Webdesign, Monetarisierung und Relaunch – Interview mit webmasterpro.de

Interview mit webmasterpro.deIm heutigen Interview spreche ich mit Fabian Ziegler von webmasterpro.de.

Dabei handelt es sich um ein Portal für Webentwicklung und ich habe Fabian natürlich zur Geschichte, aber auch zu aktuellen Themen befragt.

Viel Spaß.

1. Hallo Fabian. Stell doch bitte dich und deine Website webmasterpro.de meinen Lesern vor.

Webmasterpro.de wurde vor Jahren durch Thomas Hümmer, David Danier und mir gegründet.

Heute entwickeln wir weiterhin als Team das inzwischen doch recht umfangreiche Portal und bemühen uns auch inhaltlich immer aktuell zu bleiben.

Wir haben damals zu Dritt gestartet und die Seite unter dem Namen “Webmasterparadise” langsam aufgebaut.

Mit Webmasterpro.de hat sich dann schon bald der Name verändert, die Initialen WMP behielten wir aber bei. Genauso wie die drei Gründer. Diese sind heute alle noch aktiv dabei.

2. Seit wann betreibst du diese Site und wie bist du auf die Idee dazu gekommen?

Das Webmaster-Portal gibt es in dieser Form bereits seit 1999.

Wir haben damals selbst erst angefangen uns mit dem Thema der Webseiten-Erstellung auseinander zu setzen. Aber gute Artikel und Webseiten zu dem Thema gab es damals nur sehr wenige. So haben wir uns entschlossen unser erlerntes Wissen auch anderen Interessierten zu Verfügung zu stellen.

Dies fand immer mehr Anklang und wir konnten uns schon bald über mehrere 100 Besucher pro Tag freuen, was für unsere damaligen Erwartungen relativ hoch war 🙂

3. An wen richtet sich webmasterpro.de? Welche Inhalte finden sich dort und was ist da evtl. zukünftig noch geplant?

Webmasterpro.de ist ein Online-Magazine für professionelles Webdesign. Mit qualitativ hochwertigen Fachartikeln, aktuellen Newsmeldungen und einer kompetenten Community ist die Seite damit zentrale Anlaufstelle für Webseiten-Beteiber, wie Webdesigner, Webentwickler oder auch Server-Admins.

Wir planen bereits seit einiger Zeit einen Relaunch. Auf Grund der bestehenden Funktionen des Portals gestaltet sich das Vorhaben jedoch schwieriger als Anfangs angedacht. Design und Umsetzung fressen dabei locker 600-900 Stunden Arbeiten, die wir neben unserem Agenturalltag erbringen müssen.

4. Wie sehen deine Besucherzahlen inzwischen aus und wie haben sich diese entwickelt? Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die du in der bisherigen Zeit gemacht hast?

Derzeit freuen wir uns täglich über etwa 10.000 Besucher. Neben Webmasterpro.de selbst kommen ebenfalls viele wegen unserem Webanalyse-Tool Flashcounter zu uns, um sich die eigenen Besucherzahlen und Statistik anzuschauen.

5. Welche Einnahmequellen hast du bisher getestet und was hat gut funktioniert und was weniger gut?

Über die Jahre haben wir die verschiedensten Vermarktungskonzepte durchlaufen und immer wieder unterschiedliche Monetarisierungsmaßnahmen ausprobiert.

Konstantes Standbein für unsere Einnahmen war aber stets eine klassische Banner-Vermarktung auf TKP-Basis, welche durch unsere beiden Vermarkter durchgeführt wird. Weitere kleine Einnahmen erzielen wir über Google Adsense und Affiliate Programme.

6. Verdienst du mit webmasterpro.de mittlerweile Geld?

Echtes Geld verdienen? Ja. Davon leben? Nein.

Trotz der Bereitungstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten, ist es leider sehr schwer geworden für Online-Portale Werbeeinnahmen zu erzielen, die eine eigene Redaktion am Leben halten könnten.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Entwicklung des Online-Werbemarktes, der exzessive Einsatz von Werbeblockern bei Nutzern oder auch die harte Konkurrenz durch Blogs, Wikis und Dienste wie Twitter.

Die Einnahmen entstehen durch eine Mischkalkulation aus verschiedenen Werbeprogrammen und Vermarktern.


7. Betreust du deine Site ganz allein oder arbeitest du mit anderen zusammen (z.B. beim Inhalt oder der Technik)? Wenn du mit anderen Autoren arbeitest, wie läuft das genau ab?

Ähnlich wie auf Wikipedia kann auf Webmasterpro.de jeder Benutzer Inhalte verfassen und bearbeiten.

Die Autoren-Beteiligung auf Webmasterpro.de hat zwar leider über die letzten Jahre, bedingt durch Social Services, eigene Blogs und den überall vorhanden Web 2.0 Mitmachen-Funktionen abgenommen, jedoch entstehen auch heute noch immer wieder sehr hochwertige Artikel von freien Autoren.

Zusätzlich nutzen wir natürlich zeitliche Freiräume in unserer Webagentur Team23, um selbst Artikel und Newsmeldungen zu erstellen.


8. Wie sieht dein Leben als Webmaster/Blogger normalerweise so aus? Wie viel Zeit investierst du in webmasterpro.de und wie entstehen deine Artikel?

Eigentlich sind wir eine klassische Webagentur. Wir betreiben Webmasterpro.de als internes Projekt und entwickeln das Portal so weit es die Zeit zulässt natürlich weiter.

