Passive Income mit Nischenwebsites?! – Interview mit Erfahrungen und Tipps

Passive Income mit Nischenwebsites?!Einer der wichtigsten Aspekte von Nischenwebsites ist für mich der relativ geringe Aufwand.

Zumindest nach der Erstellungsphase, die schon recht aufwändig sein kann, hat man meist nicht mehr so viel zu tun, was natürlich auch den Reiz ausmacht.

Ob man mit Nischenwebsites wirklich ein Passive Income erzielen kann, darüber spreche ich u.a. in diesem Interview mit Tim Rehfeld. Er gibt Tipps, teilt Erfahrungen und gibt Einblicke.

Er hat einige Erfahrungen mit Nischenwebsites und dazu auch schon lesenswerte Case Studies veröffentlicht.

Hallo Tim. Bitte stell ich dich meinen Lesern vor.

Hallo, ich bin Tim, bin 27 Jahre alt und studiere Jura.

Mit dem Internet als Verdienstquelle beschäftige ich mich in dieser Form seit etwa vier Jahren. Auch wenn die Zeit neben dem Studium knapp bemessen ist, konnte ich in dieser Zeit einiges an Erfahrung gewinnen und das ein oder andere erfolgreiche Projekt starten.

Am Internet fasziniert mich vor allem die Möglichkeit einen Teil des Einkommens nach anfänglicher Zeitinvestition passiv zu verdienen – und zwar völlig ortsunabhängig.

Wie bist du zu Nischenwebsites gekommen und welche Erfahrungen hast du bisher sammeln können?

Mit Nischenwebsites bin ich vermutlich das erste Mal über einschlägige englischsprachige Blogs und eBooks in Berührung gekommen. Ganz genau kann ich mich daran zwar nicht mehr erinnern. Ich weiß jedoch, dass smartpassiveincome.com letztlich den Auschlag bei mir gegeben hat, das Ganze einmal mit etwas ernsterer Herangehensweise zu probieren.

Seitdem habe ich diverse Projekte – nicht nur Nischenseiten – in den unterschiedlichsten Themengebieten gestartet. Darunter waren natürlich einige Blindgänger, aber auch Seiten, die ich heute noch betreibe oder gewinnbringend verkauft habe.

Wie gehst du an die Erstellung einer neuen Nischenwebsite heran? Wie findest du z.B. profitable Keywords bzw. das Thema der Nischensite?

Das Finden von Nischen ist bei mir so unterschiedlich wie die Nischen selbst. Es kann sein, dass ich bewusst nach einer neuen Nische suche und durch Recherche potenzielle Themengebiete immer weiter eingrenze.

Es ist aber genau so gut möglich, dass mir unterwegs Ideen kommen oder ich im Freundes- oder Familienkreis etwas aufschnappe.

Geht es anschließend um die Analyse einer bereits eingegrenzten Nische, gehe ich in drei Schritten vor:

  1. Ich finde heraus, ob überhaupt eine Nachfrage besteht. Dazu nutze ich verschiedene Keywordtools und schaue mir auch Seiten wie “Google Trends” oder die jeweiligen Kategorien bei Amazon etc. an.
  2. Ich sehe nach, ob in der jeweiligen Nische bereits reger Wettbewerb herrscht, der die vorhandene Nachfrage vollständig abdeckt. Dieser Schritt führt nur selten dazu, dass ich eine Nische nicht angehe, da es selbst bei kleinen Nischenthemen nur in Ausnahmefällen der Fall sein wird, dass es keinen Wettbewerb gibt oder der vorhandene Wettbewerb die Nische perfekt abdeckt. Raum für Verbesserungen oder eigene Herangehensweisen gibt es fast immer.
  3. Ich analysiere das Verhältnis Nutzen/Aufwand für die Erschließung der Nische. Dazu gehört eine Beurteilung der Konkurrenz (in den meisten Fällen der ersten zehn Einträge bei Google), sowie eine Analyse etwaiger Kosten, möglicher Einnahmen, des nötigen Arbeitsaufwandes und einer Strategie zur Vermarktung.

