Die Nischenseiten-Challenge ist bei der Halbzeit angekommen und sind bereits viele interessante neue Websites entstanden.
Im folgenden Interview spreche ich mit einem früheren Teilnehmer, der vor gut 2 Jahren teilgenommen und eine Nischenwebsite aufgebaut hat.
Es geht unter anderem um seine Vorgehensweise, Erfahrungen und die weitere Entwicklung.
Bitte stell dich meinen Lesern kurz vor.
Mein Name ist Daniel und ich bin im Südwesten von Deutschland nahe Stuttgart wohnhaft. Eigentlich bin ich “hauptberuflich” Student, doch habe ich zu Beginn meines Studiums als Hobby mit dem Aufbau von Nischenwebsites begonnen.
Das Erstellen von Websites ist schon über ein Jahrzehnt mein Hobby, da man einfach alles – vom Konzept, den Inhalten und dem Layout – selbst bestimmen kann.
An der Challenge im letzten Jahr konnte ich aus Zeitgründen leider nicht teilnehmen, doch bin ich weiter im Netz aktuell mit meiner Kühlschrankseite aktiv.
Warum hast du an der Nischenseiten-Challenge teilgenommen?
Viele meiner Websites konnten nicht ganz meinen Erwartungen entsprechen. Daher kam die Challenge im Jahr 2014 eigentlich zu einem richtigen Zeitpunkt: unter der Beobachtung weiterer Teilnehmer erhoffte ich mir zum Einen etwas Input und Feedback, was ich besser machen könnte.
Zum Anderen gab es etwas Druck: es schauen weitere Leute zu, was ich da mache, weswegen ich mich noch mehr als sonst anstrengen sollte. Wie im Studium auch, funktioniere ich glaub mit etwas Druck besser.
Gelohnt hat es sich für mich alle Mal, da ich die Website später verkaufen konnte.



Wie kamst du auf die Idee für deine Nische?
Ich habe mich schon früh auf die Auswahl von einzelnen Produktkategorien spezialisiert, da ich damit gute Erfahrungen gemacht habe. Daher habe ich einfach Amazon durchforstet und mir eine Liste potentieller Kategorien aufgeschrieben.
Hast du die Nischen vorher analysiert? Wenn ja, wie?
Die erwähnte Nischen-Liste habe ich dann nach Suchvolumen via Google Adwords abgeglichen. Wenn das Suchvolumen gepasst hat (wünschenswert > 5.000-10.000, außer das Produkt ist etwas teurer oder die Provision besonders gut), habe ich mir die ersten zwei Seiten in Google zum Suchbegriff angeschaut. Sofern kein direkter Konkurrent und lediglich Shop-Portale bzw Preisvergleiche in der Liste waren, habe ich nach freien Domains umgeschaut.
Ich hatte denke ich hier Glück, denn zu meinem Keyword lag das Suchvolumen über 10.000 und die .com-Domain war frei. Die mangelnde Konkurrenz kann auch daran gelegen haben, dass das grobe Thema meiner Nische, nämlich Kühlschränke, nicht so attraktiv für viele Affiliates ist, da es hier bei Amazon lediglich 3% gibt.
Wie sah die Planung deiner Nischenwebsite aus?
Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern hatte ich keinen überlegten Plan, was in jeder einzelnen Woche erledigt werden sollte. Ich überlege mir, welche Inhalte ich auf der Website haben möchte und bestelle diese bei meinem Texter.
Währenddessen fange ich an die Website zu erstellen. Dabei habe ich immer meine ToDo-Liste zur Hand, die stets erweitert wird. So arbeite ich jede Woche quasi an vielen Baustellen meiner Website gleichzeitig und bislang habe ich damit auch gute Erfahrungen gemacht.
Mit welcher Technik hast du deine Nischensite umgesetzt? Welche Plugins sind dir am wichtigsten?
Ich arbeite mit WordPress, da es für mich als Nicht-Programmierer doch relativ einfach ist, mit wenig Code die Website meinen Wünschen anzupassen. Plugins verwende ich nur wenige: Yoast SEO sowie Limit Login Attempts finden sich auf jeder meiner Website.
Ansonsten besteht der Kern meiner Produkte-Websites aus einem eigenen entwickelten Theme, das Preise, Bilder und Bewertungen automatisch aktualisiert. Dieses Theme habe ich so allgemein aufgebaut, sodass ich es für eine Vielzahl von verschiedenen Websites verwenden kann.
Wie ist das Layout deiner Nischenwebsite entstanden?
Der erste Ansatz war ein kostenloses Theme, das ich mir zur Darstellung der Nische vorstellen konnte. Ich war jedoch schnell damit unzufrieden, da die Auflistung der Produkte und der generelle Eindruck eher billig wirkte. Auch war ich etwas in der Darstellung durch den vorhandenen Aufbau limitiert.
In einem zweiten Anlauf nach der Challenge habe ich das vorher erwähnte, selbst entwickelte Theme erstellt und eingesetzt. Während dem Erstellen habe ich einiges dazu gelernt und das dann noch einmal von Grund auf neu erstellt, sodass es flexibler ist und für weitere Websites eingesetzt werden kann. Daher habe ich quasi die Nischenwebsite dreimal erstellt, was doch ganz schön zeitaufwändig war. Gelohnt hat es sich trotzdem.
Wie einfach fällt dir das Schreiben von Artikeln und wie gehst du das an?