Inhaltlich probieren wir dabei nicht nur gerade angesagte Themen aufzugreifen. Mit langlebigeren Artikeln für Designer zu Themen wie “Gestaltgesetze der Wahrnehmung” oder einer “CSS Referenz” arbeiten wir daran zeitlose Artikel zu schaffen.


9. Wie stark nutzt du das Social Web (Facebook, Twitter und Co.) um webmasterpro.de bekannter zu machen? Was funktioniert dabei gut?

Ehrlich gesagt: mehr schlecht als recht. Wir haben natürlich verschiedene Social Media Tools eingebunden, jedoch bewerben wir diese derzeit kaum aktiv. Einige User nutzen jedoch die bestehenden Möglichkeit fleissig, so das wir uns über Tweets und Likes freuen dürfen.

Das Potenzial von sozialen Medien ist aber sicherlich auf Webmasterpro.de nicht ausgeschöpft. Vielleicht ändern sich das mit der Einführung von Google Plus.


10. Was sind deine wichtigsten Tipps für Einsteiger, die nun gerade anfangen und ihren Blog bzw. ihre Website erfolgreich machen wollen?

Für den Start muss man eine Menge Motivation und Zeit mitbringen. Inzwischen gibt es im Internet zu fast allen Themen auch unheimlich viele gute Blogs und Webseiten die sich mit jedem noch so kleinen Nischenthemen auseinandersetzen. Daher ist die Konkurrenz ziemlich hoch und es dauert eine Weile sich in der Szene zu etablieren und die eigenen Besucherzugriffe zu steigern.


Danke Fabian

Dass webmasterpro.de um die 10.000 Besucher pro Tag hat, liegt natürlich vor allem auch daran, dass es mittlerweile eine riesige Anzahl an Artikeln und News gibt.

In den letzten 12 Jahren ist da eine Menge zusammen gekommen und davon lebt das Portal natürlich auch heute noch.

Erstaunlich finde ich jedoch, dass man diese Besuchermassen nicht besser monetarisiert. Ich kenne zwar auch das Problem, dass die Zeit immer knapp ist. Aber mit so vielen Besuchern sollte man sehr gutes Geld verdienen können.

Webentwickler und Webdesigner sollten dort auf jeden Fall mal vorbeischauen, da sich immer wieder interessante und lesenswerte Artikel finden.

Peer Wandiger

10 Gedanken zu „Webdesign, Monetarisierung und Relaunch – Interview mit webmasterpro.de“

  1. Wenn die Werbung den Kontext nicht stört, bleibt Adblocker aus. Was ich persönlich sehr nervig finde, sind die sogenannten “Werbepausen” wie es diese auch bei Spotlight gibt. Das stört einfach. Sonst Adblocker -> Ausnahme hinzufügen, fertig. Sonst gibt es solche Angebote irgendwann nicht mehr. Und das sollte jedem bewusst sein.

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  2. Peer, da hast du absolut recht, mit 10.000 Besuchern am Tag und das noch dazu am deutschsprachigen Markt, muss man hervorragend Verdienen und damit Leben können, selbst nur mit dem Einsatz von Adsense.
    Aber wenn ich mir die Seite so ansehe und meistens nur ein einziger Adsense Block zu sehen ist, dann kann ich sehr gut verstehen das hier nicht gut verdient wird.
    Ich würde aus dieser Seite sicher einen hohen vierstelligen Betrag im Monat rausholen und das nur mit Adsense, aber man muss sich halt schon damit auch auskennen und einiges Testen.
    Aber so wie das Interview zeigt, scheint nicht der Fokus auf das Portal gerichtet zu sein bzw. mit diesem richtig gutes Geld zu verdienen…
    Jeder hat eben ne andere Ausrichtung… :mrgreen:

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  3. @rob: Spotlights und Layer nerven unendlich. Aber Adsense oder andere Textanzeigen können doch manchmal weiterhelfen und nütliche Links bieten.

    Aber trozdem ein gutes Interview.

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  4. Schönes Interview, danke!

    Was mir nicht so gut gefällt, ist das – auch in anderen Blogs geübte – Verfahren, ein Interview hinterher seitens des Interviewers inhaltlich zu kommentieren (hier: “besser monetarisieren”) – das ist in meinen Augen nicht fair und wird in der Presse normalerweise auch nicht so gehandhabt. Was strittig ist, kann ja diskutiert werden (was vielleicht schwierig ist, wenn es sich um Mail-Interviews oder Fragebögen handelt, aber dann muss man eben nachhaken). Nur meine Meinung!

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  5. Ich sehe das eher noch als abschließende Worte meinerseits an. Also nichts, was der Interviewte noch beantworten müsste.

    Ich trete ja nicht nach oder so und lasse dem Interviewten keine Möglichkeit zu antworten.

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  6. Vielen Dank für den tollen Artikel. Ich finde diese Artikel die einfach mal zeigen das Webseiten keine Golgruben sind wirlich TOLL. Weiter so 😆

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  7. Hallo zusammen. Wollte mich auch kurz zu Wort melden wegen der Monetarisierung.

    @Experimentiert: Einen hohen Vierstelligen Betrag kannst du mit Adsense für diesen Seite sicherlich nicht umsetzen. Wir haben am Tag ca. 20.000 Adviews im Adsense und erreichen damit keinen dreistelligen Betrag. Unsere Zielgruppe ist extrem Internet-affine und klickt daher kaum Werbung. Daher ist die CTR sehr schlecht. Getestet haben wir natürlich, aber ich freue mich trotzdem über jeden Tipp den du geben kannst um Adsense besser einzusetzen.

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