In den letzten Monaten haben KI-Tools, wie ChatGPT, Google Bard und andere für Aufsehen gesorgt und die Sorge wachsen lassen, dass Websites sterben.
Was ist dran an dieser Befürchtung und welche Auswirkungen werden solche KI-Tools auf Websites haben und auf Traffic von Google und Co.?
Diesen Fragen gehe ich im Folgenden nach und dabei schaue ich mir an, wie man mit der eigenen Website dennoch Erfolg in Zukunft haben kann.
Was verändern ChatGPT, Bard und andere KI-Tools?
Eine Menge wird sich durch KI-Tools, wie ChatGPT und Google Bard, verändern.
Es gibt das Sprichwort, dass die Bedeutung von neuer Technologie kurzfristig in der Regel überschätzt wird, ihre langfristige Auswirkung aber unterschätzt wird. Das wird meiner Meinung nach auch bei der KI so sein.
Aktuell werden viele Websites erstellt und mit tausenden KI-Texten gefüttert. Das mag auch erstmal funktionieren, aber ich sehe hier dennoch viel Potential für Blogger und Website-Betreiber. Sie können einfach hochwertigere Artikel schreiben, die mehr persönliche Tipps, Erfahrungen und so weiter enthalten.
Dennoch wird mittel- bis langfristig die KI stark verändern, wie wir Informationen erhalten. Es wird noch mehr Antworten direkt auf Google und Co. geben, so dass sich die Inhalte der Websites verändern müssen. Einfache und oberflächliche Informationen werden nicht mehr ausreichen.
Stattdessen ist es wichtig ein starkes Profil und eine Community aufzubauen, die mehr als nur mal schnell Infos sucht.
Die konkreten Veränderungen sind aber heute ehrlicherweise noch nicht absehbar. Man wird die nächsten Jahre abwarten müssen, was da noch alles kommt.
Sterben Websites wegen ChatGPT, Bard und anderen KI-Tools?
Wird es auf absehbare Zeit keine Websites von Menschen mehr geben? Werden Blogs aussterben? Wird es keinen Sinn mehr machen selber etwas zu schreiben?
Manche Schwarzseher erwarten genau das, aber ich sehe das anders.
Zum einen braucht ja die KI Texte von Menschen, denn sie macht nichts anderes, als diese verarbeiten. In einer beeindruckenden Art und Weise, keine Frage, aber eigenes kann sie nicht beisteuern. Und so wird es auch in Zukunft viel Raum für neue, interessante und kreative Texte geben.
Zum anderen ist ChatGPT heute zwar schon in einigen Dingen beeindruckend, aber als hochwertig würde ich die Texte noch nicht ansehen. Da ist noch viel Luft und gute Autoren schreiben viel bessere Artikel, als ChatGPT.
Natürlich werden die KI-Tools besser und es gibt sicher einige Bereiche, wo die Qualität der KI-Texte mehr als ausreicht, aber ein generelles Sterben der Websites auf Grund der KI-Tools sehe ich nicht. Zumindest nicht in den nächsten Jahren.
KI auf der eigenen Website nutzen
Aber einfach so weitermachen wie bisher, ist für Website-Betreiber sicher auch nicht der richtige Weg. Stattdessen solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du die KI nutzen kannst.
Ich hatte ja schon Tipps gegeben, wie man ChatGPT einsetzen kann, um den eigenen Content zu optimieren.
Gerade die Ideenfindung und Recherche ist eine der großen Stärken der KI-Tools. Dabei ist die KI wie ein eigener Mitarbeiter bzw. ein ganzes Team, das eigene Sichtweisen, Know How und Ideen einbringt.
Das Schreiben der Texte selbst würde ich aber jederzeit selbst übernehmen bzw. Menschen als Autoren beschäftigen.
Darüber hinaus kann man so einen Chatbot natürlich auf der eigenen Website einsetzen. Dieser kann Fragen der Besucher beantworten und einem damit zum Beispiel Arbeit abnehmen. Auch personalisierte Empfehlungen sind möglich.
Überlege dir also, wie du die KI-Tools nutzen kannst, um deine Website besser zu machen.
Wie kann man dennoch Traffic bekommen?
Mehr einfache Fragen werden in Zukunft auf Google und anderen Suchmaschinen direkt beantwortet. Davon ist auszugehen.
Um dennoch Besucher von Google zu bekommen, solltest du deinen Content anpassen und weg von einfachen Antworten gehen. Dazu macht es Sinn mehr in die Tiefe zu gehen, eigene Daten zu sammeln und auszuwerten, Meinungen, Beispiele und Erfahrungen einzubauen und generell einen starken eigenen Stil zu entwickeln.
Auch die Community spielt eine wichtige Rolle. User generated Content und user generated Data sind wichtige Eckpfeiler, um mehr zu bieten, als das eine KI kann.
Und es wird noch wichtiger werden andere Traffic-Quellen zu erschließen und eben nicht nur auf Google zu setzen.
Stirbt Google wegen ChatGPT?