Da mein Studium inzwischen recht zeitintensiv ist und an den Websites noch so viel anderes zu tun ist, kann ich mich nur noch selten dazu motivieren, Produkttexte und andere Ratgeber selbst zu schreiben.
Ich habe den Großteil daher inzwischen an einen Texter abgegeben. Der macht das nicht nur besser als ich, sondern auch schneller. Außerdem kann ich mich auf Bereiche konzentrieren, die mir eher liegen und die mich auch mehr interessieren, wie eben den Aufbau der Website.
Welche Inhalte hast du erstellt und warum?
Ich stelle mir eine Liste zu Inhalten zusammen, die ich gerne auf der Website sehen möchte. Das sind Ratgeber zu Produkt-Kategorien, generelle Vor-dem-Kauf-Fragen, die ich mir selbst stellen würde oder auf Frage-Portalen finde, sowie Produkttexte.
Wie verlief der Start deiner Nischenwebsite?
Sehr schlecht. Die Rankings blieben aus, keine Besucher und ich war auch schnell mit dem Layout, der Technik und dem generellen Aufbau der Website unzufrieden. Es hat bei mir eine ganze Weile gebraucht, bis die Website anlief. Erst nach einem Jahr konnte ich erste Ergebnisse vorzeigen.
Nach dem Erstellen der Website hatte ich genug Erfahrung zur Technik und dem Thema gesammelt, um sie nochmal neu und viel besser erstellen zu können. Das wiederholte sich ein weiteres Mal bevor ich mit dem Ergebnis vollends zufrieden war.
Auf welche Probleme bist du gestoßen und welche Erfahrungen konntest du sammeln?
Ganz generell gesehen lagen die größten Probleme bzw. Hürden an fehlenden Fähigkeiten, das Gewollte umzusetzen.
Speziell eben WordPress, PHP und HTML/CSS habe ich nie richtig gelernt, sondern mir Schritt für Schritt beim Erstellen beigebracht. Das hat oft funktioniert, doch oft war eben das Problem, dass ich erst im Nachhinein wusste, wie ich es hätte eigentlich besser und eleganter machen können.
Inzwischen habe ich zumindest im Bereich WordPress und HTML/CSS ein solides Grundwissen, doch wäre es vernünftiger gewesen, hier mich vorher richtig einzuarbeiten.
Welche Vemarktungsmaßnahmen hast du durchgeführt und wie wichtig war die Suchmaschinenoptimierung?
Ich habe voll und ganz auf die Suchmaschinen als Besucherquelle gesetzt. Das birgt gewiss Risiken, doch nachdem es erstmal lief, lief es beinahe von alleine.
In den letzten Monaten vor dem Verkauf der Website habe ich die Website lediglich um einige Produkte erweitert.
Wie siehst du die Zukunft der Nischenwebsites?
Ich denke da ist noch viel Potential und Raum für Nischenwebsites. Der Beweis hierfür ist die Nischenseiten-Challenge ja selbst: die vielen Teilnehmer zeigen ja, dass es noch einige freien Nischen gibt und man diese auch für sich beanspruchen kann, auch wenn es vielleicht nicht mehr so einfach ist wie früher. Die höher gesetzten Hürden haben aber auch den Vorteil, dass man sich nicht gegen jede Schrott-Website behaupten muss.
Marcel meint
Hat die Seite denn Traffic? Wirklich viele Top-Rankings erkenne ich so pauschal nicht?
Roland meint
Einfach Mal XOVI oder SISTRIX verwenden – die Seite sollte Traffic haben, ob diese konvertiert, andere Frage :)
Sebastian meint
Ich fände es auch sehr spannend vom Betreiber selbst zu erfahren wie viel Traffic er hat und wie das Ranking seiner Keywords läuft. Gerade diese Themen sind immer sehr interessant für alle Nischenseitenbetreiber.
Robert meint
Tolles Interview, ich finde es klasse, dass viele durch WordPress den Einstieg finden. Das customizen von Themes ist immer eine gute Lernquelle. Nur Mut beim Weiterlernen!
Alex meint
Interessantes Interview. Der Learning-by-Doing Ansatz gefällt mir sehr und garantiert eine steile Lernkurve.
Außerdem finde ich interessant, dass Daniel das Schreiben der Texte outgesourced hat.
Insgeheim interessiert mich brennend, an wen Daniel die Seite verkauft hat bzw. welche Käufer sich grundsätzlich für Nischenseiten interessieren.
Hat jemand Infos dazu?
LG
Alex
Chrille meint
An wen wird er sicherlich nicht beantworten ;-)
Was ich in dem Zusammenhang interessant finde, ist das “wo” und das “wie teuer”.
Das der Preis vermutlich nicht verraten wird, ist mir klar. Aber interessant wäre, wie der Preis bestimmt wurde. Vermutlich legt man die bisherigen Einnahmen zugrunde und die Möglichkeiten zum Wachstum?
Infos hierzu würde ich gut finden.
Gruß
Christian
Felix M meint
Die Information direkt von den Betreibern zu erfahren wär evtl auch interessant. Aber trotzdem ein sehr gelungener Artikel. Immer weiter so! :)
Ralph meint
Wird es denn bald eine neue Nischenseiten-Challenge geben? Ich fände das sehr interessant.
Peer meint
Ja, ab dem 1.Oktober 2018 geht eine neue Challenge los. Alles wichtige dazu findest du hier:
https://www.selbstaendig-im-netz.de/nischenseiten-challenge-hauptquartier/
Ramon meint
Super Artikel, ich selber erstelle Nischenseiten und denke auch, dass es noch viel Potential steckt.