm… die Idee ist sicher nicht schlecht, aber die ” hippen und witzigen Motive” kann ich auf der Seite leider nicht finden 😉