Schreibtipps, Launch-Strategie und mehr eBook Erfahrungen – Interview

Passend zu meiner Artikelserie über das Schreiben eines eigenen eBooks gibt es heute ein Interview.

Vladislav von affenblog.de hat ein eigenes eBook veröffentlicht und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Im Folgenden geht es unter anderem um die Planung, die Vermarktung und den Preis.

Welche Erfahrungen konntest du mit deinem eigenen eBook bereits sammeln?

Sehr gute Erfahrungen! Ich verkaufe über 100 affenbücher im Monat. Das Tolle an einem E-Book ist, dass es relativ leicht zu erstellen ist.

Deshalb rate ich auch jedem, ein eigenes E-Book zu schreiben. Es ist einfach ein gutes Einsteigerprodukt für den Kunden und rückt ihn so immer näher in deinen Kosmos.

Wie findest du eine gute Idee für ein eBook?

Der einfachste Weg ist, wenn du ein Publikum hast. Ich hatte damals auch eine konkrete Idee, wollte aber 100% sichergehen. Also habe ich mein Publikum begfragt und das Ergebnis war genau die Idee, die ich hatte.

Wichtig ist, so wie mit einem guten Blogartikel auch, dass dieser ein Problem löst. Ein gutes E-Book ist immer eine Lösung für etwas.

Wie planst du ein eBook?

Ach … das mache ich ganz simpel. Ich plane zuerst das Inhaltsverzeichnis, genau so, wie ich auch einen Redaktionsplan erstellen würde.

Wenn das steht, dann liste ich die einzelnen Meilensteine auf und arbeite diese von oben nach unten ab.

Welche Schreibtipps kannst du neuen eBook-Autoren geben?

Da gibt’s auf der einen Seite eine Menge, wenn man ins Detail geht. Auf der anderen Seite aber gibt’s nicht so viel, wenn man es im Groben betrachtet.

Wichtig ist, dass du einfache, kurze und knappe Sätze benutzt. Benutze auch einfache Wörter, die eine Fünftklässler versteht.

Gute Texte haben auch immer ausreichend Zwischenüberschriften und ordentlich Absätze. Auch wenn das Wort “Book” in E-Book vorkommt, empfehle ich jedem, so zu schreiben, wie man spricht. Alles anderes langweilt den Leser nur unnötig. Und das ist das Schlimmste, oder?

Welche Software nutzt du zum schreiben?

Beim Schreiben arbeite ich noch ziemlich oldschool. Ich benutze Writemonkey als das Distraction Free Tool meiner Wahl. Dieses arbeitet mit einfachen Textdateien.

Diese Dateien ordne ich dann nach Kapitel oder Abschnitt und fülle sie dann aus. Super simpel, oder? Aber naja, selbst DaVinci sagt einmal, dass Einfachheit die ultimative Erleuchtung ist! 😉

Wie behältst du die Motivation beim Schreiben? Wie organisierst du das zeitlich?

Ich schreibe immer morgens direkt nach dem Aufstehen. Da sind meine Gedanken noch klar. Gegen Abend ist da nur noch Matsche-Pampe drin. Deshalb blocke ich mir in der Regel den gesamten Vormittag für das Schreiben. Dann setze ich mir ein Ziel in Form eines Abschnitts und höre nicht auf, solange ich das Ziel nicht erreicht habe.

Zwischendurch mache ich aber reichlich Pausen, wenn ich merke, dass es nicht mehr so läuft … oder ich einfach im Moment keinen Bock mehr habe. Wichtig für dich ist, dass du auf deinen Köper schaust. Bist du ein früher Vogel oder eher eine Nachtratte? Davon hängt alles ab.

Welche Rolle spielt das Design eines eBooks und wie setzt du es um?

Design ist wichtig. Das haben wir wahrscheinlich Apple und Steve Jobs zu verdanken. Bei einem E-Book hast du kaum Möglichkeiten, um die subjektive Qualität des Inhalts zu vermitteln. Da ist Design oft das einzige Kriterium.

Somit macht ein gutes und professionelles Design dein gesamtes E-Book hochwertiger und vor allem glaubwürdiger. Und, oft entscheidet der erste Eindruck – wenn du hier verlierst, dann sieht’s schlecht für dich aus.

Wie legst du den Preis für ein eBook fest und was ist dabei die beste Strategie?

Pricing is guesswork. Da gibt’s keinen Weg drum herum. Du musst einfach ein paar Freunde, Kollegen und potenzielle Kunden fragen und herausfinden, was sie davon halten und wie viel sie dafür bezahlen würden. Dadurch bekommst du ein Gefühl für einen ungefähren Preis. Danach legst du einfach einen fest.

Wenn die ganze Sache läuft und du ordentlich Verkäufe erzielst, kannst du das Ganze splittesten – dann testest du zwei Preise gegeneinander. Dadurch ermittelst du den “statistisch wahren Preis” deines E-Books. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht – so hat eine kleine Preissenkung zu viel mehr Verkäufen geführt.

Wie bzw. wo verkaufst du deine eBooks? Warum und welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?

Momentan verkaufe ich das affenbuch nur direkt über den affenblog. Das ist unkompliziert und macht am meisten Sinn, weil man sich nicht falscher Konkurrenz aussetzen muss, wie es z. B. auf Amazon der Fall ist.

Technisch läuft das alles über DigiStore24. Die sind zwar auf Dauer ein bisschen teuer, aber nehmen vor allem am Anfang eine Menge Arbeit ab. Die unterstützen einem sogar ein bisschen beim Support.

Wie sieht bei dir die Launch-Phase für ein eBook aus? Wie sorgst du für viel Aufmerksamkeit?

Oh ja, für jedes gute Produkt sollte möglichst viel Trara gemacht und mit einem großen Bang gelauncht werden. Hier machen es wieder Apple und Co. wunderbar vor.

Meine Launchsequenzen sehen immer wie folgt aus:

  1. Pre-Prelaunch – Hier erschaffe ich ein erstes Grundrauschen. Ich merke an, dass da etwas Cooles kommt. Außerdem teste ich hier aus, wie mein Publikum darüber denkt.
  2. Prelaunch – Hier gibt’s kostenlosen hochwertigen Content, der den Leser auf das Produkt einstimmt. Bei einem E-Book könnten das affensarke Blogartikel oder ein kostenloses Kapitel sein.
  3. Launch – Das ist der große Tag. Wenn du davor alles richtig gemacht hast, dann reicht ein kurzes “Das E-Book ist online” und deine Leser sollten dir das E-Book aus den Händen reißen! 🙂
  4. Post-Launch – Nach dem Launch liefere ich weiterhin kostenlose hochwertige Inhalte und erwähne hier und da noch mal das Produkt.

Zum Schluss würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für angehende eBook-Autoren freuen.

Einfach machen. Der beste Tag um anzufangen war gestern. Dein E-Book muss nicht perfekt sein.

Biete einfach kostenlose Updates an und du kannst dein E-Book Stück für Stück verbessern. Wie gesagt, “einfach machen” ist der Schlüssel.

Danke Vladislav für das Interview

Peer Wandiger

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