Zum dritten mal nehme ich mir heute eure Fragen vor und versuche diese ausführlich zu beantworten.
Diesmal geht es unter anderem um Affiliate Projekte, meinen Freundeskreis, Programmier-Kenntnisse und mehr.
Viel Spaß damit.
[the_ad id=”18189″]Leser fragen, Ich antworte
Auch in diesem 3. Teil werde ich wieder 10 Fragen von Lesern beantworten.
Das besondere ist diesmal allerdings, dass fast alle Fragen von einem Leser stammen. Der Roland hat allein rund 20 Fragen gestellt. Da war wohl einer sehr neugierig. 🙂
Aber so viel Mühe muss belohnt werden und so nehme ich mir natürlich die Zeit und beantworte alle seine Fragen im heutigen und dann auch im nächsten Artikel.
Was für Tipps hast du für Affiliate Projekte, um schnell Traffic zu generieren und im PR zu steigen. Mein erstes Affiliate Projekt läuft noch nicht so toll.
Markus
In dieser Frage sind 2 Punkte enthalten, die ich selber etwas anders sehe, bzw. nicht also so wichtig erachte.
Zum einen ist meine normale Vorgehensweise bei einer Affiliate-Site nicht auf Schnelligkeit ausgelegt, außer vielleicht bei der Nischenseiten-Challenge. Stattdessen lassen ich Nischensites über viele Monate reifen, statt schnell zu versuchen den Traffic zu steigern.
Das liegt unter anderem daran, dass ich wenig Zeit für Nischensites neben meinen Blogs habe und zudem auch kein großer Fan von manuellen SEO-Maßnahmen, wie z.B. manueller Linkaufbau, bin. Ich stecke meine Zeit lieber in neue Artikel. Und bisher hat dieser Ansatz für mich auch gut funktioniert.
Zum anderen habe ich ein kleines Problem mit der Fokussierung auf den PageRank. Natürlich ist es nett einen PR von mehr als 0 zu haben und zudem zeugt ein positiver PR auch von einem gewissen Trust seitens Google. Allerdings bringt er darüber hinaus kaum was. Deshalb sollte es einem Nischenseiten-Betreiber eigentlich egal sein, welchen PR die Site hat.
Aber um auf deine Frage zurück zu kommen. 🙂 Um schnell Traffic zu bekommen bieten sich vor allem 2 Maßnahmen an. Zum einen sollte man das Social Web aktiv nutzen. Ich habe vor allem bei neuen Nischensites, bei denen noch kaum Traffic von Google kommt, ein paar hundert Besucher über Facebook in wenigen Tagen generieren können.
Zum anderen sollte man sich dem manuellen Linkaufbau widmen (Offpage-SEO), aber auch die Optimierung der Site selbst nicht vernachlässigen (Onpage-SEO).
Kümmert man sich täglich 10 Minuten um SEO- und Social Media Maßnahmen, sollte der Traffic in relativ kurzer Zeit anziehen. So zumindest meine Erfahrungen aus der Nischenseiten-Challenge.
Wissen deine Freunde was du tust?
Roland
Ja, die meisten wissen was ich mache. Zu Anfang waren Sie natürlich skeptisch, denn wir hatten gerade unser Haus gebaut und dann mache ich mich hier auf dem Lande als Webdesigner selbständig. Und es war für den einen oder anderen auch nicht sofort verständlich, wie ich mittlerweile mein Geld verdiene, nämlich mit eigenen Websites/Blogs.
Aber mittlerweile wissen sie das und der eine oder andere beneidet mich vielleicht auch ein wenig, da ich zu Hause arbeiten kann und keinen nervigen Chef habe. Aber natürlich sehen die meisten Außenstehenden nicht, dass viel Arbeit dahinter steckt, man sich um alles selber kümmern muss und natürlich auch ein gewisses Risiko damit einher geht.