Schreibst du deine Texte selbst und wenn ja, auf was achtest du dabei?

Meine Texte schreibe ich nur selbst, wenn die Qualität mir besonders wichtig ist und ich die nötige Zeit dafür habe. Ansonsten nutze ich zum Teil Textbörsen, beschäftige aber auch mehrere Ghostwriter, die regelmäßige Aufträge von mir erhalten.

Bei der Texterstellung achte ich vor allem auf inhaltliche Qualität. Ehrlich gesagt bin ich kein großer Fan von Textoptimierung im Sinne von Keyworddichte oder der neuen “Zauberformel” WDF*IDF oder ähnlichem.

Mir reichen also mehr oder minder gute Inhalte (je nach zu betreibendem Aufwand kann das beim Textkauf natürlich einen deutlichen Preisunterschied machen), die ich strukturell vernünftig aufbereite.

Wie sieht es mit SEO und Linkaufbau aus? Welche Maßnahmen sind da deiner Meinung nach wichtig und wie gehst du diese an?

Das Thema SEO könnte natürlich ganze Bücher füllen. Deshalb weise ich an dieser Stelle nur auf allgemeine Prinzipien hin, die ich verfolge.

Zu Anfang meines Lernprozesses in puncto Nischenseiten und SEO habe ich in dieser Hinsicht viele Fehler gemacht und viel zu schematisch gedacht nach dem Motto “20 Links von dieser Sorte und 10 Links von dieser Sorte und schon ist meine Seite Nr. 1”. Eine solche Herangehensweise führt nur dazu, dass man sich mit immer neuen Google-Updates herumschlagen und seine Strategien ständig anpassen muss.

Dabei ist SEO einfach, wenn man das Prinzip der Nachhaltigkeit verfolgt und ein bisschen seinen Kopf benutzt.

Suchmaschinen fassen Links als Referenzen auf und wollen, dass der Wertgehalt dieser Referenzen erhalten bleibt. Jede Form der Offpage-Optimierung einer Seite ist gewissermaßen eine Manipulation, die nicht im Sinne von Suchmaschinen ist, da sie diesen Wertgehalt der Links als Referenzen beeinflusst.

Deshalb werden Seiten, die durch bestimmte Muster auffallen im Ranking abgestuft oder sogar entfernt. Bei sämtlichen Linkaufbaumaßnahmen stelle ich mir deshalb die Frage: “Was sieht natürlich aus?”

Damit möchte ich nicht behaupten, dass Linkspam etc. nicht mehr funktionieren, das ist absolut nicht der Fall. Bei meinen Projekten achte ich jedoch (meist) darauf, dass keine Form der Algorithmusänderung meinen Seiten etwas anhaben kann.

Spielt Social Media eine Rolle für deine Nischensites und wenn ja, welche?

Die Rolle von Social Media ist stark abhängig von der jeweiligen Nische.

Betreibe ich etwa eine Nischenseite zum Thema “Pickel”, macht es nur in den wenigsten Fällen Sinn irgendetwas im Bereich Social Media zu machen.

Bei anderen Themen hingegen funktionieren Fanseiten bei Facebook etc. sehr gut oder sind sogar enorm wichtig.

Welche Tools nutzt du für den Aufbau und die Vermarktung deiner Nischensite(s)?

Für die Keywordrecherche nutze ich den Google Keyword Planer, Market Samurai, Google Trends, Amazon etc.. Für die Analyse verwende ich die Google Webmaster Tools und Services wie WISE SEO Suite, woorank und majesticseo.com.

Für die Seiten selbst verwende ich fast ausnahmslos WordPress als CMS und setze verschiedene Themes und Plugins ein; das würde aber zu weit führen, die hier alle aufzuzählen.

Welche Einnahmequellen nutzt du und wie sind deine Erfahrungen?

Die Einnahmequellen sind von Nische zu Nische unterschiedlich.

Häufig nutze ich spezielle Affiliateprogramme, die zur jeweiligen Nische passen. Außerdem verwende ich oft das Amazon-Partnerprogramm und Google AdSense.