Immer mehr Experten stellen diese mögliche Zukunft in den Raum. Schließlich lebt Google von den Inhalten anderer und macht nichts anderes, als “sich mit fremden Federn” zu schmücken. Natürlich ist die Technik bei Google sehr ausgereift, aber am Ende lebt Google von den Texten und Inhalten anderer.
Nicht wenige sehen KI-Tools, wie ChatGPT, deshalb vor allem als Gefahr für Google an. Auch die KI-Tools nutzen Texte anderer, beantworten aber viel direkter Fragen, als das Google tun kann. Auch das wird sicher spannend werden und man kann davon ausgehen, dass Google in ein paar Jahren anders aussehen wird.
Mit Bard und anderen Technologien ist Google aber natürlich selbst auch dabei viel in Richtung KI zu tun. Ich bin gespannt.
Was ist deine Meinung?
Das waren nun sicher viele Vermutungen und Prognosen, denn keiner von uns kennt die Zukunft. Dennoch oder gerade deshalb würde mich sehr interessieren, was ihr davon haltet.
Werden Blogs, Websites und Co. in Zukunft überflüssig?
Wird Google selbst der KI-Revolution zum Opfer fallen?
Hinterlasst gern eure Meinung dazu.
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Hallo Peer,
alle Jahre wieder lese ich, dass Blogs tot sind…. sei es durch Social Media, Videos, Apps, Feedreader, Newsletter, Podcasts, … oder diverser anderer Medien, Trends oder scheinbarer unabwendbarer Entwicklungen.
Aber irgendwie scheint die eigene Internetseite oder auch Blog immer wieder ein erneutes Aufleben zu haben und oft wird am Ende des Tages wieder auf das selbst kontrollierbare Medium verwiesen, dass eben nicht durch andere Netzwerke unter Kontrolle steht.
Ich mag AI Systeme als Unterstützung und würde diese (vereinfacht ausgedrückt) als vergleichbares Werkzeug wie Taschenrechner betrachten. Sie helfen an der ein oder anderen Stelle weiter, aber der Rechenweg und die damit verbundene Eingabe muss selbst noch eingetragen werden.
Was die Zukunft von Google anbelangt sehe ich einige Dienste (Google Reader, Google Podcast, Google Plus) die hier kritisch betrachtet worden sind und vom Konzern auch irgendwann eingestellt worden sind. Dennoch ist hier ein aktiver Wandel da und ich glaube nicht, dass ein Dienst so ohne weiteres verschwinden wird.
Verändern ja aber nicht komplett verschwinden.
An meiner eigenen Seite merke ich, dass es durchaus Vorteile hat direkt für eine Zielgruppe statt für eine Traffic-Quelle zu schreiben und merke, dass sich hier unabhängig vom technischen Wandel dieses bezahlt macht.
Auf beide deiner Fragen würde ich mit “Nein, aber …” antworten.
Es wird sicherlich einen Wandel geben und viel mehr Quellen auch zu exotischeren Themen veröffentlicht werden, aber für eine gründliche Recherche dürfte sich der eigene Qualitätsanspruch auch in Zukunft bezahlt machen. Entsprechend bin ich sehr neugierig, wie sich dieses auf mein eigenes Themenumfeld auswirken wird und hoffe eigentlich darauf, dass es zum Thema Berichtswesen und Controlling mit SAP künftig eher mehr Blogs und Internetseiten geben wird, als es derzeit der Fall ist :-).
Ein klein wenig merke ich dieses auch schon dadurch, dass Blogartikel mittlerweile auch “offline” als Quelle zitiert werden und diese als Quelle für Publikationen auch anerkannt werden.
Nicht ohne Grund wird auch im Bereich ASEO durch die Vergabe einer ISSN für fortlaufende Publikationen / Zeitschriften oder Onlinepublikationen für Blogs dies seit 2013 gewürdigt und mittlerweile sind diese doch ebenfalls fester Bestandteil bei Fachpublikationen. 🙂 Wobei 10 Jahre nun auch schon ein sehr tiefer Blick in die Vergangenheit ist.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
danke für deine Antwort. Im Grunde sehe ich das auch so, aber genau weiß man eben heute auch noch nicht, wohin sich die KI-Tools noch entwickeln.
Hinzu kommt, dass ja schon immer bei Google zu beobachten ist, dass nicht unbedingt die besten Informationen vorn ranken, sondern die, die oft geklickt werden.
Insofern ist es auch meiner Meinung nach sehr wichtig zu überlegen, wie man sich unabhängiger von Google macht. Gerade da sehe ich in Zukunft eine große Chance durch Chatbots und ähnliches. Diese könnten sogar besser wirklich guten Content empfehlen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Ich glaube nicht, dass Seiten und Blogs aussterben werden. Sicher wird es einige erwischen. Aber es gibt viele Themen, die ChatGPT nicht abdecken kann, zum Beispiel eine bebilderte Bastelanleitung, einen Artikel über eine Urlaubsregion mit Bildern und vieles mehr.
Internet ist nicht nur Text, oftmals werden noch weitere Infos gesucht.
