Eigenes Produkt auf den Markt bringen – Interview mit zwei Gründern

Ein neues Produkt auf den Markt zu bringen ist nicht so einfach, gerade in Deutschland.

Im heutigen Interview spreche ich mit zwei Startup-Gründern, die sich viel vorgenommen haben. Diese berichten über ihre Erfahrungen und geben Tipps.

Hallo Sebastian. Bitte stell dich meinen Lesern vor.

Wir sind Patrick, 33, und Sebastian, 31, geboren im wunderschönen Thüringen unweit von Erfurt entfernt. Dabei vertritt Patrick die Unternehmung als Geschäftsführer und Sebastian zeichnet sich für das operative Geschäft und das Marketing verantwortlich.

Wirkliche Hierarchien gibt es bei uns jedoch nicht, wir legen großen Wert darauf die hierarchischen Strukturen flach und direkt zu halten.

Dazu kommt natürlich noch, dass wir so gut es geht alle Arbeiten selber erledigen, wodurch wir natürlich Kosten und Mitarbeiter sparen. Letzten Endes geht es darum, das nur wir unsere Visionen umsetzen können, das ist uns beiden bisher recht gut gelungen.

Patrick ist schon sehr viel länger, seid 2008, im Knabber- und Snacksektor aktiv. Sebastian stieß erst Ende 2012 dazu. Doch seitdem sind wir aktiv dabei, die Marke Tetzel’s zu gestalten und weiterzuentwickeln.

Wie verlief die Gründung eures Startups und wie viele Mitarbeiter seid ihr?

Gegründet wurde Tetzel’s Snacks als Versuch von Patrick, einen eigenen, umwerfend guten Dip zu entwickeln, welcher mindestens mit den erfolgreichen Dips aus den Staaten mithalten konnte. Auch wenn es anders scheint, so ging es von der Idee über das Rezept bis hin zum fertigen Produkt recht fix.

Dann wurden diese über diverse Plattformen verkauft und getestet, mit reichlich Erfolg. Jetzt ist der Punkt für den nächsten Schritt erreicht – jetzt werden die Märkte im Gesamten anvisiert.

Wir sind tatsächlich “nur” zu zweit, was sich aber im kommenden Jahr ändern wird.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen eigene Lebensmittel zu vertreiben und was genau bietet ihr an?

Wir sind schon immer leidenschaftliche Knabberfreunde mit dem Hang zum Besonderen. Desweiteren hatten wir die Möglichkeit, durch diverse Verknüpfungen (Bundeswehr-Einsätze) eng mit der amerikanischen Kultur in Kontakt zu kommen.

Und da kommt man an einem ordentlichen Dip nicht vorbei. Das war etwa 2003. Zu der Zeit gab es so etwas wie einen Dip einfach nicht auf dem deutschen Markt. Seitdem waren wir auf der Suche.

Zehn Jahre später hat sich immer noch keine vernünftige Sorte gefunden, und so war die Idee zu Tetzel’s Dips geboren: Der Wunsch nach einem hervorragendem Dip aus Deutschland!

Das führte zu unserem aktuellem Sortiment bestehend aus den Klassikern schlechthin: Eine milde und eine scharfe Salsa, sowie einen Nacho-Käse-Dip in Kinoqualität und eine Avocado-Creme, Creamy Guacamole. Das ist natürlich nur die Basis, Sorten und Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Wie lange hat es gedauert diese Produkte zu entwickeln und für den Verkauf fertig zu machen?

Von der Idee bis hin zum fertigen Produkt sind etwa 18 Monate verstrichen.

Durch die Inspirationen und Erfahrungen in dem Bereich waren wir sehr versiert und konnten so schnell zu einem guten Ergebnis gelangen.

Wie habt ihr das alles finanziert?

Die Finanzierung geschah bisher rein Privat und aus eigener Tasche. Doch nun ist der Punkt erreicht, wo die Nachfrage sowie die Absatzmöglichkeiten unsere Produktionskapazitäten übersteigen, so dass wir zur Zeit massiv auf der Suche nach Investoren sind.

Des Weiteren habe wir eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um das Projekt noch etwas anzuschieben.