Was sind deiner Erfahrung nach die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Nischenwebsites?

Der wichtigste Faktor ist die Arbeit, die man vor der eigentlichen Erstellung der Seite erledigt, also alles was mit Recherche, Konkurrenzanalyse etc. zu tun hat.

Fehler in diesem Bereich können hinterher nicht wieder ausgeglichen werden.

Welche Fehler sollte man dagegen vermeiden?

Es sollte vermieden werden ohne Plan an ein Projekt zu gehen. Dazu gehört nach der Analyse von Nachfrage und Wettbewerb auch eine Strategie zur Vermarktung etc..

Oft stellt sich dabei erst heraus, dass es gewichtige Probleme gibt, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht gesehen hat.

Wie intensiv pflegst du deine Nischensite(s) und was macht du da genau?

Die Pflege der Seiten unterscheidet sich stark von Projekt zu Projekt. Einige Seiten sind quasi statisch und erfordern keinerlei Pflege außer gelegentlicher CMS- oder Plugin-Updates etc..

Andere Seiten erhalten ab und zu neuen Content oder werden regelmäßig überarbeitet und verbessert.

Wie siehst du die Zukunft für Nischenwebsites?

Auch wenn es längst nicht mehr so einfach ist, lukrative Nischen zu finden: Es hat immer welche gegeben und es wird immer neue geben.

Der entscheidende Punkt für Nischenseiten in dieser Form wird die Entwicklung der Suchmaschinen sein. Aus meiner Sicht ist es unmöglich zu prognostizieren, wie die Lage in zehn Jahren aussehen wird.

Erste Entwicklungen, die in eine bestimmte Richtung deuten, gibt es schon, etwa der Google Knowledge Graph. In den nächsten Jahren bleibt allerdings noch genug Zeit und Raum, um mit Nischenseiten einigen Erfolg zu haben.

Danke Tim

für das Interview.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Passive Income mit Nischenwebsites?! – Interview mit Erfahrungen und Tipps“

  1. Schöner Artikel und gutes, ehrliches Interview. Das Nischengeschäft ist wirklich nicht mehr so einfach wie früher und ich habe gemerkt, dass man seine Seiten auch nicht mehr einfach vor sich hin “gammeln” lassen kann, da immer mehr Konkurrenz in den Markt kommt und evtl. die eigene Nische besetzt. Der Aufwand erhöht sich und heute noch einen wirklich guten und brachliegenden Markt zu finden ist leider kaum noch möglich…

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  2. Klar werden immer mehr gute Nischenseiten besetzt, aber ich denke, dass es generell noch möglich ist, es gute Nischenseiten zu finden. Man muss sich nur genügend spezialiseren….

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  3. Es muss ja auch nicht immer eine Nische sein, die schnell und relativ einfach zu besetzen ist. Man kann ja auch ein Jahr Zeit investieren und dann vielleicht in der hart umkämpften Nische entsprechend entlohnt werden. Ich habe halt das Problem, dass es mir schwer fällt Zeit zu investieren, wenn mich das Thema selbst nicht interessiert.

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  4. Das mittlerweile fast alle rentablen Nischen besetzt sind ist wahr. Es Ist halt auch schlecht das am Anfang der Internetlaufbahn gefühlte 30 % erst mal versuchen sich Ihre Konkurrenz selbst zu schaffen in dem Sie anderen Anleitungen geben wie man im Internet Geld verdienen kann (Mich mit eingeschlossen 😀 )

    Es wird zunehmends schwerer erfolgreiche Webseiten aufzubauen, nicht zu letzt wegen der mehr oder minder guten Arbeit von Google. Aber so ist das in jeder Branche, irgendwann trennt sich einfach die Spreu vom Weizen.

    Hätte ich 10 Jahre früher angefangen wäre ich jetzt sicher Millionär. Habe ich aber nicht und so reicht mein Einkommen aus dem Internet gerade so zum Leben bzw. überleben. Dafür musste ich aber auch jahrelang arbeiten bzw. viel Zeit investieren und einiges an Wissen aufbauen.

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