Ja, man wird sich noch andere Wege suchen müssen. Die gute alte E-Mailliste und social media.
Wobei man natürlich auch schon viele Bild-KI-Tools sieht. Da passiert also auch einiges.
Es wird spannend, denn da ist das Thema Urheberrecht noch viel präsenter. Im Textbereich kann eine KI ja einfach klauen, wie sie möchte. Denn im Grunde basiert ChatGPT ja auf der Arbeit unzähliger Autoren.
Das Problem sehe ich hauptsächlich darin, dass nach der Erstellung eines einzigartigen Artikels mit bestimmten, zusammengetragenen Informationen/Daten, diese in kurzer Zeit ebenfalls die Chat-Bots ‘füttern’ und von diesen in anderem Kontext verwendet werden.
Damit ist die Einzigartigkeit des Artikels oder der Informationen, für die ich im Schnitt 6 Stunden arbeitete (in einer Sprache, da ich oft mehrsprachige Webseiten verwende) für andere mit einem Fingerklick verfügbar sind und in dann auf AI-Webseiten auftauchen, ohne dass diese von Google als Spam erkannt oder abgestraft werden.
Hier stellt sich schon die Frage, ob sich Aufwand und Ertrag beim Erstellen eigener Inhalte im Vergleich zur Massenproduktion von KI-Seiten überhaupt noch sinnvoll ist. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass viele Autoren das Handtuch werfen werden, womit das Internet ärmer wird. Schon aus Eigeninteresse müssten die Suchmaschinen und auch die Chat-Bots da irgendwann gegensteuern.
Aber auf der anderen Seite hat Google z.B. schon die meisten öffentlich verfügbaren Bücher in den letzten Jahren gescannt und kann diese für die KI ebenfalls verwenden. Zusammen mit den bisher schon abgespeicherten Webseiten (z.B. allein die Masse auf Wikipedia) ist das ein riesiges Reservoir, aus dem Chat-Bots noch lange Zeit aus dem vollen schöpfen können.
Daher denke ich, leider eher trübe Aussichten für die meisten Webseiten, wie wir sie bisher kennen.
Alle die aktuell Ihre Webseiten einfach mit den von ChatGPT erstellten Texten füllen, werden keinen Bestand haben. Denn nicht nur das von einer KI keine persönlichen Erfahrungen einfließen können, stimmen auch häufig Inhalte nicht, und/oder sind aufgrund der Datenbasis von 09/2021 veraltet.
Man kann auch als Blogger ChatGPT gut nutzen, muss sich aber bewusst sein, das man die Inhalte immer nochmal genau prüfen muss ob das alles so stimmt was die KI da so geschrieben hat.
Da habe ich auch bei meinem kleinen Blog erlebt. Das muss alles immer nochmal genau geprüft, und besonders bei Tutorials selbst geprüft werden ob alles so funktioniert wie man es seinen Lesern empfiehlt. Interessant bleibt auf jeden Fall die Entwicklung mit ChatGPT. Denn das eine KI in windeseile Texte verfasst ist nur ein ganz kleiner Teil dessen was damit in Kombination mit anderen Technologien wirklich möglich ist.
So leicht lässt sich der Mensch nicht ersetzen. Und menschliche Erfahrungen sind schon mal durch nichts zu ersetzen!
Hallo Michael,
grundsätzlich sehe ich das auch so, aber die Frage ist, ob es am Ende für die Menschen einen Unterschied macht. Schon jetzt gibt es viele veraltete Inhalte und Falschinformationen im Netz und die ranken auch. Wäre natürlich toll, wenn Google das besser erkennen könnte, aber das tun sie nicht.
Die VG-Wort sollte die Chatbot-Betreiber zukünftig zur Kasse bitten! Dass hier etwas im Argen liegt, sieht man schon daran, dass Bing nun freiwillig ausgewählte Webseiten-Betreiber an den Erträgen seines Chatbots (Ads) beteiligen will.
Schließlich wird hier (und bei dem Folgeprodukt von KI-erstellten Webseiten, welche immer öfter im Netz auftauchen) auf die Arbeit und Rechte Dritter (der Autoren) zugegriffen.
Ich denke mal, im jetzigem Zustand sind solche Programme für Texte noch nicht konkurrenzfähig. Ich habe ChatGPT einmal ausprobiert: Bei einem umfangreichen Briefing waren die Texte einigermaßen annehmbar, sonst aber kaum zu gebrauchen.
Nach drei Wochen war das “Limit” aufgebraucht und ich konnte es nicht mehr nutzen. Und bezahlen werde ich für solche zweifelhaften Ergebnisse sicherlich nichts. Und wenn ich eine halbe Stunde brauche, um ein langes Briefing zu schreiben, dann kann ich den Text gleich selber schreiben.
Bei einem Gebiet, in dem ich mich nicht so recht auskenne, vertraue ich lieber echten Menschen, die wissen, wovon sie schreiben.
Und zum Ideen finden gibt es andere, oft bessere Möglichkeiten. Jedenfalls war ich sehr enttäuscht!