Es kam auch schon vor, dass jemand aus der Verwandtschaft ganz überrascht auf mich zukam und meinte, er hätte beim Surfen eine Website gefunden, die von mir stammt. Und natürlich wollte er/sie wissen, was es damit auf sich hat.
Ist deine Blogtätigkeit Gesprächsthema bei deinen Freunden?
Roland
Nein, eigentlich nicht. Wenn wir uns mit Freunden treffen, dann ist es so wie bei den meisten anderen auch. Wir haben Spaß und es wird eher weniger über Arbeit geredet.
Wirst du im Urlaub oder auf der Straße erkannt?
Roland
Nein, das ist noch nicht passiert und das überrascht mich auch nicht. Zum einen habe ich vielleicht in meiner Branche einen relativ bekannten Blog, aber das ist eben doch eine relativ kleine Zielgruppe, im Vergleich z.B. zu Let’s Playern oder so.
Zum anderen halte ich mich mit persönlichen Inhalten, Fotos etc. ja auch relativ stark zurück. Ich will gar nicht so bekannt sein, das liegt mir nicht so sehr. Deshalb habe ich bisher auch alle Anfragen zu Konferenz-Vorträgen etc. dankend abgelehnt. Ich mag meinen Job und es ist auch schön einen etwas bekannteren Blog zu haben. Aber deshalb muss ich nicht stärker im Rampenlicht stehen, als unbedingt notwendig.
Obwohl es auch mal cool wäre, auf der Straße ein Autogramm geben zu müssen. 😉
In welchem Jahr kamst du das erste mal mit Internet in Berührung?
Roland
Das erste mal kam ich mit dem Internet während meines BWL-Studiums in Berührung. Das muss also 1993/1994 gewesen sein.
Damals gab es zwar schon das World Wide Web, aber die ersten Erfahrungen hatte ich noch mit solchen Sachen wie Gopher. Es handelte sich also nicht um die heute bekannte visuelle Oberfläche, sondern noch um DOS-artige Informationen.
Kurz darauf habe ich aber schon die ersten HTML-Seiten besucht und mich über Linklisten von Website zu Website gehangelt. Damals gab es noch keine Suchmaschinen.
Ich war von Anfang an vom Internet gefesselt und es war zu Beginn schon ein unglaubliches Gefühl gerade in den Dateien eines Servers in den USA oder sonstwo auf der Welt zu störbern. Diese Magie ist zwar etwas verflogen, aber mir macht es noch immer großen Spaß.
Wann kam dir das erste mal die Idee im Internet beruflich tätig zu sein?
Roland
Während meines BWL-Studiums habe ich regelmäßig das Internet genutzt und mir dann auch nach und nach HTML, CSS, PHP usw. beigebracht. Allerdings war das Internet damals noch nicht dafür bekannt Einnahmemöglichkeiten zu bieten.
Es gab kein AdSense, keine Affiliate-Programme und so weiter. Das einzige, was noch während meiner Studienzeit aufkam war die Bannerwerbung. So war es damals noch undenkbar, mal mit einer eigenen Website so viel Geld zu verdienen, dass man davon leben könnte.
Gegen Ende meines Studiums hatte ich mir allerdings die Fähigkeiten angeeignet Websites zu erstellen und da kam mir schon der Gedanken, dass ich als Webdesigner arbeiten könnte. Glücklicherweise bekam ich nach meinem Studium die Gelegenheit eine Qualifizierung in Richtung Online-Marketing/eCommerce zu machen.
Ein Jahr lang lernte ich neue Dinge zu Webdesign, Online Marketing etc. und das war am Ende ein wichtiger Schritt hin zu meinem ersten (und einzigen) Angestellten-Job, in dem ich die Websites und Shops eines mittelständischen Unternehmens betreut habe.
Hast du Programmieren vorher schon erlernt oder war das gezwungener Maßen ein folgerichtiger Schritt?
