Erfolgreicher Firmen-Blog – Interview mit Frank Neuhaus

Das Thema Firmen-Blog habe ich in letzter Zeit schon mehrmals hier behandelt.

Die Artikel “31 Artikel-Ideen für Firmenblogs” und “Was bringt ein Blog für kleine regionale Unternehmen?” haben schon mal wichtige Aspekte von Firmen-Blogs behandelt.

Heute möchte ich mit einem Blogger und Markting-Fachmann reden, der nicht nur einen eigenen Firmen-Blog betreibt und damit sein “Geschäft” unterstützt. Frank Neuhaus bloggt zudem auch bei einer anderen Firma als Hauptblogger und kann deshalb einiges zum Thema Firmen-Blog erzählen.

Viel Spaß.

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1. Hallo Frank. Bitte stell Dich meinen Lesern vor. Was machst Du so den lieben langen Tag?

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Hallo, mein Name ist Frank Neuhaus, ich bin seit März 1999 selbständiger Marketing-Berater und Inhaber der Ad!Think Werbeagentur in Nürnberg.

In den letzten Jahren habe ich mich auf Online- und Neuro-Marketing spezialisiert, wozu ich berate und Seminare gebe. Das Neuro-Marketing basiert auf den Erkenntnissen der Gehirn-Forschung, in die ich als lizenzierter Trainer für das Persönlichkeits-Modell “Biostruktur-Analyse Structogram” Einblick habe.

Wenn ich gerade keine Seminare gebe, dann besteht mein Tagesablauf zu einem großen Teil aus dem recherchieren und konzeptionellen aufbereiten von Informationen, also letztlich lesen und schreiben.

2. Auf deiner Website AdThink.de berichtest du wöchentlich aus dem Alltag deiner Werbe-Agentur und andere passende Themen. Wieso bloggst du darüber und wie sind die Reaktionen?

Firmen-BlogDas stimmt so nicht ganz, denn ich schreibe kaum etwas über meine Agentur, sondern publiziere größtenteils Agentur-unabhängige, beruflich nützliche und persönlich interessante News.

Ich mache das seit Herbst 2001, weil ich ein sehr vielseitig interessierter Mensch bin, Zugang zu vielen interessanten Informationen habe und diese gerne weitergeben möchte.

Die Reaktionen darauf sind sehr positiv, da in den über 20 Kategorien für viele Menschen etwas dabei ist, was zudem noch sehr in die Tiefe geht.

3. Wie wichtig ist der Blog/Website mittlerweile bei der Kundengewinnung?

Es ist sehr wichtig, da meine Website beispielsweise seit Herbst 2005 bei Google kontinuierlich unter den Top Ten mit den Begriffen “Werbeagentur Nürnberg” und vielen Themen gefunden wird, über die ich mal gebloggt habe.

Bei meiner Beratung und meinen Seminare schätzen die Kunden, dass ich mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich habe und aus der Praxis weiß, was wirklich funktioniert.

4. Welche Erfahrungen und Tipps kannst du Lesern geben, die ebenfalls einen Blog für Ihre Firma starten wollen?

Sie sollten für sich folgende Fragen beantworten:

  • Recherchiere und schreibe ich gerne? Wirklich?
  • Könnte das ein Bestandteil meiner Arbeit für die nächsten Monate werden?
  • Warum möchte ich bloggen und wer soll das lesen?
  • Wie kann ich einen wirklich nützlichen Mehrwert für mich und für meine Leser bieten?

Unter dem Stichwort “Wissens-Management” kann ich mit einem Blog beispielsweise eine zentrale Anlaufstelle für bestimmte Themen schaffen und wenn ich mich mit anderen über meine Interessen unterhalte, dann verweise ich tatsächlich häufig auf mein Blog, auf dem ich weiterführende Infos zu den jeweiligen Themen gebündelt sammle.

Damit verbunden sollte man sich natürlich auch die Frage stellen, was potentielle Themen sein könnten und eine Themen-Sammlung erstellen, die man kontinuierlich ergänzt.

Wer sich noch nicht so sehr mit Blogs auskennt, sollte sich erstmal in ein paar Blogs einlesen, um zu sehen, wie und worüber geschrieben wird. Dazu kann man beispielsweise bei Google den Begriff “Blog-Parade” eingeben und sich dort inspirieren lassen.

5. In deinem Blog gibt es rechts die Banner einiger Sponsoren. Wie stehst du generell zu Sponsoring auf einem Corporate Blog / Firmenwebsite und wie kommst du an diese Sponsoren?

Grundsätzlich finde ich Blog-Sponsoring OK, wenn es die Leser nicht nervt. Deswegen erlaube ich auch nur nicht animierte Banner und habe die “Google AdSense”-Anzeigen immer am Ende des Artikels platziert. Meine Blog-Sponsoren suche ich mir sehr bewusst aus und spreche diese aktiv an.

6. Du bloggst auch für eine Firma seit mehreren Jahren. Wie ist es dazu gekommen?

Ich selber blogge ja schon seit September 2001 und bin einfach von dem Nutzen überzeugt.

Seit August 2006 berate ich nun schon den Nürnberger High-End Hifi- und TV-Händler “Audiovideum“, dem ich im Oktober 2006 bei der Erstellung derer Website dann auch zu einem Website-Blog geraten habe, welches seitdem von mir mit 1-2 Beiträgen pro Woche eigenständig redaktionell betreut wird.

Das Feedback von Kunden des Händlers, die Blog-Kommentare und die Auswertung von “Google Analytics” überzeugen dieses Unternehmen immer wieder, dass der damit verbundene Aufwand gerechtfertigt ist.