Ihr habt keinen eigenen Online-Shop? Wie vertreibt ihr die Produkte?

Wir vertreiben das Produkt nicht direkt über eine eigens dafür angelegte Website, doch wir haben einen eigenen Webshop, welcher zum Schwerpunkt, wie sollte es anders sein, Knabberartikel und Dips zum Schwerpunkt hat: dipworld.com

Die meisten Artikel wurden über diese Seite verkauft.

Weitere Vertriebskanäle sind E-Bay und Amazon sowie ausgesuchte regionale Händler.

Auf welche Probleme seid ihr dabei gestoßen?

Es gibt keine Probleme, nur Lösungen! Das einzige wirkliche Problem sind die deutschen Lebensmittelbestimmungen! Diese erlauben keinen freien Umgang mit diversen natürlichen Zusatzstoffen und Zutaten, aber auch das lies sich mit Zeit und Hartnäckigkeit lösen!

Das größte Problem ist frisches Kapital und das fehlen geeigneter Investoren, welche mutig genug sind, eine solche Herrausforderung zu meistern.

Wie macht ihr eure Produkte bekannt? Welche Marketingmaßnahmen habt ihr durchgeführt und wie erfolgreich waren diese?

Alles Stück für Stück. Angefangen haben wir mit einfachen AdWords-Kampagnen auf Google.

Mittlerweile haben wir uns gesteigert und werben auf allen Kanälen, vor allem Social Media, aber auch diverse Blogs, Radiowerbung, Printmedien und bereiten gerade unsere ersten Sponsoring-Kampagnen und Messestände vor.

Welche Pläne habt ihr für eure Firma?

Wir wollen mit Tetzel’s Dip und Snacks DIE Marke für Snacks, Dips und Knabberartikel im deutschsprachigen Raum werden und der nun schon so lange dauernden Ödnis in den deutschen Knabberregalen den Kampf ansagen.

Denn man kann alles dippen, ALLES!

Zum Schluss würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für neue Startups freuen.

Der wichtigste Tipp, den wir geben können, ist folgender: Komme, sehe und siege!

Es ist egal, was andere sagen, da nur du scheitern kannst, kannst auch nur du gewinnen! Also zieh es einfach durch, sehe nicht das Problem, sondern nur die Lösung und vor allem: Lass dich nicht beirren und suche dir die besten Partner, ein StartUp allein zu führen ist wenig sinnvoll.

Bleibe Hartnäckig, sei realistisch und bleib immer positiv, immer auf das Ziel hinarbeiten, der Weg ist NICHT das Ziel! Ein StartUp führt man nicht mit seiner Arbeitskraft, sondern mit seiner Mentalität, die Einstellung machts!

Danke für das Interview

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Eigenes Produkt auf den Markt bringen – Interview mit zwei Gründern“

  1. Interessantes Interview und interessantes Produkt. Bis auf die Billigmarke von Lidl und das teure Dip von Chio fallen mir in der Tat momentan keine Dips ein. Vllt. ist da eine Marktlücke entdeckt worden. Wenns dann geschmacklich noch passt ist ja alles top 😉

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  2. Klassisches Painspotting zur Ideenfindung genutzt, Klasse! Da spart man sich stundenlange Kreativ Sessions und kommt sozusagen beim Chips essen darauf. Wie man so schön sagt: Gegessen wird immer 😉 Wünsche den beiden viel Erfolg und bin gespannt wie es sich entwickelt. Gibt ja zahlreiche Erfolgsbeispiele aus anderen Branchen die ähnlich entstanden sind. Grüße David

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  3. Super Artikel,
    ich denke es ist eine gute Möglichkeit heutzutage mit seinen Wissen “Geld” zu machen.
    Gerade die einfache Technik erlaubt es einen.
    Gruß
    Andi

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  4. ich habe auch eine idee. Die sicher ankommt aber trau mich nicht und weiss nicht wo ich anfangen soll . Haarpflegeproduckt kommplett natur und sogar trinkbar weil als antikrebsfood auf Dee lister. was soll ich machen habit ihr ne idee leute.
    ich wär so dankbar für jedem hilfe

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