Roland
Wie schon gesagt, habe ich mir die Web-Programmierung während meines Studiums selbst beigebracht und später immer mehr dazu gelernt.
In der Zeit habe ich zwar auch mal mit C++ herumprobiert, da mich damals ebenfalls das Thema Spieleentwicklung interessiert hat, aber da habe ich schon gemerkt, dass dies dann doch teilweise zu kompliziert für mich ist.
Die Programmierung von Websites lag mir dagegen sehr und ich habe mich recht schnell mit PHP und MySQL zurechtgefunden. Im Nachhinein betrachtet war es natürlich ein Glücksgriff, dass ich mir das alles während meine Studiums selbst beigebracht habe.
Wo und was hast du programmieren erlernt?
Roland
Ich hatte, so im Nachhinein betrachtet, doch recht viel Zeit während meines Studiums. Vor allem in den späteren Semestern war der Stress, abgesehen von der Prüfungszeit, nicht sehr hoch. Ich habe also Zeit gehabt viel auszuprobieren und habe zudem das eine oder andere PHP-Buch gelesen.
Im Web fanden sich damals ebenfalls bereits viele nützliche Informationen, wie z.B. die Website selfhtml.org, welche es bereits seit 1995 gibt.
Meine Lernmethode bestand aus einer Kombination von Lesen und ausprobieren. Ich halte es für sehr wichtig, dass man eben nicht nur ein Buch liest, sondern das Gelernte gleich in der Praxis anwendet. Am besten an einem eigenen Projekt.
Was würdest du raten zu erlernen, wenn sich jemand im Web selbständig machen will?
Roland
Neben den fachlichen Kenntnissen, die man je nach Branche haben sollte, hilft es natürlich sehr, wenn man sich bzgl. der Web-Technik auskennt. Man muss zwar nicht unbedingt programmieren können, um z.B. einen Blog zu starten, aber es schadet auf keinen Fall.
Die Grundlagen von HTML und CSS sollte man kennen, da man auf diese Weise kleine und auch größere Anpassungen an Layout und Präsentation selbst vornehmen kann.
Ebenfalls nicht schädlich ist es sich mit PHP auszukennen. Zumindest soweit, damit man verstehen, was bestimmte Befehle z.B. in WordPress-Themes eigentlich genau machen.
Darüber hinaus halte ich grundlegendes kaufmännisches Wissen für notwendig. Die Tätigkeit als Selbständiger besteht halt nur zum Teil aus fachlicher Arbeit. Man muss sich auch mit Steuern, Finanzplanung, Kalkulation, Rechnungslegung, Marketing etc. beschäftigen. Nicht umsonst wird immer wieder in Studien gezeigt, dass die meisten Selbständigen aus kaufmännischen Gründen scheitern und nicht aus fachlichen Gründen.
Lohnt es sich zum Beispiel auch jenseits der 50 noch ein Fernstudium in Webdesign oder Programmierung anzufangen oder soll derjenige sich lieber auf Themen wie SEO und Marketing stürzen?
Roland
Das hängt von der jeweiligen Person ab. Ich sehe an sich kein Problem auch noch mit 50+ HTML zu lernen und ähnliches. Es kann nicht schaden, aber es ist auch keine zwingende Voraussetzung für den Erfolg mit Websites oder Blogs.
Wichtiger sind die kaufmännischen Grundlagen, wie Online-Marketing oder die oben genannten Punkte. Wirklich viel muss man meiner Meinung nach über SEO aber nicht lernen. Wenn man die Basics kennt, die ja selbst Google empfiehlt, dann reicht das im Grunde.
Wichtiger ist es da in meinen Augen schon eher, dass man auch mit 50+ im Web (auch im Social Web) wirklich aktiv ist. Ich sehe wenig Chancen im Web erfolgreich zu sein, wenn man selbst privat nicht gern und häufig im Web unterwegs ist.