7. Wie muss ich mir die Arbeit als “angestellter” Blogger vorstellen. Bekommst du Vorgaben oder entscheidest du allein über die Inhalte?

Die Arbeit sieht so aus, dass ich kontinuierlich Themen sammle, die sich nach Termin-gebundenen und Termin-ungebundenen Themen unterscheiden.

Aus dieser kontinuierlich ergänzten Themen-Sammlung erstelle ich dann einen Redaktionsplan. Vorgaben bekomme ich keine, wobei immer mal wieder hinterfragt wird, warum ich scheinbar so wenig über deren Produkte schreibe.

Das ich alleine über die Inhalte entscheiden kann, liegt in diesem Fall auch daran, dass ich schon seit Oktober 2006 in dem Thema drin bin, welches mich zudem auch privat interessiert, denn ich schreibe ja über Hifi und Musik sowie TV und Filme.


8. Kann man von der Blog-Arbeit für einen Firmenblog leben? Wie siehst du generell den Markt für solche angeheuerten Blogger?

Nur von der Blog-Arbeit für dieses Firmen-Blog kann ich nicht leben, aber das ist bei dieser Firma ja auch nur eine Facette meiner ganzheitlichen Marketing-Beratung. Darüber hinaus lebe ich ja auch noch von meinen Seminaren zu dem Thema “Online-Marketing” allgemein und „Publizieren mit Blogs und Twitter“ speziell, wofür mir meine mehrjährigen Erfahrungen aus der Praxis natürlich sehr helfen.

Generell denke ich, dass es möglich ist, für ein anderes Unternehmen zu bloggen, wenn man tief im Thema und in der jeweiligen Firma stark involviert ist. Das sehe ich aber schon als Voraussetzung.


9. Welche wichtigen Entwicklungen siehst du für “Selbständige/Firmen im Netz” für das Jahr 2010?

Ich bin kein Freund von Prognosen, aber ich denke, dass es für Selbständige/Firmen eine gute Gelegenheit ist, ihre Kompetenz häppchenweise zu zeigen und potentiellen Kunden somit einen besseren Einblick ins eigene Unternehmen zu geben. Ich gehe davon aus, dass die Kunden diesen Einblick künftig auch verstärkt fordern werden.

Darüber hinaus biete ich mit einem Blog für noch unentschlossene Kunden und für Stamm-Kunden einen prima Service, der sich auch noch positiv auf die Google-Suchergebnisse auswirkt.


10. Noch ein letzter Tipp?

Jeder Blog- oder Website-Betreiber sollte versuchen, sich in seine Blog-Leser oder Website-Besucher hineinzuversetzen, zu überlegen was die interessieren könnte oder was die wissen wollen und diese Erkenntnisse dann umzusetzen.

So simpel wie das klingt, so schwierig scheint das für viele zu sein.


Danke Frank

für deine Antworten.

Peer Wandiger
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7 Gedanken zu „Erfolgreicher Firmen-Blog – Interview mit Frank Neuhaus“

  1. letztendlich denke ich auch, dass ein Blog ein effektives Mittel zur Kundengewinnung ist. Schon häufig habe ich davon gelesen, wie wichtig es ist, den Kunden zu vermitteln, dass man eben auch wirklich in der Szene drin steckt und somit auch wirklich entsprechende Kompetenzen hat. Ein Blog ist dazu einfach der perfekte Weg.

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  2. ich halte die anzahl der kommentare für den wesentlichen indikator eines funktionierenden blogs. es geht um meinungsaustausch, diskussion und die daraus entstehenden, neuen gedanken. das halte ich für den wesentlichen mehrwert eines blogs. und hier trennt sich nur allzu oft die spreu vom weizen….

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  3. @ Gerd
    Wobei man schon sagen muss, dass es aktivere Zielgruppen gibt und andere, die halt nur lesen.

    Aber im Grunde sehe ich es auch so wie du. Ein Block ohne Diskussionen und Beteiligung ist ein wenig seltsam. Auch wenn es natürlich dauert, bis so viele aktive Stammleser dabei sind.

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  4. @peer
    ich denke, nur botschaften raushauen, dass hatten wir schon lang genug. ein blog bietet die möglichkeit der interaktion. allerdings hängt es von der redaktionellen betreung ab, inwieweit auch echte threads unter den lesern angestossen werden. es muss auch ins gesamtkonzept passen. aber meiner meinung nach reicht es nicht, immer nur neue steine in den tümpel zu werfen und sich an den schönen kreisen zu freuen. man nimmt lieber ein stück holz und klebt ein segel dran….

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  5. Also erstmal schönes Interview :)
    Also meiner Meinung nach, sollte man auf einem Firmenblog keine Werbung und Sponsoren haben. Es geht doch bei einem Firmenblog nicht darum, dass man Geld verdient sondern darum, dass man Kunden gewinnt und/oder die Firma den Kunden näher bringt.

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  6. @Kenny:

    Ich denke, ob Werbung Sinn macht, ist immer abhängig vom Blog. Wäre es das Blog eines großen z.B. Sportartikelherstellers, fände ich persönlich Werbung für andere Seiten komisch bzw. befremdlich.

    Ist es aber das Blog eines Dienstleisters wie z.B. einer Werbeagentur kann das auch einfach als Beleg dafür gesehen werden, daß das was die tun auch funktioniert. Wer würde sonst da Werbung haben wollen, würde ich mal sagen.

    Aber es ist auch immer alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Werbung dezent und informativ ja. Grell, bunt, aufdringlich, blinkend, … von meiner Seite ein ganz klares NEIN!

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