Ist die Zeit knapp, sollte man sich auf bestimmte Wissensgebiete konzentrieren und andere Bereiche lieber outsourcen oder fertige Lösungen nutzen.
So geht es weiter
Ich habe noch lange nicht alle Fragen beantwortet, die ihr mir gestellt habt. Deshalb folgt demnächst der nächste Teil dieser Serie.
Ihr könnt mir natürlich weitere Fragen stellen. Einfach hier in die Kommentare damit.
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Danke Peer – sehr interessant zu erfahren wie ein Bloggen hinter den Kulissen arbeitet, tut und macht! Cool!
Moin, moin Peer,
interessante Antworten auf die Fragen. Das rundet im Kopf das Bild von dir und deinen Blogs ein bisschen ab. Es zeigt dass dahinter ein solides Fundament steht, was sich auch widerspiegelt.
Dass kaufmännische Grundlagen das A und O einer Unternehmung sind, zumindest diese Grundlagen früher oder später mehr oder weniger gefordert sind, kann ich bestätigen.
Bei meiner damaligen Tätigkeit als Corporate Identity Berater in einer Unternehmensberatung sind mir viele Klienten begegnet die zwar goldene Hände hatten aber aufgrund mangelhafter kaufmännischer Basics vor dem Ruin standen.
Wer lediglich 5 Rechnungen zu bewegen hat, der wird so klarkommen, sofern er weiß wie sich eine Selbständigkeit (Stichwort Krankenkasse, etc) auswirkt. Aber auch da sollte man schon die Grenzen der Zuverdienste kennen und etwas “Taktik” beherrschen.
Ich kam nur geringfügig früher zum Internet wie du. Das pfeifen des Modems liegt mir heute noch im Ohr. Internet war sauteuer, es gab nur Webkataloge und keine Suchmaschinen und somit auch kein SEO. Das einzige SEO war Mundpropaganda und Computerzeitschriften (ersteres hat noch heute Gültigkeit, wahrscheinlich mehr denn je).
Sogenannte “Linkringe” waren in Mode, Seiten waren häufig wie Worddokumente aufgebaut. Später kam es in Mode mit Frames und zig hundertfach verschachtelten Tabellen zu arbeiten. CSS war eine echte Erleichterung. Jedoch erst Joomla, WordPress und Co. brachten das Internet für Blogger ins rollen.
Wenn man zurück blickt, alles noch gar nicht so lange her, kommt einem aber wie eine Ewigkeit vor.
(das war jetzt mein privater Rückblick ohne gefragt worden zu sein *ggg*)
Lange lebe die Autodidakten und diejenigen, die mütig sind alles mal selbst auszuprobieren.
Immer und immer und immer wieder probieren, testen, tun.Vor allem aber nicht so schnell aufgeben (das vergessen 90 Prozent) und der Erfolg wird sich über kurz oder lang einstellen.
Danke für No. 3, wieder sehr unterhaltsam! Das Internet, das nur aus Linklisten besteht kenne ich auch noch – ganz ohne suchmaschinen damals und immer diese schönen Modemgeräusche im Ohr … die Zeit vergeht!
Die Artikelserie ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber war jetzt auch eine Weile quasi weg vom Fenster. Hab mir das gleich mal in den Favoriten gespeichert und lese mir morgen die anderen durch. Schöne Serie. Hab schon einiges gefunden, was ich nutzen kann. Danke dafür.
Zitat: “Ich habe vor allem bei neuen Nischensites, bei denen noch kaum Traffic von Google kommt, ein paar hundert Besucher über Facebook in wenigen Tagen generieren können.”
Das hört sich sehr interessant an. Wie hast du das gemacht? Wird es darüber einen extra Artikel geben? 🙂
Darüber werde ich sicher mal was schreiben.
So lernt man immer wieder neue Dinge dazu. Danke für den Beitrag. Werde auf jeden Fall ab und zu vorbeischauen.